Ist Antisemitismus wieder "in"?

In Bezug auf Antisemitismus habe ich ein äußerst ungutes Gefühl, zu was Märtyrer gut sein sollen!
Die Kombination finde ich unpassend!

Optimist schrieb:Und da kann man nur dankbar sein, dass es auch Märtyrer gibt, welche notfalls ihr Leben für ihre Überzeugungen riskieren würden.

Diese Dankbarkeit geht mir ab!

Optimist schrieb:Und da kann man nur dankbar sein, dass es auch Märtyrer gibt, welche notfalls ihr Leben für ihre Überzeugungen riskieren würden

eckhart schrieb:Diese Dankbarkeit geht mir ab!

häng dich doch bitte nicht so an dem Wort "Märtyrer" auf, ich hatte doch nun erkärt was ich damit meinte und dass ich mich da wohl in der Wortwahl möglicherweise etwas vergriffen hatte.

Also noch mal: setze bitte für "Märtyrer" einfach nur "Menschen" ein - ich mach es mal in meiner Äußerung:

Optimist schrieb:Und da kann man nur dankbar sein, dass es auch Menschen gibt, welche notfalls ihr Leben für ihre Überzeugungen riskieren würden

damit ist z.B. gemeint, wenn sich Leute für Juden einsetzen würden (z.B. wenn jemand die Israel-Fahne raus hängt usw.) - selbst wenn sie dabei riskieren, dass man sie dafür angreift oder sie große Nachteile in Kauf nehmen müssten -> kein Grund zur Dankbarkeit?

eckhart schrieb:Diese Dankbarkeit geht mir ab!

deine Sache, Andere sind vielleicht dankbar, wenn jemand Mut genug hat, sich einzusetzen.

Optimist schrieb:Andere sind vielleicht dankbar, wenn jemand Mut genug hat, sich einzusetzen.

Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dem Wirt eines jüdisches Restaurants zu helfen die Täter zu ermitteln, wenn er mit Steinen beschmissen wird.
Das ist für mich keine Mutfrage.
Meine Sache!

eckhart schrieb:Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dem Wirt eines jüdisches Restaurants zu helfen die Täter zu ermitteln

Täterermittlung ist ja nun auch nicht so eine Mutsache, wie z.B. der Vorschlag, dass alle Menschen eine Israelfahne ins Fenster hängen sollen.
Die Täter bekämen ja deine Ermittlungen nicht direkt mit oder sagst du denen dann, dass du dabei geholfen hattest?

Optimist schrieb:Die Täter bekämen ja deine Ermittlungen nicht direkt mit oder sagst du denen dann, dass du dabei geholfen hattest?

Wer was mitbekommt ist mir egal.

eckhart schrieb:Wer was mitbekommt ist mir egal.

ändert aber nichts an der Tatsache, dass eine Ermittlung nicht so riskant ist wie ein direktes Eingreifen in einer Gefahrensituation oder zur Schau-Stellung von Symbolen.

Optimist schrieb:ändert aber nichts an der Tatsache, dass eine Ermittlung nicht so riskant ist wie ein direktes Eingreifen oder zur Schau-Stellung von Symbolen.

Da hast Du recht!
Ernittlungen sind nichts weiter als der Polizei zu sagen, was man gesehen hat: Nämlich das klammheimliche Wegschleichen in die Richtung -> Null Mut erforderlich dafür umso hilfreicher.

Symbole schau stellen Prima! Find ich toll! Echt.

Der Punkt ist:
Etwas Riskantes zu tun um jemanden (in diesem Falle Juden) zu helfen, sehe ich nicht als Selbstverständlichkeit an, so wie du hier bekundet hast:

Optimist schrieb:Andere sind vielleicht dankbar, wenn jemand Mut genug hat, sich einzusetzen.

eckhart schrieb:Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit
... Das ist für mich keine Mutfrage

na wenn man keinen Mut braucht, einem Opfer bei einem Angriff zu helfen oder Symbole zu zeigen, wo man genau weiß, dass man für diese angefeindet werden kann ... dann musst du das halt so sehen - ich sehe es anders.

