@T.RickT.Rick schrieb:Mit 20 ist man volljährig. Für sein Leben somit selbstverantwortlich. Ist sowieso ziemlich spät, vor 200 Jahren gingen die jungen Männer mit 14 in die Lehre oder zur Seefahrt.
Darauf bezog ich mich. Für dich scheint das ja ne tolle Sache zu sein. Aber wir leben in der realität und in der Jetztzeit. In der Realität und jetztzeit haben wir mittlerweile verstanden, dass es sowas wie eine kindheit gibt und das eigentlich ganz gut ist, wenn menschen zeit haben, sich zu entwickeln.
Das hört aber nicht mit 18 plötzlich auf. Guck dir studenten im ersten Semester an oder Azubis im ersten semester. Die kommen da erstmal damit klar, alleine zu leben, wie sie sich in einer neuen stadt zurecht finden. Wie sie sich selbst organisieren, sich ein neues soziales umfeld aufbauen und überhaupt die ersten schritte im erwachsenenleben machen.
Das ist fakt. Ob du findest, dass das so sein sollte, ist da vollkommen egal.
In dieser phase hat der studienabbruch oft wenig mit der leistung zu tun oder dem potential in dem arbeits/studienfeld. Es hat damit zu tun, ob dieser schritt gelingt und das hat auch etwas damit zu tun, was für einen backround man hat.
Muss man arbeiten? Hat man eine ruhige wohnung in der nähe des sozialen umfeldes? Gibt es zu hause probleme? hat man aus der kindheit trauamta davongetragen? Helfen da bei einzelnen problemen (die es bei den meisten jungen erwachsenen gibt) doch nochmal die eltern aus oder ist man ganz auf sich gestellt?
Das sind in der realität wichtige fragen, die über studienerfolg mehr entscheiden, als die eignung für das studium oder den darauffolgenden beruf an sich.
Was du persönlich darüber denkst, wie ein fantasiemaschinenmensch handeln sollte oder wie du dir ausdenkst, wie menschen vor 200 jahren waren, ist egal.
Und diese fragen führen dazu, dass menschen aus einem schwierigen sozialen umfeld (auch schon auf der schule mit ähnlichen fragen) eher dazu tendieren, bei der bildung probleme zu haben. Das hat nichts mit ihrem Potential zu tun. Das wird einfach schlichtweg nicht ausgeschöpft und man könnte das mit reformen ändern oder wenigstens abschwächen.
Abe rstattdessen beschimpft man sie als verhätschelt, obwohl ihre viel komfortabler lebenden altersgenosen ein pausesemester nach dem anderen dranhängen. Das ist absurd und reine augenwischerei.