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Das bedingungslose Grundeinkommen

20.847 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Sozial, Grundeinkommen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das bedingungslose Grundeinkommen

11.07.2019 um 15:02
Zitat von RaoRao schrieb:Deutschland hat sich dagegen nach dem zweiten Weltkrieg eine Zeitlang erst mal voll aufs Auto konzentriert, der Deutschen liebstes Kind und immer noch Hauptwirtschaftsfaktor, und die Bahn darüber etwas vergessen.
Das ist einerseits sachlich falsch, andererseits maximal eine Erklärung, aber keine Entschuldigung.


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Rao ehemaliges Mitglied

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Das bedingungslose Grundeinkommen

11.07.2019 um 15:18
Das waren damals ganz andere Zeiten, mit der Automobilisierung in den 60ern bis zur Ölkrise 1973, als man möglichst jede Innenstadt voll autotauglich machen wollte (die Fußgängerzonen später waren die Gegenbewegung) und überall an den Autobahnen gebaut wurde, immer breiter für mehr Autos, freie Fahrt dem Wirtschaftswachstum. Bahn? Wer fuhr damals noch damit? Doch nur die Armen im Geldbeutel und Geiste, und die Studenten per Billigticket. Wer sich halt (noch) kein Auto leisten konnte.


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11.07.2019 um 15:23
Zitat von RaoRao schrieb:Wer fuhr damals noch damit? Doch nur die Armen im Geldbeutel und Geiste, und die Studenten per Billigticket. Wer sich halt (noch) kein Auto leisten konnte.
Das ist nicht richtig, der große Rückgang der Bahnreisen fand erst Mitte der 80er statt, beim Güterverkehr ist das noch deutlicher. In die Zeit fallen auch der Rückbau vieler Regionalstrecken, die Schließung von Kleinbahnhöfen und die Stillegung von Industrieanschlüssen.


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Rao ehemaliges Mitglied

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Das bedingungslose Grundeinkommen

11.07.2019 um 15:32
Nach meinem Gefühl ist die Bahn schon seit den 60ern sowas wie das schmutzige Stiefkind der Verkehrswirtschaft, nochmal aufgepäppelt durch die Ölkrise, und seit den 80ern machte ihr dann der erneuerte Wohlstand, mehr Individualverkehr und mehr Flugverkehr, mehr Lastwagen statt Bahn, überall mehr Konkurrenz, das Überleben schwer. Genutzt wird sie nach wie vor, klar, wenn sie schon mal da ist, aber wie sieht es mit den qualitätsmäßigen Verbesserungen aus, die Du ja bemängelst? Im Raum Nürnberg wird jedenfalls ständig irgendwo herumgebastelt, neue Streckenführungen für mehr ICE und so weiter, Neigetechnik-Waggons (mit unausgereifter und schadensanfälliger Technik) ...


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Das bedingungslose Grundeinkommen

11.07.2019 um 15:35
in den 80er setzte in der Wirtschafte eine änderung der Produktion und Distribution ein

dafür ist die Bahn einfach nicht flexibel genug. Von daher sind das immer niedliche Ausreden mehr Verkehr von der Straße auf die Bahn zu verlegen ohne groß die Problematik zu durchdenken.

Anbei wird das hier jetzt OT. Für Verstaatlichung, contra Privat gibt es eigene Threads.


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20.07.2019 um 00:38
@paranomal
Zitat von paranomalparanomal schrieb am 06.07.2019:Eine Arbeit die von der Kapitalakkumulation losgelöst ist und daher ohne Überproduktion auskommt. Dadurch schrumpft das Maß tatsächlich notwendiger Arbeit schon heftig zusammen. Tatsächlich bleiben trotzdem unbeliebt Jobs übrig und wie man imt diese verfährt, kann und will ich jetzt nicht am Reißbrett entwerfen.
Bevor aber jetzt wieder jemand ankommt: Nein, ich möchte nicht das irgendwer gezwungen wird in einem Job zu arbeiten.
Schlaue Bücher lesen, rezipieren, abstrahieren und dazwischen mal die Augenbraue hochziehen reicht eben nicht. Zwang war den Systemen, die so etwas durchzusetzen versuchten, schlicht und einfach inhärent - und forderte darüber hinaus Millionen Todesopfer. Wem oder was helfen diese erdachten, utopischen Szenarien, wenn sie in der Realität durchweg versagt haben? Zentral und von echtem Erkenntniswert geprägt wäre doch gerade die Beantwortung der Frage, die Du nicht vom Reißbrett entwerfen willst. Deshalb ist das Konzept durch diese Leerstelle auch unnütz und menschenfeindlich. Es fordert Maschinen, die es (noch) nicht gibt und bürdet diese Arbeit Menschen auf.


