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Ist Antisemitismus wieder "in"?

7.833 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Islam, Judentum, Antisemitismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Venom ehemaliges Mitglied

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Ist Antisemitismus wieder "in"?

10.12.2018 um 22:07
Zitat von FiernaFierna schrieb:Ich suche bei Gelegenheit mal einen Artikel raus, das wurde erläutert.
Findet sich sicher auch hier im Thread.
Okay, dankeschön. Ansonsten habe ich eventuell auch einige Publikationen und Studien auf meinem Rechner drauf die zu diesem Thema hier passen würden. Müsste mal gucken.
"Islam europäischer Prägung" wäre nur teilweise passend glaube ich :ask:


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

10.12.2018 um 23:03
Zitat von FiernaFierna schrieb:Auf diese Diskrepanz wies ja bereist eine deutsche Studie vor kurzem hin und dort wurden ja Gründe benannt. Hat man wohl wieder vergessen.
Das mit dem vergessen ist leicht bei diesem Thema wie es scheint, den ,das was du da gerade zeigst ist schon lange ein existenzielles Problem von Menschen mit jüdischen Glauben. Die flucht jüdischer Mitbürger aus Europa ist schon lange am laufen.

https://www.zeit.de/2015/07/antisemitismus-europa-auswanderung
Im vorigen Jahr emigrierten 10.000 Franzosen gen Zion, dieses Jahr wird mit 15.000 gerechnet.

Nach der Schoah war in Frankreich die größte jüdische Gemeinde Europas mit mehr als einer halben Million Menschen entstanden. Zugleich wuchs dort die größte muslimische Minderheit auf dem Kontinent; ihre mangelhafte soziale Integration ist eine Ursache für die politisch-religiöse Radikalisierung eines zunehmenden Anteils von Jugendlichen. Daraus entsteht Hass, und der mündet in Gewalt gegen Juden.
Tendenz weiter steigend.

Das größte Problem sehe ich jedoch hierbei das, dies von höherer Stelle nicht gesehen werden WILL und von diversen personen Antisemitische strukturen in gewissen Gruppierungen lieber zum einen verklärt, verleumdet oder lieber auf die anderen beiden gruppierungen gezeigt wird, als mal das Problem anzupacken um den allumfassenden Antisemitismus die Stirn zu bieten.


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10.12.2018 um 23:13
Zitat von VenomVenom schrieb:Okay, dankeschön. Ansonsten habe ich eventuell auch einige Publikationen und Studien auf meinem Rechner drauf die zu diesem Thema hier passen würden. Müsste mal gucken.
Das Problem mit der PKS-rechts ist, dass bestimmte Taten unabhängig vom Täter immer als "Rechts" eingeordnet werden - bei manchen, weil der Täter nicht ermittelbar ist (wenn z.B. nachts irgendwo Hakenkreuze angebracht werden), aber auch da, wo es keinen Sinn macht. Da gab es vor einiger Zeit einen kleinen Skandal, weil die Polizei einräumen musste, dass Afghanen, die den Hitlergruß gezeigt haben, als Rechtsextreme in die Statistik eingehen.


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10.12.2018 um 23:17
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Das Problem mit der PKS-rechts ist, dass bestimmte Taten unabhängig vom Täter immer als "Rechts" eingeordnet werden - bei manchen, weil der Täter nicht ermittelbar ist (wenn z.B. nachts irgendwo Hakenkreuze angebracht werden), aber auch da, wo es keinen Sinn macht. Da gab es vor einiger Zeit einen kleinen Skandal, weil die Polizei einräumen musste, dass Afghanen, die den Hitlergruß gezeigt haben, als Rechtsextreme in die Statistik eingehen.
Naja Hakenkreuze werden woll superselten eine Aktion von Linksradikalen oder Linksextremen sein die eine False Flag Aktion durchführen.
Dasselbe mit Hitlergrüßen ^^


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10.12.2018 um 23:20
Zitat von VenomVenom schrieb:Naja Hakenkreuze werden woll superselten eine Aktion von Linksradikalen oder Linksextremen sein die eine False Flag Aktion durchführen.
Google das mal und lass dich überraschen, das kommt wesentlich öfter vor, als man denkt.


