Tripane schrieb:Und ich sage, das sollte man nicht. Sonst gehen irgendwann Faulheit und Minderbegabung ganz offiziell als anerkannte Gründe dafür durch, unter dem Deckmantel der Sozialität diejenigen bis zum Exzess dafür zu bestrafen, die es besser machen. Und das will "man" gesellschaftlich erst recht nicht.
Wobei ich es bereits für anmaßend und nicht ganz ungefährlich halte, seinen persönlichen, höchst subjektiven Sichtweisen immer den Anschein einer vollständigen gesellschaftlichen Legitimation geben zu wollen. Deswegen die Anführungszeichen bei "man".
Wie? Heute ist es so, dass du , wenn du geld hast, dir einen bachelor quasi kaufen kannst in den meisten fächern, weil du einfach noch ein paar semester dranhängen kannst, dir entsprechende hilfen bezahlen kannst, du keinerlei störungen hast und keinen nebenerwerb brauchst.
Aber das ist eben nur so, wenn du geld hast und selbst die unterdurchschnittlichen den bachelor (oder das abi) halt kriegen. Nur wenn du kein geld hast und entsprechende störungen durchmachen musst, dann hast du es schwerer und es ist viel warscheinlicher, dass du eben irgendwas arbeitest weil du geld brauchst. Schon auf der schule ist das so, wo die eine gruppe sich nachhilfe leisten kann und die anderen nicht.
Klar, wenn man alle für blöd erklärt, die keine maschinen sind, kann man das rechtfertigen. ist aber nicht die realität.
T.Rick schrieb:Nein, die jungen Leute sollen sich anstrengen. Du gehst davon aus, daß jeder junge Mensch automatisch entweder vom Staat oder seinen eigenen Eltern den Hintern nachgetragen kriegen soll, weil er einfach zu faul ist, zu wenig talentiert und so weiter. Das ist aber nicht so. Reiche Eltern sind vielleicht Glück für den, der sie hat, aber nicht der Normalfall, der Normalfall muß schon selber was tun, um sich zu qualifizieren. Angleichung würde daher nicht nach oben, sondern nach unten gehen, indem man den reichen Kids das elterliche Pampern konsequent streicht, bis sie sich unter gerechten, weil gleichen Bedingungen mit den Kindern aus armen Familien messen müssen.
Hat aber mit anstrengung nichts zu tun. Es sind ja die reichen Kinder, die alles nachgetragen bekommen und nicht die Armen. Aber du findest besser, wenn einer, der 10 semester germanstiik bachelor gemacht hat am ende trotzdem mehr verdient als einer, der halt eine ausbildung gemacht hat, weil man da schneller geld bekommt. Das ist in sich schon nicht logisch und hat auch nichts mit fleiß zu tun.
Ne ausbildung ist wohl für leute, die jegliche arbeit vermeiden wollen, die schlechtere alternative als 7 Semester rumhängen zu können
abberline schrieb:Nein, nur nicht reinlassen, wer kein Anrecht hat.
Und was die Unis angeht brauchen wir keine 50 % Studenten, 10 % und die dafür top würde vermutlich auch reichen. Man braucht kein Studium für die meisten Berufe, wir bräuchten eher eine Rückkehr zum dreigliedrigen Schulsystem mit dem Gymnasium nur für Menschen, die dann auch studieren wollen. Mit arm und reich hat das nichts zu tun. Bei uns zumindest gibt es keine Studiengebühren
Mit Kommunismus hat das aber wenig zu tun
Und wenn die da trotzdem stehen? Niederknüppeln?
Und dann musst du das uni system grundsätzlich ändern. Aber Elitenförderung ist heute nicht mehr. Kann auch gar nicht mehr klappen, ist auch schon immer ne schnapsidee gewesen. Dafür sind die berufe heute viel zu spezialisiert.