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20.07.2019 um 01:03
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Zwang war den Systemen, die so etwas durchzusetzen versuchten, schlicht und einfach inhärent - und forderte darüber hinaus Millionen Todesopfer.
Wäre mir neu, dass diese von die referenzierten Staaten auch nur annähernd den Plan hatten tatsächlich den Versuch zum Verein freier Menschen zu wagen. Das einzige Problem ist, dass sich in der historischen Umsetzung eine verkürzte Lesart dieser ursprünglich emanzipativen Ideen durchgesetzt hat, die mit Gewalt jede Alternative Deutung im Keim erstickt hat. Es war auch alles andere als ein Zufall, dass die schlimmsten Regime dort entstanden, wo vorher Jahrhunderte lang bereits despotische Monarchen ihr Unwesen getrieben hatten. Wie bei der französischen Revolution, wo das Streben nach der bürgerlichen Gesellschaft in den protofaschistischen Bonapartismus führte, enthielt die Idee der klassenlosen Gesellschaft (in ihrer leninistischen Lesart) bereits den Rückfall in die asiatische Produktionsweise.
Das es aber auch anders geht zeigen diverse Beispiele (leider oft im Kleinen). Tatsache ist jedenfalls das eine kommunistische Gesellschaft, die kein reiner Etikettenschwindel sein möchte, auf Uniformen, Parteiparteitage, und Klassenfeinddenke verzichten muss. Die vom bolschewismus ausgehende proletarische Identitätspolitik gehört in jedem Fall auf den Müllhaufen der Geschichte.


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20.07.2019 um 01:48
@paranomal

Ich sprach von Systemen und nicht von Staaten und meine Frage beantwortest Du mit Deinen Ausführungen immer noch nicht. Ich muss mich auch nicht zum Deppen machen lassen durch Textwände.
Zitat von paranomalparanomal schrieb:(leider oft im Kleinen)
Woran könnte das liegen?


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Das bedingungslose Grundeinkommen

20.07.2019 um 07:38
Zitat von paranomalparanomal schrieb am 06.07.2019:Eine Arbeit die von der Kapitalakkumulation losgelöst ist und daher ohne Überproduktion auskommt. Dadurch schrumpft das Maß tatsächlich notwendiger Arbeit schon heftig zusammen.
Tatsächlich bleiben trotzdem unbeliebte Jobs übrig
wobei man aber auch sagen muss: was unbeliebt ist, liegt im Auge des Betrachters.
Nur mal als Beispiel Leichenbestatter, das kann - überspitzt gesagt - für manche tatsächlich ein Traumjob sein, für andere der Horror.
Und wenn ein Job für die Mehrheit ein unbeliebter Job ist, dann bleibt doch vielleicht noch die Möglichkeit mit höheren Löhnen zu locken?

Eine Frage an diejenigen, welche meinen, bei einem BGE hätte kaum noch jemand eine Motivation zu arbeiten:
Wie ist es denn jetzt - ohne BGE - da finden sich doch auch genug, welche "unbeliebte Jobs" machen, sogar teilweise mit wenig üppiger Bezahlung?
Diese könnten - wenn sie keinen Traumjob finden - sich sagen, dann stelle ich einen Hartz4-Antrag, falls sie mit weniger Geld zufrieden sind (es gibt Möglichkeiten einem Bearbeiter vorzumachen, dass man aus gesundheitlichen Gründen dieses und jenes nicht machen kann, das dürfte also kein Hindernis sein)
Wer jedoch mit Hartz4 nicht zufrieden ist, sucht sich auch jetzt schon einen Job bei dem er dann mehr hat.
Wo wäre also der Unterschied zum BGE?


