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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

3.267 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Reform, Kosovo, Spende ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

16.01.2020 um 19:25
Ich bin kein Organspender und finde die Diskussionskultur auf den sozialen Medien für echt traurig.
Da werden mit Argumente geworfen nach dem Motto "Nur Organspender sollen Spenden bekommen" oder "Wer Organspende gut findet, aber kein Ausweis hat, ist ein Schwein".

Ich finde es gut dass es sowas wie Organspende gibt, das es Menschen gibt die sagen Ja ich will meine Organe spenden. Die Vertrauen haben.
Für meinen Teil kann ich den Punkt (noch) nicht finden weil mein Vertrauen nicht bedingungslos vorhanden ist.
Und bei diesem wichtigen Thema, muss man Vertrauen haben und dahinter stehen können.

Ich bin chronisch Herzkrank, hatte einige Herzeingriffe und war sehr oft im Krankenhaus.
Den Ärzten, dem Pflegeteam bin ich unendlich Dankbar für alles und ich finde Deutschland hat ein Gesundheitssystem auf welches wir Stolz sein können. Wir sollten auch Dankbar dafür sein.

Es gibt aber auch die andere Seite, nämlich die, wenn es auf medizinischer Sicht fehler gab dass diese gerne mal nicht Kommuniziert werden weil man Angst vor rechtliche Konsequenzen hat.
Daran sind aber nicht die Ärzte explizit Schuld sondern die Gesellschaft die wegen allem und jedem klagen.
Trotzdem mindert das auf einer gewissen weise mein Vertrauen gegenüber Ärzte weshalb ich mich auch MOMENTAN nicht zu nem Spendeausweis motivieren kann.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

16.01.2020 um 19:26
@satansschuh
Das finde ich vernünftig, dass du dich nicht leichtfertig festlegst. Gerade den Punkt mit dem Hirntot solltest du exakt recherchieren. Denn in dem Punkt sind sich noch nicht einmal namhafte Mediziner einig. Für mich ein wesentlicher Punkt, mich dagegen zu entscheiden. Ich habe einen Negativ-Spenderausweis (ja, den gibt's es wirklich).
Ein weiterer Punkt ist, dass ich erlebt habe, wie ein Spender ausgeschlachtet wird, wenn der Körper noch gut erhalten ist. Typischerweise Motorradfahrer mit Hirntrauma. Das hatte mit Würde und Pietät auch nichts mehr zu tun.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

16.01.2020 um 19:26
Zitat von satansschuhsatansschuh schrieb:Es gab einige Fälle, in denen Hirntote wieder "aufgewacht" sind.
Nun ja, das ist im Fall von potentiellen Organspenderm so gut wie ausgeschlossen. Der Hirntod kann ja zudem ausreichend belegt werden (z. B. indem man auf dem CT z. B. sieht, dass lebenswichtige Gehirnareale irreparabel zerstört sind, etc.).

Was mir bei der ganzen Debatte allerdings Bauchschmerzen bereitet, ist das Prozedere. So werden z. B. Schmerzmittel abgesetzt (der Hirntod muss ja einwandfrei diagnostiziert werden); dann werden Tests durchgeführt, die, gäbe es noch ein Schmerzbewusstsein, sehr schmerzhaft wären.
Für mich persönlich kann ich z. B. entscheiden, das in Kauf zu nehmen - was ist aber mit den Fällen, in welchen man "über" einen Angehörigen entscheidet? (Also, wenn es die Regeländerung gegeben hätte).
Ich finde das ethisch und moralisch hochkomplex und das lässt sich nicht einfach abtun mit "das ist ein toter Körper, also kann man ihn auch verwerten".

Ich finde auch, es müsste noch viel mehr Aufklärung stattfinden - wie genau läuft eine Organspende ab etc.
Und, man müsste auch unbequeme Fragen thematisieren dürfen, ohne, dass man gleich als asoziale Egosau beschimpft wird, von der man selbstredend annimmt, dass diese im Fall eines Falles natürlich gern Organe gespendet bekäme, andererseits aber selbst nicht dazu bereit sei.

