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Funde belegen Wiege der Anthropoiden in Asien statt in Afrika
29.10.2010 um 17:43Freitag, 29. Oktober 2010
Funde belegen Wiege der Anthropoiden in Asien statt in Afrika
Verschiedene Arten früher Anthropoiden | Copyright: Mark A.Klinger / Carnegie Museum of Natural History
Pittsburgh/ USA - In Zentral-Libyen sind Wissenschaftler auf Fossilien gestoßen, die auf eine Einwanderung der ersten höheren Primaten nach Nordafrika hindeuten. Statt wie bislang geglaubt, befand sich die Wiege dieser Vorfahren von Affen, Menschenaffen und des Menschen wohlmöglich also nicht in Afrika sondern in Asien.
Vor rund 39 bis 38 Millionen Jahren, im sogenannten mittleren Eozän, so eine Datierung und Interpretation der Funde im geologischen Bruch von Dur At-Talah in Zentral-Libyen, währen demnach die Tiere aus dem asiatischen Raum nach Afrika eingewandert und hätten sich nicht hier erst entwickelt. Anders, so das internationale Forscherteam unter Jean-Jacques Jaeger von der "Université de Poitiers " und Christopher Beard vom "Carnegie Museum of Natural History", im Fachmagazin "Nature", lasse sich das plötzliche und zeitgleiche Erscheinen gleich mehrerer unterschiedlicher Primatenformen kaum erklären.
Für ein derartig frühes plötzliches Auftauchen einer schon damals vielfältigen Verwandtschaftsgruppe in der nordafrikanischen Welt sehen die Forscher nur zwei Erklärungsmöglichkeiten: Entweder sind alle Vorstufen einer evolutionären Entwicklung in Nordafrika durch eine Lücke in den bisherigen Fossilienfunden noch unbekannt oder verloren. Diese Vermutung halten die Forscher aufgrund der intensiven Untersuchung entsprechender Schichten jedoch für sehr unwahrscheinlich. Stattdessen seien die Anthropoiden zum damaligen Zeitpunkt wahrscheinlich gemeinsam mit Nagetieren und anderen Säugern in den nordafrikanischen Raum eingewandert.
Letzteres Szenario würde die gänzliche Abwesenheit entsprechender Fossilien in Afrika vor diesem Zeitpunkt am besten erklären. Weil in Asien schon zuvor ältere Anthropoidenfossilien entdeckt wurden, liegt für die Forscher der Schluss nahe, dass diese Einwanderung aus dem asiatischen Raum stattgefunden hat, wo sich schon zuvor die Entwicklung der verschiedenen Formen abgespielt habe.
"Sollte unsere Theorie stimmen, so war diese frühe Kolonisierung Afrikas durch Anthropoiden (aus Asien) ein wirklich entscheidendes Ereignis – geradezu ein Schlüsselmoment auch für die evolutionäre Geschichte des Menschen", erläutert Beard. "Damals war Afrika noch ein Inselkontinent. Als die Anthropoiden auftauchten, gab es auf diese 'Insel" nichts, was mit ihnen konkurrieren konnte, was wiederum zu einer blühenden Phase evolutionärer Diversifizierung unter den Anthropoiden und anhand einer dieser entstehenden Linien schlussendlich auch zur Entstehung des Menschen führte. Wäre diese Migration unserer frühen Vorfahren nicht gelungen, so würden wir schlichtweg nicht existieren."
Quelle: www.grenzwissenschaft-aktuell.de
Funde belegen Wiege der Anthropoiden in Asien statt in Afrika
Verschiedene Arten früher Anthropoiden | Copyright: Mark A.Klinger / Carnegie Museum of Natural History
Pittsburgh/ USA - In Zentral-Libyen sind Wissenschaftler auf Fossilien gestoßen, die auf eine Einwanderung der ersten höheren Primaten nach Nordafrika hindeuten. Statt wie bislang geglaubt, befand sich die Wiege dieser Vorfahren von Affen, Menschenaffen und des Menschen wohlmöglich also nicht in Afrika sondern in Asien.
Vor rund 39 bis 38 Millionen Jahren, im sogenannten mittleren Eozän, so eine Datierung und Interpretation der Funde im geologischen Bruch von Dur At-Talah in Zentral-Libyen, währen demnach die Tiere aus dem asiatischen Raum nach Afrika eingewandert und hätten sich nicht hier erst entwickelt. Anders, so das internationale Forscherteam unter Jean-Jacques Jaeger von der "Université de Poitiers " und Christopher Beard vom "Carnegie Museum of Natural History", im Fachmagazin "Nature", lasse sich das plötzliche und zeitgleiche Erscheinen gleich mehrerer unterschiedlicher Primatenformen kaum erklären.
Für ein derartig frühes plötzliches Auftauchen einer schon damals vielfältigen Verwandtschaftsgruppe in der nordafrikanischen Welt sehen die Forscher nur zwei Erklärungsmöglichkeiten: Entweder sind alle Vorstufen einer evolutionären Entwicklung in Nordafrika durch eine Lücke in den bisherigen Fossilienfunden noch unbekannt oder verloren. Diese Vermutung halten die Forscher aufgrund der intensiven Untersuchung entsprechender Schichten jedoch für sehr unwahrscheinlich. Stattdessen seien die Anthropoiden zum damaligen Zeitpunkt wahrscheinlich gemeinsam mit Nagetieren und anderen Säugern in den nordafrikanischen Raum eingewandert.
Letzteres Szenario würde die gänzliche Abwesenheit entsprechender Fossilien in Afrika vor diesem Zeitpunkt am besten erklären. Weil in Asien schon zuvor ältere Anthropoidenfossilien entdeckt wurden, liegt für die Forscher der Schluss nahe, dass diese Einwanderung aus dem asiatischen Raum stattgefunden hat, wo sich schon zuvor die Entwicklung der verschiedenen Formen abgespielt habe.
"Sollte unsere Theorie stimmen, so war diese frühe Kolonisierung Afrikas durch Anthropoiden (aus Asien) ein wirklich entscheidendes Ereignis – geradezu ein Schlüsselmoment auch für die evolutionäre Geschichte des Menschen", erläutert Beard. "Damals war Afrika noch ein Inselkontinent. Als die Anthropoiden auftauchten, gab es auf diese 'Insel" nichts, was mit ihnen konkurrieren konnte, was wiederum zu einer blühenden Phase evolutionärer Diversifizierung unter den Anthropoiden und anhand einer dieser entstehenden Linien schlussendlich auch zur Entstehung des Menschen führte. Wäre diese Migration unserer frühen Vorfahren nicht gelungen, so würden wir schlichtweg nicht existieren."
Quelle: www.grenzwissenschaft-aktuell.de