Rao schrieb:Das ist aber nur ein sanktionsfreies Hartz, nichts anderes. Und von Hartz "in Würde" leben, das würden die aktuellen Hartzer garantiert nicht unterschreiben.
Das ist der Punkt.
Sanktionen dienen dem Grunde nach dazu, dass Leute, die arbeiten könnten und nicht wollen, auch Anreize bekommen, zu arbeiten.
Klar funktioniert das in vielen Fällen nicht. Aber einen Kontrollstaat, der alles bis ins Kleinste von einem weiß, wollen wir auch nicht.
Und "genug Geld" und auch Armut ist relativ. Es bemisst sich nach dem gesellschaftlichen Vergleich. Und der ändert sich ja nicht. Es pendelt sich nur auf anderen Werten ein, die aber aus psychologischer Sicht - also nach "ich haben mit dem, was ich bekommen genug" - keinen Einfluss auf das Befinden haben.
Es ist ganz einfach: Übe ich als Gesellschaft keinen Druck (oder Anreiz) aus, dass meine Mitglieder etwas tun, dass ihnen unmittelbar nicht nützt, bekomme ich notwendigerweise weniger. Bekomme ich weniger, kann ich weniger verteilen und die Gesamtsituation verschlechtert sich. Das pendelt sich dann irgendwo wieder ein, aber unterhalb der durch Anreize gesteuerten Situation.
Und da ist der Gerechtigkeitsaspekt noch nicht mal berücksichtigt. Der Grundgedanke ist, dass jedes Mitglied einer Gesellschaft sich nach besten Kräften an dem Gelingen der Gesellschaft beteiligt, deren Ressourcen benutzt werden.