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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

3.267 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Reform, Kosovo, Spende ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

23.01.2020 um 22:40
Zitat von EyaEya schrieb:Ich finde das irgendwie pervers, dass man sich mittlerweile Sorgen und Gedanken machen muss, was seine eigenen Organe betrifft, Vorkehrungen treffen muss und jedes Mal absichern, sollte man ins Ausland fahren.

Von "freiwilliger Spende" ist mMn keine Rede mehr. Eher nach dem Motto "lasst sie dumm sterben und kassiert die Organe ein", was nicht zwingend nötig sein müsste wenn doch die Mehrheit FÜRs Organspenden ist.
Natürlich ist dies Vorsatz, wer annimmt die Menschen sind nicht selbst in der Lage sich für eine Organspende zu entscheiden, falls sie dies wollen. Der kann nicht annehmen sie könnten dies bei einer Widerspruchslösung, diese Widerspruchslösung basiert vom Konzept her darauf einen guten Teil der Menschen gegen ihren Willen zu Organspendern zu machen.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

24.01.2020 um 09:42
Zitat von tarentaren schrieb:Natürlich ist dies Vorsatz, wer annimmt die Menschen sind nicht selbst in der Lage sich für eine Organspende zu entscheiden, falls sie dies wollen.
Ach so.
Sie sind in der Lage sich für eine Organspende zu entscheiden wenn sie wollen, aber völlig überfordert das Gegenteil zu tun.
Ja, das klingt wirklich irre logisch.^^
Sind auch alles mündige Bürger hier (Natürlich!), kriegen es aber in Jahrzehnten nicht gebacken sich selbst zu informieren. Sind aber nicht die mündigen Bürger schuld (Natürlich nicht!) sondern der pöse Staat, der sich aber sonst möglichst aus dem Privatleben zurückhalten soll.^^
Manchmal beschleicht mich das Gefühl hier mit Abziehbildchen zu diskutieren. :)


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

24.01.2020 um 12:06
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Ach so.
Sie sind in der Lage sich für eine Organspende zu entscheiden wenn sie wollen, aber völlig überfordert das Gegenteil zu tun.
Ja, das klingt wirklich irre logisch.^^
Was ist daran unlogisch?
Das Gegenteil von einer Entscheidung für die Organspende ist die Entscheidung gegen eine Organspende und nicht etwa gar keine Entscheidung. Die Entscheidung für oder gegen eine Spende resultiert auf einer im Idealfall informationsbasierten Überlegung.
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Sind auch alles mündige Bürger hier (Natürlich!), kriegen es aber in Jahrzehnten nicht gebacken sich selbst zu informieren. Sind aber nicht die mündigen Bürger schuld (Natürlich nicht!) sondern der pöse Staat, der sich aber sonst möglichst aus dem Privatleben zurückhalten soll.^^
Manchmal beschleicht mich das Gefühl hier mit Abziehbildchen zu diskutieren. :)
Quark. Erstens vergehen keine Jahrzehnte wenn man mit 14 oder 18 zu einer Entscheidung gezwungen wird. Zweitens ist die Widerspruchslösung eine Einmischung, schließlich werden Organe entnommen, und nicht das Informieren wenn man solche grundlegenden Rechte ändert.
Es klappt doch auch bei anderen Dingen. Im Alltag wird man schließlich drölftausend mal gewungen, irgendwelche Datenschutzverordnungen zu akzeptieren oder auch nicht. Da scheint es so absurd, wenn der Staat seiner Informationsplicht nachkommt wenn es um die körperiche Integrität geht? Vergessen wir mal lieber nicht, dass eben jene Integrität auch nach dem Tod geschützt ist.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

