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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

9.021 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Gesellschaft, Natur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

17.10.2021 um 21:05
Interessante Grafik zur Entwicklung der Batteriezellen-Produktion in Europa (Stand: Jan 2021):

Battery Cell Production Announcements EuOriginal anzeigen (0,2 MB)

(Quelle: https://twitter.com/ZennRoland/status/1353821694411026434)

Die Produktion ist grösstenteils für die Verwendung in Elektroautos vorgesehen. Zur Lösung des kritischen -- und meiner Ansicht nach bisher ungelösten -- Speicherproblems bei erneuerbaren Energien wäre eine weitere Steigerung der Produktionskapazität um das Zigfache (!) erforderlich (u.U. mit anderen Technologien als Lithium-Ionen). Das klingt zwar derzeit utopisch, allerdings wäre die Produktionskapazität in der Grafik vor 10 Jahren ebenfalls utopisch erschienen. Interessant dazu ist der folgende ca. 7 Jahre alte Artikel: Daimler schließt Deutschlands einzige Batteriezellen-Fabrik.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

18.10.2021 um 16:57
@uatu

Akkus sind ganz gut für Kurzzeitspeicher geeignet, nich aber für das Speichern großer Energiemengen ( Terrawattstunden Bereich) über mehrere Monate.
Da wirst du auch einem Großteil der gespeicherten Energie durch Selbstentladung verlieren.

Wenn denn unbedingt auf P2G verzichtet werden soll ( wofür ich keinen guten Grund sehe), dann sollten wohl eher Redox Flow Speicher zum Einsatz kommen.

mfg
kuno


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18.10.2021 um 18:13
@kuno7:
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Da wirst du auch einem Großteil der gespeicherten Energie durch Selbstentladung verlieren.
Man kann eine Menge Selbstentladung in Kauf nehmen, ehe man auf die 20..30% Strom-Strom-Wirkungsgrad kommt, die m.E. bei grossmaßstäblichem Einsatz von P2G realistisch wären. Ich weiss, dass es optimistischere Schätzungen gibt, und dass im kleinen Maßstab bzw. unter bestimmten nicht verallgemeinerbaren Umständen bessere Wirkungsgrade möglich sind, aber ich bezweifle sehr, dass diese bei einem flächendeckenden Einsatz von P2G realistisch wären. Meine Gedanken dazu hatte ich ja vor einiger Zeit hier erläutert.

Ich würde es aber unabhängig davon begrüssen, wenn möglichst zügig eine P2G2P-Gross-Musteranlage (in der Grössenordnung von 1 GW) gebaut würde, die den gesamten Zyklus (Strom aus Photovoltaik / Wind -> Elektrolyse -> Methanisierung mit Luft-CO2 (wichtig!) -> Speicherung des Methans in einem Grossspeicher -> GuD-Kraftwerk -> Strom) abbildet. Also quasi eine "Methan-Batterie". Ohne eine solche Musteranlage bleiben alle Überlegungen zum grossmaßstäblichen Einsatz von P2G spekulativ.

Darüber hinaus habe ich erhebliche Zweifel, ob viele P2G-Befürworter sich über die Dimensionen und Kosten im Klaren sind, die mit einem flächendeckenden Einsatz von P2G als Speicher verbunden wären (wobei man noch unterscheiden muss, ob es nur um die Abdeckung des reinen Strombedarfs im derzeitigen Umfang geht, oder ob auch die Sektoren Heizung und Verkehr abgedeckt werden sollen).
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:... Redox Flow Speicher ...
Ich hatte ja erwähnt, dass stationäre Batteriespeicher nicht unbedingt auf Lithium-Ionen-Technologie beruhen müssen. Es gibt aktuell eine Menge interessanter Entwicklungen in diesem Bereich (u.a. Natrium-Ionen, Aluminium-Ionen, Eisen-Luft, ...), und es bleibt abzuwarten, welche Technologie sich für stationäre Grossspeicher als am besten geeignet erweist (u.a. auch in Bezug auf die Verfügbarkeit der Rohstoffe).

Am Rande (bitte den Hinweis nicht übelnehmen, ich erwähne das nur, weil ich den Fehler sehr häufig sehe, auch in Texten renommierter Quellen): Es heisst Terawatt (entsprechend dem SI-Präfix Tera = 1012), nicht Terrawatt.


