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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

1.963 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Reform, Digitalisierung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

26.05.2018 um 17:52
Ich bin ganz grundsätzlich der Meinung, dass man, unabhängig davon, ob man gute oder schlechte Lehrer hat, in der Schule Kinder in ihrer Entwicklung eher ein Stück weit behindert als fördert.
Schulen sind eine Beschäftigungstherapie. Die schlauen Kinder beschäftigt man mit einigermaßen wissenswerten Inhalten, die schwierigen Kinder verwahrt man und sorgt, wenn es gut läuft, dafür, dass sie nicht komplett abdriften.

Das Konzept Schule, so wie es derzeit existiert, hat durchaus in den vergangenen Jahrzehnten Sinn gemacht.
Wir hatten eine klare Aufteilung zwischen Haupt und realschule und dem Gymnasium, wir hatten klar definierte Anforderungen von Universitäten und Betrieben und es gab ein grundsätzliches Verständnis davon, was zur Allgemeinbildung dazugehört.

Das alles ist heute aber nicht mehr so. Heute ist es VIEL wichtiger, spezielles Wissen zu haben über die Tätigkeiten, die man tun muss oder gern tut, während Dinge wie 'Allgemeinwissen' nichtmal mehr klar definiert werden können.
Wir haben heute immer mehr Berufe, die sehr spezifisches Wissen erfordern, welches man eh nicht in der Schule lernt (nichteinmal die Grundlagen davon). Wenn wir mal vom Lesen und Schreiben und meinetwegen Zählen und grundrechenarten absehen, dann sehe ich kaum Berufe, in denen das Schulwissen wirklich erforderlich wäre und insbesondere sehe ich nicht, dass die Dinge, die die Scuhle vermitteln soll, wirklich vermittelt werden.

Nehmen wir z.B. Mathe, was ja angeblich immer so wichtig ist.
Ich kann euch als langjähriger Nachhilfelehrer für verschiedene Schulformen sagen, dass selbst die schüler die zweien Schreiben meistens keinen blassen Schimmer davno haben, was sie da tun. Das geht gar nicht darum, wofür es gut ist später mal, das meine ich nicht. Ich meine, dass sie nicht verstehen, was die Symbole, die sie da umformen, bedeuten.
Das fällt keinem auf, weil es nach der Schule sowieso nicht mehr gebraucht wird, und die, die es brauchen, es auf der Uni nochmal richtig lernen oder von vornherein talentiert waren.
Es sollte uns aber klarmachen, wie viel aufwand für keinerlei gegenwert in der heutigen schule betrieben wird.
Das schlimme ist, dass das jedem klar zu sein scheint. Deswegen werden die anforderungen in Schulen auch immer weiter gesenkt, damit man weiterhin behaupten kann, es wäre doch alles gut.

Auch bei den Nebenfächern sieht das ganze nicht besser aus. Selbst im besten Fall, wo ein Lehrer steht, der sowohl authorität als auch fähigkeit hat, seine Stoffe zu vermitteln, ist das in der Schule vermittelte wissen oft ziemlich irrelevant für die allermeisten kinder. Und selbst denen, die später mal was in der richtung machen wollen ,nutzt es wenig.
Nehmen wir mal Geschichte. Klar, in Deutschland ein besonderes Ding. Da schaut man dann 2 Filme und liest ein paar Seiten Buch über die Nazizeit, 2-3 andere Themen gibt es auch noch und später in der Oberstufe soll man nochmal exzerpieren lernen und quellenanalyse.
Die meisten Kinder interessiert es nicht so schrecklich sehr, bei nem guten Lehrer bleibt ein bisschen was hängen, was sich aber eher auf anekdotenwissen beschränkt als auf die fähigkeit, selbst wissen anzusammeln und sich in diese Themen einzulesen. Es geht also wiedermal zurüclk, im endeffekt, auf ein bisschen auswendig lernen und merken und ein paar vorträge halten.
Das Exzerpieren und die quellenanalyse sind grundsätzlich wichtige Skills, die aber keiner lernt, indem er das in seinem Schulleben 12-3 mal unter zwang halbherzig machen muss (meist nichtmal schriftlich) und weiß, dass er sowieso seine 3 bekommt im mündlichen.

Im Endeffekt gibt es (im idealfall) 10% wirklich interessierte Kinder, dann nochmal 50% wenigstens zur grundsätzlichen mitarbeit befähigte Kinder und 40%, denen absolut alles egal ist (wie gesagt, im besten fall, bei nem guten lehrer).

Es kommt heute nichts mehr dabei rum, was man sich, wenn man es wissen will oder muss, nicht auch im Internet innerhalb von ein paar Tagen aneignen könnte.

Und hier ist der Knackpunkt: Jugendliche (und natürlich auch andere menschen) heutzutage sind viel effektiver im lernen, wenn sie selbst sich einfach ein 'how to' video bei youtube ansehen und das ganze dann ausprobieren.
Die Scuhle ist einfach kein Zeitgemäßes Konzept mehr, weil wir ganz andere Menschen sind (vom lernverhalten her und auch von den ansprüchen an unsere fähigkeiten her) als vorhergehende generationen.
Früher waren in der Tat Dinge wie auswendig lernen usw. wichtig und man konnte klar definierte lernziele angeben, die jeder in der tat wissen sollte, weil es verlangt war.

