Sonoh
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Der Europäische Bürgerkrieg 20.. A.D.
09.06.2009 um 22:51>>> Vorwort <<<
Der Independence Day am 4. Juli erinnert an die Gründung der USA. 1776 verabschiedeten die Vertreter der damaligen britischen Kolonien die Unabhängigkeitserklärung.
Als die Vertreter der Kolonien im Rahmen des Kontinentalkongresses zusammen kamen, konnten sie noch gar nicht absehen, ob die Unabhängigkeitserklärung auch Erfolg haben würde. Seit Jahren schwelte der Konflikt zwischen Kolonien und Mutterland um die Rechte der Kolonisten, die nicht vom Parlament und Thron in London aus regiert werden wollten. Der Textentwurf für die Unabhängigkeitserklärung von Thomas Jefferson, dem späteren dritten Präsidenten der USA, ging daher vor allem auf die Rechtmäßigkeit der Loslösung vom Mutterland ein. Jefferson begründete die Rechtmäßigkeit mit dem Naturrecht (wozu das berühmte „all men are created equal" gehört) sowie den Verstößen des englischen Königs Georgs III. gegen seine Amtspflichten.
______________________________________ Der Text zielte zum einen nach innen, sollte die Amerikaner an die Sache der Revolution binden. Das war auch bitter nötig, da zur damaligen Zeit nur etwa ein Drittel der Bevölkerung rebellisch eingestellt war, während ein Drittel loyal zum König stand und das letzte Drittel unentschlossen
Zum anderen richtete sich der Text an die europäischen Mächte, mit denen man ein Bündnis gegen Großbritannien eingehen wollte. Letzteres gelang mit Frankreich 1778 und im Folgejahr mit Spanien sowie den Niederlanden und brachte schließlich die Wende im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.
Formal wurde die Loslösung der USA von England erst im Frieden von Paris 1783 besiegelt.
+++ Ein gutes halbes Jahrhundert später brach dann der als Sezessionskrieg (1861-1865) währende militärische Konflikt zwischen den aus der Union der Vereinigten Staaten ausgetretenen Südstaaten – der Konföderation – und den in der Union verbliebenen Nordstaaten aus.
Ursache war eine tiefe wirtschaftliche, soziale und politische Spaltung zwischen Nord- und Südstaaten, die vor allem in der Sklavereifrage zu Tage trat.
+++ Gegenwärtig gründet sich das politische System der EU auf den am 1. November 1993 in Kraft getretenen Vertrag (mit dem Vertrag von Maastricht vom 7. Februar 1992) zur Gründung der Europäischen Union (EU), der zuletzt im Jahr 2001 durch den Vertrag von Nizza geändert wurde.
(Die ganzen Vorläufer dazu aufzuzählen spar ich mir mal am Rande)
---------------------------------------------------------------------------------------------------
Was denkt ihr, wird in womöglich (naher) Zukunft ein ähnlicher Konflikt innerhalb der Europäischen Union gegen die 'Staatenregierung' in Brüssel zutage treten, der dann in einem Bürgerkrieg eskaliert?
Schon jetzt mehren sich die Vorwürfe des Demokratiedefizits, der Bürgerferne u. des Bürokratismus.
Es gibt ja eine Vielzahl bi- u. multinationaler Beziehungen, Verträgen, Abkommen jeglicher Art, die uns an unsere nächsten Nachbarn bzw. mit der ganzen Welt verbinden und den Zusammenhalt der Partnerstaaten sichern. Kann ein Krieg im Herzen Europa's (nicht wie Balkan o. den Kaukasus-Konflikt) überhaupt noch stattfinden?
Lässt sich heute schon zwischen den Beitrittsstatten der EU ähnlich der Mason-Dixon-Linie (allgemein verwendet für die vor allem bezüglich Sklavenhaltung und industriellem bzw. gesellschaftlichem Fortschritt wichtige „Grenze“ zwischen den Nord- und Südstaaten) - eine solche Demarkationslinie gleicher wirtschaftl. o. sozialer Natur erkennen?
Einen Punkt will ich am Ende noch anmerken; das Sytem der EU ist natürl. sehr komplex aber definiert u. gestaltet sich anders als das der USA, als StaatenVERbund.
