Bündnis 90/Die Grünen
02.07.2023 um 21:04Röhrich schrieb:Wie betreibt man bei Dunkelflaute die Wärmepumpe?Kuno7 hat es schon geschrieben. Frankreich ist froh, wenn es selbst genug Strom erzeugen kann. Mit dem Klimawandel wird es dort immer öfter vorkommen, dass die AKW wegen Wassermangel abschaltet werden müssen und man dafür dann irgendwelche Kohlekraftwerk in Betrieb nehmen muss.
Bei dem Ausbau der EE müssen Speicher entwickelt und gebaut werden.
In Deutschland ist grüner Wasserstoff nicht machbar aber daher verhandelt man ja mit Frankreich und Norwegen, die diesen mit EE und Kernenergie in Zukunft erzeugen wollen.
Wegen der Energiekrise nimmt Frankreich ein bereits stillgelegtes Kohlekraftwerk nahe Saarbrückens wieder in Betrieb. Es dürfte nicht das letzte sein.Derzeit haben wir die EE zu etwa 50% ausgebaut. Zeitweise müssen die heute schon abgeregelt werden, wenn irgendwo zu viel Wind da ist. Was nach Vollausbau dann ständig passiert kann man sich leicht ausmalen, wenn man sich die Stromerzeugung an einer Woche mit etwas Wind anschaut:
https://www.manager-magazin.de/politik/kohlekraft-frankreich-nimmt-kohlekraftwerk-wieder-in-betrieb-a-b0310105-780b-4c73-8e9e-59495df26ab0
Bei einer Verdopplung der EE im Endausbau hätten wir hier ziemlich große Überschüsse. Die werden dann natürlich nicht abgeregelt, die wandern in Elektrolyseure. Für die Ausregelung von Dunkelflauten gibt es längst etliche Studien. Dafür reicht auch der in Deutschland erzeugte Wasserstoff leicht, wenn man ihn nicht unnötig in Gasheizungen verbrennt. Eine Möglichkeit besteht darin, die alten Gasspeicher für Wasserstoff zu nutzen:
Sicherstellung der Stromversorgung bei Dunkelflauten Deutscher BundestagBestehende Gasspeicher können für die Lagerung von etwa 32 Terawattstunden Wasserstoff umgewandelt und genutzt werden. Das ist die Holzhammermethode. Die geht aber immer. Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, die gerade in Entwicklung sind. Dazu wird es noch etliche Innovationen geben. Lösungen über Brennstoffzellen z.B. Gemeinsam ist allen brauchbaren Methoden, dass man die erforderlichen Backup Kraftwerke sehr schnell hoch regeln und wieder abschalten können muss. Außerdem sollen sich die Betriebskosten möglichst nur aus den Brennstoffkosten ergeben. Beides ist wichtig für die Kostenminimierung.
Aktenzeichen: WD 5 - 3000 - 167/18 Abschluss der Arbeit: 31. Januar 2019 Fachbereich: WD 5: Wirtschaft und
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Im letzten Teil der Studie wird ein gleichzeitig robustes wie auch nachhaltiges Stromsystem entworfen, das über Elektrolysegas aus erneuerbaren Energien und Biogas die verfügbaren Gasspeicher füllt, um in Zeiten der kalten Dunkelflaute Versorgungssicherheit mit klimaneutralen Gaskraftwerken zu gewährleisten. Elektrolyseure haben bei einer Kapazität von 42,7 GW 2478 Volllaststunden und verursachen 2 Prozent der Gesamtkosten des Systems. Sie verbrauchen 106 TWh Strom, um das erneuerbare Speichergas zu produzieren. Die Gaskraftwerke zur Absicherung der Versorgungssicherheit tragen 10 Prozent zu den Gesamtkosten bei. Die mittleren Stromkosten für ein solches System betragen unter Annahme einer weiterhin starken Kostendegression erneuerbarer Energien aus heutiger Sicht 5,7 ct/kWh (ohne Transport/Verteilung und Besteuerung).
https://www.bundestag.de/resource/blob/627898/b65deea51fdb399e4b64f1182465658d/WD-5-167-18-pdf-data.pdf
Klar ist, dass Atomkraftwerke dafür völlig ungeeignet sind. Die haben etwa konstant hohe Betriebskosten und lassen sich nicht abschalten, wenn genug Strom durch die EE vorhanden ist. Es ist auch nicht möglich, die Dunkelflauten über die Nachbarländer vollständig abzudecken. Dafür sind die Schnittstellen zwischen den Netzen nicht ausgelegt.