Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

Hätte nie gedacht das es "würdevoller" ist mit all seinen gesunden Organen zu verwesen als
einem bedürftigem Menschen ein langsames und qualvolles Verenden zu ermöglichen!
So Würg- und Kotzironie aus!!!

Bei HIRNTOT, mach Anwesender mag den Zustand kennen, ist der Mensch hopp´s. Dann ist der Zustand erreicht wo nichts und niemand mehr was tun kann! Bei einer Organspende kann man etwas tun und da der Hirntote TOT ist aber Organe hat die "halbtote" retten können muß man doch ganz klar die Not der Lebenden der "Würde" des Todes vorziehen.

Im Zweifel mal ins Krankenhaus gehen, ein Blick in die Dialysestation werfen und sich vorstellen es wäre das eigene Kind! Einfach mal n bissl mitdenken....

Beim Ausweisabholen darauf hinweisen???!!! Was ne Scheiße....."jaja geben Sie mir den Ausweis, hab noch was vor"....wieder nix erreicht!!

navi12.0 schrieb:Wer sagt denn überhaupt, dass dein Körper nach deinem Tod noch dir gehört? Ich finde das schon ziemlich anmaßend, dass man das einfach so annimmt.

Ein interessanter Aspekt, der sich bestimmt in Verbindung mit der Übernahme der amtlichen Bestattungsgebühren klären lässt?
In meiner Vorstellung gehört der verstorbene Körper der Person, die durch das Bestattungsgesetz zur Übernahme der Bestattungskosten verpflichtet wird.
Aber, warum sollte man die vollen Bestattungskosten tragen, wenn man nur einen Teil des Körpers beerdigen kann?

Ein lustiger Satz fiel heute: Statt die Leute zu fragen, ob sie bereit sind, Organe zu spenden sollte man besser fragen, ob sie bereit sind, welche zu empfangen im Falle des Falles.
In dem Fall ist dann auch das Spenden impliziert...

ALLES was sich geändert hätte im Vergleich zu Nun wäre gewesen dass man statt "JA" ich will spenden hätte sagen müssen "NEN" ich will nicht spenden. Und schwupps mit 10.000 "MIR EGAL" bis zu max. 60.000 Organe verfügbar...Ui

Agent_Elrond schrieb:Beim Ausweisabholen darauf hinweisen

Bin von dem Ergebnis heute enttäuscht.
Man hätte die Organspendepflicht beschließen sollen!

Ich persönlich habe auch sehr viel über das Spenden nachgedacht und mich nun dafür entschieden auch Organspenderin zu werden.

@Cherokeerose

Traurig oder, vor allem da die Tendenz eindeutig schien, zeigt sich wieder dass das was der Mensch sagt nicht dass ist was er dann auch tut...
Peinlich ist es auch da wir in diesem 8 Staaten Organspende Bund sind von dem ALLE Länder die Regelung haben nur wir nicht...shame...
Ja der Ausweis wird´s jetzt wohl werden.... daher BITTE AN ALLE: holt euch das Stück Papier und kreuzt an, was ihr wollt, alles, nur ein Teil, nur wenn, oder NEIN, aber habt die Courage und unterschreibt es danach....HANDELT

@Agent_Elrond

Ja reden können sie alle aber auch nur um gut dazustehen
Wenn es ernst wird dann ziehen sie den Schwanz ein und sind ganz ruhig.

Agent_Elrond schrieb:Peinlich ist es auch da wir in diesem 8 Staaten Organspende Bund sind von dem ALLE Länder die Regelung haben nur wir nicht...shame...

Was soll man noch dazu sagen?
100% steht man dann ja nicht hinter der Sache

@Cherokeerose
Naja nach Außen soll es natürlich so aussehen aber hintenrum macht man dann wieder ne Regel mit so vielen Ausnahmen dass man auch nix hätte machen müssen...

geeky schrieb:Die Widerspruchsregelung ist im BT gerade abgelehnt worden.

Mich widert diese Bevormundungspolitik deswegen umso mehr an. Noch mehr die beiden christlichen Kirchen in Deutschland, die diesen Entschluss begrüßen.

Im Informationszeitalter wäre dabei ein Leichtes hierzu jeden einzelnen mündigen Bürger in die Pflicht zu nehmen ein klares Statement abzugeben. Problem gelöst. Aber nein, man diskutiert darüber lieber über Jahre hinweg als tatsächlich mal die Arme hochzukrempeln und konkret zu werden.

Armes Deutschland....

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Ich bin mit der heutigen Entscheidung sehr zufrieden.

Was mich wundert, ist der etwas aggressive Tonfall hier.^^

Mot schrieb:Mich widert diese Bevormundungspolitik deswegen umso mehr an. Noch mehr die beiden christlichen Kirchen in Deutschland, die diesen Entschluss begrüßen.

Was genau ist denn aus deiner Sicht daran bevormundend? Es steht dir frei, deine Organe zu spenden (oder auch nicht).
Es ist dein Körper, dein Leben, dein Tod ... der jedes Einzelnen, und jeder entscheidet für sich, in einem Bereich, der allein durch individuelle Entscheidung bestimmt werden sollte.

Ich finde es sehr sehr sehr schade, dass so entschieden wurde. Ich halte das für rückschrittlich, grade im Vergleich zu der Menge an europäischen Ländern, die eine Widerspruchslösung haben.

kosmonautin schrieb:Ein interessanter Aspekt, der sich bestimmt in Verbindung mit der Übernahme der amtlichen Bestattungsgebühren klären lässt?
In meiner Vorstellung gehört der verstorbene Körper der Person, die durch das Bestattungsgesetz zur Übernahme der Bestattungskosten verpflichtet wird.
Aber, warum sollte man die vollen Bestattungskosten tragen, wenn man nur einen Teil des Körpers beerdigen kann?