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18.10.2021 um 18:19
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Akkus sind ganz gut für Kurzzeitspeicher geeignet, nich aber für das Speichern großer Energiemengen ( Terrawattstunden Bereich) über mehrere Monate.
Da wirst du auch einem Großteil der gespeicherten Energie durch Selbstentladung verlieren.
Die Selnstentladung von Li-Ion Akkus beträgt weniger als 2% pro Jahr. Das sollte also kaum ein Problem darstellen😉
Quelle (Archiv-Version vom 04.12.2021)


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18.10.2021 um 19:45
Zitat von uatuuatu schrieb:Man kann eine Menge Selbstentladung in Kauf nehmen, ehe man auf die 20..30% Strom-Strom-Wirkungsgrad kommt, die m.E. bei grossmaßstäblichem Einsatz von P2G realistisch wären.
Ich sehe den WG von P2G nich ganz so pessimistisch wie du und halte eine WG von umme 35% eher für realistisch und dieser könnte mittels Kraft-Wärme-Kopplung noch erhöht werden.
Ich geb dir aber in soweit Recht, den genauen Wert werden wir erst kennen, wenn es praktische Erfahrung mit Großanlagen gibt.

Die Selbstentladung von Lithium Ionen Akkus dürfte bei einer Speicherdauer von 6-10 Monaten (sesonale Speicherung) auch bei gut 30% liegen, man würde im Gesamtprozess auch ein Drittel verlieren. Ob das dann trotzdem noch günstiger is als per P2G hägt im wesentlichen von den Stromgestehungskosten ab, je günstiger der Strom produziert werden kann, desto eher lohnt sich P2G.

Ein weiterer entscheidender Punkt is die Frage, wie viel Windkraft in Deutschland eingesetzt werden kann, denn umso mehr PV man im Verhältnis zur Windkraft einsetzen will, desto mehr wird man sesonal zwischenspeichern müssen und umso stärker werden die Vorteile von P2G gegenüber Akkus.
Zitat von alibertalibert schrieb:Die Selnstentladung von Li-Ion Akkus beträgt weniger als 2% pro Jahr.
In deiner Quelle geht es um Lithium Ionen Batterien, ich redete von Lithium Ionen Akkumulatoren. Klingt ähnlich, is aber nich das gleiche.

mfg
kuno


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18.10.2021 um 19:57
@kuno7:
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:... Kraft-Wärme-Kopplung ...
Das Argument wird oft vorgebracht, ich sehe dabei allerdings folgendes Problem: Die Elektrolyseure, bei denen die meiste Wärme im Gesamtprozess anfällt, laufen bei einem Betrieb mit Überschussstrom aus Photovoltaik / Windkraft mit sehr unregelmässiger Leistung, und dementsprechend unregelmässig fällt auch Wärme an. Z.B. eine Versorgung von Haushalten oder kontinuierlichen Industrieprozessen dürfte damit schwierig werden.


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18.10.2021 um 20:04
Hallo @uatu , hallo @alle !

Für viele Anwendungszwecke würde Wasserstoff ausreichen, man müßte es nicht "methanisieren" und deshalb hätte es einen besseren Wirkungsgrad. Hochdruckkompimieren müßte man es auch nicht in unbedingt, was ebenfalls einen besseren Wirkungsgrad bringt.

Gruß, Gildonus


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18.10.2021 um 20:08
Zitat von uatuuatu schrieb:Die Elektrolyseure, bei denen die meiste Wärme im Gesamtprozess anfällt, laufen bei einem Betrieb mit Überschussstrom aus Photovoltaik / Windkraft mit sehr unregelmässiger Leistung, und dementsprechend unregelmässig fällt auch Wärme an. Z.B. eine Versorgung von Haushalten oder kontinuierlichen Industrieprozessen dürfte damit schwierig werden.
Die Elektrolyseure laufen ja vorrangig im Sommer, da ja hauptsächlich der sommerliche PV Überschuss eingespeichert werden muss und im Sommer fällt in der Regel nur die Brauchwassererwärmung an, der Löwenanteil KWK im Gesamtsystem dürfte ohnehin eher bei der Rückverstromung anfallen. Warmes Wasser lässt sich allerdings sehr viel günstiger Speichern als Strom.
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Für viele Anwendungszwecke würde Wasserstoff ausreichen, man müßte es nicht "methanisieren" und deshalb hätte es einen besseren Wirkungsgrad. Hochdruckkompimieren müßte man es auch nicht in unbedingt, was ebenfalls einen besseren Wirkungsgrad bringt.
Für die benötigten Mengen müssten dann aber wieder spezielle Wassertoffspeicher errichtet werden, denn im bereits vorhandenen Erdgasnetz kann Wasserstoff nur in kleinen Mengen beigemischt werden.

