shionoro
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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?
26.05.2018 um 17:52Ich bin ganz grundsätzlich der Meinung, dass man, unabhängig davon, ob man gute oder schlechte Lehrer hat, in der Schule Kinder in ihrer Entwicklung eher ein Stück weit behindert als fördert.
Schulen sind eine Beschäftigungstherapie. Die schlauen Kinder beschäftigt man mit einigermaßen wissenswerten Inhalten, die schwierigen Kinder verwahrt man und sorgt, wenn es gut läuft, dafür, dass sie nicht komplett abdriften.
Das Konzept Schule, so wie es derzeit existiert, hat durchaus in den vergangenen Jahrzehnten Sinn gemacht.
Wir hatten eine klare Aufteilung zwischen Haupt und realschule und dem Gymnasium, wir hatten klar definierte Anforderungen von Universitäten und Betrieben und es gab ein grundsätzliches Verständnis davon, was zur Allgemeinbildung dazugehört.
Das alles ist heute aber nicht mehr so. Heute ist es VIEL wichtiger, spezielles Wissen zu haben über die Tätigkeiten, die man tun muss oder gern tut, während Dinge wie 'Allgemeinwissen' nichtmal mehr klar definiert werden können.
Wir haben heute immer mehr Berufe, die sehr spezifisches Wissen erfordern, welches man eh nicht in der Schule lernt (nichteinmal die Grundlagen davon). Wenn wir mal vom Lesen und Schreiben und meinetwegen Zählen und grundrechenarten absehen, dann sehe ich kaum Berufe, in denen das Schulwissen wirklich erforderlich wäre und insbesondere sehe ich nicht, dass die Dinge, die die Scuhle vermitteln soll, wirklich vermittelt werden.
Nehmen wir z.B. Mathe, was ja angeblich immer so wichtig ist.
Ich kann euch als langjähriger Nachhilfelehrer für verschiedene Schulformen sagen, dass selbst die schüler die zweien Schreiben meistens keinen blassen Schimmer davno haben, was sie da tun. Das geht gar nicht darum, wofür es gut ist später mal, das meine ich nicht. Ich meine, dass sie nicht verstehen, was die Symbole, die sie da umformen, bedeuten.
Das fällt keinem auf, weil es nach der Schule sowieso nicht mehr gebraucht wird, und die, die es brauchen, es auf der Uni nochmal richtig lernen oder von vornherein talentiert waren.
Es sollte uns aber klarmachen, wie viel aufwand für keinerlei gegenwert in der heutigen schule betrieben wird.
Das schlimme ist, dass das jedem klar zu sein scheint. Deswegen werden die anforderungen in Schulen auch immer weiter gesenkt, damit man weiterhin behaupten kann, es wäre doch alles gut.
Auch bei den Nebenfächern sieht das ganze nicht besser aus. Selbst im besten Fall, wo ein Lehrer steht, der sowohl authorität als auch fähigkeit hat, seine Stoffe zu vermitteln, ist das in der Schule vermittelte wissen oft ziemlich irrelevant für die allermeisten kinder. Und selbst denen, die später mal was in der richtung machen wollen ,nutzt es wenig.
Nehmen wir mal Geschichte. Klar, in Deutschland ein besonderes Ding. Da schaut man dann 2 Filme und liest ein paar Seiten Buch über die Nazizeit, 2-3 andere Themen gibt es auch noch und später in der Oberstufe soll man nochmal exzerpieren lernen und quellenanalyse.
Die meisten Kinder interessiert es nicht so schrecklich sehr, bei nem guten Lehrer bleibt ein bisschen was hängen, was sich aber eher auf anekdotenwissen beschränkt als auf die fähigkeit, selbst wissen anzusammeln und sich in diese Themen einzulesen. Es geht also wiedermal zurüclk, im endeffekt, auf ein bisschen auswendig lernen und merken und ein paar vorträge halten.
Das Exzerpieren und die quellenanalyse sind grundsätzlich wichtige Skills, die aber keiner lernt, indem er das in seinem Schulleben 12-3 mal unter zwang halbherzig machen muss (meist nichtmal schriftlich) und weiß, dass er sowieso seine 3 bekommt im mündlichen.
Im Endeffekt gibt es (im idealfall) 10% wirklich interessierte Kinder, dann nochmal 50% wenigstens zur grundsätzlichen mitarbeit befähigte Kinder und 40%, denen absolut alles egal ist (wie gesagt, im besten fall, bei nem guten lehrer).