Das ist aber ein rein kultureller Aspekt. Der greift nur, weil sich entsprechende Riten und Bräuche eingebürgert hatten, und die sind änderbar. Genau wie die Gesetzeslage dazu, oder eben auch ein Eigentumsverhältnis, falls es das überhaupt hier gibt.

Von mir aus könnte man mich zB. auf den Kompost schmeißen, und mir wäre das völlig gleich. Ich brauche den nutzlosen Zellhaufen schließlich nicht mehr. Wenn die Hinterbliebenen was zum trauern brauchen, kann man das auch anders klären, als mit sterblichen Überresten dieser Größenordnung. Witzigerweise sprichst du von einem Teil der Bestattungskosten, wenn man nur einen Teil des Körpers beerdigen kann. Wie wird das berechnet, pro Kilo oder was? Was kost´n da eigentlich das Pfund, und müsste die Bestattung nicht sogar billiger werden, wenn die Leiche leichter würde. So Anteilsmäßig?

Wahrlich interessante Gedankengänge.

Irgendwie kommt die Diskussion ziemlich sinnbefreit vor.

Luminita schrieb:Ich halte das für rückschrittlich, grade im Vergleich zu der Menge an europäischen Ländern, die eine Widerspruchslösung haben.

...alle außer Deutschland...?

@teardrop.

Warum ich das Vorgehen bevormundend finde sollte eigentlich aus dem postulierten Lösungansatz hervorgegangen sein:

Mot schrieb:Im Informationszeitalter wäre dabei ein Leichtes hierzu jeden einzelnen mündigen Bürger in die Pflicht zu nehmen ein klares Statement abzugeben. Problem gelöst.

Was spricht denn hier gegen?

Agent_Elrond schrieb:muß man doch ganz klar die Not der Lebenden der "Würde" des Todes vorziehen.

ja ja, die "Würde"!

... würde sie die Leber bekommen haben, würde sie heute noch leben...

Wer oder was sorgt dafür, dass man jeden wirklich versucht zu retten anstelle ihn als potentiellen Organspender sterben zu lassen

Das Gewissen der Ärzte und das Wissen, dass sie sich andernfalls strafbar machen würden. Also zwei sehr überzeugende Argumente.

Kurzschluss schrieb:...alle außer Deutschland...?

Nah, in Dänemark, UK, Litauen, NL und der Schweiz gilt die Erweiterte Zustimmungslösung. Also, nicht ganz alle. Aber die Widerspruchslösung ist meiner Ansicht nach die sinnvollste und beste Lösung, wie die Vorreiter ja bereits beweisen.

Mot schrieb:Warum ich das Vorgehen bevormundend finde sollte eigentlich aus dem postulierten Lösungansatz hervorgegangen sein:

Mot schrieb:
Im Informationszeitalter wäre dabei ein Leichtes hierzu jeden einzelnen mündigen Bürger in die Pflicht zu nehmen ein klares Statement abzugeben. Problem gelöst.

Was spricht denn hier gegen?

Hm, wenn ich dich richtig verstehe, wäre die Widerspruchslösung sozusagen der Hebel, der den mündigen Bürger in die Pflicht nimmt, sich mit dem Thema Organspende auseinandersetzen zu müssen?
Also, in der Art, dass man nicht die Möglichkeit hat, einfach zu schweigen (und damit sozusagen sich dagegen zu bekennen, ohne das so formulieren zu müssen)?
Ich frage deshalb noch einmal nach, weil ich mir nicht sicher bin, ob es das ist, was du meinst.

Im Prinzip finde ich das auch gut und sinnvoll.
Es gibt noch einige andere Aspekte, weshalb ich die heute eingebrachte Version favorisiere.


@all:
Wen es interessiert, es gibt eine Kurzzusammenfassung der heutigen Debatte (bzw. der im BT vorgebrachten Argumente), nachzulesen hier:
https://www.sueddeutsche.de/politik/organspende-bundestag-abstimmung-1.4757606

Ganz interessant. :)

Ich denke, ich würde die Widerspruchslösung bevorzugen. Fände es weniger geil, ständig einen Organspendeausweis mit mir rumzuschleppen, würde ich mich für die Organspende entscheiden.

Die Sache mit dem Hirntot ist etwas heikler. So ist rechtlich der Tod nicht wirklich definiert, und zum Organspenden ist der Hirntot ausschlaggebend, da der "richtige" Tod die Organe unbrauchbar macht. Es gab einige Fälle, in denen Hirntote wieder "aufgewacht" sind. Hätte man denen die Organe entnommen, wären sie verstorben.

Ich frag mich allerdings, ob es gesundheitliche Nachfolgeschäden nach sich zieht, das Bewusstsein wieder zu erlangen. Sollten diese gravierend sein, würde ich es bevorzugen, nicht mehr weiterzuleben. Was dann mit meinen Organen geschieht, spielt für mich keine Rolle mehr, wenn damit das Leiden einer anderen Person gelindert werden kann, auch gut.

Ferner muss man auch sagen, dass der Idealfall Hirntot und unversehrter, noch vitaler Körper, selten auftritt. Das heisst, dass die meisten, die Spenden würden, nicht Spenden können. Ich habe mir heute die Thematik ein wenig angeschaut und bin noch ein wenig unentschlossen.