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Ist Antisemitismus wieder "in"?

7.833 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Islam, Judentum, Antisemitismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist Antisemitismus wieder "in"?

16.05.2021 um 00:48
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Ähm, willst du mit Leuten die eine gegensätzliche Meinung haben, etwa keinen Dialog führen? Haste deinem syrischem Freund auch erstmal gesagt, dass er ein Gedankenverbrecher ist? :D Ist doch lachhaft, natürlich ist Diskurs, Annährung und Verständigung die einzige langfristige Lösung, wenn wir nicht entweder eine Seite unterdrücken oder vollständig auslöschen wollen - langfristig.
Im Ernst, was sind die beiden Möglichkeiten den Konflikt Palästinas und Israels zu lösen? Entweder Verständigung durch Diskurs, der sicher noch ein paar Generationen braucht, oder Krieg bis zum ultimativen Sieg einer Seite.

Welche Variante präferierst du?
Den ultimativen Sieg einer Seite. Warum? Lieber ein Schrecken mit Ende als ein Schrecken ohne Ende. Si vis pacem para bellum.

Die Israelis werden die Vernunft der Palästinenser nicht wieder herstellen können. Womöglich weil sie nie vorhanden war.
Seitens der Palästinenser wird nur das komplette Verschwinden der Israelis akzeptiert.

Warum sollte sich hier mit "Dialogen" etwas ändern. Nicht dein Ernst oder?

Der einzige Weg ist, dass die Nachbarländer Israels alle militanten und staatsgefährdeten Palästinenser aufnehmen.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

16.05.2021 um 01:14
@Ginnungagap

Okay. Deine Meinung ist ebenso legitim wie meine, also wo ist das Problem?

Ich glaube halt daran, dass der Großteil der leidtragenden Palästinenser gerade im Gazastreifem völlig unschuldige Menschen sind, die an einem Krieg vielleicht ebenso wenig Interesse wie ich; jedenfalls aber weniger als du und diesen halt auch schlicht nicht verdient haben.

Ist ja okay, wenn du das abschlachten von Menschen befürwortest, sicher ist das auch eine Lösung. Vielleicht führt das zu einem Ende des Antisemitismus.
Das zu glauben ist legitim, aber doch etwas naiv, wenn man mich fragt.

Ich verträte ja die selbe Meinung wenn ich glauben könnte, dass Ziel damit zu erreichen. Krieg ist oft ein legitimes Mittel, aber er muss auch seinen Zweck erfüllen können. Ich glaube nicht, dass deiner dies könnte.
Ebenso wenig wie die Golfkriege irgendwelchen Terror eingedämmt hätten.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

16.05.2021 um 01:30
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Ist ja okay, wenn du das abschlachten von Menschen befürwortest, sicher ist das auch eine Lösung. Vielleicht führt das zu einem Ende des Antisemitismus.
Und wieder mal.

Was genau hat die jetzige Politik Israels mit 1000 jahre alten Antisemitismus zu tun?


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

16.05.2021 um 01:37
@Jordy80

Ich glaube jedenfalls, dass man diesen ganzen Aspekt in zwei Teilbereiche aufteilen muss: den politischen und den sozialen. Auf den ersteren haben wir wenig Einfluss, den fechten die Staaten unter sich aus. Diesen Konflikt könnten wir zu weniger später Stunde gerne erneut beleuchten und ich würde auch dazu meine Lösungsansätze erläutern.

Der soziale Aspekt findet hier statt - Antisemitismus und Rassismus sind immer auch Ausdruck mangelhafter Bildung und Sozialisation. Dort muss man ansetzen: den Zugang zu Bildung erleichtern und Schwerpunkte da setzen, wo sie notwendig sind. Schule ist ein Instrument des Staates, Religionsverständigung zu schaffen. Wir sind ein säkularer Staat und gemischtreligiöse Schulklassen, die eben nicht, wie bei uns üblich, separiert wurden, könnten mit besonderen pädogischer Unterstützung ein Anfang sein. Auch in Kitas und Krippen kann das beginnen, wenn alle Zugang zu solchen Einrichtungen haben - und zwar aller Glaubensrichtungen. Daraus folgt das Aufbrechen von Parallelgesellschaften. Ich finde auch die Kirche, als dritte abrahamitische Religion, sollte gerade in diesem Feld früher tätig werden. Teils gibt es solche Programme bereits. Wichtig ist die genaue Kontrolle, aber auch die Zusammenarbeit mit Institutionen wie der DiTib, die viele Moscheen betreibt.
Natürlich ist die "aktuelle" Generation zu weiten teilen "in den Brunnen gefallen". Das sind die Versäumnisse unserer Gesellschaft der letzten Jahre.

