Bündnis 90/Die Grünen
23.06.2024 um 11:48Möglicherweise auch beides? Weltweit werden wir wohl sehr geringen Impact haben.Röhrich schrieb: Dadurch steigen die Preise oder die deutsche Landwirtschaft verdient weniger?
Was meinst Du, wie sich die Lebensmittelpreise entwickeln für die Masse der weltweit gehandelten Produkte, wenn Deutschland die Produktion für sich verteuert?
Ich hab jetzt extra nochmal ins letzte Wahlprogramm geschaut, Zölle fordert man tatsächlich nicht. Eher sogar Gegenteiliges:Röhrich schrieb: Mit Zöllen regeln? Die Abkommen und die Verhandlungen zum Handelsabkommen sollen diese eigentlich beseitigen.
Zölle für Länder desQuelle: https://cms.gruene.de/uploads/assets/Wahlprogramm-DIE-GRUENEN-Bundestagswahl-2021_barrierefrei.pdf
globalen Südens auf verarbeitete Produkte sollen gesenkt bzw. abge-
schafft werden.
Jetzt kann man natürlich drüber streiten ob Fleisch ein verarbeitetes Produkt ist. Explizite Forderungen nach Zöllen findet man aber nicht.
Es drängt sich also der schreckliche Verdacht auf: wollen die Grünen Nahrungsmittel eigentlich gar nicht derart verteuern, dass sie sich keiner mehr leisten kann? Das war ja der Vorwurf. Ich versuchte mir nur zu erklären, wie man das theoretisch vorhaben könnte.
Oder wie erklärst du dir das? Etwas muss ja schon dran sein, so oft man den Vorwurf hört.
Okay, es ist mittlerweile mehr die Savanne als die Wüste, unproblematisch ist der Anbau aber trotzem nicht unbedingt.Röhrich schrieb: Sojabohnen werden nur nicht verfüttert, Sojaöl ist heute eines der wichtigsten Pflanzenöle für die Industrie, die anfallenden Reststoffe werden dann verfüttert. Mittlerweile ist Deutschland ein großer Exporteur für Sojaschrot geworden, weil die Pflanzenölindustrie hier stark gewachsen ist und die verarbeiteten Reststoffe irgendwo verbleiben müssen. Derzeit ist es sinnvoller diese über den Tiermagen zu veredeln und nicht thermisch zu verbrennen.
Im Regenwald werden die Brasilianer hoffentlich nicht versuchen Soja anzubauen, denn Soja ist erntereif in der Regenzeit (Februar/März), da dürfte die Ernte eher ausfallen. Dreschen bei Regen funktioniert nicht.
Sucht man nach Verwendungszweck von Soja findet man Tiernahrung weiter mit großem Abstand auf Rang 1. Wenn du Zahlen hast, die zeigen, dass in Deutschland tatsächlich hauptsächlich Industrieabfälle verfüttert wären fände ich das interessant, darfst du mir gerne schicken.
Haupteinsatzbereich für Soja aber ist die Nutztierhaltung.Quelle: https://www.landwirtschaft.de/diskussion-und-dialog/umwelt/soja-nahrungsmittel-fuer-tier-und-mensch
…
Brasilien hat inzwischen die USA als größter Soja-Produzent abgelöst. Von 2000 bis 2020 hat sich die Anbaufläche dort fast verdreifacht. Wo früher artenreiche Wälder standen, wächst heute Soja. In den Regenwaldgebieten des Amazonas konnte diese Entwicklung durch ein 2006 beschlossenes Soja-Moratorium zumindest gebremst werden. Umso stärker bedroht ist die Cerrado-Region im Südosten Brasiliens. In den artenreichen Savannen, die das zweitgrößte Ökosystem Brasiliens bilden, sind in den vergangenen Jahren großflächig Sojafelder angelegt worden.
Wollen wir das? Ich weiß nicht. Sinnvoller ist es sicher, vor Ort zu produzieren, hier hat man ja eher ein Auge drauf.Röhrich schrieb: Aber wir wollen ja mehr Rindfleisch importieren, weil ?
Die Chinolone in Australien sind ein Lehrbuchbeispiel, ich habe mit das tatsächlich schon mehrfach angeschaut. Das hier weiter auszuführen führt zu sehr am Thema vorbei, bei Interesse antworte ich dir gerne per PN.Röhrich schrieb:Reserveantibiotika werden vom Menschen meist nicht gut vertragen und daher als reine Reserve rückbehalten.
Ich nehme an Du hast die Studie nicht angeschaut und um welche Antibiotika es sich handelt?
Ich nehme wahr, dass man von Grüner Seite aus versucht das durch Lieferkettengesetze zu vermeiden. Hier ist eher die FDP der bremsende Faktor in der Koalition.Röhrich schrieb: Mir scheint das Vorgehen durch die Grünen löst kein einziges Problem, sondern verschiebt eher die Problem in Regionen wo diese gar nicht interessieren?