kuno


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18.10.2021 um 20:17
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Für die benötigten Mengen müssten dann aber wieder spezielle Wassertoffspeicher errichtet werden, denn im bereits vorhandenen Erdgasnetz kann Wasserstoff nur in kleinen Mengen beigemischt werden.
Man arbeitet bereits an einer machbaren Lösung:
Ins bestehende Leitungsnetz eingespeist: In Zukunft könnte im bundesweiten Erdgas-Netz neben Methan auch Wasserstoff transportiert werden. Eine wichtige Voraussetzung dafür haben nun deutsche Wissenschaftler entwickelt: eine Membran-Technologie zum Trennen der beiden Gase. Beide können so bis an den Zielort gemeinsam durch die Leitung strömen. Dort dringt der Wasserstoff durch eine Art Kohlenstofffilter nach außen, das Methan wird zurückgehalten.
Quelle: https://www.scinexx.de/news/energie/wasserstoff-aus-dem-erdgasnetz/

Man hätte also den Vorteil, dass man den Wasserstoff im Erdgasnetz transportieren kann. Allerdings müsste dann entweder jeder Verbraucher so einen Filter (mit Rückspeisemöglichkeit des nicht genutzten Anteils) besitzen oder man trennt die Anteile vor den Ortsnetzen.


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18.10.2021 um 20:24
@kuno7:
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:... im Sommer fällt in der Regel nur die Brauchwassererwärmung an
Z.B. für die Versorgung von Haushalten muss sichergestellt sein, dass immer ausreichend Wärme zur Verfügung steht. Ich bin sehr skeptisch, ob sich das mit der Abwärme von Elektrolyseuren realistisch erreichen lässt.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:... der Löwenanteil KWK im Gesamtsystem dürfte ohnehin eher bei der Rückverstromung anfallen.
Das ist bem Einsatz von GuD-Kraftwerken (nur damit lässt sich ein halbwegs brauchbarer Gesamtwirkungsgrad erzielen) nicht der Fall. Die Wirkungsgradsteigerung von ca. 30% auf ca. 60% gegenüber einfachen Gaskraftwerken wird gerade dadurch erreicht, dass die Abwärme der Gasturbine zum Betrieb einer zusätzlichen Dampfturbine genutzt wird. Dementsprechend weniger Restwärme fällt an. Alternativ kann man die Wärme der Gasturbine teilweise auskoppeln, aber dann sinkt der Wirkungsgrad der Stromerzeugung. Es ist nicht einfach. ;)


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18.10.2021 um 20:36
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:In deiner Quelle geht es um Lithium Ionen Batterien, ich redete von Lithium Ionen Akkumulatoren. Klingt ähnlich, is aber nich das gleiche.
Hast Recht, hatte beim Treffer glatt überlesen, dass Primärzellen gemeint waren. Aber auch die 2% im Monat sind jetzt nicht die Welt.


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18.10.2021 um 20:39
@Fichtenmoped

So wie ich das verstehe is dies eine Möglichkeit den Wasserstoff im Erdgasnetz zu transportieren, nich aber zu speichern. Es bräuchte also immer noch spezielle Wasserstoffspeicher.
Zitat von uatuuatu schrieb:Z.B. für die Versorgung von Haushalten muss sichergestellt sein, dass immer ausreichend Wärme zur Verfügung steht. Ich bin sehr skeptisch, ob sich das mit der Abwärme von Elektrolyseuren realistisch erreichen lässt.
Es muss ja nich die gesamte Brauchwassererwärmung per KWK aus Elektrolyseuren stammen, eine Ergänzun reicht ja auch schon, um den WG zu steigern. Is bei der Solarthermie ja auch nich anders.
Zitat von uatuuatu schrieb:Das ist bem Einsatz von GuD-Kraftwerken (nur damit lässt sich ein halbwegs brauchbarer Gesamtwirkungsgrad erzielen) nicht der Fall.
Wiki meint:
GuD-Kraftwerk (Block 3 des Kraftwerkes Donaustadt) mit einer Kraft-Wärme-Kopplung und einem Gesamtwirkungsgrad von bis über 86 %; Inbetriebnahme 2001
Quelle: Wikipedia: Kraft-Wärme-Kopplung

