Bauli schrieb:Warum ist ein Richter zuständig? Wird jetzt im OP geurteilt oder ein Urteil gesprochen oder ermittelt ein Richter neuerdings Sachverhalte? Zeig mir die Stelle mit Deiner Ehtik mal im BGB. Danke.
Ein Staatsanwalt vertritt den Staat als Ankläger. So lange es keine Klage gibt, weil kein Verbrechen geschah, hat der Staatsanwalt damit nichts zu tun.
Richter können Grundsatzurteile in ethischen Fragen fällen, wie ich ach geschrieben habe, die dann von anderen Personen umgesetzt werden, so wie es in allen anderen Bereichen auch ist.
Bauli schrieb:Deiner Forderung nach mehr Personal. Mach es Dir doch nicht schwerer, als wie es gefragt wird
Meine Forderung nach mehr Personal ist nicht meine, sondern steht im Gesetz: es soll künftig Transplantationsbeauftragte geben, die das nicht nur nebenamtlich, sondern in Vollzeit machen.
Es geht also um eine Arbeitsstelle, mit der gesichert werden soll, dass die ganze Umsetzung besser kontrolliert wird.
Bauli schrieb:Wo habe ich geschrieben, das Staatsanwälte Medizinethiker sind? Zeigst Du mir auch die Stelle, oder die Stelle, die Deiner Vorstellung
Die Entscheidungen, die der Transplantationsbeauftragte (in Zusammenarbeit mit den Ärzten und Angehörigen) zu fällen hat, sind medizinethische: wann ist jemand hirntot, kommt er als Spender in Frage oder liegt ein Widerspruch vor, welche Organe kommen für welche Empfänger in Frage u.s.w..
Über die Grundlagen muss vermutlich das BGH urteilen.
Wozu Du da in jeder Chirurgie einen Staatsanwalt einsetzen möchtest, weiß ich nicht.
Bauli schrieb:Was mir aber die ganze Diskussion zeigt, das Menschen wie Du vehement auf ihre Meinung bestehen und nichts anderes zulassen und sei es nur um des Streitens willens.
Ja, in einem öffentlichenDiskussionsforum gibt es Leute, die sich nicht so einfach überzeugen lassen, sondern auf ihrer Meinung beharren.
Oft liegt das daran, dass die Gegenargumente nicht überzeugend sind, so wie auch das hier:
Bauli schrieb:Das kannst Du für Dich gerne glauben. Sie gibt es schon und sie haben sich nicht als zuverlässig erwiesen, wenn man die bisherigen Skandale mit einbezieht
Es gibt auch Medikamentenskandale, Skandale in Chirurgie und Hausarztpraxen, Skandale bei Zahnärzten und in der Krankenhaushygiene, und noch zahlreiche weitere.
Trotzdem nehme ich Medikamente, wenn es sein muss und vertraue mich Ärzten und Zahnärzten an.
Ich halte es eher für ein gutes Zeichen, wenn Skandale noch welche sind und nicht wie das damals total korrupte griechische Gesundheitssystem zum Normalfall geworden sind, über den sich niemand mehr aufregt.
Ein weiteres gutes Zeichen ist, wenn man die Berichte über Skandale bei Transplantationen der letzten zehn Jahr an einer Hand abzählen kann. (Wobei ich Berichte aus dem Ausland in einem Feld, das bei uns anders geregelt und umgesetzt wird als in anderen Ländern, nicht relevant finde.)
Die pauschale Verurteilung aller Transplantationsmediziner, die Du mit Ausdrücken wie "Organhunter" und "Bloodhunter" vornimmst, finde ich vollkommen falsch.
Ich kann Transplantationsmedizinern nicht einfach absprechen, dass sie nicht auch den Organempfängern helfen wollen.
Und auf der anderen Seite sehe ich Menschen, die auf den Wartelisten stehen, oder die Organe transplantiert bekamen und dadurch länger und besser leben. Auch wenn es eine Nachbehandlung und Risiken gibt... die gibt es auch bei anderen größeren OPs.
Solche Leute dann wie
@LaDaya als "Frankenstein" zu verurteilen, finde ich genauso vollkommen falsch.
Kurz: eure Argumente überzeugen mich nicht. Eure Angst vor Transplantationen kann ich nachvollziehen und halte sie für einen legitimen Grund, Transplantationen abzulehnen. Dagegen würde ich nicht argumentieren.
Sie ist aber kein Grund, alle, die damit zu tun haben, zu verurteilen und anderen, die das anders empfinden, ein schlechtes Gewissen zu machen oder sie gleich für kriminell erklären.