24.01.2020 um 12:16
Zitat von vincentvincent schrieb:Quark. Erstens vergehen keine Jahrzehnte wenn man mit 14 oder 18 zu einer Entscheidung gezwungen wird.
Ich war dabei davon ausgegangen hier mit Usern zu diskutieren die älter sind als 14.
Bezog sich auf die Armen (und ihre Freunde/Bekannte), die gar nicht wussten welche Regelung in Österreich gilt.
Wenn die natürlich alle 24 sein sollten, dann entschuldige ich mich natürlich dafür ihnen Jahrzehnte angedichtet zu haben.
Zitat von vincentvincent schrieb:Da scheint es so absurd, wenn der Staat seiner Informationsplicht nachkommt wenn es um die körperiche Integrität geht?
Ich weiss ja nicht wie es hinter den sieben Bergen ist, aber Gesetzesänderungen werden in Deutschland publik gemacht.
Das flutscht nicht so einfach unter dem Radar durch. Mal abgesehen davon, dass die nicht zwischen 12 unf Mittag durchgewunken werden, geht einer Verabschiedung in der Regel eine kontroverse Diskussion voraus (sogar bei Diätenerhöhungen), die ihren Niederschlag in den Medien findet.
Buchdruck ist nicht nur bereits erfunden, sondern was die Nachrichtenverbreitung angeht auch schon fast überholt.
Meiner Meinung nach hat jeder "mündige Bürger" jederzeit Zugriff auf die notwendigen Informationen.
Das kannst du gerne anders sehen.
Manch einer muss halt etwas länger gepampert werden.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

24.01.2020 um 12:25
@Heide_witzka
Die Polemik steht dir nicht, vor allem nicht bei dem Standpunkt:
Im vergangenen Jahr hat der Bundestag an 70 Sitzungstagen 130 Gesetze verabschiedet.
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2016/kw12-bundestag-zahlen-416182

Möglicherweise bist du eine Art autistisches Genie oder so. Ich habe aber weder die Zeit noch die intellektuelle Kapazität das alles wirklich aufzunehmen.
Diskussionen gibt es viele, mindestens so viele wie es Baustellen in der politisch-gesellschaftlichen Lebensrealität der Bürger gibt; und das sind einige.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

24.01.2020 um 16:05
Ich gucke mir das Ganze schon von Anfang an (seit einer in Südafrika anfing Frankenstein zu spielen).

Mittlerweile mache ich mir ernsthaft Gedanken, wie ich mich selbst gegen diese Bevormundung schützen kann. Also ohne Zettel ausfüllen, Widerspruch erklären, Verwandschaft instruieren; das sollte in etwa so wie in der Tier- oder Pflanzenwelt mit Fraß- oder Berührungsgiften funktionieren, wer sich an meinem Körper vergreift, würde das nicht überleben (Ziel ist in dem Fall natürlich der Organempfänger). Für Transplanteure, Datenbankabgleicher, Ver- und Ankäufer ist mein Körper dann auch uninteressant.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

24.01.2020 um 16:10
Was ihr euch Gedanken macht über Organe, die, wenn nicht gespendet, irgendwo in einem Loch vergammeln oder verbrannt werden.
Religion muss schon etwas schlimmes sein...


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

24.01.2020 um 18:19
Religion spielt für mich überhaupt keine Rolle. Das nur zur Klarstellung.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

24.01.2020 um 19:01
@vincent
Den Autismus streich ich mal. :)
Natürlich hab ich auch nicht jede kleine Steuernovelle auf dem Schirm (dafür zahl ich schliesslich meinen Steuerberater) aber darum gehts hier nauch nicht.
Wenn es denn für mich so unendlich wichtig wäre anderen Menschen nicht mit den Organen meines toten Körpers zu helfen, dann würde ich mich natürlich auf die Hinterbeine setzen und das rechtssicher fixieren.
Ich durfte ja dank Allmystery lernen, dass das bereits einen Grossteil der "mündigen Bürger" völlig zu überordern scheint.
Für mich ist das immer noch eine Bankrotterklärung, für einen Anderen vielleicht das Natürlichste von der Welt.
Das Duplo-Dilemma.
Ich denke wir sind uns einig, dass der Staat einfach nicht so lange pampern kann, bis auch der letzte Depp, und ich rede hier nicht von Menschen die unter Kuratel stehen oder stehen sollten, jeglichen Sachverhalt begriffen/verinnerlicht hat.
Dann gehts letztendlich nur noch graduelle Unterschiede bei Vermittlungsdauer und/oder
-intensität.
Darüber mag ich gar nicht streiten.
Wir reden hier über Deutschland und wer es bei all dem Medientamtam noch nicht gerafft hat, der hat halt mein Mitleid.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