Es kommt heute nichts mehr dabei rum, was man sich, wenn man es wissen will oder muss, nicht auch im Internet innerhalb von ein paar Tagen aneignen könnte.
Und hier ist der Knackpunkt: Jugendliche (und natürlich auch andere menschen) heutzutage sind viel effektiver im lernen, wenn sie selbst sich einfach ein 'how to' video bei youtube ansehen und das ganze dann ausprobieren.
Die Scuhle ist einfach kein Zeitgemäßes Konzept mehr, weil wir ganz andere Menschen sind (vom lernverhalten her und auch von den ansprüchen an unsere fähigkeiten her) als vorhergehende generationen.
Früher waren in der Tat Dinge wie auswendig lernen usw. wichtig und man konnte klar definierte lernziele angeben, die jeder in der tat wissen sollte, weil es verlangt war.
In der heutigen Schule aber wird kein wissen mehr in nennenswerten ausmaß vermittelt, außer an die paar schüler, die sowieso bock drauf haben und die es sich (mit ein bisschen anregung) vermutlich auch selbstständig angeeignet hätten.
Wir würden uns wesentlich besser stehen, wenn wir die Schule wirklich als Erziehungs und Sozialplattform nutzen würden.
Denn DAS ist wirklich der eigentlich wichtige Aspekt der Schule: Jugendlichen und Kindern das Zusammenleben zu vermitteln.
Heute lassen wir sie aber in der Schule gar nicht wirklich zusammen leben. Klar lernen die sich kennen, schön und gut, aber die Stunde über sollen sie ja still sein und außerhalb der Schule müssen sie sich sowieso selbstständig verabreden.
Besser wäre es, wenn Schulen begleitetes Lernen anbieten würden (und in grundschulen weiterhin die absolut notwendigen skills wie lesen usw. gelehrt werden) und ansonsten lediglich über AG's und gemeinsam gestaltete Zeit der Schüler die sozialskills fördert und zur Selbstfindung anregt.
Dann würden wir nicht mehr unsere Zeit und unser Geld so vehement verschwenden, wir hätten sowas wie ne sozialtherapie für schwierige Schüler und würden die talentierten schüler nichtmehr damit nerven, 10 stunden lang die lerninhalte weniger minuten zu besprechen.
Schulen sind eine Beschäftigungstherapie. Die schlauen Kinder beschäftigt man mit einigermaßen wissenswerten Inhalten, die schwierigen Kinder verwahrt man und sorgt, wenn es gut läuft, dafür, dass sie nicht komplett abdriften.
Das Konzept Schule, so wie es derzeit existiert, hat durchaus in den vergangenen Jahrzehnten Sinn gemacht.
Wir hatten eine klare Aufteilung zwischen Haupt und realschule und dem Gymnasium, wir hatten klar definierte Anforderungen von Universitäten und Betrieben und es gab ein grundsätzliches Verständnis davon, was zur Allgemeinbildung dazugehört.
Das alles ist heute aber nicht mehr so. Heute ist es VIEL wichtiger, spezielles Wissen zu haben über die Tätigkeiten, die man tun muss oder gern tut, während Dinge wie 'Allgemeinwissen' nichtmal mehr klar definiert werden können.
Wir haben heute immer mehr Berufe, die sehr spezifisches Wissen erfordern, welches man eh nicht in der Schule lernt (nichteinmal die Grundlagen davon). Wenn wir mal vom Lesen und Schreiben und meinetwegen Zählen und grundrechenarten absehen, dann sehe ich kaum Berufe, in denen das Schulwissen wirklich erforderlich wäre und insbesondere sehe ich nicht, dass die Dinge, die die Scuhle vermitteln soll, wirklich vermittelt werden.
Nehmen wir z.B. Mathe, was ja angeblich immer so wichtig ist.
Ich kann euch als langjähriger Nachhilfelehrer für verschiedene Schulformen sagen, dass selbst die schüler die zweien Schreiben meistens keinen blassen Schimmer davno haben, was sie da tun. Das geht gar nicht darum, wofür es gut ist später mal, das meine ich nicht. Ich meine, dass sie nicht verstehen, was die Symbole, die sie da umformen, bedeuten.
Das fällt keinem auf, weil es nach der Schule sowieso nicht mehr gebraucht wird, und die, die es brauchen, es auf der Uni nochmal richtig lernen oder von vornherein talentiert waren.
