@Fedaykin "Und bitt hör auf mit dem üblichen Theoretischen Kommunismus. Wie bleiben mal nicht bei Träumen sondern bei dem was faktisch Existiert hat."
Faktisch hat kein Kommunismus (auf Staatsebene) existiert sondern Staatssozialismus. Deswegen kannst du über das Funktionieren des Kommunismus keinerlei Aussage treffen. Deine Märchenbücher von Smith und Ricardo kannste auch wieder einpacken, denn die dort aufgezählten Märchen treffen im Kapitalismus auf weniger Menschen zu als dass sie nicht zutreffen.
Und wenn du schon beim tivialen Begriff der "menschlichen Natur" bist, dann können wir auch noch einwenden, dass Triebtäterei, Rache und Gewalt ebenso Teile der menschlichen Natur sind, nur komischerweise schaffen wir es, in unseren Gesellschaftssystemen diesen Auswüchsen menschlicher Natur Einhalt zu gebieten, bei Eigenschaften wie Gier allerdings sollen wir machtlos sein? Was für ein Defätismus.
"Ansonsten gehören Träume etc in einen anderen Forenbereich. WEnn du hier was reisen willst dann bitte mit Zahlen , Daten, Fakten, und ausgearbeiteten Modellen."
Ausgearbeitete Modelle? Ach wie niedlich, in der Publikation "Ökonomie und Gesellschaft" der Bundeszentrale für politische Bildung wird ganz deutlich illustriert, wie die neoklassische Ökonomie mit Modellen arbeitet, die überhaupt nichts mit der Realität zu tun haben und gehen von rational denkenden und handelnden Menschen als Wirtschaftsubjekte aus, wo wir einfach nur aus dem Fenster schauen brauchen um zu erkennen, dass diese Rechenmodelle mit dem was ist, nichts zu tun haben.
Der Einbezug soziologischer Überlegungen in ökonomische Betrachtungen wird dann als "Kapitalismuskritik" gebrandmarkt und damit delegitimiert und denunziert. Aber schön, dass du als Anhänger derartiger Simplifizierungen und in vollkommener Ignoranz gegenüber den Realitäten und den historischen Entwicklungen dich hinstellen willst und mit deiner Vulgärökonomie punkten, die eine Krise auf die andere produziert und nicht in der Lage ist, Armut zu bekämpfen, weil die Armut mit dem Reichtum gleichzeitig verbunden ist, dass sie nur mit dem Erschaffen von Armut Wohlstand erschaffen kann und darauf angewiesen ist, in einer begrenzten Welt ein unbegrenztes Wachstum hinzulegen.
Und so einer will mir was von Traumwelten erzählen. Ich lach mich kaputt. Du kapierst die Widersprüche der eigenen Gesellschaftsform nicht, die du verteidigst und die nebenbei überall auf der Welt für Krieg und Elend sorgt.
"Aber wow, diese Länder verkörpern natürlich geradezu das Modell der Marktwirtschaft. Na immerhin hat Indien schon länger keine Hungernot mehr Elebt."
Natürlich verkörpern sie die Marktwirtschaft. Das was die Näherinnen in Bangladesh produzieren, das landet schließlich bei uns auf den Ladentischen. Der Deutsche kann sich zwar die tollsten Smartphones leisten aber um sich Klamotten zu kaufen ist er auf asiatische Sklavenarbeit angewiesen. Da wo der Kapitalismus seine notwendigsten und wohlfeilsten Güter produziert, da liegt sein Wesen am offensten. Das Problem an euch Kapitalismusfanbois ist, dass ihr glaubt, Europa sei der Maßstab für diese Gesellschaftsform, weil wir grad in den ökonomisch mächtigen Gewinnerländern wohnen und nicht in den Ländern, die auf Gedeih und Verderb gezwungen sind, ihre Völker in Elend zu halten, damit die Produktionskosten für kik und H&M schön billig bleiben. Da ist natürlich kein Platz für Arbeitnehmerschutz und Umweltschutz, denn sonst geht kik ins Nachbarland und überlässt die durch die Industrie herangezüchtete Menschenmeute der Armut der Erwerbslosigkeit.