Höchste Zeit die Flinte aus dem Korn zu suchen und die Versäumnisse aufzuholen, finde ich.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

16.05.2021 um 01:39
Zitat von Jordy80Jordy80 schrieb:Was genau hat die jetzige Politik Israels mit 1000 jahre alten Antisemitismus zu tun?
Die aktuellen Proteste richten sich genau dagegen?

Die beschweren sich jedenfalls nicht über die toten Erstgeborenen im ägyptischen Exil oder sowas, sondern das aktuelle Verhalten des Staates Israel.

Wasauchimmer.

Ganz nebenbei, gar nicht auf dich bezogen, habe ich teils das Gefühl das manche allzu gerne ihre Islamfeindlichkeit unter einer großen, (vorgeblichen?) Portion Bekenntnisse zu Israel zu verstecken versuchen.
Das nur am Rande und auf niemanden persönlich bezogen, der Eindruck entsteht auch in durch mein persönliches Umfeld.


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16.05.2021 um 01:53
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Die aktuellen Proteste richten sich genau dagegen?
Nein, tun sie nicht. Wenn ich Plakate von "Zionistenschweinen" und "Israel-Kindsmördern" lese, dann hat das eindeutig einen antisemitischen Hintergrund. Und wenn man vor Synagogen zieht, um das Ganze auch noch anzuheizen, dann weißt du genau so gut wie ich, dass das eine andere Symbolik hat.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Ganz nebenbei, gar nicht auf dich bezogen, habe ich teils das Gefühl das manche allzu gerne ihre Islamfeindlichkeit unter einer großen, (vorgeblichen?) Portion Bekenntnisse zu Israel zu verstecken versuchen.
Kann sein. Nur hat das mit mir wenig zu tun...ich habe muslimische Freunde, aber eine meiner besten Freundin ist Jüdin. Obwohl sie ihre Religion noch nicht mal lebt, hat sie mittlerweile Angst.

Und darauf reagiere ich nun mal auch. :D


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16.05.2021 um 02:44
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Ist ja okay, wenn du das abschlachten von Menschen befürwortest, sicher ist das auch eine Lösung.
Sag mal gehts noch? Wo habe ich denn so etwas befürwortet.
Zitat von GinnungagapGinnungagap schrieb:Der einzige Weg ist, dass die Nachbarländer Israels alle militanten und staatsgefährdeten Palästinenser aufnehmen
Nennst du das abschlachten?

Dort unten würden nur die einen die anderen abschlachten, wenn sie denn nur könnten. Wie bereits im Nachbarland Syrien.


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16.05.2021 um 05:51
Vielleicht ist es auch sinnvoll, insbesondere mit Blick auf die derzeitige Situation im Nahen Osten, mit differenzierten Begriffen zu arbeiten.


Es gibt nämlich auch den Begriff des "Antizionismus". Dieser Begriff beschreibt Personen, die sich gegen das Existenzrecht des Staates Israel aussprechen.

Ein Antizionist muss sich erst dem Vorwurf des Antisemitismus stellen, wenn er zusätzlich judenfeindliche Stereotype in seiner Argumentation verwendet.


Ich würde sogar soweit gehen, dass in den arabischen Gesellschaften im Nahen Osten, der Antizionismus weitaus häufiger anzutreffen ist, als der Antisemitismus.

Den Antisemitismus verorte ich eher in Gesellschaften, in denen jüdische Menschen als integrierte Minderheit leben, oder in Gesellschaften in denen Juden lebten, die zwischenzeitlich in Israel ihre Heimat gefunden haben.



Auch wäre es sinnvoll, dass gerade wir als Deutsche, den Begriff des Antisemitismus , um eine größere Diskussionsschärfe zu bekommen, um den Begriff des "sekundären Antisemitismus" erweitern.

Der sekundäre Antisemitismus, entsteht aus dem Reflex der Schuldabwehr gegenüber dem Holocaust. Zusätzlich ist er geprägt vom Motiv der Täter-Opfer-Umkehr.


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16.05.2021 um 05:56
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Gehts noch pathetischer? :D Ne Spur runter vom Pathos, dann wirkt es auch weniger aufgesetzt.
Ich sehe keinen Grund das irgendwie lockerer zu sehen. Das ist nun mal kein Thema für sarkastische Witze.