86% Gesamtwirkungsgrad klingt jetz auch gar nich so schlecht.
Zitat von alibertalibert schrieb:Aber auch die 2% im Monat sind jetzt nicht die Welt.
Kommt letztlich drauf an, wie lange gespeichert werden muss und Wiki meinte es wären gar 4%. Wo kommen deine 2% her?

mfg
kuno


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18.10.2021 um 21:03
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Wo kommen deine 2% her?
Quelle


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18.10.2021 um 21:28
@kuno7:
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:GuD-Kraftwerk (Block 3 des Kraftwerkes Donaustadt) mit einer Kraft-Wärme-Kopplung und einem Gesamtwirkungsgrad von bis über 86 %
Es ging um die Frage des "Löwenanteils" der anfallenden Wärme. Bei einem GuD-Kraftwerk fällt wesentlich weniger Restwärme als bei einem vergleichbaren herkömmlichen Gaskraftwerk an, weil der Stromwirkungsgrad deutlich höher ist (üblicherweise ca. 60%).

Unabhängig davon lässt sich der Maximalwirkungsgrad nur bei einem Betrieb unter Idealbedingungen erreichen. Genau die sind bei einem Kraftwerk, das sehr unregelmässig zum Ausgleich mangelnder Leistung aus Photovoltaik/Windkraft betrieben wird, nicht gegeben. Ich gehe davon aus, dass der Wirkungsgrad (sowohl der Strom- als auch der Gesamtwirkungsgrad) unter solchen Bedingungen wesentlich schlechter ist.

Ausserdem führt der unregelmässige Betrieb zum gleichen Problem der unregelmässig anfallenden Wärme wie bei den Elektrolyseuren.

Es wäre interessant, wie es bei existierenden Spitzenlast-Gaskraftwerken mit Kraft-Wärme-Kopplung aussieht. Das sollte ein Anhaltspunkt dafür sein, wie realistisch die Nutzung der Abwärme bei unregelmässig betriebenen Kraftwerken ist. Leider habe ich auf die Schnelle keine Informationen dazu gefunden.


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yoyo ehemaliges Mitglied

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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

18.10.2021 um 22:06
Zitat von shionoroshionoro schrieb am 04.10.2021:Wenn du deine Meinung als Tatsache verkaufst und so beschreibst, dann schon.

Es gibt ja auch gar keine konkrete Begründung, warum nicht eine Form von Lieferkettengesetz von der Eu aus machbar wäre. Wenn das insgesamt zu teuer ist, könnte man immer noch auf bestimmte, besonders klimaunfreundliche güter oder auf große Firmen den Fokus legen, so, dass es passt.

Mal mindestens müsste das mal jemand durchrechnen, wenn man das ewige 'ja aber china' geseiere ernst meint. Es nicht durchzurechnen und keine forschung diesbezüglich zubetreiben, schließt sofort aus, dass man integer handelt. Würde man wirklich denken, der klimawandel hängt an china und hätte beste absichten, würde man schauen, wie man China am besten beim green turn unterstützt.

Macht manja aber nicht, man sagt nur, so wie du, kategorisch ohne jegliche evidenz, irgendwas ginge nicht und tut so, als sei das fakt.
China schafft das auch alleine, es ist bereits führend im Bereich der alternativen Energien.
Und zudem Aufforstungsweltmeister, mit riesigem Abstand.

Ich finde es verlogen, wenn die Welt über China jammert. Pro Kopf beträgt der chinesische Carbon Footprint gerade mal die Hälfte des amerikanischen, kanadischen, australischen etc. Auch die übrigen G7-Staaten haben einen größeren Carbon Footprint als China. Von einigen arabischen Ländern ganz zu schweigen.

https://www.worldometers.info/co2-emissions/co2-emissions-per-capita/

(In der dritten Spalte könnt ihr oben nach Pro-Kopf-Emissionen sortieren.)

Wer also jetzt mit großen Forderungen an China herantritt, ist im Grunde ein Rassist, der denkt, dass ein Chinese weniger Recht habe, die Umwelt und das Klima zu belasten, als ein Amerikaner oder Russe oder Deutscher.
Zudem muss man bedenken, dass China eine enorme Industrie hat und die Emissionen auch im Auftrag von Westlern erzeugt, die ihre Fertigung z. T. dorthin ausgelagert haben.