In der heutigen Schule aber wird kein wissen mehr in nennenswerten ausmaß vermittelt, außer an die paar schüler, die sowieso bock drauf haben und die es sich (mit ein bisschen anregung) vermutlich auch selbstständig angeeignet hätten.

Wir würden uns wesentlich besser stehen, wenn wir die Schule wirklich als Erziehungs und Sozialplattform nutzen würden.
Denn DAS ist wirklich der eigentlich wichtige Aspekt der Schule: Jugendlichen und Kindern das Zusammenleben zu vermitteln.

Heute lassen wir sie aber in der Schule gar nicht wirklich zusammen leben. Klar lernen die sich kennen, schön und gut, aber die Stunde über sollen sie ja still sein und außerhalb der Schule müssen sie sich sowieso selbstständig verabreden.
Besser wäre es, wenn Schulen begleitetes Lernen anbieten würden (und in grundschulen weiterhin die absolut notwendigen skills wie lesen usw. gelehrt werden) und ansonsten lediglich über AG's und gemeinsam gestaltete Zeit der Schüler die sozialskills fördert und zur Selbstfindung anregt.
Dann würden wir nicht mehr unsere Zeit und unser Geld so vehement verschwenden, wir hätten sowas wie ne sozialtherapie für schwierige Schüler und würden die talentierten schüler nichtmehr damit nerven, 10 stunden lang die lerninhalte weniger minuten zu besprechen.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

26.05.2018 um 18:05
Zitat von shionoroshionoro schrieb:lediglich über AG's und
Als Nachhilfelehrer ein Deppenapostroph, Respekt.

Das Problem ist, dass man nicht mit zehn Jahren entscheiden kann, welche sogenannten Skills man für das weitere Leben braucht. Du beschränkst die Leute damit ziemlich und schaffst Fachidioten, die im weiteren Verlauf ihres Lebens ggf sogar nutzlos werden, weil ihr Job vielleicht nicht mehr benötigt wird, sie aber aufgrund ihrer, nennen wir es Mal Inselbegabung, auch nichts anderes machen können.

Für meinen Ausbildungsberuf hätte ich nur rudimentäre Deutschkenntnisse, einen Arsch voll Mathe Grundkenntnisse und null Englisch benötigt.
Ich hab in diesem Job ein Jahr gearbeitet.
Für meinen jetzigen Job benötige ich Deutsch und Englisch, Mathe eigentlich gar nicht und muss mich zumindest in den Grundzügen in der politischen Landschaft auskennen.
Ich sollte doch sehr gerne wissen, was im dritten Reich so los war.
Zwischenzeitlich hatte ich einen Arbeitsplatz in dem Computerkenntnisse enorm wichtig waren und auch Physik ganz angebracht war.
Ganz wichtig finde ich allerdings, dass man früh lernt, einen strukturierten Tag zu haben. Und wenn das bedeutet, morgens um halb acht in der Schule zu sein.
Denn so bekommt man das nachher auch auf die Kette, pünktlich zur Arbeit zu kommen etc.

In der Schule wird ein Fundament für die spätere Weiterbildung gelegt. Sicher benötigt man nicht alles, aber doch so einiges. Und da man nicht weiß, was so kommt, ist es in meinen Augen wichtig, breit aufgestellt zu sein.

Soziale Kontakte kommen auch in der Schule nicht zu kurz und es ist auch an den Eltern, sowas außerschulisch zu organisieren.

Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass Schulen so wie sie jetzt sind, gut sind.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

26.05.2018 um 18:11
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Als Nachhilfelehrer ein Deppenapostroph, Respekt.
Ist hier wohl korrekter als ohne Apostroph "Arbeitsgemeinschafts" oder "Arbeitsgemeinschaftens" als korrekten Plural zu verwenden.

Edit Der Duden widerspricht, tatsächlich ist laut Duden korrekt ein -s ohne Apostroph und ohne Rücksicht auf die eigentlich Deklination des Grundwortes anzuhängen. Wieder was gelernt.

Zur eigentlichen These:

Es gibt mittlerweile Untersuchungen zum Homeschooling in den USA, die zumindest darauf hinweisen, dass die soziale Komponente des Schulunterrichts unterschätzt wird und essentiell wichtig für die psychische Entwicklung der Kids ist - ohne regelmäßigen und variierenden Kontakt zu einer Vielzahl von anderen Personen werden die bekloppt.

Und in der Wissenschaftsrubrik hier kann man ja sehn, was rauskommt, wenn sich Leute bei Youtube bilden.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

26.05.2018 um 18:17
@StUffz

Bin ja nachhilfelehrer für mathe :p
Und für den Rest gibt es Programme.