Wer hier friedlich für Palästina demonstrieren will kann das machen. Das finde ich zwar auch nicht doll muss ich auch gar nicht. Aber das ist ein Kern der Demokratie.

Wer hier jüdisches Leben oder Symbole oder Synagogen attackiert sollte in jedem Fall inhaftiert und falls hier eingewandert aus der Haft abgeschoben werden. Und dessen Vermögen sollte eingezogen und der israelischen Armee gespendet werden.

Hier muss unser Staat jetzt zeigen dass die Verbundenheit mit Israel und den hier lebenden Juden nicht nur Garnitur für Feiertagsansprachen ist.


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16.05.2021 um 09:32
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Hier muss unser Staat jetzt zeigen dass die Verbundenheit mit Israel und den hier lebenden Juden nicht nur Garnitur für Feiertagsansprachen ist.
Der Staat ist hilflos, wenn z.B. von manchen gefordert wird, dass bei gewaltbereiten Demonstranten nicht hart durch gegriffen werden soll - notfalls mit Waffen (z.B. Gummigeschossen, Wasserwerfern usw), wenn also die Polizei deeskalierend wirken soll.
Das macht halt auf diese gewaltbereiten Demonstranten keinen Eindruck, weil sie ihre Ideologie unbedingt durchsetzen wollen.


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16.05.2021 um 09:59
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wer hier jüdisches Leben oder Symbole oder Synagogen attackiert sollte in jedem Fall inhaftiert und falls hier eingewandert aus der Haft abgeschoben werden. Und dessen Vermögen sollte eingezogen und der israelischen Armee gespendet werden.

Hier muss unser Staat jetzt zeigen dass die Verbundenheit mit Israel und den hier lebenden Juden nicht nur Garnitur für Feiertagsansprachen ist.
Sehe ich auch so. Aber solange solche Videos um die Welt gehen, na ja, scheint sich das doch alles auf Feiertagsansprachen zu reduzieren.

Dass man so was wieder auf deutschen Strassen hören kann ist schon unglaublich:

https://twitter.com/i/status/1392622411774840832 (Archiv-Version vom 13.05.2021)


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16.05.2021 um 10:10
@Rick_Blaine

Für so einen Mob sollte direkt von der Demo die Heimreise losgehen. Das wäre ein deutliches Zeichen der Solidarität mit den hier lebenden Juden.


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16.05.2021 um 10:17
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Für so einen Mob sollte direkt von der Demo die Heimreise losgehen. Das wäre ein deutliches Zeichen der Solidarität mit den hier lebenden Juden.
Ist natürlich schwierig, weil viele hier zu Hause sind, aber volle härte des Gesetzes wäre das mindeste. Der Staat muss da schon sehr deutlich reagieren, das sehe ich auch so.


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16.05.2021 um 10:18
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Der Staat ist hilflos, wenn z.B. von manchen gefordert wird, dass bei gewaltbereiten Demonstranten nicht hart durch gegriffen werden soll - notfalls mit Waffen (z.B. Gummigeschossen, Wasserwerfern usw), wenn also die Polizei deeskalierend wirken soll.
@Optimist

In dem Moment wo eine israelische Flagge abgehängt wird als Zeichen der Hilflosigllkeit vor einem gewaltbereiten Mob zeigt man dass man nichts aus der Geschichte gelernt hat.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

