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Bündnis 90/Die Grünen

31.734 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Deutschland, Partei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bündnis 90/Die Grünen

09.06.2023 um 19:55
@Abahatschi
aus deinem Zitat:
Die Grünen scheitern seit dreieinhalb Jahren daran, in ihre Parteizentrale in Berlin-Mitte eine Wärmepumpe einzubauen.
das ist ja echt Ironie des Schicksals dass das gerade bei den Grünen passierte ... und ein ziemliches Dilemma.
Bin gespannt wie sie aus dieser Zwickmühle raus kommen, wenn sie weiterhin wollen, dass sich alle eine WP einbauen (wenn es die Alte nicht mehr tut).


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Bündnis 90/Die Grünen

09.06.2023 um 19:56
Zitat von OptimistOptimist schrieb:das ist ja echt Ironie des Schicksals dass das gerade bei den Grünen passierte ... und ein ziemliches Dilemma.
Du gehst von einem außergewöhnlichen Fall aus? Warte es mal ab wieviele Probleme noch überall auftauchen.


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09.06.2023 um 20:36
Zitat von OptimistOptimist schrieb:wenn sie weiterhin wollen, dass sich alle eine WP einbauen
ich dachte es gibt Alternativen zur Wärmepumpe die auch möglich sind und gefördert werden?

ich hab da das hier gefunden:
Welche Alternativen haben Eigentümer dabei zu den Wärmepumpen? Laut dem Gebäudeenergiegesetz müssen ja „nur“ 65 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen stammen, egal welche.

Da gibt es viele Beispiele, die situativ abgewägt werden müssen. Etwa Pelletheizungen, Solarthermie, Wasserstoffheizungen oder auch jegliche Biomasseheizungen – bei größeren Häusern sind Hackschnitzel beispielsweise durchaus eine Option. Bei Heizungen mit Wasserstoff muss aber vorher erfragt werden, ob der Versorger den Aufbau eines Wasserstoffnetzes plant. Das muss bis 2035 geschehen.
Quelle: https://www.come-on.de/luedenscheid/waermepumpen-energieberater-gebaeudeenergiegesetz-eneuerbare-energien-heizungen-oel-gas-92211184.html

Was bitte sind Hackschnitzel?


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Bündnis 90/Die Grünen

09.06.2023 um 20:53
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:Hackschnitzel
Kannst du dir wie Rindenmulch vorstellen, nur das es eben keine Rinde ist, sondern Stammholz.


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09.06.2023 um 20:58
Zitat von KammerspielKammerspiel schrieb:Kannst du dir wie Rindenmulch vorstellen, nur das es eben keine Rinde ist, sondern Stammholz.
ich verstehe nicht wie Pellets/Mulch/Holz nachhaltig sein soll und wie man davon so viel durchgehend produzieren könnte wenn das plötzlich viele einbauen..

da muss ich an Griechenland denken, wo man von manchen Inseln berichtet hat aus der Geschichte, dass es dort teilweise Wälder gab und das Holz dort so intensiv genutzt wurde dass es jetzt keinen Wald mehr gibt... kann aber sein es wurde auch für den Schiffsbau genutzt, kann mich nich genau erinnern, Geschichte ist nicht so mein Fall.. :D


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09.06.2023 um 22:02
@RayWonders

Intensivforst schafft das schon glaube ich. Gibt hier ganz andere Bedingungen für Baumwachstum als in mediterranen Klima. Eine 30 Jahre alte Buche liefert deutlich mehr Holz als ein 30jähriger Olivenbaum, überspitzt formuliert.


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Bündnis 90/Die Grünen

10.06.2023 um 04:49
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:ich verstehe nicht wie Pellets/Mulch/Holz nachhaltig sein soll
Auch dieser Zug ist abgefahren, Holz verbrennen, egal in welcher Form ist jetzt auch pfui.