Aber das ist doch ein gutes beispieL. Mir ist rechtschreibung absolut schnurz egal. Ich mach es, wenn ich es muss und bekomm es auch hin. Aber das Schulwissen hat mich weder dazu bewogen noch befähigt, mir eine vernünftige rechtschreibung anzueignen. Das mache ich nur dann, wenn es notwendig ist.
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Das Problem ist, dass man nicht mit zehn Jahren entscheiden kann, welche sogenannten Skills man für das weitere Leben braucht. Du beschränkst die Leute damit ziemlich und schaffst Fachidioten, die im weiteren Verlauf ihres Lebens ggf sogar nutzlos werden, weil ihr Job vielleicht nicht mehr benötigt wird, sie aber aufgrund ihrer, nennen wir es Mal Inselbegabung, auch nichts anderes machen können.
Stimmt, aber warum muss man sie dann mit zehn lernen? Wird man ein schlechterer Mathematiker, weil man erst mit 20 lineare algebra lernt und nicht mit 10? Glaub ich nicht. Im gegenteil. Ich schaffe in der Schule fachidioten, weil sie nur den lernplan lernen und nix anderes, und der ihnen nichtmal was nutzt.
Außerdem lernen die kinder ja nichtmal den vernünftig. Selbst auf gymnasien hast du eine recht große anzahl abgänger, die vom Prozentrechnen und Bruchrechnen überfordert sind.
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Für meinen Ausbildungsberuf hätte ich nur rudimentäre Deutschkenntnisse, einen Arsch voll Mathe Grundkenntnisse und null Englisch benötigt.
Ich hab in diesem Job ein Jahr gearbeitet.
Für meinen jetzigen Job benötige ich Deutsch und Englisch, Mathe eigentlich gar nicht und muss mich zumindest in den Grundzügen in der politischen Landschaft auskennen.
Ich sollte doch sehr gerne wissen, was im dritten Reich so los war.
Zwischenzeitlich hatte ich einen Arbeitsplatz in dem Computerkenntnisse enorm wichtig waren und auch Physik ganz angebracht war.
Ganz wichtig finde ich allerdings, dass man früh lernt, einen strukturierten Tag zu haben. Und wenn das bedeutet, morgens um halb acht in der Schule zu sein.
Denn so bekommt man das nachher auch auf die Kette, pünktlich zur Arbeit zu kommen etc.
Und das haben die wie getestet, ob du diese fähigkeiten hast? Haben die dich befragt? Oder haben die dich Probearbeiten lassen?
Die sachen die du ansprichst sind alles Dinge, wo man entweder nach nem bewerbungsgespräch oder test dem anwärter vertraut, oder aber wenigstens nen uni abschluss sehen will.
An den noten sieht keiner, ob du diese fähigkeiten hast.
Englisch gut zu sprechen lernt man nicht in der schule, das lernt man indem man ausländische filme guckt und das internet benutzt.
Und an der Mathenote in der Schule kann man auch keinen 'arsch voll mathe' ablesen, wenn man die wirklich braucht macht man für neuanwärter nen einführungskurs oder lässt es sich mit nem test oder uni abschluss belegen.



Und auch Pünkltlichkeit lernt man nicht in der Schule. Guck dir mal die Studenten an, die von zu Hause weg sind und dann selbst entscheiden, ob sie in die uni gehen oder nicht. Manche tun es, manche nicht. Ohne Zwang, so wie in der Schule, läuft das nicht, wenn man nicht von sich aus auch gekommen wäre.

Einen strukturierten Tag hätte man btw auch, wenn man in der Schule nichts anderes tun würde als Killerspiele zu spielen von 8 bis 14 Uhr, dafür brauch ich keine Schule.
Zitat von StUffzStUffz schrieb:In der Schule wird ein Fundament für die spätere Weiterbildung gelegt. Sicher benötigt man nicht alles, aber doch so einiges. Und da man nicht weiß, was so kommt, ist es in meinen Augen wichtig, breit aufgestellt zu sein.

Soziale Kontakte kommen auch in der Schule nicht zu kurz und es ist auch an den Eltern, sowas außerschulisch zu organisieren.

Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass Schulen so wie sie jetzt sind, gut sind.
Das ist das Problem: Das wird es nicht. Man benötigt fast nichts, und selbst die sachen die man benötigt, lernt man da meist nicht richtig.
Es wird nicht breit gefächert. Man macht nen Lehrplan mit INhalten, die ziemlich willkürlich sind. Dann weiß das Balg halt, was ne Tonleiter ist (mehr kommt meist im Musikunterricht außerhalb der Oberstufe nicht rum). Hat trotzdem nicht mehr oder weniger ahnung von musik als vorher und wenn es gewollt hätte und es IRGENDWANN im leben mal relevant gewesne wäre, hätte das dazu keinen Musikunterricht gebraucht sondern ein 15 Minuten youtube video.

Und doch. Soziale kontakte kommen in der Schule zu kurz. Was hast du denn da für Kontaktmöglichkeiten? Darfst im Unterricht ja nicht reden, und Leute kennen lernen könntest du auch, wenn du die schule zu nem sportverein umfunktionierst.


