@Johncom Johncom schrieb:Der Mehrheit der DDR Bürger war Stasi kaum bewusst, nehm ich an.
Und wenn, dann wussten einige was und sagten nichts, oder sprachen nur im vertrauten Kreis darüber.
Vollkommen falsch, jeder in der DDR wußte wer die Stasi is (Ministerium für Staatssicherheit), was sie macht und vor allem, dass seine Zukunft in diesem Land einzig und allein davon abhängt, was die Stasi über ihn in ihren Akten gespeichert hat.
Und ein jeder war sich bewußt, dass selbst sein Nachbar ein Informant (IM = inoffizieller Mitarbeiter) der Stasi sein konnte und Informationen über einen selbst an das Ministerium liefert oder liefern musste. Und ALLE, außer die wenigen wirklichen "Bürgerrechtler", die dafür dann auch in den Knast gegangen sind, haben sich darauf eingestellt und ihre Aussagen so gestaltet, dass es immer eine Hintertür gab, mit der man seine Aussagen gegenüber der Staatsmacht relativieren konnte wenn man einbestellt wurde.
Wenn Du wissen willst wie das aussah, schau Dir einfach die Reden von Merkel und Gauck an, beide beherrschen diese Technik perfekt und wenden sie auch heute, in einem "freien Land" sehr erfolgreich an. Sie gauckeln dem Volk, wie zu DDR-Zeiten dem Nachbarn vor, dessen Interessen zu vertreten und verraten ohne mit der Wimper zu zucken diese, wenn der NSA, wie zu DDR-Zeiten die Stasi, es befiehlt. Ich muss mich immer noch wundern, dass man es in unserem Land möglich gemacht hat, das gleich zwei solche Ex-DDR-Bürger die obersten Staatsämter übernehmen konnten.
Haben beide jemals in einem Stasi-Knast gesessen, dass man ihnen dieses Vertrauen entgegenbringen kann???
Das war einer der größten Fehler der Bundesrepublik und hat dem "Überwachungsstaat" in unserem Land alle Türen weit geöffnet. Das is mir leider seit dem letzten Gauck-Interview zum Fall Snowden erst mal so richtig bewußt geworden.
:(Viele DDR-Bürger hatten sich mit der Stasi arrangiert mit der Begründung:
schnitzel schrieb:Die Überwachung dient immerhin unserer Sicherheit, es sollen zum Beispiel Terroranschläge und Attentate
z.B. auf unsere Grenzsicherungsanlagen (Anmerkung meinerseits)
schnitzel schrieb:verhindert werden. Wer weiss wieviel Menschenleben schon durch bespitzeln gerettet wurden?
Wirklich interessant wie sich Geschichte wiederholt und jemand, der beide Systeme erlebt hat, es selbst vorgeführt bekommt. Allerdings auch sehr erschreckend, denn ich hätte sowas 20 Jahre nach dem Mauerfall nich für möglich gehalten.
Und es wäre sicherlich auch in diesem Ausmaß nich möglich gewesen, wenn nich aus meiner Sicht inszenierte Ereignisse wie z.B. 9/11 hier jede Menge "Überzeugungsarbeit" geleistet hätten. Von der Satsi lernen heißt die totale Überwachung im zu überwachenden Volk "rechtsstaatlich" zu verankern.
:(Bon Voyage.
Gruß greenkeeper