kleinundgrün schrieb:Wenn Du nicht sagen kannst, dass das alles nur eine Frage der Umwelt ist, kann ein System, das darauf baut, dass der Gemeinsinn dem Individualsinn stets vorrangig ist, nicht funktionieren.
In der Natur spricht man von Symbiose und Wechselwirkung. In der Philosophie des kommunistischen Anarchismus und auch dem freiheitlichen Sozialismus liegen beide Aspekte in einer solchen Wechselwirkung, das eine muss das andere nicht überwiegen, jedoch sollte beides vorhanden sein, sprich Gemeinsinn und Individualsinn gehen Hand in Hand weil beide einander bedingen um überleben zu können.
rockandroll schrieb:sozialismus bedeutet also in einem etwas weiter gefassten sinne, dass es mir als individuum nur dann auch gut gehen kann, wenn es dem umfeld in dem ich lebe, auch gut geht
Genau das ist der Kern der Ganzen Sache und dieses Prinzip sollte eigentlich auch im zwischenmenschlichen Interesse eines jeden Menschen sein der bei Verstand ist und etwas Empathie besitzt.
Libertin schrieb:Zum theoretischen Kommunismus den die meisten heutigen Kommis herbeisehnen: Nun, in meiner persönlichen Wunschvorstellung von einer besseren Welt steht zwar ein sozialeres Miteinander an oberster Stelle aber darin herrscht keine Planwirtschaft oder eine ideologische Bekämpfung aller Klassenschaften, eine sozialere Welt lässt sich auch ohne all das verwirklichen.
Daher bin auch ich für eine rationale, freiheitliche und demokratische, sozialistische Marktwirtschaft. im Prinzip nur eine sozialere Version und Weiterentwicklung der sozialen Marktwirtschaft. Das schwedische Modell ist hier in diesem Punkt immer sehr passend und auch realistisch umsetzbar.
Libertin schrieb:Kommunistische Ideen sind in meinen Augen nichts anderes als utopische Ideologien die immer wieder von neuem mit dem Deckmantel einer angeblich "humanitären" Sache instrumentalisiert werden können.
Den puren Kommunismus (also die völlige Gleichheit aller Menschen) will hier auch keiner, in der Hinsicht bin ich ein Anarchist, jedoch empfehle ich dir mal dich speziell mit dem kommunistischen Anarchismus zu befassen, denn dieser bietet einen interessanten Kompromiss zwischen Kollektiv und Individuum, zwischen einem gesunden sozialen Gefüge und der nötigen Selbstbestimmung des einzelnen.
Wikipedia: Kommunistischer AnarchismusEinen Kommunismus ohne Selbstbestimmung, persönliche Freiheiten und auch das Recht auf Privatbesitz (im vernünftigen Maße) ist auch nicht Sinn der Sache, er kann und muss Kompromisse eingehen bei dem genau diese Aspekte berücksichtigt werden, sonst wird er immer an sich selbst scheitern und am Bedürfnis nach Selbstbestimmung des einzelnen, da stimme ich dir und allen Skeptikern des Kommunismus zu, auch wenn ich deutlich im linken Spektrum zu finden bin, wobei ich bin doch mehr ein Anarchist
;)