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18.10.2021 um 22:59
Zitat von uatuuatu schrieb:Es ging um die Frage des "Löwenanteils" der anfallenden Wärme. Bei einem GuD-Kraftwerk fällt wesentlich weniger Restwärme als bei einem vergleichbaren herkömmlichen Gaskraftwerk an, weil der Stromwirkungsgrad deutlich höher ist (üblicherweise ca. 60%).
Ich meinte aber den "Löwenanteil" im Gesamtprozess P2G und der WG von nem GUD liegt bei umme 60%, bei der Wasserspaltung kann ein WG von über 80% erreicht werden. Bei der Rückverstromung dürfte demnach deutlich mehr "Abfallwärme" anfallen und nutzbar sein.
Zitat von uatuuatu schrieb:Unabhängig davon lässt sich der Maximalwirkungsgrad nur bei einem Betrieb unter Idealbedingungen erreichen. Genau die sind bei einem Kraftwerk, das sehr unregelmässig zum Ausgleich mangelnder Leistung aus Photovoltaik/Windkraft betrieben wird, nicht gegeben.
Ich würde auch nich davon ausgehen, dass die GUD in einem 100% regenerativen Energiesystem als Spitzenlasterzeuger eingesetzt werden, dafür dürften eher die Kurzzeitspeicher (Akkus, Pumpspeicher) dienen.
Dennoch stimme ich dir zu, es wäre durchaus interessant zu wissen, wie sich der WG eines GUD im Spitzenlastbetrieb verhält.
Zitat von uatuuatu schrieb:Ausserdem führt der unregelmässige Betrieb zum gleichen Problem der unregelmässig anfallenden Wärme wie bei den Elektrolyseuren.
Wie schon erwähnt, Wärme zu speichern stellt technich kein großes Problem dar und is auch recht preisgünstig machbar.

mfg
kuno


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18.10.2021 um 23:17
Zitat von yoyoyoyo schrieb:Wer also jetzt mit großen Forderungen an China herantritt, ist im Grunde ein Rassist, der denkt, dass ein Chinese weniger Recht habe, die Umwelt und das Klima zu belasten, als ein Amerikaner oder Russe oder Deutscher.
Tjo... dann sollten wir alle mal aufhören China wegen z.B. der Neuerichtungen von Kohlekraftwerken zu kritisieren...wir sind dann automatisch
Rassisten.

Also ehrlich... manchmal frage ich mich ob hier überhaupt noch sachliche Diskussionen möglich sind ohne das einer aus welcher Ecke auch immer die Rassismus Keule zückt...


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19.10.2021 um 00:49
@kuno7:
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Ich würde auch nich davon ausgehen, dass die GUD in einem 100% regenerativen Energiesystem als Spitzenlasterzeuger eingesetzt werden, dafür dürften eher die Kurzzeitspeicher (Akkus, Pumpspeicher) dienen.
Bei der Verfügbarkeit von Kurzzeitspeichern laufen die GuD-Kraftwerke aber noch seltener, was das Problem der unregelmässig anfallenden Wärme noch verschärft. ;)
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Wie schon erwähnt, Wärme zu speichern stellt technich kein großes Problem dar und is auch recht preisgünstig machbar.
Es würde halt ein bereits sehr kompliziertes und teures System noch weiter verkomplizieren und verteuern.

Der extreme Komplexitätsunterschied zwischen einem P2G-Speicher (also dem Gesamtsystem aus Elektrolyseur, Methanisierer, Methanspeicher und GuD-Kraftwerk, mit allem Drumherum) und einem Batterie-Speicher (im wesentlichen eine grosse Zahl von völlig gleich aufgebauten Zellen) ist einer der wesentlichen Gründe, warum ich vermute, dass Batterie-Speicher sich mittelfristig durchsetzen werden, auch wenn sie auf absehbare Zeit noch teurer sind, und die weltweite Batterie-Produktionskapazität dafür derzeit noch viel zu gering ist.

Das hier scheint übrigens bisher der grösste geplante Elektrolyseur in Deutschland zu sein:
Die Unternehmen Vattenfall, Shell, Mitsubishi Heavy Industries (MHI) und die Hamburg Wärme planen den Bau eines der weltweit größten Elektrolyseure im Hamburger Hafen. Der neue Elektrolyseur soll eine Leistung von 100 Megawatt haben und auf dem Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerks Moorburg errichtet werden.