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10.12.2018 um 23:22
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Google das mal und lass dich überraschen, das kommt wesentlich öfter vor, als man denkt.
Leider sind die Quellen so aufs Schnelle nicht das was man als qualitativ gut bezeichnen könnte :X :D


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10.12.2018 um 23:24
@Venom

Mit dem Thema befasst sich abseits von lokalen Meldungen leider nur das rechtsbizarre Internet, das natürlich gleich wieder eine systematische Verschwörung sieht. Mehr als die Tatsache, dass es da eine gewisse Dunkelziffer an Falschbeurteilungen geben muss, kann man leider nicht sagen. Der Unterschied zwischen der PKS und der Befragung der jüdischen Opfer sollte allerdings schon nachdenklich machen.


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10.12.2018 um 23:29
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Der Unterschied zwischen der PKS und der Befragung der jüdischen Opfer sollte allerdings schon nachdenklich machen.
Ich wusste ehrlich gesagt auch nichts von diesem Unterschied. Ich glaube aber nicht, dass die Rechtsextremen hier bedeutend entlastbar sind was die Straftaten angeht, die sind vor Allem im Netz die Nummer 1 was die Straftaten in diesem Bereich angeht. So ist meine Beobachtung.


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11.12.2018 um 09:40
Ein 21-Jähriger in Chikago soll einen schweren Anschlag auf eine Synagoge geplant haben. Inspiriert dabei wurde er von IS.

https://derstandard.at/2000093644493/21-Jaehriger-soll-in-den-USA-Anschlag-auf-Synagoge-geplant
Chicago – In den USA soll ein Mann inspiriert von der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) einen schweren Anschlag auf eine Synagoge geplant haben. Der 21-Jährige aus dem Bundesstaat Ohio wurde am vergangenen Freitag festgenommen und am Montag formell beschuldigt, wie die US-Justiz mitteilte. Er soll geplant haben, während des Sabbats Juden in einer Synagoge in der Stadt Toledo zu töten. Er wurde von Undercover-Agenten der Bundespolizei FBI überführt.



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11.12.2018 um 10:35
@Venom

Also, laut Studie könnten folgende Punkte die Diskrepanz erklären.