DAS ist Marktwirtschaft. Der Billigste kriegt den Auftrag. Und in der Ökonomie gehen wir von Durchschnitten aus, das bedeutet nämlich, dass derjenige den Auftrag bekommt, der eine durchschnittliche Qualität zum billigsten Preis produziert, weshalb es dir bei Malermeister Müller auch nichts bringt, wenn du Michelangelo bist, wenn du nur Wände weiß anmalen musst.
Und um der Billigste in einer globalen Konkurrenz zu sein, musst du alles ausschalten, was Geld kostet. Das bedeutet 12-16h Arbeitsschichten, Tagelöhnerei, Verzicht auf Arbeitnehmerschutz, Verzicht auf Sozialversicherungen, Verzicht auf Steuereinnahmen, Verzicht auf Umweltschutz, denn das alles sind Faktoren, die Produktionskosten erhöhen und in der Marktwirtschaft gewinnt nur derjenige, der der Billigste ist, der die Leistung erbringen kann.
Und natürlich kannst du die gleiche Leistung billiger erbringen, wenn dein Giftwasser aus einem Rohr raus in den Bach läuft anstatt in eine Aufbereitungsanlage. In diesen Ländern liegt die Realität kapitalistischer Produktion und nicht hier, wo wir nur die durch Ausbeutung geschöpften Profite raffen.
"Das auf dem Globus Mio Sterben (Im überigen ist der Welthunger stark Rückläufig wie vieles ander) hat mit der Marktwirtschaft wenig zu tun."
Du alter Märchenerzähler....gerade einmal zehn Jahre lang sank der Hunger und derzeit steigt er wieder:
https://www.sueddeutsche.de/panorama/bericht-zur-ernaehrung-erstmals-seit-zehn-jahren-steigt-die-zahl-der-hungernden-auf-der-welt-1.3668804Und doch, das hat was mit Marktwirtschaft zu tun, denn die Zahl der kommunistischen oder sozialistischen Länder ist in den letzten Jahren so ziemlich fast gegen Null gegangen, der Rest der Weltwirtschaft basiert auf der Marktwirtschaft. Jetzt willst du Philister mir ernsthaft erklären, dass in einer Welt, die auf Marktwirtschaft basiert, die Marktwirtschaft nicht schuld am Hunger und vermeidbaren Krankheiten sei, während in der Sowjetunion jeder vom Blitz Erschlagene ein "Opfer des Kommunismus" sei?
Also bitte. Das kannst du doch besser.
"Gähn, wie ging es denn den Russischen ARbeiter? Ja in Zeiten wo sich ganze Gesellschaftsmodelle ändern ist das schon hart. Aber du bist leider über 150 Jahre in der Vergangenheit."
Das Schöne ist, dass die kapitalistische Produktion sich nicht an Jahreszahlen festmacht, fangen wir an:
1. Wie ging es den russischen Arbeitern? Nun, im Jahre 1905 protestierten sie vorm Zaren für bessere Arbeitsbedingungen, weniger Arbeitszeit, bessere Löhne und dass sie von ihrer Arbeit leben können. Als Dank dafür ließ der Zar in die Menge schießen. Dies entwickelte sich bis zur ersten russischen Revolution, die niedergeschlagen wurde. Geändert hat sich in der vorrevolutionären Zeit für die russischen Arbeiter nichts, sie waren immer noch zum großen Teil die gleichen Analphabeten, wurden genauso ausgebeutet wie auch vorher und als Dank wurden sie noch eingezogen und in imperialistischen Kriegen verheizt. Mit den Kommunisten kam bspw. der 8h-Arbeitstag, gesicherte Renten, kostenlose Gesundheitsversorgung und Aus- und Weiterbildung.
2. 150 Jahre in der Vergangenheit finden wir in Europa die gleichen Zustände, wie wir sie heute in Bangladesh, Indonesien usw. finden. Leute, die in weit über 10h Arbeit am Tag zu vernachlässigbar niedrigen Löhnen ohne jede soziale Absicherung dafür schuften, dass du dir dein Panzer-T-Shirt für 5 Euro im Ranger-Katalog kaufen kannst.