sooma schrieb:Sicher fehlt hier nur das Wörtchen "keine".
Danke für die suggerierte Rechtschreibkorrektur, aber es passt schon so.
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Mal kurz etwas am Rande:
Araber und Israelis gehören zur selben Sprachfamilie, dem Semitischen.
Nicht ohne Grund ähneln sich z.B.
"Schalom" und "Selam"..
Es gibt auch keine "ewige islamische Mission" des Moslems gegen den Juden, historisch gesehen ist Al-Andalus das Beste Beispiel dafür.
Eigentlich gibt es auch keine "ewige arische Mission" gegen den Juden. Das ist Nazi-Propaganda. historisch gesehen beruht es angeblich nur darauf, dass die Juden Jesus (übrigens auch ein Jude) umgebracht haben. Wobei ich mir da nicht sicher bin, ob die Römer da nicht etwas "herumgedoktort" haben, die Römer waren ja 300 n.Chr. zusammen mit Jesus das "heil" der Welt (Ein Gott, ein Reich, ein Kaiser). Ein Pontius Pilatus der ohne mit der Wimper zu zucken den Heiland umgebracht hat, was historisch besser passen würde, als denn ein Pontius Pilatus der "genötigt wurde", würde einfach nicht so ganz in das Bild passen.
Ansonsten haben Rothschilds und co. auch nicht mehr oder weniger gemacht als denn die Fugger oder die Medici.
Jakob Fugger war z.B. derjenige der Karl V. zum Kaiser machte. Davon höre ich dann nirgendwo in den VTs etwas.
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Shurke schrieb:Antisemitismus ist meiner Meinung nach nicht weit verbreitet unter deutschen ohne Migrationshintergrund (s.o).
Naja, immerhin "meiner Meinung nach".
Es kommt darauf an, welches Jahr du betrachtest. 2012 galt noch die allgemeine Devise: Wir haben uns nun lange genug entschuldigt.
Ich bin dennoch der Ansicht, als wolle man den Antisemitismus instrumentalisieren, um Moslems aus dem Land zu werfen.
Ich werde den Verdacht nicht los als wolle Deutschland dadurch beweisen, dass es nun nicht mehr antisemitisch ist, indem es alle Palästinenser-Demos verbieten will.
Dadurch ist nichts bewiesen. Nicht falsch verstehen, Antisemitismus gehört verboten, Distanzierung der Moslems gehört dazu. Haben auch sehr viele gemacht, außer DITIB, die haben wohl noch keine entsprechende Order aus Ankara erhalten.
Dass die hier geflissentlich ignoriert werden, war vorauszusehen. Die Intention ist nämlich eine andere.
Auch vermisse ich irgendwie die Aussage: Ihr dürft Demonstrieren, lasst aber bitte den Juden Hass weg! Dagegen werden wir auf jeden Fall vorgehen!
Bewiesen wäre es meines Erachtens, wenn Deutschland im Falle einer Niederlage der israelischen Armee, militärisch intervenieren würde.
Den kleinen zu schlagen ist nicht schwer, mit dem Freund gegen einen starken Gegner stehen und seinen Teil einstecken, das wäre was.
Ist aber nicht in Libyen passiert, nicht im Irak und wird m. E. leider auch nicht in Israel, im Falle eines Falles, passieren.
Zum Antisemitismus der Moslems in Deutschland:
Laut Umfrage ist der Antisemitismus bei zwei Gruppen hoch. (Archiv-Version vom 28.09.2023) Bei den Rechtsradikalen und bei den Moslems. 22% aller Moslems finden Juden unsympathisch.
Soviel erstmal dazu.
Bei genauerem hinsehen, fällt jedoch etwas auf. Es gibt bedeutende Einflussfaktoren:
Dauer des Aufenthaltes:
Die höhere Zustimmung zu anti- semitischen Aussagen schwindet, je länger Migrant*innen in Deutschland leben.
Quelle:
https://mediendienst-integration.de/fileadmin/Dateien/MEDIENDIENST-Expertise_Antisemitismus_unter_Menschen_mit_Migrationshintergrund_und_Muslimen.pdf S.6
Diskriminierungserfahrungen:
Mehrere Studien zeigen, dass Diskriminierungserfah- rungen oft zu einem erhöhten Bedürfnis nach der Identifikation mit einer – religiösen, nationalen, ethnischen – „Eigengruppe“ führen. Das kann wiederum zu einer stärkeren Abgrenzung von vermeintlichen „Fremdgruppen“, darunter Juden*Jüdinnen, führen.23 Dies gilt insbesondere bei Jugendlichen, die ihre eigenen Diskriminierungserfahrungen mit jenen von Palästinenser*innen und Muslim*innen weltweit verbinden.
Quelle:
https://mediendienst-integration.de/fileadmin/Dateien/MEDIENDIENST-Expertise_Antisemitismus_unter_Menschen_mit_Migrationshintergrund_und_Muslimen.pdf S.6
Propaganda in den Herkunftsländern:
In einigen Herkunftsländern ist Antisemi- tismus weiter verbreitet als in Deutschland oder sogar Teil der staatlichen Propaganda.