24.01.2020 um 19:39
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Ach so.
Sie sind in der Lage sich für eine Organspende zu entscheiden wenn sie wollen, aber völlig überfordert das Gegenteil zu tun.
Ja, das klingt wirklich irre logisch.^^
Das habe ich nicht gesagt, ich gehe davon aus wer wirklich Organspender werden will, wird entsprechend handeln. Ich schrieb die Widerspruchslösung ist Vorsatz, weil sie auf der einen Seite den Menschen unterstellt sie könnten nicht entsprechend handeln um Organspender zu werden aber gleichzeitig dann annimmt sie könnten beim Widerspruch dies entsprechend tun. Wenn man annimmt sie sind unfähig sich als Organspender zu melden, dann muss man auch annehmen sie sind unfähig Widerspruch zu leisten.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

24.01.2020 um 19:56
Zitat von tarentaren schrieb:Das habe ich nicht gesagt, ich gehe davon aus wer wirklich Organspender werden will, wird entsprechend handeln.
Und du gehst nicht davon aus, dass jemand der wirklich nicht Organspender werden will, auch entsprechend handeln wird?
Dann erklär mir mal den Unterschied bitte.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

24.01.2020 um 20:42
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Und du gehst nicht davon aus, dass jemand der wirklich nicht Organspender werden will, auch entsprechend handeln wird?
Sehe da auch keinen Unterschied. Sehe das eher so, dass Leute denen egal ist was mit ihren Organen geschieht bzw die im Prinzip dafür sind eher zu faul sind was zu tun als Leute, die dagegen sind. Weil die werden dann schon eher widersprechen und das ist ja auch kein Aufwand.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

24.01.2020 um 20:57
@Schnapspraline
Zitat von SchnapspralineSchnapspraline schrieb:Sehe das eher so, dass Leute denen egal ist was mit ihren Organen geschieht bzw die im Prinzip dafür sind eher zu faul sind was zu tun als Leute, die dagegen sind.
So sehe ich das auch. Die Empöritis über eine Widerspruchsregelung ist mMn in dem Umstand begründet, daß man statt des egoistischen "mir doch egal" explizit zum Ausdruck bringen müsste, wie sehr einem das Leid der Schwachen doch am Allerwertesten vorbeigeht.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

25.01.2020 um 11:04
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Natürlich hab ich auch nicht jede kleine Steuernovelle auf dem Schirm (dafür zahl ich schliesslich meinen Steuerberater) aber darum gehts hier nauch nicht.
Doch genau darum geht es aber. Du kannst doch nicht von der Prämisse ausgehen, dass die Bürger wirklich umfänglich mit der Thematik in Berührung kommen, weil.. isso. Weil irgendwie man die großen, bewegenden Themen auf dem Schirm haben müsste? Genau das ist nicht der Fall, zumindest kann man bei Fragen, die die Grundrechte berühren nicht davon ausgehen. Es gibt auch gar kein Anlass davon auszugehen, nur weil das Thema hier auf allmy präsent ist, ein zwei mal in den Schlagzeilen in den großen Tageszeitungen aufkam.
Die Medienlandschaft ist viel zu schnelllebig. Man braucht nur einige Tage mal eine Medien-Abstinenz auszuleben und schon verpasst man teils wirklich wichtige Fragen.
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Wenn es denn für mich so unendlich wichtig wäre anderen Menschen nicht mit den Organen meines toten Körpers zu helfen, dann würde ich mich natürlich auf die Hinterbeine setzen und das rechtssicher fixieren.
Siehe oben. Die Prämisse geht nicht auf, weil ich eventuell gar nicht weiß, dass ein mir so wichtiges Thema gerade eine Gesetzesnovelle erlebt. Desweiteren muss mir noch nicht mal klar sein, dass das ein möglicherweise bewegendes Thema ist was mir Kopfzerbrechen bereiten könnte. Die Frage, was mit meinen Organen nach meinem Tod passiert ist nun nicht, was mich im Alltag beschäftigt.
Was im Einzelnen in den über 100 Gesetzen verabschiedet wird und ob dabei Gesetze sind, die einen vielleicht stark tangieren kann man nur wissen, wenn man sich damit beschäftigt. Auf die Medien kann und sollte man sich dabei nicht verlassen, es gibt gar keine Möglichkeit, alles durchzukauen.
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Ich denke wir sind uns einig, dass der Staat einfach nicht so lange pampern kann, bis auch der letzte Depp, und ich rede hier nicht von Menschen die unter Kuratel stehen oder stehen sollten, jeglichen Sachverhalt begriffen/verinnerlicht hat.
Dann gehts letztendlich nur noch graduelle Unterschiede bei Vermittlungsdauer und/oder
-intensität.
Darüber mag ich gar nicht streiten.
Doch. Wenn der Staat über meine Grundrechte entscheidet, ist es absolut notwendig, darüber zu informieren; im Grunde vollumfänglich.
Wüsste gar nicht, wieso das pampern sein sollte, schließlich ist es wohl auch kein pampern, wenn mir Geld abgeknöpft wird und Steuerbescheide zuverlässig ankommen oder mein Wahlschein Wochen vor der Wahl im Briefkasten landet.
Ist doch voll doof, jeder weiß doch wann Wahlen sind; selbst der letzte Depp.. oder so.

