sacredheart schrieb:In einer seriösen Studie hätte man ein Finanzierungsmodell hinterlegen müssen und dann freiwillige suchen, die den ganzen Spaß unter BGE Bedingungen bezahlen. Dnan hätte man deren Wohlbefinden auch messen müssen. Da hätte sich nur keiner für gefunden, der den Mist mitmacht. Das wäre nur was für Menschen, die sich mirgens mit dem Hammer kämmen.
Auch ich als eingefleischter Linker halte, wie ich schon Anfang letzten Jahres hier schrieb, BGE für eine Schnapsidee von Leuten, die von Volkswirtschaft und Soziologie (in diesem Fall: Verhalten in völlig veränderten Situationen) keine Ahnung haben, leider für nicht machbar.
BGE kann aus 3 Hauptgründen nicht realisiert werden:
1. Nicht finanzierbar, ohne dem Normalverdiener und dem etwas besser Verdienenden noch wesentlich tiefer als bisher in die Tasche zu greifen
2. Sofern BGE durch zusätzliche Geldschöpfung, also durch Erweiterung der Geldmenge finanziert wird, muss mit einer kaum managebaren Inflation gerechnet werden, was sich keine Regierung welcher Art auch immer leisten kann. Am Ende ist die Kaufkraft für BGE-Empfänger ohne Job daher so niedrig, dass gegenüber dem heutigen Zustand echte Armut entsteht in einer Form, die an vorindustrielle Zeiten erinnert.
3. BGE ist ungerecht, da Leute im niedrigen und mittleren Lohnsektor, wo die Einkommensteuern noch sehr gering sind, extrem davon profitieren.
4. Es wird von rechter Seite hier häufig argumentiert, das sich dann viele Leute der unteren Lohngruppen in die soziale BGE-Hängematte fallen lassen. Das lässt sich nicht überprüfen, weil sich eine BGE-Gesellschaft realistisch nicht simulieren lässt. Ich teile diese Auffassung nicht, daher sind es für mich nur die 3 erstgenannten Gründe, weshalb ich von einem BGE gar nichts halte.
Dennoch müssen die Sozialsysteme gründlich umgebaut werden, damit sie bezahlbar bleiben; dies gilt insbesondere auch für die Renten.
Wie das aussehen kann, habe ich in einem Thread vor knapp 3 Wochen dargestellt. Leider ist er gegen meinen Willen in den "Blog"-Teil verschoben worden.
Wer Lust hat über einen notwendig werdenden Umbau der Sozialsysteme nachzudenken und wie wir in Zukunft ohne das bisherige H4-System leben können, ohne dass es für den nicht Berufstätigen zu Mangelsituationen kommt wie beim H4,. und wie zukünftigen Formen der Rente aussehen können, ohne das es zu Flaschen sammelnder Altersarmut kommt, sollte man vielleicht besser dort weiter diskutieren.
Hier der Link:
Umbau des Sozialstaats (bis 2070) (Seite 3)