Also der Tagesspiegel hat ein Kommentar zu den Antisemitischen vorfällen in Berlin veröffentlicht.
Drei junge Berliner gerieten in die Demonstration, zwei von ihnen trugen einen Davidstern als Kette um den Hals. Sie dokumentierten die Parolen und Plakate, wurden umringt und beschimpft, einer wurde körperlich angegriffen.
In einer realen Welt sollten die Menschen für die Werte der idealen Welt eintreten und kämpfen. Sie sollten aber auch „common sense“ besitzen, Realitätsbewusstsein. Sie sollten eine Situation bewerten und verstehen können. Sie sollten unterscheiden können zwischen erlaubten und klugen Handlungen. Rechtmäßiges und Gebotenes sind nicht immer deckungsgleich.
Wer fühlt sich wodurch provoziert? Wichtig hier: Das Opfer bleibt immer Opfer, ist niemals auch nur mitschuld an den Taten der Täter. Aber vielleicht wäre es keine gute Idee, im Antifa-T-Shirt auf eine Reichsbürger-Veranstaltung zu gehen. Oder einen AfD-Stand direkt vor dem besetzten Haus in der Rigaer Straße aufzubauen. Oder am „Tag der Republik“, dem türkischen Nationalfeiertag „Cumhuriyet Bayrami“, sich mit einem großen Konterfei des islamischen Predigers Fethullah Gülen unter Erdogan-Anhänger zu mischen.
Quelle:
https://www.tagesspiegel.de/politik/mit-davidstern-in-der-palaestinenser-demo-nicht-alles-was-erlaubt-ist-ist-auch-klug/27242422.htmldas Kommentar vom Tagesspiegel ist ja echt abscheulich kein Wunder das der Autor des Hauptartikels sich davon Distanziert.
Warte schon auf Teil 2 "Sexy Angezogene Frau selbst Schuld nach Vergewaltigung in Banditos Clubhaus" und Teil 3 "Kopftuch tragende Frau selbst schuld als Sie am Rande einer Neo Nazi Kundgebung angegriffen wird"
Einfach ekelhaft der Artikel und Victim Blaming. Die vergleiche mit anderen Situationen sind imo auch sehr Absurd man könnte den Eindruck bekommen er "versteht" die Täter.
Interessant auch in Welchem zusammenhang das Wort Antisemitismus das einzige mal im Text fällt nämlich "wegen" der Polizei. Ist hoffentlich nur Zufall. Aber wäre im Linken Spektrum nichts neues. Er nennt die Demonstranten um die es geht nicht einmal beim Wort den es sind ganz klar "Antisemiten" den der Hass auf den Davidstern ist genau das.
Der Autor des Hauptartikels hat sich auch schon geäustert und ist nicht gerade erfreut über dieses Kommentar
Ich arbeite sehr gerne für den Tagesspiegel und schätze die Meinungsvielfalt in der Redaktion, dennoch muss ich an diesem Punkt klarstellen: Ich habe über die antisemitische Attacke auf drei junge Berliner:innen nicht berichtet, damit am Ende ein Kommentar dieser Art entsteht.
Ich halte es für wenig zielführend nach einem antisemitischen Übergriff darüber zu diskutieren ob es „klug“ war mit einem Davidstern auf dem Hermannplatz aufzutauchen.
Quelle:
https://twitter.com/glr_berlin/status/1399780450030260229Auch der Antisemitismus Beauftragte der Jüdischen Gemeinde Berlin Sigmount Königsberg lässt seinen Ärger über das Kommentar bei Twitter raus am meisten regt er sich über das "Aber" im Text auf.
ein, der Davidstern ist kein Bildnis von Gülen, oder ein Bikini in Mea Shearim.
Am Ärgerlichsten ist aber die Re-Viktimisierung der Opfer.
Lehming schreibt: "Das Opfer bleibt immer Opfer, ist niemals auch nur mitschuld an den Taten der Täter. Aber (...)"
STOP.
Kein "aber".
Denn mit dem "aber" (und dem, was folgt) wird die Unschuld der Opfer relativiert und in Frage gestellt. Erinnert mich an die Vergewaltigungsopfer, denen vorgeworfen wird, zu kurze Röcke zu tragen
Quelle:
https://twitter.com/s_koenigsberg/status/1399822628760719364 (Archiv-Version vom 01.06.2021)Interessant auch seine Frage
Und Frage
@Tagesspiegel
: Was hat das Bild von #SheikhJarrah / #Jerusalem mit dem #Antisemitismus am #Hermannplatz zu tun?
Einfach nur ein Artikel um Antisemitismus zu Relativieren