Anzeigeverhalten:
Die Polizei kann nur solche Straftaten erfassen, die sie entweder selbst ermittelt hat oder die ihr von dritter Seite bekannt gemacht werden. D.h. wir haben es auch hier, wie bei allen Formen von Kriminalität, mit dem Hellfeld-Dunkelfeld-Problem zu tun. Eine Ursache ist das sogenannte Underreporting, d. h. viele antisemitische Straftaten werden von den Betroffenen oder Zeugen nicht angezeigt. Dies kann unterschiedliche Gründe haben, etwa »Angst vor Repressalien durch die Täter, Verdrängungs- und Selbstaufarbeitungsaspekte oder andere Hintergründe«. 59 Eine Studie der FRA aus dem Jahr 2013, in deren Rahmen Juden aus acht europäischen Ländern befragt wurden, zeigte, dass in Deutschland nur 28 Prozent derjenigen, die in den letzten fünf Jahren Opfer eines schweren antisemitischen Übergriffs geworden sind, angaben, dies bei der Polizei oder einer anderen Organisation angezeigt zu haben.60 Damit liegt Deutschland im Vergleich zu den anderen europäischen Ländern leicht über dem Durchschnitt (23 Prozent). Nur zwei Prozent der Befragten in diesen acht Ländern gaben an, dass die Tat von der Polizei selbst ermittelt oder von jemand Drittem angezeigt worden sei. Als Grund für dieses »Underreporting« gaben 47 Prozent an, dass nach einer Anzeige nichts passieren würde oder sich doch nichts ändere; 27 Prozent gaben an, dass sie den Vorfall nicht berichtet hätten, da so etwas andauernd passiere, und für 18 Prozent war eine Anzeige zu bürokratisch und zeitaufwändig (dazu s.u.).61 Eine 2016 für den zweiten UEA durchgeführte Befragung von Juden in Deutschland ergibt ein ähnliches Bild. Nur 23 Prozent gaben hier an Vorfälle bei der Polizei, einer Beschwerdestelle oder der Gemeinde gemeldet zu haben.62 Anzeigen können aber auch deshalb ausbleiben, weil bestimmte Arten antisemitischer Straftaten, etwa Schmierereien und andere Propagandadelikte, kein direktes Opfer haben, das eine Anzeige erstatten könnte. Eine seriöse Schätzung über das Dunkelfeld antisemitischer Straftaten ist nicht möglich, da – wie die obige Befragung tatsächlicher wie potenzieller Opfer zeigt – ganz unterschiedliche Faktoren das Anzeigeverhalten wie auch die Intensität der polizeilichen Ermittlungen (etwa die Schwere einer Tat) beeinflussen.63
Der Punkt, dass nur die Tat mit der höchsten Strafandrohung in die Statostik eingeht:
Die Zahl der tatsächlichen antisemitischen Vorfälle wird auch dadurch systematisch unterschätzt, dass bei jedem Vorfall, bei dem es zu mehreren Delikten gekommen ist (z. B. Beleidigung, Raub, Körperverletzung), nur das Delikt mit der höchsten Strafandrohung gezählt wird. Damit gehen alle anderen Delikte nicht in die polizeiliche Statistik ein. Insbesondere bei kollektiven Handlungen, wie Demonstrationen, ist die genaue Anzahl der begangenen Straftaten daher kaum angemessen zu ermitteln.
Die bereits erwähnte teils automatische Zuordnung zur PMK-rechts:
a. Das Klassifikationssystem sowie die ihm folgende Zuordnungspraxis sind »von kategorialen Disparitäten geprägt«.69 In der Polizei wirke weiterhin das alte Extremismuskonzept handlungsleitend, wodurch das Erkennen vorurteilsmotivierter Straftaten, die sich jenseits »des klassischen Musters rechtsextremer Tatbegehung bewegen«, erschwert werde.70 Dies betrifft v.a. die Zuordnung zum Phänomenbereich »rechts«, die vorgenommen wird, sobald Bezüge zum Nationalsozialismus zu erkennen sind. Dies stellt nicht in Rechnung, dass NS-Symbole ein allgemeines, Judenfeindlichkeit zwar indizierendes, aber auch generell diffamierendes Mittel sind, dessen sich auch politisch nicht weit rechts stehende Täterinnen und Täter bedienen. Fremdenfeindliche und antisemitische Straftaten werden grundsätzlich immer dann dem Phänomenbereich PMK-Rechts zugeordnet, wenn keine weiteren Spezifika erkennbar sind (z. B. nur der Schriftzug »Juden raus«) und zu denen keine Tatverdächtigen bekannt geworden sind.71 Damit entsteht möglicherweise ein nach rechts verzerrtes Bild über die Tatmotivation und den Täterkreis.
Die Zitate stehen auf den Seiten 32-34