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Bündnis 90/Die Grünen

10.06.2023 um 08:05
Estland ist Europas größter Pelletlieferant. Das für die Plelletherstellung erforderliche "Restholz" wird dort über Kahlschlag gewonnen. Und nicht nur dort. In Rumäien herrschen bei der Waldbewirtschaftung mafiöse Zustände. RWE, bezieht Pellets aus North Carolina für zwei Kohlekraftwerke in den Niederlanden. Wobei die Menge an Restholz in den nächsten Jahren ja ansteigen dürfte, weil nach jedem Waldbrand ja wieder Restholz entsteht.

Das Problem sind ja noch nicht einmal unbedingt die privaten Verwerter. Jedenfalls nicht, wenn sie ab und zu einmal den Holzofen anmachen oder den Grill anwerfen. CDU und FDP wollen ja offensichtlich auch die Kohlekraftwerke mit der Methode "CO2-neutral" machen:
Immer mehr Kohlekraftwerke stellen auf Holzpellets um. 2005 wurden noch gut fünf Prozent der EU-Holzernte verbrannt, 2018 waren es bereits fast 55 Prozent.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/holzpellets-geschaeft-europa-waelder-wald-100.html
In der EU wird Holzverbrennung mit jährlich fast 30 Milliarden Euro subventioniert. Fast 40 Prozent der erneuerbaren Energie in Europa werden mit Holz erzeugt. Mittlerweile werden schon Primärwälder in den USA und Kanada abgeholzt, um Europa mit Holzpellets zu versorgen. Wobei, in Kanada entsteht infolge der Waldbrände derzeit ja wieder jede Menge "Restholz" für die ordnungsgemäße Pelletherstellung. Die vom Waldbrand erzeugte Rauchwolke hat inzwischen inzwischen Washington D.C. erreicht. Das dürfte jede Menge "Restholz" ergeben.


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Bündnis 90/Die Grünen

10.06.2023 um 08:59
Zitat von OptimistOptimist schrieb:wenn sie weiterhin wollen, dass sich alle eine WP einbauen
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:ich dachte es gibt Alternativen zur Wärmepumpe die auch möglich sind und gefördert werden?
ach so, okay.
Die Grünen sind also u.a. auch für Pelletheizungen.

Nun ja, bleibt wirklich nur zu hoffen, dass sie sich genau anschauen, wo diese her kommen bzw. wie sie hergestellt werden.
Das hier z.B. hatte ich auch vor einigen Wochen schon in irgendeinem Thread gesehen:
Zitat von FölixFölix schrieb:Estland ist Europas größter Pelletlieferant. Das für die Plelletherstellung erforderliche "Restholz" wird dort über Kahlschlag gewonnen. Und nicht nur dort. In Rumäien herrschen bei der Waldbewirtschaftung mafiöse Zustände
einfach nur furchtbar, was hier läuft.
Zitat von FölixFölix schrieb:Wobei, in Kanada entsteht infolge der Waldbrände derzeit ja wieder jede Menge "Restholz" für die ordnungsgemäße Pelletherstellung.
da kann einem fast der Verdacht kommen, dass so mancher Waldbrand vielleicht nicht ganz zufällig entstand?
Wäre echt traurig, wenn da wirklich nachgeholfen würde.


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Bündnis 90/Die Grünen

10.06.2023 um 09:15
Zitat von OptimistOptimist schrieb:da kann einem fast der Verdacht kommen, dass so mancher Waldbrand vielleicht nicht ganz zufällig entstand?
Wäre echt traurig, wenn da wirklich nachgeholfen würde.
der Gedanke kam mir dann auch als ich das gelesen hab wie Pellets hergestellt werden..
Zitat von KammerspielKammerspiel schrieb:Gibt hier ganz andere Bedingungen für Baumwachstum als in mediterranen Klima. Eine 30 Jahre alte Buche liefert deutlich mehr Holz als ein 30jähriger Olivenbaum, überspitzt formuliert.
ein gefällter 30jähriger Baum braucht aber auch wieder 30 Jahre zum nachwachsen. das Fällen geht schnell. aber zügig nachhaltig/regeneriert ist das nicht meiner Ansicht nach, das ist ja kein Bambus..