Es sollte uns aber klarmachen, wie viel aufwand für keinerlei gegenwert in der heutigen schule betrieben wird.
Das schlimme ist, dass das jedem klar zu sein scheint. Deswegen werden die anforderungen in Schulen auch immer weiter gesenkt, damit man weiterhin behaupten kann, es wäre doch alles gut.
Auch bei den Nebenfächern sieht das ganze nicht besser aus. Selbst im besten Fall, wo ein Lehrer steht, der sowohl authorität als auch fähigkeit hat, seine Stoffe zu vermitteln, ist das in der Schule vermittelte wissen oft ziemlich irrelevant für die allermeisten kinder. Und selbst denen, die später mal was in der richtung machen wollen ,nutzt es wenig.
Nehmen wir mal Geschichte. Klar, in Deutschland ein besonderes Ding. Da schaut man dann 2 Filme und liest ein paar Seiten Buch über die Nazizeit, 2-3 andere Themen gibt es auch noch und später in der Oberstufe soll man nochmal exzerpieren lernen und quellenanalyse.
Die meisten Kinder interessiert es nicht so schrecklich sehr, bei nem guten Lehrer bleibt ein bisschen was hängen, was sich aber eher auf anekdotenwissen beschränkt als auf die fähigkeit, selbst wissen anzusammeln und sich in diese Themen einzulesen. Es geht also wiedermal zurüclk, im endeffekt, auf ein bisschen auswendig lernen und merken und ein paar vorträge halten.
Das Exzerpieren und die quellenanalyse sind grundsätzlich wichtige Skills, die aber keiner lernt, indem er das in seinem Schulleben 12-3 mal unter zwang halbherzig machen muss (meist nichtmal schriftlich) und weiß, dass er sowieso seine 3 bekommt im mündlichen.
Im Endeffekt gibt es (im idealfall) 10% wirklich interessierte Kinder, dann nochmal 50% wenigstens zur grundsätzlichen mitarbeit befähigte Kinder und 40%, denen absolut alles egal ist (wie gesagt, im besten fall, bei nem guten lehrer).
Es kommt heute nichts mehr dabei rum, was man sich, wenn man es wissen will oder muss, nicht auch im Internet innerhalb von ein paar Tagen aneignen könnte.
Und hier ist der Knackpunkt: Jugendliche (und natürlich auch andere menschen) heutzutage sind viel effektiver im lernen, wenn sie selbst sich einfach ein 'how to' video bei youtube ansehen und das ganze dann ausprobieren.
Die Scuhle ist einfach kein Zeitgemäßes Konzept mehr, weil wir ganz andere Menschen sind (vom lernverhalten her und auch von den ansprüchen an unsere fähigkeiten her) als vorhergehende generationen.
Früher waren in der Tat Dinge wie auswendig lernen usw. wichtig und man konnte klar definierte lernziele angeben, die jeder in der tat wissen sollte, weil es verlangt war.
In der heutigen Schule aber wird kein wissen mehr in nennenswerten ausmaß vermittelt, außer an die paar schüler, die sowieso bock drauf haben und die es sich (mit ein bisschen anregung) vermutlich auch selbstständig angeeignet hätten.
Wir würden uns wesentlich besser stehen, wenn wir die Schule wirklich als Erziehungs und Sozialplattform nutzen würden.
Denn DAS ist wirklich der eigentlich wichtige Aspekt der Schule: Jugendlichen und Kindern das Zusammenleben zu vermitteln.
Heute lassen wir sie aber in der Schule gar nicht wirklich zusammen leben. Klar lernen die sich kennen, schön und gut, aber die Stunde über sollen sie ja still sein und außerhalb der Schule müssen sie sich sowieso selbstständig verabreden.
Besser wäre es, wenn Schulen begleitetes Lernen anbieten würden (und in grundschulen weiterhin die absolut notwendigen skills wie lesen usw. gelehrt werden) und ansonsten lediglich über AG's und gemeinsam gestaltete Zeit der Schüler die sozialskills fördert und zur Selbstfindung anregt.
Dann würden wir nicht mehr unsere Zeit und unser Geld so vehement verschwenden, wir hätten sowas wie ne sozialtherapie für schwierige Schüler und würden die talentierten schüler nichtmehr damit nerven, 10 stunden lang die lerninhalte weniger minuten zu besprechen.