PhilZ schrieb:Inwiefern ist es denn ein Ideologisches oder Philosophisches Problem?
Das hab ich doch gesagt. Jeder muss sich selber fragen und für sich klären, welcher Grundwerte und welches Weltbild er vertritt. Niemand ist diesbezüglich Neutral. Auch und gerade der Sozialstaat nicht. Und damit meine ich noch nicht mal, dass man damit einer bestimmten Kirche anhängen muss. Selbst und besonders die Ökonomie ist nicht rein sachlich und neutral.
PhilZ schrieb:Und was hat das mit Naturgesetzen zu tun?
Eben nichts. Das bezog sich auf folgende Aussage :
evilparasit schrieb:Wenns jeder hat, ists nichts mehr wert.
PhilZ schrieb:Nochmal wie oft kommt das denn vor? Hast du da ein aktuelles Beispiel?
Da brauchst du dir nur die Statistik zu den Sanktionen bei Hartz IV anschauen. Sie treffen so um die 2-5 % der Transferleistungsbezieher. Die Drohung des Sanktionsparagraphen wirkt sich aber auf alle aus. Sogar auf die, die (noch) keine Transferleistung beziehen.
PhilZ schrieb: Aber ja die Gesellschaft stellt minimale Anforderungen die es zu erfüllen gilt und wenn man sich bemüht dann schafft man es natürlich durch so ziemlich alle Raster zu fallen und zu verhungern oder zu erfrieren.
Die Anforderungen sind aber in den meisten Fällen völlig sinnlos, und fallen eher in die Kategorie solidarisches Mitquälen.
Zum Termin zu erscheinen, wenn dort eh nichts produktives passiert, ausser spitzfindige Beleidigungen und Manipulationen.
Nicht zielgerichtete pauschale Sinnlosbewerbungen. (übrigens laut Weisungen der Bundesagentur für Arbeit nicht erlaubt, aber da scheinen sich auch nicht alle oder gar die wenigsten Jobcenter dran zu halten).
Daneben trifft das genau so Aufstocker, also Leute die angeblich zu wenig arbeiten und gesundheitlich eingeschränkte, die mit 3 Stunden bescheinigter Arbeitsfähigkeit pro Tag, gerade noch so am Stock gehen können.
Sogar die Geschäftsführerin vom Jobcenter Frankfurt kritisiert die Kriterien für Erwebsfähigkeit :
http://www.fr.de/frankfurt/jobcenter-frankfurt-hartz-iv-hat-sich-bewaehrt-a-1489176PhilZ schrieb:Würde man eine Ehrenamtliche Arbeit bezahlen dann wäre sie ja nicht mehr Ehrenamtlich.
Es geht ja auch nicht darum sie ehrenamtlich zu nennen, um sie nicht bezahlen zu müssen, sondern darum, dass es sich meistens um Arbeiten handelt, die einfach erledigt werden müssen, aber keinen oder kaum wirtschaftlichen Profit bringen. Aber Menschen die diese Arbeit machen, tun sie nicht in erster Linie deswegen, weil sie dafür nichts bekommen, sondern weil sie die Notwendigkeit erkennen und neben ihrer eigentlichen Erwerbsarbeit noch irgendwie die Zeit dafür finden. Manch einer tut dies vielleicht auch im Glauben um sonstige schlechte Charakteeigenschaften ausgleichen zu können. Aber gehen wir jetzt mal gutmütigerweise davon aus, dass dies nur ein sehr geringer Teil ist.
PhilZ schrieb:Ebenso wird dir sicher nicht die Sozialleistung gekürzt weil du eine Unbezahlte Arbeit machst.
Nein, nicht weil, sondern trotzdem kann das passieren. Du redest von Anforderungen, aber mit einem Ehrenamt ist manch einer vielleicht schon ausgelastet. Zählt beim Jobcenter nicht als Mitwirkung, sondern sogar als Hemmnis für die Integration in den Arbeitsmarkt.
PhilZ schrieb:Also was genau mööchstest du denn jetzt?. Das du dir irgendeine Ehrenamtliche Stelle raus suchst und dich dann nicht mehr auf Reguläre Jobs bewerben musst?
Ja, das wäre der Vorschlag. Dann würde der Staat eben auch Arbeitnehmer subventionieren mit Hartz IV und nicht nur Unternehmen, die einfach zu wenig bezahlen wollen. Aber die Gesellschaft hat sich zu sehr an den Titel "Ehrenamt" gewöhnt, und dass das gefälligst kostenlos zu erledigen ist, eben weil man es so genannt hat.