Achtung, direkter download

https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/119/1811970.pdf

Das führt dann dazu, dass solche Zustände überwiegend bei PMK-rechts landen oder überhaupt nicht in der Statistik.
Es wird ja auch ein hohes Dunkelfeld vermutet.
Trotzdem kam es bei der etwa 1200 Personen starken Demonstration, die vom Adenauerplatz über den Kurfürstendamm bis zum Wittenbergplatz führte, zu „Sieg Heil“-Rufen[36] sowie dem Skandieren von Parolen wie „Kindermörder Israel, Frauenmörder Israel“ (während rot verschmierte Puppen hochgehalten wurden[37]), „Zionisten ins Gas“, „Israel, Israel feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein!“ (eine Abwandlung der Parole, die im Vorfeld für die Antisemitismusvorwürfe gegen andere Demos gesorgt hatte)[38] und „Israel vergasen“-Sprechchören.[37] Zudem forderten die Demonstranten ein Ende des „Völkermords“.
Nach Polizeiangaben wurden mehrere anti-israelische Aktivisten wegen Körperverletzung und Skandierens verfassungsfeindlicher Parolen festgenommen.[38] Neben Mitgliedern des antizionistischen Flügels der ParteiDie Linke[38] waren erneut auch einigeNeonazis wie Sebastian Schmidtke von der NPD auf dem Umzug vertreten.[36]
Noch am Rande:

Im "Nie wieder!!!"-Land bekommt man dann als Gegendemonstrant für eine Israel-Flagge einen Platzverweis wegen Provokation:
Für Aufsehen sorgte das Vorgehen der Polizei, gegenüber pro-israelischen Demonstranten mit Israelfahne Platzverweise wegen „Provokation“ auszusprechen
Wikipedia: Al-Quds-Tag

Allerdings besteht offenbar auch ein Problem beim Erkennen von Antisemitismus, denn in Deutschland kann man offenbar Synagogen anzünden und das geht als "Israelkritik" durch und landet dann auch nicht unter Antisemitismus.
Das Urteil gegen die drei jungen Männer palästinensischer Herkunft, die im Sommer 2014 einen Brandanschlag auf die Synagoge in Wuppertal verübt haben, ist rechtsgültig. Das Oberlandesgericht Düsseldorf verwarf einen Antrag auf Revision. Damit sind nicht nur die Bewährungsstrafen abgenickt, sondern auch deren Begründung: Wer in Deutschland versucht, eine Synagoge in Brand zu setzen, ist kein Antisemit, sondern ein Israelkritiker, der mit seiner Kritik zu weit gegangen ist.
[...]
Die Wuppertaler Synagoge steht in Wuppertal, sie gehört der Wuppertaler Gemeinde, die gehört zum Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein mit Sitz in Düsseldorf, und alle gehören zum Zentralrat der Juden in Deutschland mit Sitz in Berlin. Für gewalttätige oder nicht gewalttätige Kritik an Israel, seiner Regierung oder seiner Armee ist er so sehr Ansprechpartner wie eine katholische Kirche oder ein von Türken betriebener Gemüseladen: nämlich überhaupt nicht.
Es sei denn, man ist der – leider verbreiteten – Ansicht, dass Juden, egal, in welchem Land und in welcher Stadt sie leben, nichts anderes sind als der verlängerte Arm der israelischen Regierung. Oder gleich finsterer Mächte, die sie steuern.
[...]
Niemand käme auf die Idee, ein hinduistisches Kloster anzugreifen, um gegen die Politik Indiens zu protestieren, oder eine Moschee, um sich gegen Erdogan oder gleich »gegen die Türkei« zu positionieren. Und wer so etwas täte, könnte kaum mit einem Richter rechnen, der in seiner Gewalttat so etwas wie legitime »Indien‐« oder »Türkeikritik« erkennen wollte.
Beim Thema Israel und dem Anschlag auf die Wuppertaler Synagoge hat es aber geklappt.
https://www.juedische-allgemeine.de/gemeinden/wuppertal-und-die-brandstifter/


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11.12.2018 um 11:29
@Fierna
Vielen Dank für die Mühe und Informationen!
Zitat von FiernaFierna schrieb:Wer in Deutschland versucht, eine Synagoge in Brand zu setzen, ist kein Antisemit, sondern ein Israelkritiker, der mit seiner Kritik zu weit gegangen ist.
Wtf!? Und wenn ich jetzt einen Bombenanschlag in einer Moschee verübe bin ich lediglich ein Islamkritiker der Logik nach?