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20.07.2019 um 08:04
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wie ist es denn jetzt - ohne BGE - da finden sich doch auch genug, welche "unbeliebte Jobs" machen, sogar teilweise mit wenig üppiger Bezahlung?
Reicht Hartz 4 zum Leben?

Sie arbeitet für 200€ mehr. Muss dafür aber noch ein Auto unterhalten...


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20.07.2019 um 08:37
@Negev
Ein sehr guter Beitrag.
Am Ende bestätigt die Journalistin auch: "die meisten wollen arbeiten".
Und aufgrund des Druckes der seitens der Jobcenter aufgebaut wird, ist auch sie der Meinung, dass ein BGE her muss.
Selbst eine (glaube es war eine ehemalige) Mitarbeiterin des Jobcenters findet den Druck zu hoch und dass es nur um Zahlen geht, nicht um den Menschen, bzw. dass die Mitarbeiter selbst Druck gemacht bekommen, diverse Zahlen zu bringen...

Natürlich ist mir auch bewusst, dass ein BGE - für Alle - auch keine optimale Lösung sein kann (wegen der finanziellen Machbarkeit).
Ein guter Anfang wäre dann vielleicht wirklich mal ein BGE nur für Arbeitslose. Das käme ja dann ungefähr auf das Gleiche raus wie Hartz 4 und man könnte noch einen Haufen sparen, nämlich beim Verwaltungs- und Vermittlungsaufwand.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

20.07.2019 um 09:02
@Optimist
Der erste Schritt wäre meiner Meinung nach, die Sanktionen abzuschaffen und Hartz 4 vernünftig zu berechnen.

Ein BGE ist kein Geld, welches expliziert Bedürftigen zu gute kommen soll! Es ist eine Garantie an die Menschen, existieren und an der Gesellschaft teilnehmen zu können. Und das völlig unabhängig von der Situation. Das ist ein völlig anderer Ansatz. Ein weiterer wichtiger Punkt ist: jeder bekommt es. Kein Neid, keine Verteilungskämpfe...

"Aber was ist mit dem Millionär/Milliardär?" - wie viele gibt es davon tatsächlich? Mir ist es egal, ob diese wenigen tatsächlich noch ein BGE bekommen. Zumal ein Millionär/Milliardär natürlich ungleich mehr an die Gesellschaft zahlen müsste, als er tatsächlich in Form eines BGEs zurück bekommen würde.


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20.07.2019 um 10:34
Wenn alle gerne arbeiten braucht man kein BGE.


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20.07.2019 um 11:01
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Und wenn ein Job für die Mehrheit ein unbeliebter Job ist, dann bleibt doch vielleicht noch die Möglichkeit mit höheren Löhnen zu locken?
Nur scheint genau das ja der Markt nicht herzugeben, wie man im Pflegesektor sehr beispielhaft sieht.
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Ich muss mich auch nicht zum Deppen machen lassen durch Textwände.
Das war auch gar nicht die Intention.
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Woran könnte das liegen?
Das kommt jetzt darauf an, was man damit meint. Chile oder den Kollektivbetrieb im Kapitalismus selbst. Für letzteres gilt ein Problem, welches von Franz Oppenheimer in seiner Instabilitätsthese formuliert wurde, als vermutlich ausschlaggebend.
Kollektivbetrieb würde sich demnach in einem Marktkontext (ab einer bestimmten kritischen Größe) entdemokratisieren oder aber durch den Wettbewerbsdruck insolvent gehen.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

20.07.2019 um 12:52
BGE 1500€ muss es mindestens sein, pro Person. Beginnend ab Geburt bis zum Tod.
Gott es wäre himmlisch, mit der ganzen Familie von 6 Personen dann ein Haus bauen, Finanzierung ist dann kein Problem.
Gerne aber auch Vermieter werden und zusätzliche Mieteinnahmen generieren. Eine Mietpreisbremse muss dann weg, denn dies wäre schon eine Enteignung.
Es wird himmlisch, wehe morgens sind keine Brötchen fertig beim Bäcker, die gehören zum Alltag und sind Standard, alles andere wäre unmenschlich.