(https://www.dvz.de/rubriken/test-technik/alternative-antriebe/detail/news/im-hamburger-hafen-soll-der-weltweit-groesste-elektrolyseur-entstehen.html)
Für einen flächendeckenden Einsatz von P2G in Deutschland wären Hunderte von Anlagen dieser Grössenordnung erforderlich.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

19.10.2021 um 06:49
Zitat von uatuuatu schrieb:Bei der Verfügbarkeit von Kurzzeitspeichern laufen die GuD-Kraftwerke aber noch seltener, was das Problem der unregelmässig anfallenden Wärme noch verschärft.
Selbst wenn, der Einsatz von KWK zusätzlich, kann ein dann ohnehin schon bestehendes P2G System im WG nur besser, nich aber schlechter machen. Dann würde sich nur noch die Frage stellen, ob es sich wirtschaftlich lohnt.
Zitat von uatuuatu schrieb:Es würde halt ein bereits sehr kompliziertes und teures System noch weiter verkomplizieren und verteuern.
Es gibt ja Studien, die solche Systeme durchsimuliert haben und da kommt man zu dem Schluss, dass P2G+KWK durchaus sinnvoll sind, technisch wie auch wirtschaftlich. Beispielhaft die schon oft zitierte Fraunhofer Studie:
https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/studie-100-erneuerbare-energien-fuer-strom-und-waerme-in-deutschland.pdf
Es wird natürlich eine Preisgrenze für Akkus geben, ab denen diese P2G überlegen sind und falls diese erreicht wird, spricht ja nichts dagegen alternativ auf Akkus zu setzen.
Zitat von uatuuatu schrieb:Der extreme Komplexitätsunterschied zwischen einem P2G-Speicher (also dem Gesamtsystem aus Elektrolyseur, Methanisierer, Methanspeicher und GuD-Kraftwerk, mit allem Drumherum) und einem Batterie-Speicher (im wesentlichen eine grosse Zahl von völlig gleich aufgebauten Zellen) ist einer der wesentlichen Gründe, warum ich vermute, dass Batterie-Speicher sich mittelfristig durchsetzen werden, auch wenn sie auf absehbare Zeit noch teurer sind, und die weltweite Batterie-Produktionskapazität dafür derzeit noch viel zu gering ist.
Wird man dann sehen. Wann oder ob dies in der Zukunft so eintreten wird, hängt auch davon ab wie hoch die Stromgestehungskosten sind und wie lange es dauert, bis Akkus wirtschaftlicher würden als P2G.
Die Planungen für ein 100% regeneratives Energiesystem kann man aber nur mit verlässlichen Daten angehen, demnach dürfte P2G derzeit das Mittel der Wahl sein, wenn es um die Speicherung der sesonalen Überschüsse aus der PV geht. Bis solche Langzeitspeicher benötigt werden, vergehen allerdings noch einige Jahre.

mfg
kuno


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

19.10.2021 um 11:38
Auf jeden Fall wird schon mal ordentlich gekleckert:
In Bayern soll grünes Kerosin in industriellem Maßstab erzeugt werden. Die Anlage zur Herstellung von zunächst rund 50.000 Tonnen pro Jahr werde voraussichtlich im Raum Burghausen entstehen, erklärte das bayerische Wirtschaftsministerium. Am Montag wurde dort eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Das grüne Kerosin soll nach Auskunft des Wirtschaftsministeriums mit erneuerbaren Energien und Kohlendioxid aus der Luft entstehen. Dadurch wäre es CO2-neutral.
Quelle: https://www.zeit.de/news/2021-10/18/in-bayern-soll-gruenes-kerosin-entstehen

Aber das sind nur 0,5% des jährlichen Bedarfs in Deutschland!
Von der Bundesergierung wurde das Ziel definiert, bis 2026 0,5 % synthetisches Kerosin zuzusetzen - 50.000 Tonnen pro Jahr.
Quelle: https://www.chemietechnik.de/anlagenbau/lufthansa-atmosfair-und-ewe-starten-erste-anlage-fuer-klimaneutrales-kerosin-683.html
Allerdings ist dieser Treibstoff nicht gerade billig - 5€/Liter in der im zweiten Artikel beschriebenen Versuchsanlage.

Was bei der P2G-Sache meiner Meinung nach ausgeblendet wird: das Methan, was dabei produziert wird, kann und wird auch als Ausgangsstoff für viele andere Produkte dienen, die heute die Petrochemie liefert. Ein wichtiges Verfahren ist schon längst bekannt und wird im großtechnischen Einsatz verwendet: die gute alte Fischer-Tropsch-Synthese!


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