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Bündnis 90/Die Grünen

31.734 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Deutschland, Partei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bündnis 90/Die Grünen

01.06.2023 um 22:59
Soweit ich weiß braucht man für Methanherstellung auch H2 und dafür hydriertes (destiliertes?) Wasser (ca. 9 Liter je Kg H2) und CO2, also prakt. gasförmiges e-fuel.
Was ist mit den Erdgasspeichern, kann man die für H2-Lagerung nutzen?


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01.06.2023 um 23:06
Zitat von hiddenhidden schrieb:Was ist mit den Erdgasspeichern, kann man die für H2-Lagerung nutzen?
Teils/Teils.
Kurzfassung:
Heutige Gasspeicher können für die Speicherung von rd. 32 Terawattstunden Wasserstoff umgerüstet und genutzt werden. Damit für das Erreichen der Treibhausgasneutralität aber ausreichende Energiemengen gespeichert werden können, ist der Zubau von weiteren Wasserstoffspeichern mit einer Kapazität von bis zu 41 TWh notwendig.
Quelle: https://erdgasspeicher.de/wasserstoff-speichern-soviel-ist-sicher/

Die Langfassung gibt’s in der Studie:
https://erdgasspeicher.de/wp-content/uploads/2022/06/20220617_DBI-Studie_Wasserstoff-speichern-soviel-ist-sicher.pdf
Da geht man auch auf die Grundlagen ein und die Eignung von Erdgasspeichern.


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02.06.2023 um 07:40
Zitat von hiddenhidden schrieb:geeignete Speicher forcieren
Speicher müssen nicht nur technisch funktionieren (das tun sie), sie brauchen auch ein Geschäftsmodell. Und dafür haben wir immer noch zuwenig Erneuerbare. Die Daumenformel besagt, Speicher werden erst interessant, wenn wir 80% EE im Netz haben. Erst dann gibt es genügend Tage mit Überschuss, als das Speicher sich irgendwie rechnen.

Oder anders gefragt: Welches Problem besteht heute, das ein Speicher lösen könnte?


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02.06.2023 um 12:24
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Oder anders gefragt: Welches Problem besteht heute, das ein Speicher lösen könnte?
Die berüchtigte Winter-Dunkelflaute?!?


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02.06.2023 um 12:43
Zitat von hiddenhidden schrieb:Die berüchtigte Winter-Dunkelflaute?!?
Ein Speicher wäre auch/eher nützlich um Phasen der Überproduktion abzufangen, in denen wir teilweise Strom verschenken und noch Geld drauflegen müssen, um das Netz zu stabilisieren (d.h. jemand Anderes bekommt Geld dafür, seine regelbaren Einspeiser abzudrehen und stattdessen unseren Strom zu verbrauchen).


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02.06.2023 um 12:56
Zitat von hiddenhidden schrieb:Die berüchtigte Winter-Dunkelflaute?!?
Also da ist mir bisher kein Problem aufgefallen. Ich hatte den ganzen Winter Strom.

Aber danke für den Einwurf. Genau das meinte ich. Es gibt kurz bis mittelfristig noch effizentere Wege um diese Lücken aufzufüllen. Einkauf aus dem Ausland, Gaskraftwerke etc. Und genau deswegen brauchen wir Stand heute keine Speicher.

Wir werden welche brauchen, aber nicht heute. Wenn der Ausbau der EE sich so entwickelt wie die Grünen das hoffen, dann reicht es völlig wenn 2028-30 Anfangen über das Thema nachzudenken. Oder anders formuliert, ich baue mir doch nicht heute schon ne Hundehütte, weil ich eventuell in 10 Jahren einen Hund haben will.


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02.06.2023 um 13:19
Zitat von alhambraalhambra schrieb:sie brauchen auch ein Geschäftsmodell.
Wenn man sie als Abnehmer und Erzeuger betrachtet, dann könnten sie gut Geld verdienen.
DE exportiert einen MWh für teilweise 13-15€ um die Mittagszeit, kauft ihn am Abend für 120-140€ ein...Brutto Gewinn für einen Speicherbetreiber um die 100-120€.
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Die Daumenformel besagt, Speicher werden erst interessant, wenn wir 80% EE im Netz haben.
Ich würde es anders ausdrucken, je weniger Erzeuger mit Grundlastkapazität im Netz sind.