Desweiteren haben wir noch nicht mal über die Umsetzung nachgedacht. Wo sollte das Problem liegen, wenn Ärzte neben der DSGVO, auch mal auf solche Sachen aufmerksam machen. Schließlich wäre das noch nicht einmal dauerhafter Natur; zumindest das Informieren über eine Gesetzesnovelle.

Kann man sich vorstellen, dass in Deutschland selbst bei einer Pups-Op nicht umfangreich über Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt würde? Jetzt denkst du im ersten Moment, ja, aber da findet auch konkret ein Eingriff statt. Völlig richtig. Aber eben genau das ist auch bei der Frage hier der Fall. Es wird in Grundrechte eingegriffen. In Grundrechte, die noch nicht einmal einer expliziten Zustimmung bedürfen.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

25.01.2020 um 11:08
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Und du gehst nicht davon aus, dass jemand der wirklich nicht Organspender werden will, auch entsprechend handeln wird?
Dann erklär mir mal den Unterschied bitte.
Doch tatsächlich gehe ich davon aus das die Widerspruchsregelung nicht den Nutzen hat den viele hier erwarten, da eben viele diese Option des Widerspruchs nutzen werden. Was aber am Ende nur meine Vermutung ist, wie gesagt dies ist nicht die Vermutung die hinter der Widerspruchsregelung steht. Wie gesagt wenn man vermutet die Menschen sind nicht in der Lage sich positiv für eine Organtransplantation zu entscheiden und dreht dann dieses Konzept um und man muss sich positiv für einen Widerspruch entscheiden aber gleichzeitig dabei annimmt die Menschen sind nicht in der Lage ihren Willen zu bekunden, dann ist dies Vorsatz weil dies beinhaltet man macht viele Menschen zu Organspendern die dies evtl. nicht wollten.
Zitat von geekygeeky schrieb:So sehe ich das auch. Die Empöritis über eine Widerspruchsregelung ist mMn in dem Umstand begründet, daß man statt des egoistischen "mir doch egal" explizit zum Ausdruck bringen müsste, wie sehr einem das Leid der Schwachen doch am Allerwertesten vorbeigeht.
Nö, mit der Widerspruchslösung ist man nur zu faul eine Lösung zu finden die gerecht ist, anstatt also einen Weg zu finden der diesen Menschen hilft und dabei keinen über den Tisch zieht. Wie ich schrieb eine Kompensationsregelung wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zu mehr Organspendern führen als die Widerspruchsregelung. Also wäre diese Regelung deutlich besser für das Leid der Schwachen und würde den Tod und den Organspender respektieren. Aber am Ende geht es hier nur darum möglichst "billig" eine Lösung zu finden.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

25.01.2020 um 11:24
Es gibt ohnehin "Lichtblicke", auf deren Basis man mMn vernüftige(re) Lösungen finden kann.