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20.07.2019 um 13:02
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wenn alle gerne arbeiten braucht man kein BGE.
So denn mein Eindruck von dir richtig ist, bist du (dein eigener) Chef und hast Leute, die für dich arbeiten oder du bist in der Position, Leute einzustellen.

Ein Vorschlag: wir reden mal darüber, wie ich mich in deiner Firma nützlich machen kann. Mit einem Arbeitsvertrag in der Tasche bin ich gerne bereit, überall hin zu ziehen, wo man deutsch spricht.

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Ansonsten bleibt es nur Gerede und jene, die keine Arbeit finden, finden keine Arbeit, weil man ihnen keine Arbeit geben kann (oder ihnen nicht die Chance geben will) ...


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20.07.2019 um 13:12
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Es wird himmlisch, wehe morgens sind keine Brötchen fertig beim Bäcker, die gehören zum Alltag und sind Standard, alles andere wäre unmenschlich.
Genau. Es wird bei der ganzen Diskussion um das BGE vergessen, das es auch unliebsame Job´s gibt die für unsere Lebenshaltung
enorm wichtig sind. Es beginnt beim Bauer .. und endet beim Bäcker ( Handwerk generell ). Müll will auch abgeholt werden und
wie sieht es in den körperlich sehr anstrengenden Berufen im Hoch-/Tiefbau aus? Wer will sich noch dem Streß in einem Einwohnermeldeamt aussetzen?

Gedacht ist es ganz nett mit dem BGE, durchdacht auf keinen Fall.

Wer im Handwerk Gesellen einstellen möchte, der muß mit großen Stundenlöhnen winken ( obwohl sie jetzt schon recht gut sind ) und
wird diese Kosten auf die Rechnungen umlegen ( müssen ).
Wer kann sich dann trotz BGE noch Handwerker leisten?

Zudem.... soviel zusätzliches Geld im Umlauf wird auch einige dazu anregen, Preise zu erhöhen. Mieter, Versicherungen, Energieversorger. Selbst der Staat wird vlt. an den Preisschrauben drehen und noch mehr Steuern auf z. B. Benzin erheben.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wenn alle gerne arbeiten braucht man kein BGE
Stimmt. Allerdings braucht es Arbeitsplätze... und dafür auch Fachkräfte, die man aber lieber "fertig ausgebildet" aus dem Ausland
locken möchte.

Edit: Da die Wirtschaft das BGE wohl stemmen soll, wird auch diese ins BGE-freie Ausland wechseln um die Gewinnmargen nicht
exorbitant nach unten zu korrigieren. Macht dann mehr Arbeitslose BGE Empfänger.

Inflation ick hör Dir trapsen...


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20.07.2019 um 13:35
@Negev
Wenn Du Elektriker oder Mechaniker bist, B Führerschein hast, ev. bereit bist Schicht zu arbeiten und zupacken kannst, kriegst von mir per PN eine Münchner Nr.
Ich kann uU die Anfahrt zum Bewerbungsgespräch, aber kein Hotel zahlen.


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20.07.2019 um 13:38
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Natürlich ist mir auch bewusst, dass ein BGE - für Alle - auch keine optimale Lösung sein kann (wegen der finanziellen Machbarkeit).
Du meinst wer sich mit Sanktionen nicht bewirbt, bewirbt sich ohne Sanktionen?
Oder der Wegfall der Sanktionen generiert die angeblich fehlenden Arbeitsplätze ?
Ja, aber sicher.


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20.07.2019 um 13:52
@Abahatschi
Elektriker oder Mechaniker bin ich nicht. Leider wäre ich auch nicht in der Lage, diese Berufe zu erlernen.


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