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26.05.2018 um 18:19
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Und in der Wissenschaftsrubrik hier kann man ja sehn, was rauskommt, wenn sich Leute bei Youtube bilden.
Undzwar alles leute, die auf ne Schule gegangen sind. Hat ihnen wohl nicht geholfen dabei, seriöse Quelle von unseriösen zu unterscheiden. Nur hat das ne ganze Menge geld gekostet, ohne was genutzt zu haben.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Es gibt mittlerweile Untersuchungen zum Homeschooling in den USA, die zumindest darauf hinweisen, dass die soziale Komponente des Schulunterrichts unterschätzt wird und essentiell wichtig für die psychische Entwicklung der Kids ist - ohne regelmäßigen und variierenden Kontakt zu einer Vielzahl von anderen Personen werden die bekloppt.
Nur brauchen wir dafür keine Schule an sich. Das hätten wir auch, wenn wir die Kinder einfach für immer im Kindergarten ließen und die freizeitangebote altersgemäß anpassen würden.
Vermutlich würde das sogar besser funktionieren im Bezug auf soziales.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

26.05.2018 um 18:21
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Nur brauchen wir dafür keine Schule an sich. Das hätten wir auch, wenn wir die Kinder einfach für immer im Kindergarten ließen und die freizeitangebote altersgemäß anpassen würden.
Nein, weil das deutlich stärker sozial segregiert als (zumindest staatliche) Schulen.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

26.05.2018 um 18:21
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Nein, weil das deutlich stärker sozial segregiert als (zumindest staatliche) Schulen.
Inwiefern segregiert das mehr, wenn dieselben kinder in dieselben einrichtungen kommen?


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26.05.2018 um 18:24
Zitat von shionoroshionoro schrieb:wenn es gewollt hätte und es IRGENDWANN im leben mal relevant gewesne wäre, hätte das dazu keinen Musikunterricht gebraucht sondern ein 15 Minuten youtube
Sorry, aber anhand der arg rechtsorientierten Vollspasten die an der YouTube Universität etwas über Chemtrails, BRD GmbH und ähnlichen Mumpitz lernen, kann man glaub ich ganz gut sehen, dass das keine Alternative sein kann.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und das haben die wie getestet, ob du diese fähigkeiten hast? Haben die dich befragt? Oder haben die dich Probearbeiten lassen?
Ohne Mathe wäre ich durch jede Prüfung in der Ausbildung gefallen und damit am Ende arbeitslos und nicht vermittelbar. Meinen Techniker hätte ich ebenso nicht gepackt und in Anschluss daran wäre ich dann wohl nach kurzer Zeit gegangen worden. Für meinen jetzigen Beruf das selbe: Lehrgänge vetkackt, schlechte Beurteilung wenn ich überhaupt den Einstellungstest geschafft hätte. Ich weiß ja nicht, was du sonst so beruflich machst, ich habe die Erfahrung gemacht, dass Lehrer ein etwas gestörtes Verhältnis zum Leben außerhalb von Schule und Uni haben weil sie praktisch nie wirklich gearbeitet haben....


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

26.05.2018 um 18:25
@shionoro
Inwiefern segregiert das mehr, wenn dieselben kinder in dieselben einrichtungen kommen?
Weil du durch die Abschaffung des Lehrplans Kindern die Möglichkeit nimmst, mit Dingen in Berührung zu kommen, die sie interessieren könnten, die sie aber von zu Hause aus nicht kennen und daher auch nicht von selbst suchen würden. So bleiben dann die Kinder aus "dummen" Haushalten bei "dummen" Interessen und dann auch recht schnell unter sich.


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26.05.2018 um 18:33
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Sorry, aber anhand der arg rechtsorientierten Vollspasten die an der YouTube Universität etwas über Chemtrails, BRD GmbH und ähnlichen Mumpitz lernen, kann man glaub ich ganz gut sehen, dass das keine Alternative sein kann.
Machen die aber mit oder ohne Schule, nicht wahr?
Wenn es aber um Schulwissen geht, klappt das doch ganz gut. Wenn ich wirklich, aus welchen gründen auch immer, z.b. wissen muss, wie man die nullstellen eine rparabel ausrechnet, dann kann ich es mir innerhalb eines tages auf youtube ohne weiteres aneigenen.
Wir sprechen von wissensaneignung, nicht propaganda.

UNd bei geschichte lernt man in der schule auch nichts anderes, als dem lehrer zuzuhören und dem buch zu glauben. Ob man später wem anders im internet vertraut ist damit gar nicht gesagt. Wir sehen wieder und wieder,, wie ineffektiv die Schule ist.
Zitat von StUffzStUffz schrieb:Ohne Mathe wäre ich durch jede Prüfung in der Ausbildung gefallen und damit am Ende arbeitslos und nicht vermittelbar. Meinen Techniker hätte ich ebenso nicht gepackt und in Anschluss daran wäre ich dann wohl nach kurzer Zeit gegangen worden. Für meinen jetzigen Beruf das selbe: Lehrgänge vetkackt, schlechte Beurteilung wenn ich überhaupt den Einstellungstest geschafft hätte. Ich weiß ja nicht, was du sonst so beruflich machst, ich habe die Erfahrung gemacht, dass Lehrer ein etwas gestörtes Verhältnis zum Leben außerhalb von Schule und Uni haben weil sie praktisch nie wirklich gearbeitet haben....
Siehst, du prüfungen. Die haben Prüfungen gestellt. Wollten es also selber wissen, ob du das kannst.
Man hätte das genauso gut so lösen können, dass die vorher die anforderungen bekanntgeben und du dir das lernmaterial selbst aneignest, hättest du auch gemacht, wenn du grundsätzlich dazu in der lage bist.