Etwa drei Viertel derjenigen, die eine Entscheidung über die Organspende treffen, stimmen einer Spende zu. Das ist wie ich finde ein recht hoher Wert. Wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass noch etwa 40% der Bürger bzw. (Befragten aus nachfolgender Studie) noch keine Entscheidung getroffen haben, liegt es nahe, die Zahl der Organspender durch Aufklärung deutlich erhöhen zu können.
Neben diesem Lichtblick liegt nämlich auch eine positive Korrelation zwischen Bildungsniveau und Entscheidung vor. So haben von denjenigen mit geringem Bildungsniveau ca. 50% noch keine Entscheidung getroffen, hingegen etwa nur 30% von denjenigen mit hohem Bildungsniveau.

Statt die Mühe in ein bevormundendes Gesetz zu stecken, das dann eben auch noch Grundrechte stark berührt, ist offensichtlich eine Aufklärung, die so oder so stattfinden muss (wenn auch in der Dimension eine andere) potentiell hilfreich.


https://www.organspende-info.de/fileadmin/Organspende/05_Mediathek/04_Studien/BZgA_Studie_Organspende_2018_Ergebnisbericht.pdf


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

25.01.2020 um 11:46
Zitat von vincentvincent schrieb:Genau das ist nicht der Fall, zumindest kann man bei Fragen, die die Grundrechte berühren nicht davon ausgehen.
Ich kann mich grad an keinen Fall erinnern an dem in der BRD Grundrechte verändert wurden ohne dass vorher darüber ausgiebig diskutiert wurde und all das durch die Medien ging.
Zitat von vincentvincent schrieb:Es gibt auch gar kein Anlass davon auszugehen, nur weil das Thema hier auf allmy präsent ist, ein zwei mal in den Schlagzeilen in den großen Tageszeitungen aufkam.
Du scheinst einen recht eingeschränkten Zugriff auf Informationsmedien zu haben und selbst du, der nur ein oder Schlagzeilen in den grossen Tageszeitungen wahrgenommen hat, warst in der Lage dich zu informieren.
Warum?
Weil du dich informiere wolltest.
Dir schmeckte ja der Begriff der Holschuld nicht und trotzdem bist du jetzt selbst ein (gutes :)) Beispiel dafür.
Zitat von vincentvincent schrieb:Man braucht nur einige Tage mal eine Medien-Abstinenz auszuleben und schon verpasst man teils wirklich wichtige Fragen.
Das mag bei einem Menschen ohne Sozialkontakte durchaus so sein.
Ich weisses nicht wie es dir ging, aber in meinem Umkreis wurde das Thema ausgiebig besprochen, in der Familie, im Sportverein, auf der Arbeit ect.
Ich kann dir da nicht folgen, vielleicht ist das dem unterschiedlichen Umfeld und oder Interesse geschuldet.
Zitat von vincentvincent schrieb:Die Prämisse geht nicht auf, weil ich eventuell gar nicht weiß, dass ein mir so wichtiges Thema gerade eine Gesetzesnovelle erlebt.
S. o..
Zitat von vincentvincent schrieb:Die Frage, was mit meinen Organen nach meinem Tod passiert ist nun nicht, was mich im Alltag beschäftigt.
Vielleicht weil es dir wurscht ist. Wem es, sei es aus religiösen oder mir noch weniger nachvollziehbaren Gründen, wichtig ist, dass er vollständig an die Würmer geht, der stellt das rechtzeitig klar.
Zitat von vincentvincent schrieb:Auf die Medien kann und sollte man sich dabei nicht verlassen, es gibt gar keine Möglichkeit, alles durchzukauen.
Wie erreichst du denn ohne Medien deine Mitmenschen? Jeden persönlich ansprechen geht ja nun mal nicht.
Zitat von vincentvincent schrieb:Doch. Wenn der Staat über meine Grundrechte entscheidet, ist es absolut notwendig, darüber zu informieren; im Grunde vollumfänglich.
Und das macht er wie?
Und wie stellst du sich jeden zu erreichen?
Zitat von vincentvincent schrieb:Desweiteren haben wir noch nicht mal über die Umsetzung nachgedacht. Wo sollte das Problem liegen, wenn Ärzte neben der DSGVO, auch mal auf solche Sachen aufmerksam machen.
Jetzt sollen es plötzlich die Ärzte richten.
Warum das denn?
Da erreichst du dann nur die , die zum Arzt gehen. Der multimorbide wird dann 10x aufgeklärt, der Gesunde womöglich gar nicht.
Halte ich nicht für ein sinnvolles System.
Zitat von tarentaren schrieb:Doch tatsächlich gehe ich davon aus das die Widerspruchsregelung nicht den Nutzen hat den viele hier erwarten, da eben viele diese Option des Widerspruchs nutzen werden.
Sorry, du hast es nicht begriffen.
Wenn jemand, der spenden will, sich entsprechend positionieren und das fixieren wird, dann gilt das auch für den Nichtspender.
Darauf wollte ich hinaus, denn dein Argument ist invalid.