16.05.2021 um 10:20
„Beschießt Tel Aviv, beschießt Tel Aviv, beschießt Tel Aviv“, rufen Hunderte auf der Berliner Sonnenallee auf arabisch. Es ist kurz vor 16 Uhr am Samstag Nachmittag. Palästina-Flaggen wehen in der Luft, Kufiyah-Tücher werden hochgestreckt. Wenige Sekunden später knallt es. Böller fliegen auf eine Polizeikette, Flaschen hinterher.
Es folgen Straßenschlachten. Behelmte Polizisten stürmen immer wieder in die Menge, sprühen Pfefferspray. Auf die Flaschenwürfen der Masse folgen Pflastersteine. „Allahu akbar“, schreien Hunderte. Zu diesem Zeitpunkt ist die Demonstration zum „Nakba“-Tag längst aufgelöst, weil keine Abstände eingehalten und kaum Mund-Nasen-Bedeckung getragen wurde. Zuvor rief die Polizei mehrmals zum Verlassen der Straße auf, dem wurde nicht nachgekommen.
Am sogenannten „Nakba“-Tag versammelten sich insgesamt rund 6.500 Menschen am Samstag in Berlin. Auch in Frankfurt am Main, Stuttgart und Mannheim gehen Menschen auf die Straße. Alljährlich erinnern Pa­läs­ti­nen­se­r*in­nen an den 14. Mai 1948, an die „Katastrophe“ (arabisch: „Nakba“) der israelischen Staatsgründung und der eigenen Vertreibung. Weltweit fanden Demonstrationen statt. Alleine in London versammelten sich laut dortigen Organisatoren 150.000 Menschen, auch in Paris, Madrid und Athen wurde protestiert.
In diesem Jahr fällt der „Nakba“-Tag in eine Woche der Eskalation im Nahen Osten. Seit Montag schossen palästinensische Terrororganisationen wie Hamas 2.300 Raketen auf Israel, teilt das israelische Militär mit. Im gleichen Zeitraum wurden rund 640 Stellungen der Hamas in Gaza in Reaktion beschossen, so die israelische Luftwaffe. Dabei starben mittlerweile 140 Menschen in Gaza und 10 Menschen in Israel. Viele mehr wurden verletzt. Zudem kommt es überall in Israel seit Tagen zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen jüdischen und arabischen Israelis.
Das Netzwerk „Samidoun“ rief international zu Protesten auf. Die Organisation wurde erst im März vom israelischen Staat als Terrorgruppierung eingestuft, sie sei eine „Vorfeldorganisation“ der „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP), heißt es. Letztere gilt auch der EU als Terrororganisation. Die Demonstration soll der Auftakt für eine „Woche des palästinensischen Kampfes“ werden, der Online-Aufruf wird vom Bild eines mit Maschinengewehr Bewaffneten flankiert.
Dämonisierung Israels
Am Berliner Hermannplatz, wenige Meter vom späteren Auflösungsort der Demonstration entfernt, versammeln sich am Samstag Nachmittag Tausende. Die meisten sind gehüllt in palästinensische Flaggen, Fahnen der Türkei und Syrischen Republik wehen daneben. 3.500 Menschen sind insgesamt gekommen, teilt die Polizei auf telefonische Anfrage mit.
Einer von ihnen ist Erol, ein 53-jähriger Berliner mit türkischen Eltern. Er hält ein Porträt des türkischen Präsidenten in die Luft. „Erdogan ist gegen alle Schweinereien: Faschismus, Zionismus, Imperialismus“, erklärt der Mann. Woran der Frieden in der Welt scheitere, scheint für ihn klar. Israel und die USA würden „die Völker der Welt“ durch „weltweite Verschwörungen“ spalten und unterwandern.
Auf vielen Schildern wird Israel dämonisiert, dem Staat wird etwa ein „Genozid“ oder gar ein „Holocaust“ unterstellt. „Palästina hat es satt, den europäischen Mord an Juden zu bezahlen“, hat eine junge Frau auf ein Pappschild geschrieben.
„Allahu akbar“, schallt es derweil über den Hermannplatz. In der Mitte des Platzes wehen eine Hand voll kleiner roter Fahnen mit gelbem Hammer-und-Sichel-Symbol. „Wir sind Kommunisten“, sagt einer von ihnen. Wie das zu den religiösen Sprechchören passt? Mit einem Journalisten will der Mann nicht sprechen, „das Gespräch ist beendet“, sagt er.
An der Spitze des Aufzugs steht ein Mann, Mitte 20. „Gaza dafür zu kritisieren, dass sie Bomben zurückschlagen ist genauso wie eine Frau zu kritisieren die ihre Vergewaltiger schlägt“, steht auf seinem Schild. Die über 2.300 Raketen, die auf Israels Städte geschossen wurden, nennt er „harmlos“ und lacht. „Die Raketen aus Gaza machen nichts, vielleicht geht mal ein Auto kaputt“, behauptet er.
Polizei löst Demonstration auf
Die Demonstration läuft kurz nach 15 Uhr in die Sonnenallee. „Kindermörder Israel“, rufen einige. „Viva, viva Palästina“, andere. Aus vielen Fenstern hängen Palästina-Flaggen, An­woh­ne­r*in­nen bejubeln den Protestzug. Islamistische Parolen und Symbole mischen sich mit antiisraelischen Boykottaufrufen, einigen roten Flaggen und vereinzelten Hammer-und-Sichel-Fahnen. Einzelne verwenden Stirnbänder im Stile der Hamas. Jour­na­lis­t*in­nen werden regelmäßig bedroht, „Lügenpresse“ schreit es ihnen entgegen, einige werden gar zum Kampf aufgefordert.
Im vorderen Bereich werden klar antisemitische Parolen und antiisraelische Vernichtungswünsche gerufen. „Oh Qassam, oh Liebling – schlag zu, zerstör Tel Aviv“, ruft ein Pulk junger Männer auf arabisch. Oder: „Chaibar, Chaibar, ihr Juden, Mohammeds Heer kommt bald wieder“. Sie beziehen sich damit auf einen Angriff der Truppen Mohammeds auf eine jüdische Ortschaft im Jahr 628. Niemand stört sich daran.
Mittendrin beklagt jedoch ein Plakat, dass Kritik an Israel noch kein Antisemitismus sei.
Nach wenigen Hundert Metern ist Schluss. Die Polizei hält den Demonstrationszug auf, ruft mehrfach aufgrund der Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz zum Verlassen auf. Doch daran denkt die Masse nicht. Als die Polizei ankündigt, nun zu „unmittelbarem Zwang“ zu greifen, eskaliert die Lage. „Ihr Juden!“, brüllt ein aufgebrachter Mann der Polizei immer wieder entgegen. Erst gegen 17:30 Uhr ist die Versammlung beendet, davor schießen Demonstrierende dutzende Böller und Feuerwerk auf die Polizei, Flaschen und Steine fliegen hinterher.
Zur gleichen Zeit bewegt sich ein Demonstrationszug aus Kreuzberg in Richtung Neukölln. Etwa 2.500 sind dem Aufruf von „Palästina spricht“ gefolgt, schätzt die Polizei am Samstag Abend. Zwar wirkt das Publikum der Demo, kurz bevor sie Neukölln erreicht hier deutlich alternativer und linker. Eine Fahne der Linkspartei ist zu sehen, die antiisraelische Boykott-Kampagne BDS ist da, es wird zu „Dekolonierung“ Israels aufgrufen. Und auch hier wird nicht viel vom Existenzrecht Israels gehalten: „1, 2, 3, 4 – Israel no more!“, rufen einige. „Israel bombadiert, Deutschland finanziert“, steht etwa auf Plakaten.
https://taz.de/Pro-Palaestina-Demos-weltweit/!5772473/