Ich bin kein lehrer. Ich weiß aber auch, wie das im mathestudium lief: Dein Schulwissen war relativ irrelevant, weil die genau wussten, dass es eh nicht reicht für die ersti module. Also haben sie einführungskurse gemacht um die leute, die grundsätzlich das talent haben, in die lage zu versetzen, alles zu verstehen. So einfach ist das. Im Endeffekt hätte man auch die einführungskurse länger machen können, dann hätte ich auf den gesamten matheunterricht von der schule verzichten können. Aber viel mehr als Grundrechenarten und formeln umstellen musstest du grundsätzlich am anfang des studiums nicht wissen.

Das ist halt das ding: Wenn du die anforderungen kennst, und es willst, bereitest du dich selbst vor oder scheiterst am einführungstest.
Aber du wirst mir kaum erzählen können, dass alle, die mit dir gemeinsam in der schule waren, diesen einführungstest geschafft hätten, selbst wenn sie annehmbare mathenoten hatten, oder?
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Weil du durch die Abschaffung des Lehrplans Kindern die Möglichkeit nimmst, mit Dingen in Berührung zu kommen, die sie interessieren könnten, die sie aber von zu Hause aus nicht kennen und daher auch nicht von selbst suchen würden. So bleiben dann die Kinder aus "dummen" Haushalten bei "dummen" Interessen und dann auch recht schnell unter sich.
Inwiefern tue ich das? Ich gebe ihnen viel mehr freizeit, da können sie viel besser mit allen was ihnen spaß macht in berührung kommen. Ich zwing sie nur nich tdazu, dinge jahrelang zu tun, die sie hassen und nie brauchen werden.
Oder glaubst du, ein kind aus einem 'dummen' haushalt, das mathe hasst und da drin immer 5en schreibt, ist danach davon so angetan dass es einen MINT beruf ergreift?
Nö, ich quäle es jahrelang und zeig ihm, dass es schlecht ist.
Ich könnte genausogut das kind die jahre lang machen lassen, was es gern mag


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

26.05.2018 um 18:35
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich zwing sie nur nich tdazu, dinge jahrelang zu tun, die sie hassen und nie brauchen werden.
Und du willst Mathelehrer sein? Na Mahlzeit.
Ich könnte genausogut das kind die jahre lang machen lassen, was es gern mag
Von Wichsen und Maumauspielen kann man aber später keine Existenz finanzieren.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

26.05.2018 um 18:36
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das alles ist heute aber nicht mehr so. Heute ist es VIEL wichtiger, spezielles Wissen zu haben über die Tätigkeiten, die man tun muss oder gern tut, während Dinge wie 'Allgemeinwissen' nichtmal mehr klar definiert werden können.
Wir haben heute immer mehr Berufe, die sehr spezifisches Wissen erfordern, welches man eh nicht in der Schule lernt (nichteinmal die Grundlagen davon).
Also gab es früher Berufe, für die die Fähigkeit zur Gendichtanalyse in mehreren Sprachen nötig war? :D
Ich sehe den großen Unterschied zu früher nicht. Wobei ich kein alter Sack bin, der da wirklich mitreden kann. also ich muss mir "damals" anlesen :D
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Nehmen wir z.B. Mathe, was ja angeblich immer so wichtig ist.
Ich kann euch als langjähriger Nachhilfelehrer für verschiedene Schulformen sagen, dass selbst die schüler die zweien Schreiben meistens keinen blassen Schimmer davno haben, was sie da tun. Das geht gar nicht darum, wofür es gut ist später mal, das meine ich nicht. Ich meine, dass sie nicht verstehen, was die Symbole, die sie da umformen, bedeuten.
Das fällt keinem auf, weil es nach der Schule sowieso nicht mehr gebraucht wird, und die, die es brauchen, es auf der Uni nochmal richtig lernen oder von vornherein talentiert waren.
Es sollte uns aber klarmachen, wie viel aufwand für keinerlei gegenwert in der heutigen schule betrieben wird.
Das schlimme ist, dass das jedem klar zu sein scheint. Deswegen werden die anforderungen in Schulen auch immer weiter gesenkt, damit man weiterhin behaupten kann, es wäre doch alles gut.
Du argumentierst nicht dagegen, dass Mathe wichtig ist. Du sagst einfach nur, es wird nicht richtig beigebracht. Das ist ein Unterschied.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und hier ist der Knackpunkt: Jugendliche (und natürlich auch andere menschen) heutzutage sind viel effektiver im lernen, wenn sie selbst sich einfach ein 'how to' video bei youtube ansehen und das ganze dann ausprobieren.
Also wenn ich sage, ich möchte mehr über Musikbearbeitung wissen und will herausfinden, wie man die Frequenzen aus einer Schallwelle filtert, die sie ausmachen, kann ich in YouTube "How to Fourrier-Reihe" eingeben. Aber mit Mathe-Kenntnissen aus der 4. Klasse werde ich das so schnell nicht durchdringen. Und als Nachhilfelehrer wirst du wissen, dass eine helfende Hand durchaus hilfreich sein kann, immerhin warst du beruflich solch eine. Das ist je nachdem auch bei Interessanten Themen notwendig.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Besser wäre es, wenn Schulen begleitetes Lernen anbieten würden
Schonmal was von Montessori-Schulen gehört? Schau dir das mal an.