Viel Spass beim Diskutieren! :)
Der Independence Day am 4. Juli erinnert an die Gründung der USA. 1776 verabschiedeten die Vertreter der damaligen britischen Kolonien die Unabhängigkeitserklärung.
Als die Vertreter der Kolonien im Rahmen des Kontinentalkongresses zusammen kamen, konnten sie noch gar nicht absehen, ob die Unabhängigkeitserklärung auch Erfolg haben würde. Seit Jahren schwelte der Konflikt zwischen Kolonien und Mutterland um die Rechte der Kolonisten, die nicht vom Parlament und Thron in London aus regiert werden wollten. Der Textentwurf für die Unabhängigkeitserklärung von Thomas Jefferson, dem späteren dritten Präsidenten der USA, ging daher vor allem auf die Rechtmäßigkeit der Loslösung vom Mutterland ein. Jefferson begründete die Rechtmäßigkeit mit dem Naturrecht (wozu das berühmte „all men are created equal" gehört) sowie den Verstößen des englischen Königs Georgs III. gegen seine Amtspflichten.
______________________________________ Der Text zielte zum einen nach innen, sollte die Amerikaner an die Sache der Revolution binden. Das war auch bitter nötig, da zur damaligen Zeit nur etwa ein Drittel der Bevölkerung rebellisch eingestellt war, während ein Drittel loyal zum König stand und das letzte Drittel unentschlossen
Zum anderen richtete sich der Text an die europäischen Mächte, mit denen man ein Bündnis gegen Großbritannien eingehen wollte. Letzteres gelang mit Frankreich 1778 und im Folgejahr mit Spanien sowie den Niederlanden und brachte schließlich die Wende im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.
Formal wurde die Loslösung der USA von England erst im Frieden von Paris 1783 besiegelt.
+++ Ein gutes halbes Jahrhundert später brach dann der als Sezessionskrieg (1861-1865) währende militärische Konflikt zwischen den aus der Union der Vereinigten Staaten ausgetretenen Südstaaten – der Konföderation – und den in der Union verbliebenen Nordstaaten aus.
Ursache war eine tiefe wirtschaftliche, soziale und politische Spaltung zwischen Nord- und Südstaaten, die vor allem in der Sklavereifrage zu Tage trat.
+++ Gegenwärtig gründet sich das politische System der EU auf den am 1. November 1993 in Kraft getretenen Vertrag (mit dem Vertrag von Maastricht vom 7. Februar 1992) zur Gründung der Europäischen Union (EU), der zuletzt im Jahr 2001 durch den Vertrag von Nizza geändert wurde.
(Die ganzen Vorläufer dazu aufzuzählen spar ich mir mal am Rande)
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Was denkt ihr, wird in womöglich (naher) Zukunft ein ähnlicher Konflikt innerhalb der Europäischen Union gegen die 'Staatenregierung' in Brüssel zutage treten, der dann in einem Bürgerkrieg eskaliert?
Schon jetzt mehren sich die Vorwürfe des Demokratiedefizits, der Bürgerferne u. des Bürokratismus.
Es gibt ja eine Vielzahl bi- u. multinationaler Beziehungen, Verträgen, Abkommen jeglicher Art, die uns an unsere nächsten Nachbarn bzw. mit der ganzen Welt verbinden und den Zusammenhalt der Partnerstaaten sichern. Kann ein Krieg im Herzen Europa's (nicht wie Balkan o. den Kaukasus-Konflikt) überhaupt noch stattfinden?
Lässt sich heute schon zwischen den Beitrittsstatten der EU ähnlich der Mason-Dixon-Linie (allgemein verwendet für die vor allem bezüglich Sklavenhaltung und industriellem bzw. gesellschaftlichem Fortschritt wichtige „Grenze“ zwischen den Nord- und Südstaaten) - eine solche Demarkationslinie gleicher wirtschaftl. o. sozialer Natur erkennen?
Einen Punkt will ich am Ende noch anmerken; das Sytem der EU ist natürl. sehr komplex aber definiert u. gestaltet sich anders als das der USA, als StaatenVERbund.
Viel Spass beim Diskutieren! :)