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11.12.2018 um 13:46
Zitat von FiernaFierna schrieb:Auf die Frage nach den Tätern gaben in Deutschland 41 Prozent der von einem antisemitischen Vorfall Betroffenen an, es handele sich aus ihrer Sicht um extremistische Muslime, 20 Prozent sahen Rechtsextreme als Täter, weitere 16 Prozent Linksextreme. Die Studie ergänze das Bild, das die Polizeiliche Kriminalstatistik zeige, erklärte der Zentralrat der Juden. Der Kriminalstatistik zufolge sind mehr als 90 Prozent der Straftaten rechtsextrem motiviert.
genau diesen Artikel wollte ich gerade einstellen. vielen Dank, du warst schneller
Zitat von VenomVenom schrieb:ber die PKS zeigt auf, dass die absolute Mehrheit der Straftaten Juden gegenüber von Rechtsextremen kommen?
weil Migranten genauso rechtsmotivierte Straftaten begehen können wie Deutsche.

ein Motiv ist ein Motiv und richtet sich nicht nach der Abstammung des Täters.
ein rechtes Motiv bleibt ein rechtes Motiv, es ändert sich nicht mit der Abstammung des Täters.
Zitat von VenomVenom schrieb:Werden die antisemitischen Straftaten "voreilig" den Rechtsextremen zugerechnet...oder irren sich die jüdischen Betroffenen mit ihrer Wahrnehmung?
nein. antisemitische Straftaten, die eine rechte Motivlage erkennen lassen, werden unter "politische Straftaten rechtsmotiviert" in der PKS erfasst (sollten sie zumindest).
eine Unterscheidung in politisch motivierter Tatverdächtiger Deutsch/Nichtdeutsch (darin enthalten Bürger mit Mitgrationshintergrund) kann, wie bei anderen Straftaten, vorgenommen werden.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Da gab es vor einiger Zeit einen kleinen Skandal, weil die Polizei einräumen musste, dass Afghanen, die den Hitlergruß gezeigt haben, als Rechtsextreme in die Statistik eingehen.
wieso das zu Skandal erhoben wird sollte mir ein Politiker besser nicht erklären.
Eine denkbare Erklärung in dem konkreten Fall würde womöglich lauten:
eine afghanische Abstammung kann grundsätzlich nicht dazu führen, dass rechtsextremes GEdankengut eines afghanischstämmigen Menschen als rechtsextreme Straftat erfasst werden kann -- DAS wäre dann allerdings ein Skandal.
Zitat von FiernaFierna schrieb:Wer in Deutschland versucht, eine Synagoge in Brand zu setzen, ist kein Antisemit, sondern ein Israelkritiker, der mit seiner Kritik zu weit gegangen ist.
+
Zitat von FiernaFierna schrieb:ür gewalttätige oder nicht gewalttätige Kritik an Israel, seiner Regierung oder seiner Armee ist er so sehr Ansprechpartner wie eine katholische Kirche oder ein von Türken betriebener Gemüseladen: nämlich überhaupt nicht.
es erschreckt mich, mit welcher "Naivität" hiermit antisemitische Straftaten relativiert werden.


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11.12.2018 um 13:57
Zitat von lawinelawine schrieb:weil Migranten genauso rechtsmotivierte Straftaten begehen können wie Deutsche.

ein Motiv ist ein Motiv und richtet sich nicht nach der Abstammung des Täters.
ein rechtes Motiv bleibt ein rechtes Motiv, es ändert sich nicht mit der Abstammung des Täters.
Hier sind ausschließlich oder mehrheitlich ethnische Deutsche oder solche wie Russlanddeutsche vertreten.

Politisch radikale bis extreme Migranten findest du eher im Linksextremismus und Islamismus.