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Bündnis 90/Die Grünen

10.06.2023 um 10:54
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:ein gefällter 30jähriger Baum braucht aber auch wieder 30 Jahre zum nachwachsen.
Vor allem dauert es 30 Jahre, das enthaltene CO2 wieder zu speichern. Ältere Bäume haben einen viel besseren Einfluss auf das umliegende Kleinklima als vielen bewusst ist.

Wenn man schon Holz "ernten" will, dann sollte man hier Pappeln, Birken etc. nehmen, welche auch in widrigen Bedingungen wachsen.
Eine Platane als Stadtbaum kann mehrere 100 Jahre alt werden und ist dann ein Naturdenkmal und erfreut jeden beim Anblick.


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Bündnis 90/Die Grünen

10.06.2023 um 12:39
Zitat von FölixFölix schrieb:wird dort über Kahlschlag gewonnen.
Zumindest im der staatlichen Forstwirtschaft in Deutschland sind die Zustände so schlimm nicht. Ich arbeite eng mit der Forst zusammen, namentlich dem Niedersächsischen Staatsforst. Die sind schon sehr umsichtig, wo sie Holz entnehmen und welcherart sie es nachwachsen lassen.
Die genauen Auswirkungen kenn ich freilich nicht, aber angesichts dessen, dass ein gewisser niedersächsischer Fürst regelmäßig seinen Wald zum Viertel kahlschlagen lässt, liegt da vielleicht auch ein gewisses Gesetzgebungsproblem vor.


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Bündnis 90/Die Grünen

10.06.2023 um 12:53
Zitat von KammerspielKammerspiel schrieb:dass ein gewisser niedersächsischer Fürst regelmäßig seinen Wald zum Viertel kahlschlagen lässt
was heißt denn regelmäßig? wenn ich das 4 aufeinanderfolgende Jahre mache ist da kein Wald mehr, da kann man pflanzen so viel man will das dauert doch ewig bis Kahlschlag nachwächst, so dass man es wieder Wald nennen kann..


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10.06.2023 um 14:53
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Die Grünen sind also u.a. auch für Pelletheizungen.
Nochmal: nein. Die Grünen wollen Holz egal in welcher Form nicht mehr verbrennen.


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10.06.2023 um 20:11
@Abahatschi
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Irgendwie verstehe ich das nicht, aber die Fachkundigen User von hier hätten durch aus helfen können:
WP lassen sich problemlos in jedem Gebäude einbauen©
Der Einbau ist nicht so teuer©
Bin zwar kein Experte, aber wenn die Grünen nachweisen, dass sie bedürftig sind, können sie bis zu 20.000 Euro Förderung bekommen, dann sind es nur noch 4,98 Millionen Euro.


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Bündnis 90/Die Grünen

10.06.2023 um 20:19
Die Problematik der Abholzung ist in der EU inzwischen ebenfalls ein Thema geworden, und es scheint noch viel mehr in der Diskussion zu sein. Christian Dürr hat bei Anne Will eine Andeutung gemacht, aber nicht genauer erläutert, worum es dabei geht.