Ich muss auch gar nicht zwingend die Widerspruchslösung haben, mir gehts darum, dass jeder übers Thema nachdenkt, sich entsprechend positioniert und diese Entscheidung in einer zentralen Kartei erfasst wird auf die jedes Krankenhauszu jeder Zeit Zugriff hat.
Das wäre eine vernünftige Lösung. Habe ja schon gleich zu Beginn geschrieben
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb am 16.01.2020:Ob du spendest oder nicht ist mir wurscht.
Ich befürworte noch nicht einmal das Spahnsche Modell. Mir geht es lediglich darum, dass sich möglichst jeder klar und deutlich positioniert und das auch in einer Datenbank erfasst wird.
Und zwar so, dass es bei Bedarf auch wieder geändert werden kann.
Ich halte es für zumutbar, dass sich jeder mal 5 Minuten Gedanken über ein so wichtiges Thema macht.
Das lässt sich sogar in einer Werbepause zwischen Bachelor und Modelcontest erledigen.
Das ist sehr wenig, wenn man auf der anderen Seite mal den/die Menschen sieht, die dahinvegetieren bzw. an der Schwelle des Todes stehen und denen mit Spenderorganen geholfen werden könnte.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

25.01.2020 um 12:12
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Ich kann mich grad an keinen Fall erinnern an dem in der BRD Grundrechte verändert wurden ohne dass vorher darüber ausgiebig diskutiert wurde und all das durch die Medien ging.
In welches Grundrecht wurde denn einschneidend eingegriffen?
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Du scheinst einen recht eingeschränkten Zugriff auf Informationsmedien zu haben und selbst du, der nur ein oder Schlagzeilen in den grossen Tageszeitungen wahrgenommen hat, warst in der Lage dich zu informieren.
Warum?
Weil du dich informiere wolltest.
Dir schmeckte ja der Begriff der Holschuld nicht und trotzdem bist du jetzt selbst ein (gutes :)) Beispiel dafür.
Ja, mag sein. Aber nur weil mein Zugriff auf Informationsmedien etwas eingeschränkt ist, heißt das nicht, dass daran irgendeine Entscheidung gekoppelt wäre.
So oder so, wir können auch einfach davon ausgehen, dass es dem Zufall geschuldet ist und ich bei Allmy auf den Thread gestoßen bin, was mich zu der Reflexion bewegte. Super Sache, ich lege meine Hoffnung zukünftig in die User auf allmy. :Y:
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Vielleicht weil es dir wurscht ist. Wem es, sei es aus religiösen oder mir noch weniger nachvollziehbaren Gründen, wichtig ist, dass er vollständig an die Würmer geht, der stellt das rechtzeitig klar.
Nochmal. Derjenige muss erst einmal wissen, dass sein Körper eventuell gar nicht an die Würmer geht. Das ist doch hier die Problematik.
In Deutschland und in den meisten Ländern ist es nunmal die Gewohnheit, dass man vergraben oder verbrannt und vergraben wird.
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Wie erreichst du denn ohne Medien deine Mitmenschen? Jeden persönlich ansprechen geht ja nun mal nicht.
Ach nein? Wieso geht das bei der Steuer, bei normalen Wahlbenachrichtigung, bei Volksentscheiden, selbst bei der fucking GEZ, der Instanz, die du ständig anführst, ist es plötzlich völlig normal, überall ansprechbar zu sein.
Schon witzig, wenn es ums Geld geht, darf man mich gerne anschreiben, wenn man meine Organe will, reicht es mal irgendwas zwischen Bachelor und Modelcontenst zu berichten?

