Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?
16.01.2020 um 21:13geeky schrieb:Eine Sklerosierung (Verödung von Hämorrhoiden) müsstest du dann wohl noch viel vehementer ablehnen! :DWarum? Die nutzen doch Handschuhe dabei.
geeky schrieb:Eine Sklerosierung (Verödung von Hämorrhoiden) müsstest du dann wohl noch viel vehementer ablehnen! :DWarum? Die nutzen doch Handschuhe dabei.
teardrop. schrieb:dann werden Tests durchgeführt, die, gäbe es noch ein Schmerzbewusstsein, sehr schmerzhaft wären.Was für Test sind das denn zB?
Jamegumb schrieb:Gerade den Punkt mit dem Hirntot solltest du exakt recherchieren. Denn in dem Punkt sind sich noch nicht einmal namhafte Mediziner einig.Aber es gibt doch eine Reihe von vorgegebenen Untersuchungen die auch in bestimmten Abständen wiederholt werden bzw von einem 2. Arzt durchgeführt werden.
kleinundgrün schrieb:Es wäre sozial. Kein Nonsense.Es wäre auch sozial dich zu enteignen, nichts anderes ist eine erzwungene Organspende.
kleinundgrün schrieb:Aber die Realität ist, dass ein Mensch stirbt, der leben könnte, hätte nur jemand auf ein verzichtbares Teil von sich auch verzichtet.
Cherokeerose schrieb:Was für Test sind das denn zB?z. B. wird die Nasenscheidewand durchstochen, was, würde man es wahrnehmen, extrem schmerzhaft ist
Ich glaube, dass die Widerspruchslösung die Situation für die Angehörigen massiv verschärfen wird und nicht erleichtern wird, weil sie sich damit überfahren fühlen, weil sie das Gefühl haben werden, oder viele das Gefühl haben werden, ihren Sohn, ihre Tochter nicht schützen zu können. Das sind einfach die Aussagen, die wir von den Angehörigen auch kennen. Und das würde die Widerspruchslösung, glaube ich, massiv verschärfen.“deshalb bin ich auch froh, dass die Widerspruchslösung abgelehnt wurde
Lupo54 schrieb:Der Körper zerfällt. Unwiederruflich. Niemand kann ihn wieder zum Leben erwecken, egal, wie vollständig oder unvollständig die Organe in ihm sindEigentlich nicht, tatsächlich besteht eine sehr kleine Wahrscheinlichkeit bei einer Kryostase für diese Menschen das sie in Zukunft sogar geheilt werden können. Insofern gerade Menschen die für eine Organentnahme geeignet sind, sind so gesehen auch für eine Kryostase geeignet. Insofern ist deine Aussage höchstens auf den aktuellen Wissensstand zutreffend.
taren schrieb:nichts anderes ist eine erzwungene Organspende.In welchem Universum wird eine Organspende erzwungen?
taren schrieb:gerade Menschen die für eine Organentnahme geeignet sind, sind so gesehen auch für eine Kryostase geeignet.Ein interessanter Aspekt. Gibt es menschliche Ersatzteile künftig aus dem Kühlhaus? Vorher müssen aber natürlich noch Etliche tätige Reue für ihre asoziale Trittbrettfahrerei zeigen. Den Organspendeausweis gibt es (wenn der Ansturm vorbei ist)
teardrop. schrieb:z. B. wird die Nasenscheidewand durchstochen, was, würde man es wahrnehmen, extrem schmerzhaft istDenk doch mal scharf nach: Welchem Zweck dient dieser Test?
teardrop. schrieb:ich wünsche es keinem Menschen, dass er einen geliebten Menschen einem Verfahren anvertrauen muss, von dem er (wenn vielleicht sogar unbegründet) befürchtet, es könnte in irgendeiner Weise Schmerzen zufügenDu wünscht den Menschen demnach, daß man ihren geliebten Menschen bei lebendigem Leibe Organe entnimmt - oder versteht einer von uns beiden was falsch oder gar gar nicht?
Kangaroo schrieb:Warum? Die nutzen doch Handschuhe dabei.Wer - die Transplantationsspezialisten oder die Hämorrhoidenveröder?
Kurzschluss schrieb:In welchem Universum wird eine Organspende erzwungen?Hier in Deutschland, Thema ist, ich wäre dazu bereit meine Organe nachdem Tod zur Verfügung zu stellen aber nicht in Form einer Spende. Sondern eben als Kompensationsgeschäft, dies muss nicht zwingend Geld sein aber einen direkten Nutzen will ich davon haben. Finde es schon interessant das beim Geld und Enteignung alle auf die Barrikaden gehen aber der eigene Körper dann als wertlos betrachtet wird.