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11.12.2018 um 14:27
Zitat von VenomVenom schrieb:Politisch radikale bis extreme Migranten findest du eher im Linksextremismus und Islamismus.
dafür hätte ich gern einen Beleg.
ich verweise an dieser Stelle auf den thread Rechtsextremismus.
dort werde ich in absehbarer Zeit was zu Rechtsextremismus von Migranten posten.


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11.12.2018 um 15:09
@Fierna s Beitrag ist sicher wichitg. Wenn von antisemitischen Angriffen Betroffene, doppelt so viele Täter unter extremistischen Muslimen vermuten wie unter 'biodeutschen' Rechtsradikalen, hat es unsere Polittruppe schon sehr weit kommen lassen.

Warnungen vor Rechtsextremen, Überwachung derselben, adäquate Haftstrafen finde ich schon völlig ok.

Nur wenn antisemitische Straftaten (mutmaßlich) weit mehrheitlich nicht von braunen Deppen begangen werden, sondern von Islamisten, die zum großen Teil nicht hier geboren sein werden, ist das eine falsche Toleranz.

Da kommt wieder die Beschwichtigungsmaschine in Gang: Einzelfall / hat nichts mit dem Islam zu tun / frustrierter junger Mann, der bestimmt als Nichtmuslim genau so ein Arschloch wäre / Männer sind alle Schweine / stand unter Stress, der durch unser Asylsystem ausgelöst wird.

Nein, jede einzelne antisemitische Straftat ist eine zu viel. Das ist Pflicht von uns als Deutsche, das jeder Jude sich hier sicher fühlen kann.

Insofern könnte man als eine Maßnahme andenken, dass jeder Migrant, der zu uns kommt, schriftlich das Existenzrecht Israels und eine besondere Schutzwürdigkeit unserer lieben jüdischen Mitbürger anerkennt oder eben direkt wieder abreisen muss.

Da hatte der Lagerfeld mit seiner etwas launigen Bemerkung wohl doch auch recht.


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11.12.2018 um 15:17
Zitat von lawinelawine schrieb:dafür hätte ich gern einen Beleg.
ich verweise an dieser Stelle auf den thread Rechtsextremismus.
dort werde ich in absehbarer Zeit was zu Rechtsextremismus von Migranten posten
Ich poste dir auch hier was rein
https://www.verfassungsschutz.de/de/arbeitsfelder/af-auslaenderextremismus-ohne-islamismus/zahlen-und-fakten-auslaenderextremismus/auslaenderextremistisches-personenpotenzial-2017 (Archiv-Version vom 31.12.2018)
Das Mitglieder- und Anhängerpotenzial nichtislamistischer extremistischer Ausländerorganisationen stieg im Jahr 2017 aufgrund des Zuwachses im Bereich der „Arbeiterpartei Kurdistans“ (PKK) auf nunmehr 30.550 Personen an (2016: 30.050).

Der größte Anteil entfällt mit 18.050 Personen auf linksextremistische Ausländergruppierungen, 11.000 Personen gehörten rechtsextremistischen Ausländergruppierungen an, 1.500 Personen waren gewaltorientierten separatistischen Ausländergruppierungen zuzurechnen.
Hier wurde Islamismus nicht mitgezählt.


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11.12.2018 um 15:37
Zitat von lawinelawine schrieb:weil Migranten genauso rechtsmotivierte Straftaten begehen können wie Deutsche.
Du warst doch bis dahin die Einzige, die von sowas wie Migranten etc gesprochen hat.
Wir haben uns über Links-, Rechtsextremismus und Islamismus im Rahmen der PMK unterhalten. Worte wie "Deutsch", "Ausländer", "Migrant" sind doch gar nicht gefallen.

Es ist, als würdest du darauf hinweisen, dass deine eigene Assoziation falsch ist....

Außerdem stimmt das ja so auch nicht. Bis 2017 existierte innerhalb der PMK die Kategorie PM-Ausländerkriminalität unter die der gesamte Islamismus fiel.
Auch Taten von grauen Wölfen bspw würden sich dort wiederfinden.