Das verzerrt die Diskussion und ist absolut kontraproduktiv.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

16.01.2020 um 19:30
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:in weiterer Punkt ist, dass ich erlebt habe, wie ein Spender ausgeschlachtet wird, wenn der Körper noch gut erhalten ist. Typischerweise Motorradfahrer mit Hirntrauma. Das hatte mit Würde und Pietät auch nichts mehr zu tun.
Nunja, das wäre mir egal. Von Maden und Würmern sowie dem Verwesungsprozess verzehrt zu werden, ist auch nicht sehr Würdevoll.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

16.01.2020 um 19:31
In Österreich haben sich knapp 40.000 Menschen ins Wiederspruchsregister eingetragen, also etwa 0,5% der Bevölkerung.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

16.01.2020 um 19:46
In z.B. Spanien muss der potenzielle Organspender herztot sein, damit die Organe entnommen werden können. Ich denke, einiges an Ablehnung kommt wegen des Spendekriteriums "Hirntod", da er wie angesprochen nicht endgültig sein muss wie der Herztot. Vielleicht sollte man das auch in Deutschland so handhaben und den Tod näher deifinieren.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

16.01.2020 um 19:48
Zitat von AliceTAliceT schrieb:Hm, wenn ich dich richtig verstehe, wäre die Widerspruchslösung sozusagen der Hebel, der den mündigen Bürger in die Pflicht nimmt, sich mit dem Thema Organspende auseinandersetzen zu müssen?
Richtig, außerdem spricht sich dieser Ansatz Lösung für das Gemeinwohl aller. Und zu Gunsten einer 15% Minderheit* wird ein Gesetz nicht verabschiedet, das dem Gemeinwohl dient?


*Hierzu aus deinem verlinkten Artikel:
"Dabei sei die Spendebereitschaft in Deutschland eigentlich hoch: 85 Prozent aller Deutschen stünden der Spende positiv gegenüber."
Zitat von AliceTAliceT schrieb:Ich finde das ethisch und moralisch hochkomplex und das lässt sich nicht einfach abtun mit "das ist ein toter Körper, also kann man ihn auch verwerten".
Zitat von satansschuhsatansschuh schrieb:Die Sache mit dem Hirntot ist etwas heikler. So ist rechtlich der Tod nicht wirklich definiert, und zum Organspenden ist der Hirntot ausschlaggebend, da der "richtige" Tod die Organe unbrauchbar macht. Es gab einige Fälle, in denen Hirntote wieder "aufgewacht" sind. Hätte man denen die Organe entnommen, wären sie verstorben.
Für diesen speziellen Fall und andere Sonderfälle, könnte man doch dann von einem eingeschränkten Widerspruchsrecht Gebrauch machen. Wie ist das denn mit dem aktuellen Organspendeausweis? Können darin keine individuellen Ausnahmen von der Regel dokumentiert werden?
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:"Nur Organspender sollen Spenden bekommen"
Und? Dieses Clubdenken ist doch legitim. Jedem das Seine. Mit einer entsprechenden Datenbank, wo jeder seine "Ausschlusskriterien" für sich definiert findet jedes Töpfchen sein passendes Töpfchen. Hauptsache jeder gibt hierzu ein Statement ab und macht sich entsprechende Gedanken darüber.
Zitat von KurzschlussKurzschluss schrieb:In Österreich haben sich knapp 40.000 Menschen ins Wiederspruchsregister eingetragen, also etwa 0,5% der Bevölkerung.
Was mit minimalen bürokratischen Aufwand Verbunden ist im Gegensatz zu einem Organspendeausweis.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

16.01.2020 um 19:50
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Ein weiterer Punkt ist, dass ich erlebt habe, wie ein Spender ausgeschlachtet wird, wenn der Körper noch gut erhalten ist. Typischerweise Motorradfahrer mit Hirntrauma. Das hatte mit Würde und Pietät auch nichts mehr zu tun.
Stirbt man eigentlich ein würdevollen Tod, wenn man kein gespendetes Organ erhalten konnte, obwohl es möglich gewesen wäre?