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02.06.2023 um 13:46
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wenn man sie als Abnehmer und Erzeuger betrachtet, dann könnten sie gut Geld verdienen.
DE exportiert einen MWh für teilweise 13-15€ um die Mittagszeit, kauft ihn am Abend für 120-140€ ein...Brutto Gewinn für einen Speicherbetreiber um die 100-120€.
Eben, kein Geschäftsmodell. Beispiel: https://www.tesla.com/megapack/design

20 Mwh kosten 12 Mio $ (netto). Wenn ich deine Preisspanne von 100€ die MWh anrechne, dann habe ich 2000€ pro Zyklus. macht also 60.000 Zyklen bis sich amortisiert hat. So lange lebt das Ding nie.


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02.06.2023 um 14:15
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb am 29.05.2023:Jeder, der sich in den letzten 5 Jahren eine fossile Heizung zugelegt hat, läuft gerade mit Anlauf ins offene Messer. Aber das wird absolut tot geschwiegen und unter den Teppich gekehrt.
@Fichtenmoped
Das würde ich so nicht generalisieren. Es gibt Lebenssituationen (zB.vor 5 Jahren) da muss das kein Fehler sein:

Das Paar um die 90 Jahre zB, das ihr Haus vor 5 Jahren noch absehbar 3-7 Jahre nutzen kann, war damals zB mit nem simplen Kesseltausch bei Bedarf gut geraten.

Man darf nicht immer nur von Seiten der jungen Familie aus denken.

Gleiches gilt für Besitzer eines alten klapprigen Hauses, die einen zeitnahen Neubau planen, aber gerade jetzt nen kaputten Kessel haben.


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Bündnis 90/Die Grünen

03.06.2023 um 22:17
Ich denke auch, dass jeder, der eine neuere Öl-/Gasheizung hat, in nicht allzu ferner Zukunft mit einer drastischen Erhöhung seiner Heizkosten rechnen muss.

Derzeit liegt der CO2-Preis bei 30€.
Der neue CO2-Preis liegt seit Januar 2021 zunächst bei 25 Euro pro Tonne. Danach wird er schrittweise auf bis zu 55 Euro im Jahr 2025 steigen. Für das Jahr 2026 soll ein Preiskorridor von mindestens 55 und höchstens 65 Euro gelten.

Nach dieser Einführungsphase sollen die Verschmutzungsrechte per Auktion ersteigert werden. Die Gesamtmenge der Zertifikate für den CO2-Ausstoß wird entsprechend den Klimazielen begrenzt. Der Preis bildet sich dann am Markt durch Angebot und Nachfrage.
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/weniger-co2-emissionen-1810636 (Archiv-Version vom 05.04.2023)
Für 2026 wird er sich in etwa verdoppeln. Es gibt aber noch einen Deckel bei 65€. Anschließend wird dann gelten, je später die Hausaufgaben angefangen worden sind, desto drastischer wird der Preis für die Zertifikate steigen. Zumal ja jedes Jahr die Anzahl der Zertifikate reduziert wird, was den Preis dann nach oben treibt. Je schlechter wir die Klimaziele erreichen, umso stärker wird reduziert. Das sind dann echte Daumenschrauben.

Aufgrund der Angstmacherei jetzt noch schnell eine Gasheizung zu kaufen, dürfte teuer werden. Jede Verzögerung ist auch kontraproduktiv. Das Problem ist ganz einfach in den letzten Jahrzehnten ignoriert worden. Das lässt sich nicht mehr ändern.

Unverständlich ist auch die von einigen Parteien in Deutschland gestartete Kampagne gegen die Wärmepumpe. Eine deutsche Firma baut derzeit in Dänemark die weltweit größte Meerwasserwärmepumpe auf. Die Dänen haben schon 1979 mit der Planung der Umstellung begonnen. Seit Januar 2013 sind in Dänemark Öl- und Gasheizungen in Neubauten verboten. Seit 2016 sind Ölheizungen dort komplett verboten. Was bei uns gerade abläuft, dürfte dort mit ziemlicher Verwunderung wahrgenommen werden.