Du weißt, was das "Widerspruch" in der Widerspruchslösung bedeutet...?
taren schrieb:Sondern eben als Kompensationsgeschäft, dies muss nicht zwingend Geld sein aber einen direkten Nutzen will ich davon haben.Welchen Nutzen erwartest du denn, wenn du eh schon Hirntot bist, also für dein Lebensende, dass sich dadurch bewahrheitet? Das letzte Hemd hat ja keine Taschen, bekannterweise. Erzähl mal.
tudirnix schrieb:Welchen Nutzen erwartest du denn, wenn du eh schon Hirntot bist, also für dein Lebensende, dass sich dadurch bewahrheitet? Das letzte Hemd hat ja keine Taschen, bekannterweise. Erzähl mal.Demnach könnte man ja nachdem Tod auch deinen gesamten materiellen Besitz einziehen oder einfach an unbekannte andere Menschen verteilen. Tatsächlich wird es aber vererbt und an Menschen weitergegeben die man kennt oder einem bestimmten Zweck dient. Insofern gibt es da durchaus Möglichkeiten, z.B. eine Sach-/Geldspende aber halt für einen konkreten Zweck den man selbst definieren kann, jemand hat ja schon Beerdigungskosten erwähnt, Geld an die Hinterbliebenen usw....
tudirnix schrieb:Welchen Nutzen erwartest du denn, wenn du eh schon Hirntot bist, also für dein Lebensende, dass sich dadurch bewahrheitet? Das letzte Hemd hat ja keine Taschen, bekannterweise. Erzähl mal.Man kann seinen Körper und Organe zB an Körperwelten - zur Plastination - zu Verfügung stellen. Dann wird man kunstvoll dargestellt und verhilft anderen Menschen auch noch die Anatomie besser zu verstehen.
tudirnix schrieb:Das sind aber Dinge, die bewegen die Hinterbliebenen aber nicht den Toten selbst, nach eintreten des Todes.Der Tote kann zu Lebzeiten jedoch über seinen Körper entscheiden was mit seinem Körper passiert und daraus zieht er womöglich auch einen Nutzen.
tudirnix schrieb:einen Nutzen aus etwas ziehen bedeutet: Vorteil bzw. Gewinn den man durch sein bestimmtes Handeln für sich selbst erzielt. Was du meinst ist "sich nützlich machen". "Sich nützlich machen" bedeutet, von seinem Handeln profitieren andere, nicht derjenige selbst.Ja ich werde von der Nichtexistenz in die Nichtexistenz übergehen, was nicht bedeutet mein Handeln hat keine Auswirkungen in der Zukunft.
Eya schrieb:Wer Organe spendet zieht den Nutzen daraus anderen Menschen womöglich das Leben zu retten.Das ist schönes denken aber am Ende kennst du den Menschen nicht der die Organe erhalten wird, wer weiß ob du diesem überhaupt das Leben retten würdest oder willst. Im ungünstigen Fall rettest du einen Menschen den du Abgrundtief verabscheuen würdest, selbst hier kannst du nicht selbst auswählen wer die Organe erhalten soll. Vielleicht rettest du einen Menschen der am Ende mehr Menschen dadurch tötet, vergewaltigt etc....
geeky schrieb:Denk doch mal scharf nach: Welchem Zweck dient dieser Test?Vielen Dank für deine höfliche Aufforderung, geht scho no a so^^
Im Dezember 2008 stellte die "President's Commission on Bioethics" der USA fest, dass angesichts neuer Forschungsergebnisse nicht sicher gesagt werden könne, dass ein Hirntoter tatsächlich tot sei. Sein Gehirn könne noch die Temperatur regulieren, auf Infektionen reagieren - etwa mit Fieber - oder mit dem Hormon ADH die Urinausscheidung regulieren. Mit feinen Messinstrumenten aufgenommene Muster des "hirntoten" Gehirns deuteten gar darauf hin, dass es auf Schmerz reagiert.wie auch:
Ein hirntoter Mensch kann schließlich nichts mehr bewusst erleben und er kann auch keinen Schmerz empfinden. Denn dazu bräuchte er sein Gehirn. Denkbar ist aber, dass Medikamente gegeben werden, um Rückenmarksreflexe zu unterdrücken. Aber noch einmal: Wer hirntot ist, kann bei der Organentnahme keinen Schmerz empfinden.Stefanie Förderreuther von der LMU
geeky schrieb:Du wünscht den Menschen demnach, daß man ihren geliebten Menschen bei lebendigem Leibe Organe entnimmt - oder versteht einer von uns beiden was falsch oder gar gar nicht?Frage hat sich jetzt wohl beantwortet.
Cherokeerose schrieb:Danke für den Link!Ja, das stimmt. Es ist ein sehr komplexes Thema. Ich kenne selbst jemanden, der durch eine Organspende eine zweite Chance erhalten hat.
Ich musste beim lesen feststellen, dass zu dem Thema viel mehr aufgeklärt werden muss.
ZB was Organspende und gleichzeitiger Patientenverfügung betrifft.
taren schrieb:Das ist schönes denken aber am Ende kennst du den Menschen nicht der die Organe erhalten wird, wer weiß ob du diesem überhaupt das Leben retten würdest oder willst. Im ungünstigen Fall rettest du einen Menschen den du Abgrundtief verabscheuen würdest, selbst hier kannst du nicht selbst auswählen wer die Organe erhalten soll. Vielleicht rettest du einen Menschen der am Ende mehr Menschen dadurch tötet, vergewaltigt etc....Ja was für ein "tolles" Argument.
tudirnix schrieb:Ja was für ein "tolles" Argument.Es wäre schön, wenn die Angehörigen zB entscheiden könnten wer das Spendeorgan oder die Organe bekommt. Solche Fälle soll es geben aber da bin ich zu wenig bewandert muss ich ehrlich gestehen.
Schon mal darüber nachgedacht, evtl auch jemandem dadurch das Leben zu retten, der der Welt oder Menschheit Gutes bescheren würde, Dinge zum Beispiel in deinem Sinne? Würdest du so jemandem die Spende verweigern, weil diese ja auch deinem Feinde mit einer Wahrscheinlichkeit von X zukommen könnte?
Meine Güte ....