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

16.01.2020 um 19:51
Zitat von satansschuhsatansschuh schrieb:da er wie angesprochen nicht endgültig sein muss wie der Herztot
Genau umgekehrt. Der Hirntod ist irreversibel, beim Herztod kann das Hirn, alle anderen Organe und alle Empfindungen noch intakt sein. Theoretisch. Praktisch wird auch in Spanien kein Organ entnommen, wenn noch die leiseste Chance besteht, den Patienten retten zu können.
Und: Ein Herz kann transplantiert werden...


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

16.01.2020 um 19:55
Zitat von Agent_ElrondAgent_Elrond schrieb:Bei HIRNTOT, mach Anwesender mag den Zustand kennen, ist der Mensch hopp´s. Dann ist der Zustand erreicht wo nichts und niemand mehr was tun kann! Bei einer Organspende kann man etwas tun und da der Hirntote TOT ist aber Organe hat die "halbtote" retten können muß man doch ganz klar die Not der Lebenden der "Würde" des Todes vorziehen.
Wenn es um Gesetze geht, gegen Gentechnik, Gesetze welche die Stammzellenforschung und ähnliche Forschungsbereiche einschränken ist die Ethik, sogar die Würde von einer lausigen Zelle wichtiger als jene Leben die man aus den Erkenntnissen dieser Forschung und den daraus entwickelten Methoden retten könnte. Warum sollte eine lausige Stammzelle Würde besitzen aber ein Hirntoter Mensch der noch aus Millionen von lebenden Zellen besteht nicht?

Es will auch wirklich niemand die Organe eines anderen Menschen, Organe für die man lebenslang Medikamente einnehmen muss die das Imunsystem unterdrücken, die Abstoßungreaktionen verhindern und die wenn man Pech hat dann trotzdem noch mittendrin aussetzen und zum Tod führen. Das ist nicht mehr als eine absolute Notlösung, weil man sonst noch schneller Tod ist. In einer idealen Welt würde man ideal passende auf dem jeweiligen Menschen zugeschnittene Organe nach-/züchten und nach Bedarf austauschen. Ich hoffe das man in anderen Ländern die nicht so ein tamtam und die Würde eines Zellhaufens machen bald so weit ist. Dann kann man sich wenigstens dort richtig behandeln lassen, wenn man ein Problem hat.

Ausserdem hat Kosmonautin schon recht. Man soll seine Organe spenden und Leben retten auf der anderen Seite bleiben die Beerdigungskosten an den Hinterbliebenen hängen. Man will die Organe um zu retten oder gerettet zu werden, ist aber nicht bereit dem Spender der seine Organe gibt andererseits eine würdige Beisetzung zu spendieren. Wo ist denn der Dank und die Achtung der Gesellschaft gegenüber den Menschen die sich bereit erklärt haben ihre Organe zu spenden? Mehr als Lippenbekenntnisse wie toll man es doch findet gibt es nicht.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

16.01.2020 um 19:56
Zitat von JaimeJaime schrieb:Es will auch wirklich niemand die Organe eines anderen Menschen
Doch. Ich.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

16.01.2020 um 20:19
Ich werde nie Organspender sein wollen, ich habe einige kritische Bücher zu dem Thema gelesen und da zweifeln ANERKANNTE Ärzte an ihren eigenen Methoden, wie der vermeintliche Hirntod, Berichte von Ärzte in denen "Hirntote" sich im Bett aufgerichtet haben, als die Angehörigen ins Zimmer kamen und sich an den Bettrand setzten. Es wird scheinbar wie es beschrieben wird oft zu schnell von hirntod ausgegangen, einige Ärzte beschrieben Schuldgefühle gegenüber den Angehörigen, weil sie zu gedrängt wurden zu schnell abzuarbeiten und die Organe frei zu geben, früher hätte man noch länger an den Maschinen gelassen und gewartet ob sich doch noch etwas bessert.
Wer heutzutage den Organspendeausweis hat, muss damit rechnen vorzeitigt ausgeschlachtet zu werden, falls es zu einem schweren Unfall kommt, das klingt hart aber wer sich mit der Literatur auskennt, Organspendeskeptiker der weiß um die brutalen Methoden da wird mit harten Bandagen gekämpft, Ich will hier wissenentlich keine Werbung für spezielle Bücher machen weil einiges kritisch gesehen wird, was ich verstehen kann aber wer einfach mal die Begriffe googlelt kommt schnell auf bsp. Amazon mit den richtigen Büchern.
Bleibt Skeptisch und lasst euch nicht verarschen!