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03.06.2023 um 23:02
Zitat von FölixFölix schrieb:Derzeit liegt der CO2-Preis bei 30€.
Das ist ein nicht realistischer Preis. Der Preis für CO2-Zertifikate liegt an der Börse zwischen 75 und 100€/Tonne.
https://www.boerse.de/rohstoffe/Co2-Emissionsrechtepreis/XC000A0C4KJ2

Und da kommt ab 2027 mit ETS2 der richtige Preishammer, den keiner auf dem Schirm hat. Dann muss der Verkehr- und Gebäudesektor sich die Zertifikate an der Börse kaufen. (Bzw. übernimmt das dann der Lieferant und gibt den Preisaufschlag 1:1 weiter.)
Da wird es dann richtig teuer, weil die Oma mit ihrem alten Häuschen, die sich keine neue Heizung leisten kann, dann mit BASF, EON, Lufthansa, AIDA, Mein Schiff und so weiter konkurriert.


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03.06.2023 um 23:17
Zitat von FölixFölix schrieb:Jede Verzögerung ist auch kontraproduktiv. Das Problem ist ganz einfach in den letzten Jahrzehnten ignoriert worden. Das lässt sich nicht mehr ändern.
Weil wir einfach eine dumme Regierung hatten, welche sich lieber von Putin Zucker in den Ar*** blasen lassen hat.
Zitat von FölixFölix schrieb:Unverständlich ist auch die von einigen Parteien in Deutschland gestartete Kampagne gegen die Wärmepumpe.
Deutschland ist technologiefeindlich. Hier schreit man nach Bargeld, Bausparkasse und Benzin.

Die von der FDP und CDU immer wieder geforderte Offenheit ist gleichbedeutend mit Stillstand. Nichts darf sich ändern. Der Deutsche ist zu blöd für neue Technik.
Zitat von FölixFölix schrieb:Was bei uns gerade abläuft, dürfte dort mit ziemlicher Verwunderung wahrgenommen werden.
Wir sind auf dem vorletzten Platz in Europa - nur die Briten haben noch weniger in WP investiert. Alle anderen sind unweit voraus. Von daher kriegen die sich vor Lachen nicht wieder ein.


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04.06.2023 um 08:05
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Das ist ein nicht realistischer Preis. Der Preis für CO2-Zertifikate liegt an der Börse zwischen 75 und 100€/Tonne.
Soweit ich das verstanden habe, werden die Zertifikate, die unter das Brennstoffemissionshandelsgesetz fallen (Brennstoffe, die als Kraft- oder Heizstoff verwendet werden), erst ab 2026 an der Börse gehandelt.
Damit sich teilnehmende Unternehmen schrittweise auf den neu eingeführten nationalen Emissionshandel (nEHS) einstellen können, ist im Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) eine Einführungsphase vorgesehen, in der die Zertifikate zunächst zu Festpreisen verkauft werden (2021 bis 2025). Die Rahmenbedingungen für den Verkauf hat die Bundesregierung im Dezember 2020 in der Brennstoffemissionshandelsverordnung (BEHV) festgelegt. Ab 2026 beginnt die Versteigerungsphase mit einem Preiskorridor, anschließend ist eine Versteigerung mit freier Preisbildung am Markt möglich.
https://www.dehst.de/DE/Nationaler-Emissionshandel/Zertifikate-Verkauf-Handel/zertifikate-verkauf-handel_node.html (Archiv-Version vom 13.05.2023)
Zu dem Thema wird überall einiges an Verwirrung gestreut. Einige Politiker, die vehement für den Emissionshandel eintreten, wissen selbst nicht einmal, wie er funktioniert. Schon fast lustig, die Fraktionen der Wärmepumpenskeptiker verteidigen den Emissionshandel, ohne wirklich zu wissen, wie er funktioniert, und verteufeln die Wärmepumpe, weil sie das Prinzip dahinter immer noch mit dem der altgewohnten Direktheizungen verwechseln.