Die Ärzte sollen gar nichts richten, es ging mir da einfach um eine vermehrte Aufklärung und Unterstützung staatlicher Maßnahmen, Vorgaben. Das entbindet den Staat nicht von seiner Aufklärungspflicht im Speziellen.
Liegt allerdings auch in eigenem Interesse der Ärzte darüber zu informieren. Lebende bringen schließlich mehr Geld als Tote.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

25.01.2020 um 12:49
Zitat von vincentvincent schrieb:In welches Grundrecht wurde denn einschneidend eingegriffen?
Das "Grundrecht" kam von dir. Ich schrieb ja schon, dass ich mich da an keinen Fall erinnern kann. Bleibt die Organspendediskussion und die ging ja nun durch alle Medien.
Zitat von vincentvincent schrieb:Nochmal. Derjenige muss erst einmal wissen, dass sein Körper eventuell gar nicht an die Würmer geht. Das ist doch hier die Problematik.
Wem das Thema wichtig ist wird sich drum kümmern, ganz gleich ob er pro oder contra ist.
Wem es nicht wichtig ist, der kümmert sich halt nicht drum. Wenn es ein eher unwichtiges Thema ist und man sich nicht drum kümmert, dann halt ich es für relativ albern hier eine Schau abzuziehen.
Das hängt wahrscheinlich von den Ansprüchen ab, die man an "mündige Bürger" stellt.
Vielleicht sind meine ja zu hoch.
Es ist dir ja völlig unbenommen deine niedriger anzusetzen.
Zitat von vincentvincent schrieb:In Deutschland und in den meisten Ländern ist es nunmal die Gewohnheit, dass man vergraben oder verbrannt und vergraben wird
Organspende ist jetzt seit Jahrzehnten Thema. Transplantationsmedizin spätestens seit 1967 in aller Munde. Die erste Herztransplantation ging damals durch alle Medien.
Seitdem sind die Möglichkeiten der Transplantationsmedizin permanent gewachsen. Und auch das ging dann jeweils durch die Medien. Vor ein paar Jahre hat Steinmeier seiner Frau eine Niere gespendet und auch das ging durch alle Medien.
Das Thema war so oft präsent, dass jeder sich hätte Gedanken machen können, wenn das Thema für ihn interessant gewesen wäre.
Deshalb unter Anderem kann ich den Sturm im Wasserglas, den manche versuchen hier zu entfachen, noch nicht einmal ansatzweise ernst nehmen.
Zitat von vincentvincent schrieb:Ach nein? Wieso geht das bei der Steuer, bei normalen Wahlbenachrichtigung, bei Volksentscheiden, selbst bei der fucking GEZ, der Instanz, die du ständig anführst, ist es plötzlich völlig normal, überall ansprechbar zu sein.
Wahlen und Volksentscheide ohne Medien?
Ohne das vorher auf allen Kanälen sämtliche Möglichkeiten durchgekaspert werden. Ohne das die Kandidaten/Vertreter der Parteien wochenlang vorher durch sämtliche Talkshows tingeln?
Sorry Vince, wo lebst du?
Und dann gibts auf noch die Wahlbenachrichtigung ins Haus geschickt, was dann trotzdem weniger als 60% dazu bringt an diesem Tag, einmal in 4 Jahren, mal kurz das Sitzkissen zu lüften und ein Kreuzchen zu machen.
Zitat von vincentvincent schrieb:Schon witzig, wenn es ums Geld geht, darf man mich gerne anschreiben, wenn man meine Organe will, reicht es mal irgendwas zwischen Bachelor und Modelcontenst zu berichten?
Na ja, du musst schon versuchen der Diskussion zu folgen. Zwischen Bachelor und Modelcontest sollte nachgedacht werden. :)
Zitat von vincentvincent schrieb:Liegt allerdings auch in eigenem Interesse der Ärzte darüber zu informieren. Lebende bringen schließlich mehr Geld als Tote.
Nicht jeder ist Sklave des schnöden Mammons. :D


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

25.01.2020 um 19:24
@vincent
Zitat von vincentvincent schrieb:Es wird in Grundrechte eingegriffen.
Da du diese Behauptung gleich ein Dutzendmal wiederholst scheinst du ja sehr überzeugt von ihrer Stichhaltigkeit.
Kannst du mal eben kurz aufzählen, welche Grundrechte man als Toter denn so hat?


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