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

16.01.2020 um 20:22
Zitat von RainloveRainlove schrieb:Berichte von Ärzte in denen "Hirntote" sich im Bett aufgerichtet haben, als die Angehörigen ins Zimmer kamen
Echt? Wo kann man das nachlesen?
Zitat von RainloveRainlove schrieb:Ich will hier wissenentlich keine Werbung für spezielle Bücher machen weil einiges kritisch gesehen wird
???


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

16.01.2020 um 20:25
Zitat von MotMot schrieb:Richtig, außerdem spricht sich dieser Ansatz Lösung für das Gemeinwohl aller. Und zu Gunsten einer 15% Minderheit* wird ein Gesetz nicht verabschiedet, das dem Gemeinwohl dient?


*Hierzu aus deinem verlinkten Artikel:
"Dabei sei die Spendebereitschaft in Deutschland eigentlich hoch: 85 Prozent aller Deutschen stünden der Spende positiv gegenüber."
Naja, dieses Zitat bietet aber ganz schön Spielraum. ;)
Unter diese 85 Prozent fallen eben auch alle, die sagen, sie fänden Organspende prinzipiell gut, aber ....
Die Aber-Sager haben Bedenken, Einwände, können sich nicht recht entscheiden.
Oder wollen sich nicht entscheiden.

Da müsste man auch fragen, ob es denn eine Pflicht zur Entscheidung geben solle; ferner, ob wirklich dem Gemeinwohl gedient ist - wie gesagt, das Thema ist komplex.
Zitat von MotMot schrieb:Für diesen speziellen Fall und andere Sonderfälle, könnte man doch dann von einem eingeschränkten Widerspruchsrecht Gebrauch machen.
Kannst du das genauer erklären?


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

16.01.2020 um 20:27
@Rainlove
Zitat von RainloveRainlove schrieb:Wer heutzutage den Organspendeausweis hat, muss damit rechnen vorzeitigt ausgeschlachtet zu werden[...] Bleibt Skeptisch und lasst euch nicht verarschen!
... schon gar nicht von solchen unbelegten Behauptungen!


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

16.01.2020 um 20:28
Zitat von RainloveRainlove schrieb:Bleibt Skeptisch und lasst euch nicht verarschen!
Ich bleibe auf jeden Fall skeptisch. Vor allem bei der immer wieder gern erzählten Horrorgeschichte, daß man ja angeblich ausgeschlachtet wird. Eine Geschichte, die ich nicht so recht glauben kann.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

16.01.2020 um 21:05
in weiterer Punkt ist, dass ich erlebt habe, wie ein Spender ausgeschlachtet wird, wenn der Körper noch gut erhalten ist. Typischerweise Motorradfahrer mit Hirntrauma. Das hatte mit Würde und Pietät auch nichts mehr zu tun.
Naja, du willst gar nicht wissen, wie ein Mensch etwa beim Bestatter präperiert wird. Das ist auch nicht sehr würdevoll und appetetlich, aber das ist der Tod halt selten.


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Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

16.01.2020 um 21:12
@Jamegumb
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Das hatte mit Würde und Pietät auch nichts mehr zu tun.
Eine Sklerosierung (Verödung von Hämorrhoiden) müsstest du dann wohl noch viel vehementer ablehnen! :D


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