sacredheart schrieb:In unserer Hand liegen passt nicht ganz so gut zur Tarifautonomie. Und die Gehälter von Managern werden nicht über Tarife gezahlt, sondern zwischen Firma und Mitarbeiter ausgehandelt. Warum sollte der Staat da reinregulieren und welches Recht hätte er dazu?
Die Gehälter der Krankenschwester sind komplexer und da bestünde Regulierungsmöglichkeit trotz Tarifautonomie. Da ginge aber nur, wenn man die Pflegesätze erhöhen würde und das muss letzten Endes die Bevölkerung dann ja auch zahlen.
Was Hochschulstudium und Gehälter angeht: Ich entscheide mich doch selbst, ob ich Ingenieur, Arzt, Betriebswirt oder Soziologe bei der Stadt werden. Berufswahl hat eben auch mit Intelligenz zu tun.
Wohlstand wird eben in einem Rechtsstaat nicht zentral von einer Partei zugeteilt. Der ist ungleich verteilt, Kommunismus wäre hingegen die gleichmäßige Verteilung der Armut.
Ist ja jetzt erstmal eine diskussion entfernt von Legalismus. Recht kann man ändern, wirtschaftliche Spielregeln auch. Es geht erstmal darum, anzuerkennen, dass all diese schutzbehauptungen vonwegen 'die sind nicht fleißig genug, die haben nicht studiert, die haben das falsche studiert, angebot und nachfrage' eben nur schutzbehauptungen und augenwischerei sind.
Wir entscheiden nämlich z.B., was es für einen mindestlohn geben sollte und was akzeptable arbeitsbedingungen sind. Wir entscheiden auch, was in der gesellschaft gratis ist und was besteuert wird.
Und wenn wir sehen, dass da leute enorm viel verdienen und das eigentlich der gesellschaft keinen mehrwert schafft, dann können wir das durchaus ändern. Genauso wenn wir sehen, dass da leute zu wenig verdienen und schlechte arbeitsbedingungen haben.
sacredheart schrieb:Hieraus geht hervor, dass 2019 165.000 Menschen einen Asylantrag in Deutschland gestellt hatten. 2020 lasse ich mal außen vor, weil Corona alles überlagert. Das ist immer noch eine ganze Großstadt voll mit Asylbewerbern. Hinzu kommen 10.000 Einreisen zur Familienzusammenführung.
Wie viele von denen kommen nicht aus einem sicheren Drittland? Keiner oder eine Handvoll.
Es ist immer ein leicht durchschaubrer Trick, mit 2015 zu vergleichen, als wäre das eine Referenz, was es nicht ist. Man misst die Stabilität einer Währung ja auch nicht an der Inflation von 1923.
Das sind nicht viele Menschen. So viele können gerne jederzeit jährlich kommen, das macht bei uns den Braten nicht fett. Das waren übrigens 2020 noch 120.000.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/76095/umfrage/asylantraege-insgesamt-in-deutschland-seit-1995/Da so ein buhei drum zu machen und dann auch die, die asylanspruch haben darunter leiden zu lassen, kann es echt nicht sein. Du musst ja auch mitbedenken, dass viele, die anspruch hätten, es gar nicht hier herschaffen. Und das die leute, die abgelehnt werden, durchaus nicht alle aus unlauteren Motiven hier sind.
Außerdem ist die Ablehnungsquote nicht ganz so hoch, wie du denkst. Die liegt bei 29% 2020. Die zahld er positiven entscheide ist deswegen nicht zusammengerechnet hundert, weil da noch nicht die anträge, die an ein drittland gegeben werden oder zurückgezogen werden drin sind.
Außerdem ist es nicht unlauter, mit 2014 zu vergleichen. 2014 kamen ca so viele Menschen wie jetzt.
https://www.bpb.de/gesellschaft/migration/flucht/zahlen-zu-asyl/265708/asylantraege-und-asylsuchendeZum thema 2015:
2006 hatten wir 30.000 Flüchtlinge, 2020 120.000. Beides nicht besonders viel, aber die 120.000 sind trotzdem noch kleiner, als man denkt. Einiges davon sind verschleppte anträge (darum sinkt die anzahl der anträge jedes jahr um gut 40.000) und wird wohl noch kleiner werden. Punkt zwei gibt es eben heute syrien und 2006 gab es dort keinen krieg.
Da kommen keine nicht stemmbaren Menschenmassen oder ähnliches. Auch in Afghanistan, einem anderen land aus dem viele bewerber kommen, nimmt die unsicherheit seit jahren zu.