Schulen abschaffen, wie im Titel impliziert...
Blödsinn!


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

26.05.2018 um 18:37
Zitat von StUffzStUffz schrieb: dass Lehrer ein etwas gestörtes Verhältnis zum Leben außerhalb von Schule und Uni haben weil sie praktisch nie wirklich gearbeitet haben.
Im übrigen: Ne, trifft auf mich nich zu.
Ich profitier ja sogar davon, dass Schulen so schlecht sind, weil ich deswegen für Nachhilfestunden 25 Euro nehmen kann und mir die gutbetuchten eltern das Geld in den Rachen werfen.
Ich hab hier nun wirklich keinen Grund, Märchen zu erfinden.

Und egal wo ich war vonwegen Arbeit: Die Leute, die für die arbeit geeignet waren, das waren alles leute, die sich in den ersten paar wochen abgeguckt haben wie es geht.
Die Leute, die nur aufgrund theoretischer befähigungen dort waren, denen hat das auch nicht lange was gebracht.

Klar gibt es berufe, wo man fähigkeiten mitbringen muss. Die sind aber sehr selten fähigkeiten, die man in der schule gelernt hat (entweder, weil es nicht im lehrplan ist, oder weil es unzureichend vermittelt wird).
In der Schule lernst du nicht vernünftig zu programmieren. Das lernst du meist nichtmal so richtig auf der uni, sondern, indem du programmierst.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Und du willst Mathelehrer sein? Na Mahlzeit.
Ich bin Master in Mathe, Lehrer hätte ich keinen Bock drauf. Geb Nachhilfe für das Geld.
Außerdem bin ich ehrlich. Das wissen in Mathe brauchst du meistens nicht. Und wenn doch, dann brauchst du es auf der Uni, wo es eh wiederholt wird, undzwar wesentlich besser und sinnvoller als auf der Schule.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Von Wichsen und Maumauspielen kann man aber später keine Existenz finanzieren.
Von der PQ Formel auch nicht, sonders dann nicht, wenn man sie nur aus der Formelsammlung abschreibt ohne zu wissen, was man da tut.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

26.05.2018 um 18:42
Zitat von IzayaIzaya schrieb:Also wenn ich sage, ich möchte mehr über Musikbearbeitung wissen und will herausfinden, wie man die Frequenzen aus einer Schallwelle filtert, die sie ausmachen, kann ich in YouTube "How to Fourrier-Reihe" eingeben. Aber mit Mathe-Kenntnissen aus der 4. Klasse werde ich das so schnell nicht durchdringen. Und als Nachhilfelehrer wirst du wissen, dass eine helfende Hand durchaus hilfreich sein kann, immerhin warst du beruflich solch eine. Das ist je nachdem auch bei Interessanten Themen notwendig.
Kinder haben einfach biologisch bedingt nicht die Fähigkeiten, weit genug in die Zukunft schauen zu können, um zu überblicken, was sie später mal brauchen werden und was nicht. Selbst wenn ich z.B. eigentlich nur mein eigenes Cafe aufmachen will (da war grad so ein furchtbarer Artikel in der Zeit) brauche ich auf einmal Grundwissen in Steuern, Mathe um die anzuwenden, muss einen Businessplan zumindest verstehen können, sollte ungefähr wissen, was die Kreditkonditionen bei der Bank bei mir real für die nötigen Umsätze bedeuten, und und und...

Die Lehrpläne sind ja nicht vom Himmel gefallen, sondern sollen ein solides Fundament für spätere Lebensentscheidungen liefern. AUch, wenn es abschnittsweise mal frustrierend und nicht sofort ersichtlich sinnvoll scheinen mag.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Außerdem bin ich ehrlich. Das wissen in Mathe brauchst du meistens nicht. Und wenn doch, dann brauchst du es auf der Uni, wo es eh wiederholt wird, undzwar wesentlich besser und sinnvoller als auf der Schule.
Das ist einfach Schwachsinn. Zum einen kommen dabei so Spezialisten raus, die in Abofallen und sonstige Scheiße rennen, weil bereits die Idee von Zinsen sie überfordern, zum Anderen kann keine Uni Jahre der ausgelassenen Grundbildung mal eben schnell "wiederholen". Alleine schon, weil Vieles von stetigem Üben abhängt, das auch noch Zeit braucht, um im Gedächtnis verankert zu werden. Denn ich kann nur wiederholen, was schonmal vertiefend (aufs Langzeitgedächtnis) gelernt und auch wirklich beherrscht wurde.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

26.05.2018 um 18:45
Zitat von IzayaIzaya schrieb:Also gab es früher Berufe, für die die Fähigkeit zur Gendichtanalyse in mehreren Sprachen nötig war? :D
Ich sehe den großen Unterschied zu früher nicht. Wobei ich kein alter Sack bin, der da wirklich mitreden kann. also ich muss mir "damals" anlesen :D
Ne, aber es gehörte zu einem allgemein gebildeten Menschen im Konsens der Bildungselite dazu. Darum war es vernünftig, das ganze zu lehren, denn man wollte, dass Leute sowas können. Warum auch immer.