Dass auch "Deutsche" diese Taten begehen können, muss man ja erstmal wissen, da die Benennung das ja eig ausschließt.
Und ob die Kategorie überhaupt Sinn ergibt, ist auch so eine Sache.

Erst danach wurde das durch die Kategorien PM-Ausländische Ideologie und PM-Religiöse Ideologie ersetzt.
Islamismus ist nun PMRI....Graue Wölfe vermute ich weiterhin unter PMAI.
Für Islamismus macht das wenigstens schonmal Sinn, aber evtl sind da weitere Überarbeitungen nötig.

Es ist auch gar nicht so einfach zu differenzieren. Der islamistische Antisemitismus äußert teils durchaus Sympathien für den NS oder die Person Hitler und einige Strömungen sind durchaus durch den NS (mit)geprägt/beeinflusst.
Da lässt sich ein Hitlergruß etc nicht ohne weiteres 100%ig der PMK-rechts zuordnen.

Überschneidungen sind da vorprogrammiert.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Insofern könnte man als eine Maßnahme andenken, dass jeder Migrant, der zu uns kommt, schriftlich das Existenzrecht Israels und eine besondere Schutzwürdigkeit unserer lieben jüdischen Mitbürger anerkennt oder eben direkt wieder abreisen muss.
Solange Deutsche auf irgendwelchen Wurstwagen stehen und die Vernichtung Israels fordern, Poltiker zur jüdischen Brunnenvergifter-Geschichten applaudieren, man überall im Namen der "Menschenrechte" mit antisemitischen Organisationen zusammenarbeitet und dann auch noch über Spenden und Entwicklungshilfe über Umwege die Hamas finanziert, kann man sowas wohl schwerlich einfordern.

Allerdings würde eine solche Heuchelei zu Deutschland passen.


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11.12.2018 um 16:01
@Fierna

Sehe ich etwas anders, denn braune Dumpfbacken, die hier geboren sind, werden wir ohnehin nicht los, was schade, aber wirklich mal alternativlos ist. Die kann man höchstens noch sanktionieren. Und ich hoffe, dass jeder Deutsche, der die Vernichtung Israels offen fordert einkassiert wird und erst wieder ein Gefängnis von außen sieht, wenn der VfL Bochum Deutscher Meister wird.

Wenn ich sehe, wie schwer man sich damit tut, die Hamas wenigstens als das zu bezeichnen, was sie ist, nämlich eine Terrororganisation, kann ich auch nur den Kopf schütteln.

Aber wir haben jedenfalls die Wahl, explizite Judenhasser ins Land zu lassen oder nicht. Natürlich können die auch lügen, wenn sie ein solches Schriftstück unterzeichnen sollen, aber es wäre ein symbolischer Anfang und manch ein Fanatiker würde vielleicht davor zurückschrecken.

Man kann auch als Einzelner kleine Zeichen setzen. ich habe zB in meinem Dienstzimmer mit Publikumsverkehr ein schönes Poster unserer israelischen Partnerstadt hängen. Wer da nicht hinschauen möchte, kann gerne sofort abhauen.


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11.12.2018 um 16:23
Zitat von FiernaFierna schrieb:Du warst doch bis dahin die Einzige, die von sowas wie Migranten etc gesprochen hat.
Wir haben uns über Links-, Rechtsextremismus und Islamismus im Rahmen der PMK unterhalten. Worte wie "Deutsch", "Ausländer", "Migrant" sind doch gar nicht gefallen.