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04.06.2023 um 10:22
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Und da kommt ab 2027 mit ETS2 der richtige Preishammer, den keiner auf dem Schirm hat. Dann muss der Verkehr- und Gebäudesektor sich die Zertifikate an der Börse kaufen. (Bzw. übernimmt das dann der Lieferant und gibt den Preisaufschlag 1:1 weiter.)
Da wird es dann richtig teuer, weil die Oma mit ihrem alten Häuschen, die sich keine neue Heizung leisten kann, dann mit BASF, EON, Lufthansa, AIDA, Mein Schiff und so weiter konkurriert.
Dann kommt die Quittung bei LTW und BTW. Davon kannste ausgehen. Da können wir Glück haben, wenn es CDU und FDP sind, und nicht AfD.


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04.06.2023 um 10:34
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Die von der FDP und CDU immer wieder geforderte Offenheit ist gleichbedeutend mit Stillstand. Nichts darf sich ändern. Der Deutsche ist zu blöd für neue Technik.
Das Problem ist doch die Bevormundung. Alles muss von jetzt auf gleich durchgeboxt werden. Ein Radweg mehr ist schön und gut, aber wenn es permanent an die eigene Geldbörse geht, ist schnell Schluss mit Lustig.

Irgendwann ist das nicht mehr vermittelbar.


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04.06.2023 um 10:57
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Das Problem ist doch die Bevormundung.
In einer Gesellschaft muss man sich an Regeln halten. Punkt!
Das gleich immer wieder als Bevormundung zu artikulieren lässt tief blicken.

Warum kriegen die Skandinavier die Wärmewende hin? Warum sind wir so doof?
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Alles muss von jetzt auf gleich durchgeboxt werden.
Wenn man jahrzehntelang nichts tut, dann überrollt die Welle eben jeden.

Rate mal, warum es sowas wie eine Instandhaltungsrücklage gibt, welche der Gesetzgeber den WEG vorschreibt? Damit Investitionen finanzierbar bleiben. Wenn Eigenheimbesitzer sich nichts zurücklegen sind sie selbst schuld und sollten die Klappe halten.


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04.06.2023 um 12:30
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Das Problem ist doch die Bevormundung.
Tja, auf freiwilliger Selbstverpflichtung funktioniert das leider nicht. Letztes Bsp: Lieferkettengesetz.
Wenn das so einfach wär bräuchten wir keine Gesetze, keine Verkehrskontrollen, keine Verbotsschilder und keine Polizei und die Anarchie wäre die erstrebenswerte Staatsform, bzw. bräuchten wir den gar nicht.


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Bündnis 90/Die Grünen

04.06.2023 um 16:05
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Dann kommt die Quittung bei LTW und BTW. Davon kannste ausgehen. Da können wir Glück haben, wenn es CDU und FDP sind, und nicht AfD.
Es könnte aber auch sein, dass man ein Klimageld einführt und damit die Belastung mindert. Kannst ja mal im Wahlprogramm nachschauen, welche Parteien so etwas einführen wollen.

Das Problem ist, dass selbst die AfD gegen diese Sache nix machen kann - außer wirtschaftlichen und politischen Selbstmord Deutschlands.


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04.06.2023 um 19:26
Zitat von FichtenmopedFichtenmoped schrieb:Das Problem ist, dass selbst die AfD gegen diese Sache nix machen kann - außer wirtschaftlichen und politischen Selbstmord Deutschlands.
Das würden die aber machen. Das große Vorbild hat das ja im letzten Jahrtausend auch getan.


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04.06.2023 um 19:50
Ihr könnt ja alle schön schlau reden. Aber wieso wird bei der Digitalisierung, sprich Glasfaser, alles vom Netzanbieter bezahlt? Wahrscheinlich weil es nur um die 2.000 € kostet? Aber dort ging es doch auch.

Da sollen die halt bei Heizungen auch Fristen setzen. Meinetwegen bis 31.12.2024 geht's auf den Netzbetreiber, danach auf den Kunden.

Aber ich weiß schon, was kommt... is halt en bissel teurer, als ne Glasfaserleitung.


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