Optimist schrieb:Der Punkt ist:
Etwas Riskantes zu tun um jemanden (in diesem Falle Juden) zu helfen, sehe ich nicht als Selbstverständlichkeit an, so wie du hier bekundet hast:

Juden zu helfen, indem ich Islamisten/Rechtsextremisten verrate, ist mir jedes Mittel recht.
Degegen:
Etwas Riskantes zu tun, da bin ich raus!
Ende.

Ich habe keinen Alkohl getrunken muss man wissen.

eckhart schrieb:Etwas Riskantes zu tun, da bin ich raus!

na da sind wir uns doch einig.
Ansonsten hast du wie so oft von B gesprochen, während es zuvor um A ging.
Und das hat auch nichts mit unserem Gespräch zu tun:

eckhart schrieb:Ich habe keinen Alkohl getrunken muss man wissen.

Um noch mal zu erinnern, worum es ursprünglich eigentlich ging, das war das hier:

Optimist schrieb:ich denke, es ist klar was ich meinte: nämlich Leute, welche für ihre Überzeugungen sterben würden.
Die Einen sind bereit dafür zu sterben oder große Nachteile in Kauf zu nehmen und Andere nicht.
Und Letzteren kann man keinen Vorwurf daraus machen, wenn ihnen ihre Sicherheit wichtig ist. DAS war der eigentlich Punkt meiner Aussagen - bezüglich des Zitates von @Rick_Blaine ...

-> das Beispiel aus seinem Zitat:

Rick_Blaine schrieb:Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Jude...
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte."

und damit ist das Gespräch über dieses Thema für mich nun beendet.

Tripane schrieb:In einem Land wie Deutschland, in dem ein großer Teil der Bevölkerung ein hochgradig gestörtes Verhältnis zur eigenen Flagge hat, käme mir das allerdings recht affektiert vor.

Sich zu jeder WM und EM Wimpel in den Nationalfarben ans Auto zu heften finde ich sehr gestört, stimmt. Ändert aber nichts an der historischen Notwendigkeit Israels und der Idee sich solidarisch mit dem einzigen staatlich organisierten jüdischen Schutzraum zu zeigen.

Tripane schrieb:In einem Land wie Deutschland, in dem ein großer Teil der Bevölkerung ein hochgradig gestörtes Verhältnis zur eigenen Flagge hat, käme mir das allerdings recht affektiert vor.

Ich finde halt, wenn man die Kritik am Staat Israel nicht bei den hier lebenden Juden abladen will sollte man als Solidarisierung auch nicht ausgerechnet die israelische Fahne nehmen. Ich finde dieses Symbol hier super:



Quelle: https://www.nordkirche.de/nachrichten/nachrichten-detail/nachricht/solidaritaet-nach-antisemitischem-anschlag-in-hamburg

paranomal schrieb:Sich zu jeder WM und EM Wimpel in den Nationalfarben ans Auto zu heften finde ich sehr gestört, stimmt.

Was ist daran falsch, wenn man Fan dieser Mannschaft ist? Zwingt Dich ja niemand, aber Fans als gestört zu bezeichnen, tut man wohl nur, wenn der Schalke Fan sein Auto schwarzgelb lackiert.
Was den staatlich organisierten Schutzraum angeht, hat Israel jetzt schon Probleme, weil viel zu viele Menschen aus den ehemaligen Sowjetrepubliken nach Israel ziehen und dort die Mieten explodieren. Irgendwann wird da ein Stop kommen.
@oldzambo
Das Symbol ist gut, weil es die Politik rausnimmt
Was den erstarkten Antisemitismus angeht, hat die deutsche Regierung den durch verfehlte Migrationspolitik und falsche Toleranz selbst herbeigerufen. Es war vorhersehbar, dass manches für jüdische Mitmenschen dadurch nicht einfacher wird, so gern man es auch anders wünscht.

abberline schrieb:Was ist daran falsch, wenn man Fan dieser Mannschaft ist?

hat niemand getan

abberline schrieb:Zwingt Dich ja niemand, aber Fans als gestört zu bezeichnen,

Er hat auch niemanden als gestört bezeichnet, weil er Fan einer Mannschaft ist.