Es wird Zeit, dass Politiker und andere Verantwortliche mal genauer hinschauen, was sich für Gedankengut in bestimmten Kreisen ausbreitet.
Es wäre eine Schande für diese Gesellschaft, wenn die Vorfälle bei diesen Demonstrationen (insgesamt gab es gestern drei in Berlin) nicht hart bestraft werden würden. Hoffentlich wird es eine juristische Aufarbeitung und harte Strafen zur Abschreckung geben.


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16.05.2021 um 10:24
@Kreuzbergerin

Dafür ist es längst zu spät, Berlin ist diesbezüglich schon seit Jahrzehnten lost.


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16.05.2021 um 10:37
@Kreuzbergerin


Schlimm was passiert,

Dabei bin ich mir als laie fast sicher das sich somanche Palästiner und Juden sich gut verstanden haben.
Sie haben zusammen gewohnt und gelebt.

ES wird nur mal wieder angestachelt von außen meine ansicht nach.

So kommt auch keine ruhe rein.

Wir sollten uns raus halten und nicht noch mehr anstacheln lassen.

So kommt auch wut hier hoch. Musste verboten werden die demo.

Auf beide seiten. Und sie sollen hier zeigen das es doch zusammen geht. Sonst ist ein volk zuviel hier.

Wer es ist kann ich nicht beantworten.

Hörte es gibt genauso gut fanatische Juden wie Palästiner .

Und dazwischen gibt es viel mehr normale leute die froh sind in frieden zu leben und ein Job zu haben.


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16.05.2021 um 10:44
Zitat von GinnungagapGinnungagap schrieb:Sag mal gehts noch? Wo habe ich denn so etwas befürwortet.
Na hier:
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Entweder Verständigung durch Diskurs, der sicher noch ein paar Generationen braucht, oder Krieg bis zum ultimativen Sieg einer Seite.
Deine Antwort:
Zitat von GinnungagapGinnungagap schrieb:Den ultimativen Sieg einer Seite. Warum? Lieber ein Schrecken mit Ende als ein Schrecken ohne Ende. Si vis pacem para bellum.



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Ist Antisemitismus wieder "in"?

16.05.2021 um 10:49
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Na hier:
Ok kann man hineininterpretieren. Ich meinte die nicht belehrbaren in die Nachbarländer zu ihren Brüdern treiben und die Militanten bekämpfen.

Jedoch nicht pauschales abschlachten aller dort Lebenden Nichtjuden.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

16.05.2021 um 10:49
Ergänzung, meine hier und dort.


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