Analysen SIND grundsätzlich sogar sinnvoll, also textanalyse usw..
Nur lernt man sowas nicht in der Schule, man tut so, als würde man es machen und weiß, dass man eh mindestens eine 3 bekommt.

Wenn man sich wirklich für Literatur interessiert, dann lernt man sowas dadurch, dass man dinge liest und darüber nachdenkt. Dafür braucht man keinen lehrer, der Leute zwingt, Gedichte oder langweilige (für die Schüler) bücher zu lesen.
Die meisten schüler interessiert es nicht und noch weniger verstehen, was es soll.
Dann soll man doch ehrlich genug sein, und nur die Schüler, die lust dazu haben, damit behelligen.

Denn der Anteil von denen sit viel höher als früher, weil jeder auf's gymnasium geht.
Zitat von IzayaIzaya schrieb:Du argumentierst nicht dagegen, dass Mathe wichtig ist. Du sagst einfach nur, es wird nicht richtig beigebracht. Das ist ein Unterschied.
Teils Teils. Mathe IST wichtig, ich liebe mathe, sonst hätte ich es nicht studiert.
Aber für die meisten Menschen ist es im alltag irrelevant, jedenfalls außerhalb von dingen, die man bis zur 7ten klasse macht.

Mathe wird für die, für die es wichtig wird, normalerweise erst wieder auf der uni wichtig, und da gibt es kaum probleme, sich das ganze anzueigenen, selbst wenn man in der schule nich zugehört hat. Ganz einfach, weil der Wille da ist.
Darum ist der Matheunterricht in der schule absoluter unsinn.
MAn hat die anforderungen weit genug runtergesetzt, um keinen durchfallen zu lassen, aber lernen tut da keiner was.
Und das liegt nicht daran, dass lehrer schlecht sind oder lehrpläne schlecht sind, das liegt daran, weil das ganze system so nicht mehr funktioniert.
Zitat von IzayaIzaya schrieb:Also wenn ich sage, ich möchte mehr über Musikbearbeitung wissen und will herausfinden, wie man die Frequenzen aus einer Schallwelle filtert, die sie ausmachen, kann ich in YouTube "How to Fourrier-Reihe" eingeben. Aber mit Mathe-Kenntnissen aus der 4. Klasse werde ich das so schnell nicht durchdringen. Und als Nachhilfelehrer wirst du wissen, dass eine helfende Hand durchaus hilfreich sein kann, immerhin warst du beruflich solch eine. Das ist je nachdem auch bei Interessanten Themen notwendig.
Das stimmt. Aber ich lerne das auch nicht in der Schule, selbst wenn es mich interessiert. Ich wäre ja für eine Schule, wo man so einem Kind dann das material heraussucht (inklusive den grundlegenden skills in mathe), damit es sich, bei kontinuierlichen interesse, einlesen kann (und hilfestellung bekommt).

Aber so wie es jetzt ist, haben wir ein interessiertes kind, was tonleitern auswendig lernen muss und in physik Dinge macht, die nichts mit seinem eigentlichen interesse zu tun haben.
Zitat von IzayaIzaya schrieb:Schonmal was von Montessori-Schulen gehört? Schau dir das mal an.


Schulen abschaffen, wie im Titel impliziert...
Blödsinn!
Hab ich, glaub aber nicht, dass es da viel besser funktioniert.
Gibt es dazu studien?

In jedem fall: Die Schule als konzept an sich könnte man genausogut abschaffen. Da lernt nunmal keiner was.
Selbst dein beispieL: er würde in der schule diese mathematik, nicht lernen, wäre er nicht grundsätzlich daran interessiert.
Und wenn er das ist, könnte man ihn genausogut ein buch geben und ne nachhilfe. Das würde geld sparen und wir würden ihn nicht zwingen, täglich 8 stunden seine Zeit abzusitzen.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

26.05.2018 um 18:50
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Kinder haben einfach biologisch bedingt nicht die Fähigkeiten, weit genug in die Zukunft schauen zu können, um zu überblicken, was sie später mal brauchen werden und was nicht. Selbst wenn ich z.B. eigentlich nur mein eigenes Cafe aufmachen will (da war grad so ein furchtbarer Artikel in der Zeit) brauche ich auf einmal Grundwissen in Steuern, Mathe um die anzuwenden, muss einen Businessplan zumindest verstehen können, sollte ungefähr wissen, was die Kreditkonditionen bei der Bank bei mir real für die nötigen Umsätze bedeuten, und und und...