Quelle:
https://mediendienst-integration.de/fileadmin/Dateien/MEDIENDIENST-Expertise_Antisemitismus_unter_Menschen_mit_Migrationshintergrund_und_Muslimen.pdf S.6
Das deckt sich auch mit der Tatsache, dass je näher ein Land geographisch an Israel liegt, umso höher die Werte.
Es finden sich Hinweise darauf, dass regionale bzw. nationale Diskurse einen stärkeren Einfluss auf negative Einstellungen gegenüber Juden*Jüdinnen haben als die religiöse Zugehörigkeit – so etwa ein in vielen muslimisch geprägten Ländern auch aufgrund der geographischen Nähe zu Israel (und damit ge- meinsamen politischen Geschichte und Gegenwart) verbreiteter Antizionismus, der in Antisemitismus umschlägt:35 In manchen Ländern – wie etwa Syrien – ist eine Identifi- kation mit der eigenen Nation in Abgrenzung zu Israel entstanden.
Quelle:
https://mediendienst-integration.de/fileadmin/Dateien/MEDIENDIENST-Expertise_Antisemitismus_unter_Menschen_mit_Migrationshintergrund_und_Muslimen.pdf S.8
Wichtig ist auch das hier:
Konservativ-autoritäre Einstellungen: Der „Berlin-Monitor“ 2019 vergleicht die höhe-
ren Zustimmungswerte unter Muslim*innen mit denen von AfD-Wähler*innen und schlussfolgert, dass diejenigen Muslim*innen, die antisemitische Ressentiments auf- weisen, sich „hinsichtlich ihres Werte-Kanons und Einstellungspotentials von konserva- tiven und autoritären Kreisen der [nicht-muslimischen] deutschen Bevölkerung nicht unterscheiden.“ 38 Der Antisemitismus ist also weniger Auswirkung der Religion als von konservativ-autoritären Einstellungen.39
Quelle:
https://mediendienst-integration.de/fileadmin/Dateien/MEDIENDIENST-Expertise_Antisemitismus_unter_Menschen_mit_Migrationshintergrund_und_Muslimen.pdf S.8
Aber auch sehr sehr wichtig:
Beim Sekundärantisemitismus ergibt sich ein anderes Bild: Muslim*innen zeigen im Vergleich zu Nicht-Muslim*innen in den meisten Studien vergleichbare oder geringere Zustimmungs- werte zu sekundärantisemitischen Aussagen.
Quelle:
https://mediendienst-integration.de/fileadmin/Dateien/MEDIENDIENST-Expertise_Antisemitismus_unter_Menschen_mit_Migrationshintergrund_und_Muslimen.pdf S.9
Die „Mitte“-Studie von 2012 zeigte: Während knapp ein Viertel aller Deutschen (23,8%) sekundärantisemitischen Aussagen zustimmten, galt dies nur für 20,8% der muslimischen Deutschen.40
Quelle:
https://mediendienst-integration.de/fileadmin/Dateien/MEDIENDIENST-Expertise_Antisemitismus_unter_Menschen_mit_Migrationshintergrund_und_Muslimen.pdf S.9
Was bedeutet das nun?
Wir gehen die Sache des Antisemitismus bei den 22% der Moslems falsch an. Wohlgemerkt: 22%, nicht alle! Wären alle Antisemitisch, dann würden wir das ganz anders mitbekommen.
Dass ihre Vorfahren mit dem dritten Reich nichts zu tun haben und auch nichts zu tun haben wollen, ist bekannt und kann man denen auch nicht übel nehmen, wer will den schon was mit Nazis zu tun haben.
Alle Moslems, die ich kenne, trifft ein Besuch in Auschwitz genauso hart, wie den Nicht-Migranten. Nur gibt es einen Unterschied:
Deren Vorfahren waren nicht an Auschwitz beteiligt.
Kurz gesprochen: Während der Nicht-Migrant sagt: "Mein Gott, was hat
mein Opa gemacht?" sagt der Migrant: "Mein Gott was hat
dein Opa gemacht?"
Worauf wir bauen sollten, ist die Aussage, dass Antisemitismus auf keinen Fall das Nahost-Problem löst.
Das ist auch kein Hirngespinst, sondern eine Tatsache: Dem jüdischen Mitbürger hierzulande, oder überhaupt irgendwo auf der Welt Angst zu machen, oder gar Gewalt anzutun löst den Nahost-Konflikt nicht, im Gegenteil: Alles wird Schlimmer!
Die Hamas ist doch das Beste Beispiel: Die arabischen Staaten sind entsetzt darüber, dass die Hamas wahllos Zivilisten getötet hat, das Ganze auch noch mit den Rufen "Allahu akbar!" gefilmt hat und dadurch die Opfer verhöhnt. Mehr noch: Sie mischen sich unter die Palästinenser und benutzen die als Schutzschilde, getreu der Intention: "Wir haben eure Zivilisten grausam getötet, nun erwarten wir die gleiche Höflichkeit von euch."
Fedaykin schrieb:Immerhin 1400 Jahre Konflikt liegt da zugrunde.
Welcher 1400 Jahre andauernder Konflikt?
Soweit ich weiß, gab es nur den Konflikt der Kreuzritter, den Konflikt der Rückeroberung Granadas und den Konflikt der Osmanischen Expansion.
Ansonsten wurde gehandelt und sogar Bündnisse geschlossen.