@QuironDa steht inhaltlich nichts anderes als in dem von mir zitierten Abschnitt von Wikipedia. An keiner Stelle wird der Eindruck erweckt, das es optional wäre; vielmehr suggeriert der Text, das es eine zu erfüllende Vorgabe sei. Da hilft auch keine Schönrednerei.
Der "Calandria", sprich der Reaktorkern eines CANDU-Modells (
Wikipedia: Calandria) soll entfernt werden, wie es bereits im ersten Satz heisst. Im Januar 2016 - zehn Monate vor der US-Wahl - setzen die Iraner eine Meldung in die Welt, die Glauben machen soll, sie hätten genau das getan: Reaktorkern entfernt und man wird ihn mit Zement auffüllen.
Drei Jahre später geben sie zu, das nie getan zu haben, sondern eine Konstruktion ausgeheckt zu haben, die nur den Anschein erweckt. Das ist dann kein Bruch, sondern "weise Voraussicht".
Quiron schrieb:Noch eine Unterstellung. Ich gratuliere nicht, ich stelle fest. Punkt.
Ja gut, nennen wir es Rechtfertigung. Etwas anderes ist es ja nicht, die Iraner so hinzustellen, als hätten sie im Januar 2016 in "weiser Voraussicht" gehandelt, obwohl eine Kündigung des JCPOA oder Trump noch weit weg waren. Sie können ja keine bösen Absichten verfolgen.
Quiron schrieb:Wenn man allerdings von vorneherein schon auf dem Standpunkt steht, dass man dem Iran ausschließlich nur mit Misstrauen begegnen darf
Der Standpunkt ist der Realität entlehnt. Fakt ist, das es vom Iran trotz eines für ihn sehr günstigen Atomdeals und der Aufhebung der Sanktionen, keinerlei Entgegenkommen gab. Und das ist gerade eine Folge des JCPOA, schließlich bewerten autokratische Regime jedes Entgegenkommen nicht als Schritt zur Versöhnung, sondern als Schwäche ihres Gegners. Erst recht, wenn es sich um Weltanschauungskrieger handelt.
Quiron schrieb:mithin die Diplomatie nutzlos ist
Die Diplomatie hat hier vollkommen versagt und letztlich läuft es auf ein Ergebnis wie nach dem Genfer Abkommen mit Nordkorea hinaus.
Wenn Diplomatie Erfolge zeitigen soll, muss auch vom Gegenüber etwas kommen. Vom Iran kam, kommt und wird auch nichts kommen. Nicht in drei, nicht in zehn und nicht in 15 Jahren.
Und das nicht, weil die Trump-Administration mit einem "Vertrag" bricht, der gar keiner ist, von Obama nie dem Kongress zur Ratifikation vorgelegt, weil er um die massiven Vorbehalte seiner eigenen Partei wusste (und übrigens hat auch der Iran nichts ratifiziert). Sondern weil die sich einer fundamental antiwestlichen Ideologie verschrieben haben, in der die USA und Israel grundsätzlich als zu beseitigende Übel gelten, weil sie all das repräsentieren, was der Mullah verabscheut und zur Erhaltung seines Systems als bekämpfenswert ausgemacht hat.
Verhandlungen dienen darin lediglich dem Ziel, sich so viele Vorteile wie möglich zu verschaffen, aber nicht, auch nur einen Jota von seinen Grundüberzeugungen abzurücken. Mag uns als Europäern fremd erscheinen, weil wir durch die EU auf Ausgleich und Partnerschaft setzen (außer natürlich, einer dieser Schmarotzerstaaten aus dem Süden muss finanzpolitisch an die Kandare genommen und zu einem Protektorat degradiert werden), d.h. aber nicht, das diese Verhältnisse aus der Welt verschwunden sind.
Quiron schrieb:Ich wüsste nicht, was jetzt mein Puls in der Sache zu beweisen könnte. Ich stelle hingegen fest, dass du argumentativ in der Sache nicht weiter weißt und dich in "ad hominem" Attacken flüchtest. Bedauerlich.
Ich stelle hingegen fest, dass du dich über jeden Furz Trumps leidlich empören kannst, aber tiefenentspannt die Mullahs appeast. Vor ein paar Tagen wurden ihre x-mal hinterlegten Vernichtungsabsichten, die die nazistische Qualität ihres Antisemitismus unter Beweis stellen, noch auf ein "angeblich" eingestampft, heute verbiegt man den JCPOA eben so, das selbst bei iranischer Nichteinhaltung alles im Lot ist.