shionoro schrieb:Welchen Namen das haben soll, ist doch jetzt erstmal gar nicht die Frage
Es geht nicht um den Namen, sondern darum, was es für ein System sein soll.
shionoro schrieb:Es geht erstmal darum, zu erkennen, dass Kapitalismus Klimaschutz torpediert.
Niemand behaupte doch etwas anderes? Es ist doch nur die Frage, welches Grundgerüst ich nehme und wie ich dieses Grundgerüst dann anpasse.
Schlag doch ein anderes Grundgerüst vor.
shionoro schrieb:Was haben wir denn geschafft, wenn die Emissionen weiter steigen und wir auf ein 3 Grad Ziel zulaufen?
Wenn wir "wie früher" weitergemacht hätten, hätten wir bei den selben Bedingungen noch viel schlechtere Werte.
shionoro schrieb:Das ist, als würdest du sagen, du hast viel geschafft, wenn du deinen Zug verpasst aber das letzte Stück ein bisschen gejoggt bist.
Nein. Das bessere Beispiel ist, dass Du den ICE nicht erwischt hast und nur den Regionalexpress. Und deswegen zu spät zum Termin kommst. Das ist schlecht - aber es ist nicht "nichts".
Ich bin völlig einig, dass es zu wenig ist und mehr gehen muss. Aber es als "nichts" zu bezeichnen, hilft eben nicht.
shionoro schrieb:Aber da wir in einem kapitalistischen System leben, wo Menschen mit viel geld viel mehr macht haben als Menschen mit wenig geld, wird das nicht passieren.
Es passiert nicht, weil er Wähler es nicht möchte. Weil es unangenehm ist, verzichten zu müssen.
shionoro schrieb:Richtiger ist "wir WURDEN an billigen KOnsum gewöhnt".
Du hältst die Menschen für so unmündig?
"Herr Richter, ich musste natürlich das Geld stehlen, das lag ja so offen da".
Klar, das Interesse der Industrie ist, den Menschen Dinge schmackhaft zu machen. Aber dem steht man doch als Konsument nicht machtlos gegenüber?
shionoro schrieb:Denn im Kapitalismus können Milliardäre politische Entscheidungen so heftig manipulieren, dass die meisten Regierungen gar keine Handhabe dagegen haben
Da gleiten wir aber langsam in ein Verschwörungstheorie über.
Klar, mit viel Geld ist der Einfluss (potentiell) größer. Aber hier von "keiner Handhabe" zu sprechen, ist doch absurd.
shionoro schrieb:Es wird niemals der am meisten Geld verdienen, der am umweltschonendsten produziert und dabei auch die Belange der Gesellschaft im überblick behält.
Selbstverständlich geht das.
Wenn die vorgegeben Rahmenbedingungen das so fördern, passiert genau das. Wenn Strom teuer ist, lohnt es sich, stromsparende Geräte zu entwickeln, weil die Nachfrage nach diesen Geräten größer ist. Wenn Entsorgung für Materialmixe teuer ist, lohnt es sich Geräte zu entwickeln, die sich gut recyclen lassen.
shionoro schrieb:Das ist eine behauptung, die oft vorgebracht wird, aber die eigentlich kaum belegbar ist.
Was meinst Du mit "belegbar"?
Du hast doch eine Vielzahl historischer Beispiele unterschiedlicher Modelle. Welche anderen Modelle haben sich besonders umweltschonend erwiesen?
Natürlich kannst Du Dir theoretisch viel bessere Systeme ausdenken - aber welches funktionierende System bewirkt am Ende eine bessere Lösung?
shionoro schrieb:Eine funktionierende Maßnahme die man mal von vornherein einbringen könnte wäre z.b. eine deutliche Vermögenssteuer und Erbschaftssteuer (bei denen auch tricks verhindert werden, wie das geld außer landes zu schaffen) und dazu eine Verstaatlichung von Schlüsselbranchen wie Energie.
In Deiner Vorstellung verhindern so etwas vermutlich nur die Milliardäre.
Klar, die sicher auch. Aber vor allem verhindern es die Wähler. Warum werden denn Parteien nicht (oder nicht in hinreichendem Umfang) gewählt, die das im Programm haben? Weil die Industrielobby den wahlwilligen Bürger bedroht?
Oder doch eher, weil die Menschen es nicht in hinreichender Anzahl wollen?
Gründe doch mal spaßenshalber eine Partei, die genau diese Forderungen vertritt. Was meinst Du - würdest Du damit bei einer Mehrheit punkten?