Vielleicht solltest du dich mehr konzentrieren beim Lesen?

@Groucho
Ich geh auf Deine üblichen Provokationen nicht ein.

paranomal schrieb:Sich zu jeder WM und EM Wimpel in den Nationalfarben ans Auto zu heften finde ich sehr gestört, stimmt.

Menschen bzw Fans deshalb als gestört zu bezeichnen, ist eben albern und sagt viel aus.
Ist aber jetzt hier OT, es ging ja primär um das oben genannte Solidaritätssymbol ohne Flagge.

abberline schrieb:Ich geh auf Deine üblichen Provokationen nicht ein.

Es provoziert dich, wenn man dir erklärt, dass du einen user falsch wieder gibst?

Also ich finde es eher provozierend und trollend, wenn man Aussagen von usern derart falsch wieder gibt.

abberline schrieb:Menschen bzw Fans deshalb als gestört zu bezeichnen, ist eben albern und sagt viel aus.

Menschen falsch zu zitieren und die Richtigstellung als Provokation zu bezeichnen, ist albern und sagt viel aus!

abberline schrieb:Was ist daran falsch, wenn man Fan dieser Mannschaft ist?

Albern ist es halt, wenn man es nur ist, weil "Deutsch" im Personalausweis steht. Und wenn man sportliche Wettbewerbe zum Anlass nimmt, um als "wir" anzutreten und in peinlichem Merchandise-Wahn die Verpflichtung zur Nationalromantik zu Schau zu stellt, dann erzeugt das in mir einen gesunden Ekel.

abberline schrieb:Was den staatlich organisierten Schutzraum angeht, hat Israel jetzt schon Probleme, weil viel zu viele Menschen aus den ehemaligen Sowjetrepubliken nach Israel ziehen und dort die Mieten explodieren. Irgendwann wird da ein Stop kommen.

Keine israelische Regierung wird jemals einen Juden aus diesem Grund an der Grenze abweisen.

@paranomal

paranomal schrieb:Keine israelische Regierung wird jemals einen Juden aus diesem Grund an der Grenze abweisen.

Das ist erst einmal richtig, ich kann halt nur aus eigenen Gesprächen mit Menschen aus Tel Aviv sagen, dass lt denen die Stimmung bezüglich weiteren Einwanderern eher skeptischer wird, gerade unter den jüngeren Leuten. Hintergrund ist wohl, dass die Mietpreise jetzt schon extrem steigen und die Wohnungen knapp werden, wenn nicht mehr Siedlungsgebiete entstehen. Problem ist halt, dass die Situation in Israel eine besondere ist, was Einwanderung etc angeht, viele jüngere an diesem Grundsatz aber nicht mehr zwangsläufig festhalten wollen. Das ist ein komplexes Thema, sicher hier zu sehr OT
Was Antisemitismus hierzulande angeht, müsste man zb in Schulen viel härter durchgreifen. Der grösste Teil des "aktuellen" Antisemitismusproblems dürfte importiert sein.

abberline schrieb:Der grösste Teil des "aktuellen" Antisemitismusproblems dürfte importiert sein.

Reimportiert trifft es wohl eher. Jedoch muss der Antisemitismus als grundlegendes Problem verstanden werden. Gerade unter dem noch frischen Eindruck der "Hygienedemos" und dem dort facettenreich zur Schau gestellten Antisemitismus, dem Anschlag in Halle, usw. wäre es fatal das ganze als Migrantenproblem abzutun.

@paranomal
Das besondere ist das bei dem importieren Rassismus auch linke fleißig mitmachen. Bei europäischen Neonazis würden die nicht mitmachen.