https://daserste.ndr.de/annewill/videos/Erschoepft-und-unzufrieden-Verliert-die-Ampel-beim-Klimaschutz-Rueckhalt-in-der-Bevoelkerung,annewill7980.html
Christian Dürr 56:00: In Brüssel plant Ursula von der Leyen ein Gebäudeenergiegesetz, da ist das, was Robert Habeck vorhat, eine Waisenknabenveranstaltung. .... Das sucht seinesgleichen und wird unbedingt verhindert werden müssen.
Es lohnt sich, einmal genauer zu recherchieren was da seiner Meinung nach mal wieder verhindert werden muss. Dazu ist anscheinend ein geleakter Entwurf der EU im Umlauf.
Dann nämlich verlangt zumindest der geleakte Entwurf in seiner aktuellen Fassung beim Neueinbau von Heizungen einen Effizienzgrad von 115 Prozent. Heißt übersetzt: Aus einer Kilowattstunde Strom, Gas oder Öl müssen 1,15 Kilowattstunden Wärme entstehen. Es ist eine Vorgabe, die nach aktuellem technischen Stand derzeit allein Wärmepumpen erfüllen würden.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/eu-kommission-heizungsgesetz-entwurf-100.html
Die Aussage, dass nach dem aktuellen technischen Stand nur Wärmepumpen diese Anforderung erfüllen können, stimmt natürlich nicht. Geothermie kann das problemlos übertreffen. Es gibt auch stark gedämmte Häuser, die mit Solarthermie und Wärmespeicher leicht über diesen Wert kommen. Alle auf direkter Verbrennung basierenden Heizungen erzielen aber nur einen Bruchteil der geforderten Effizienz. Es ist ziemlich egal, ob der Entwurf so umgesetzt wird oder nicht. Langfristig wird es in diese Richtung gehen. Wasserstoff direkt zu verbrennen wird sich sowieso keiner leisten können. Und ein Wasserstoffnetz bis zum Verbraucher zu bauen, das dann keiner nutzt, wird auch kein Energieversorger wollen. E-Fuel in einer Öl-Heizung zu verbrennen wird immer teurer bleiben als der Betrieb von Heizlüftern. Man kann das alles drehen und wenden wie man will. Direktheizungen sind zum Aussterben verurteilt. Traurig nur, dass es anscheinend zuerst noch einiger Katastrophen bedarf, bis alle an einem Strang ziehen, um zu einem gangbaren Weg dorthin zu kommen, anstatt dauernd nur Blockaden aufzubauen.


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10.06.2023 um 23:48
@RayWonders

Naja. Jedes Jahr etwa die Größe einen Fußballfeldes. Monokulturen, Fichten und Kiefern jeweils. Er hat viel Wald, alle 10 Jahre ist er einmal durch.

Roden tut man, meines wissens, ohnehin nur zwei Mal im Jahr, wegen der Brut- und Setzzeiten u.ä.


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10.06.2023 um 23:54
Zitat von KammerspielKammerspiel schrieb:Jedes Jahr etwa die Größe einen Fußballfeldes. Monokulturen, Fichten und Kiefern jeweils. Er hat viel Wald, alle 10 Jahre ist er einmal durch.
10 Fußballfelder Wald ist nicht viel finde ich.. ich hätte jetzt angenommen die von dir genannten brauchen mehr als 10 Jahre um richtige Bäume zu werden damit sich ein Roden und verwerten wieder lohnt..


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10.06.2023 um 23:54
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:ich dachte es gibt Alternativen zur Wärmepumpe die auch möglich sind und gefördert werden?
Es gibt sogar recht lange Übergangsfristen.
Ist die Heizung kaputt und kann nicht mehr repariert werden – eine so genannte Heizungshavarie – greifen Übergangsfristen: grundsätzlich sind dies drei Jahre; bei Gasetagen bis zu 13 Jahre. Vorübergehend kann auch eine gebrauchte, fossil betriebene Heizung eingebaut werden. Soweit ein Anschluss an ein Wärmenetz absehbar ist, gelten Übergangsfristen von bis zu zehn Jahren.
Quelle: https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/neues-gebaeudeenergiegesetz-2184942


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11.06.2023 um 00:10
@RayWonders

Naja mindestens doppelt so viel, weil zwei Mal im Jahr.
Es mag sein, dass ich mit der Größe untertrieben habe (ich bin in Fußball nicht so drin :D)


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