Definition Rechtsextremismus wie ich ihn verstehe:
https://www.verfassungsschutz.de/de/service/glossar/_lR#rechtsextremismus

ich lese hier mit und es geht um Antisemitismus und seine Einordnung als rechtsmotivierte Straftat.

solange die Straftaten von Deutschen ausgehen, sieht die PKS keine Probleme, sie dem Deliktbereich "politisch motivierte Straftat rechts" zuzuordnen.

werden die gleichen antisemitischen Straftaten von Migranten begangen, tut sich die Öffentlichkeit schwer zu akzeptieren, dass diese selbstverständlich auch dem Deliktbereich "politisch motivierte Straftat rechts" zuzuordnen sind.

so habe ich die vorausgegangene Diskussion verstanden.
ich vernehme die Erregung unter Rechten (zB AfD) wenn eine von einem Migranten begangene Straftat dem Deliktbereich "politisch motivierte Straftat rechts" erfasst wird.
Ein Zwischenfall mit einem Afghanen beim Münchner Oktoberfest ist für die AfD Anlass, die Aussagekraft der Statistik zu politisch motivierter Kriminalität anzuzweifeln. Gegen den Mann wird wegen eines Hitlergrußes ermittelt und der Vorfall als rechte Straftat gewertet. "Krude", nennt die AfD das: Hitlergrüße – nur echt von Deutschen?
folgerichtig, sage ich, erfolgt der Eintrag in die PKS unter"politisch motivierte Gewalt rechts" .
Eine antisemitische Straftat ist rechts. Das Motiv als solches ist rechts, damit ist es egal, welcher Abstammung der Täter ist.
"Ich sehe an dieser Stelle keine Problem", sagt der Rechtswissenschaftler und Kriminologe Henning Ernst Müller, Professor an der Universität Regensburg. ....Rechte Ideologien gebe es in allen Ländern – "wieso sollten Straftaten nicht in die entsprechende Statistik eingehen, nur weil sie nicht von Deutschen begangen werden? Und auch ein Flüchtling kann natürlich rechts eingestellt sein."
...
Dr. Michael Kohlstruck von der Arbeitsstelle Jugendgewalt und Rechtsextremismus im Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, forscht seit Jahren zum Kriminalpolizeilichen Meldedienst Politisch Motivierte Kriminalität (KPMD-PMK) und wundert sich über die Frage. "Es wäre verwunderlich, wenn die Rubrizierung einer Straftat abhängig davon ist, wer sie begeht." Wer bewusst ein Symbol nationalsozialistischer Ideologie zeige, begehe eine Straftat aus dem Feld Politisch motivierter Kriminalität-rechts.
@Fierna
meine Antwort gilt vorallem @Venom
von ihm stammt die Fragestellung:
Zitat von VenomVenom schrieb:rein gefühlsmäßig fühlen sich die Juden deutlich mehr von radikalen und extremen Muslimen angegriffen oder bedroht als von Rechtsextremen und Linksextremen. Aber die PKS zeigt auf, dass die absolute Mehrheit der Straftaten Juden gegenüber von Rechtsextremen kommen?
und
Zitat von VenomVenom schrieb:Werden die antisemitischen Straftaten "voreilig" den Rechtsextremen zugerechnet...oder irren sich die jüdischen Betroffenen mit ihrer Wahrnehmung
ich denke, es gibt diese Diskrepanz tatsächlich gar nicht, weil auch Migranten rechtsextrem sein können und aus politisch rechter Motivation zB antisemitische Straftaten begehen.

@Fierna
habe ich mich für dich verständlich ausgedrückt oder reden wir an einer wesentlichen Stellen aneinander vorbei? ich weiß es grad nicht
Quelle
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_84625354/politisch-motivierte-kriminalitaet-ist-hitlergruss-von-afghane-auf-dem-oktoberfest-rechts-.html


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11.12.2018 um 16:25
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Aber wir haben jedenfalls die Wahl, explizite Judenhasser ins Land zu lassen oder nicht.
Antisemiten sind immer ein Problem ganz egal wo sie sich befinden. Global gegen diverse legalistischen und militanten Auswüchse der Muslimbruderschaft vorzugehen wäre ein Anfang. Hier wäre jedoch die Realpolitik gefordert. Diese scheint diesbezüglich immernoch sehr blind zu sein und kooperiert liebendgern mit diesem angeblichen Vertretern der "muslimischen Community".


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