Die Lehrpläne sind ja nicht vom Himmel gefallen, sondern sollen ein solides Fundament für spätere Lebensentscheidungen liefern. AUch, wenn es abschnittsweise mal frustrierend und nicht sofort ersichtlich sinnvoll scheinen mag.
HAben Erwachsene auch nicht, weder Eltern noch lehrer.
Steuern lernst du nicht in der Schule. Das mathe was du dafür brauchst auch nicht, jedenfalls nicht so, dass man weiß, wie man einen betrieb führt.
Sowas lernst du durch ausprobieren und lebenserfahrung. Dafür gibt es heutzutage auch schon entsprechende programme, die dir kostenfunktionieren aufstellen.

Lehrpläne sind kein solides fundament. Lehrpläne sind größtenteils bullshit, der von leuten gemacht wird, die selbst nichtmal lehren sondern nur in irgendwelchen ausschüssen sind.
Die schule befähigt mich ganz sicher nicht, ein cafe aufzumachen.
Dafür jobbt man erstmal ein bisschen in gastro, schaut sich an, wie sowas aufgezogen wird, liest sich zur not noch ein und macht dann was auf.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Das ist einfach Schwachsinn. Zum einen kommen dabei so Spezialisten raus, die in Abofallen und sonstige Scheiße rennen, weil bereits die Idee von Zinsen sie überfordern, zum Anderen kann keine Uni Jahre der ausgelassenen Grundbildung mal eben schnell "wiederholen". Alleine schon, weil Vieles von stetigem Üben abhängt, das auch noch Zeit braucht, um im Gedächtnis verankert zu werden. Denn ich kann nur wiederholen, was schonmal vertiefend (aufs Langzeitgedächtnis) gelernt und auch wirklich beherrscht wurde.
Inwiefern? Abofallen betreffen alle LEute, auch leute, die ne 2 in mathe im abi haben.
Und sowas wie zinsen lernst ud nicht vernünftig in der schule. Das macht halt im alltag keiner, da groß rechnungen aufstellen wenn sie impulsiv irgendwas kaufen. UNd wenn sie es wirklich machen wollen ,selbst wenn sie es nicht können, gibt es im internet rechner dazu.

Du brauchst es einfach de facto nicht. Und es ist halt auch lustig, das simmer, wenn ich nach beispielen frage, irgendwas in mathe kommt was vor der 8ten klasse liegt.
Damit gibt man ja offen zu, dass die 5 Jahre danach scheinbar nix sinnvolles mehr rumkommt.

Weiterhin: Du erzählst mir, wir brauchen schule, damit keiner in Abofallen tappt. Aber es tappen leute in abofallen, obwohl wir allgemeine schulpflciht haben, ganz unabhängig von ihren mathenoten.

Erklär mir das mal, offensichtlich macht die schule ja keinen guten job in der hinsicht.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

26.05.2018 um 18:53
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Erklär mir das mal, offensichtlich macht die schule ja keinen guten job in der hinsicht.
Fahrschulen auch nicht, immerhin gibt's ja Verkehrsunfälle. Kondome sind auch Scheiße, immerhin wird man ja ab und an trotzdem schwanger... Dass ein Programm nicht 100% Erfolg hat, heißt nicht, dass es ohne diese besser wäre.

Bei der Qualität der Argumentation wird auch klar, warum du Schulen Scheiße findest - bei dir haben sie ja scheinbar versagt.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

26.05.2018 um 18:55
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Fahrschulen auch nicht, immerhin gibt's ja Verkehrsunfälle. Kondome sind auch Scheiße, immerhin wird man ja ab und an trotzdem schwanger... Dass ein Programm nicht 100% Erfolg hat, heißt nicht, dass es ohne diese besser wäre.

Bei der Qualität der Argumentation wird auch klar, warum du Schulen Scheiße findest - bei dir haben sie ja scheinbar versagt.
Darum machen wir bei fahrschulen ja auch gar keinen praktischen unterricht und ne prüfung am ende, nicht wahr?

Doch das tun wir, und das ist der unterschied.
Leute WOLLEn autofahren. Darum gehen sie in die Fahrschule. Und sie bekommen dann für etwas was sie wollen praktischen unterricht inklusive einer prüfung von jemand unabhängigem, der sie NICHT lehrt.
So läuft das in der schule nicht ab.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

26.05.2018 um 18:56
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich profitier ja sogar davon, dass Schulen so schlecht sind, weil ich deswegen für Nachhilfestunden 25 Euro nehmen kann und mir die gutbetuchten eltern das Geld in den Rachen werfen.
Sehr komisch, hier in Bayern ist für Selbstständige, die versteuern müssen 40,00 Euro/ Stunde (45 Min.) Gang und Gäbe.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

26.05.2018 um 18:56
und wir sagen ja auch nicht, dass schon in der grundschule autofahren angesprochen werden muss, und kinder da straßenschilder lernen müssen um sich jahrelang vorzubereiten.

Nö, beim autofahren, was weit wichtiger und gefährlicher ist als nullsteleln ausrechnen, reichen ein paar theorie und praxisstunden aus.

Wie kommt das? Was meint ihr?


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