@Regenerate Das Vermummungsverbot gilt nur bei öffentlichen Versammlungen. Auf diesem Fischkutter durften die sich nach Lust und Laune mumifizieren, ohne dass die Polizei eine legitime Handhabe hätte. Das Gesetz gilt auch für Rechtsextreme, ob das diesen Interviewten in der Sendung nun gefällt oder nicht.
Ich fand den Bericht ohnehin grottenschlecht. Der Umstand, dass da ein paar bekannte Neonazis zugegen waren, macht das noch lange nicht zu einer Neonazi-Veranstaltung. Von den 150 Leuten (oder waren es sogar 200?) wurden glaube ich drei oder vier Nazis identifiziert und eine Gestalt der NPD auf Deppenfang. Die NPD ist nach wie vor nicht verboten, die dürfen nach Belieben herumlaufen Deppen fangen.
Wenn man also von 4 Nazis ausgeht, macht das bei einer Gruppe von 150 Leuten einen Anteil von ca 3%. Zweifelsfrei ein hoher Anteil, aber noch lange keine Mehrheit. Von einer 3%igen Minderheit auf die Gesamtheit zu schließen ist gelinde ausgedrückt ein schlechter Witz, oder schlimmeres.
Ist es denn ein Wunder, dass sich in die gewaltbereite Hoolszene gewaltbereite Nazis einreihen? Ich denke, das ist sogar ziemlich naheliegend und absolut zu erwarten.
Der Beitrag erschien mir sehr konstruiert, dürftig recherchiert und die Behauptungen blieben größtenteils unbelegt, um nicht zu sagen an den Haaren herbeigezogen.
Über die Bremer Nazihools wird seit Jahren immer mal berichtet und da können die nur 4 oder 5 schräge Gestalten benennen? Das ist schwach. Richtig schwach.
Einer von denen stand irgendwann mal vor Gericht, was mit dieser Bootsfahrt in keinem Zusammenhang stand. Zwei oder drei andere verweigerten Interviews, auch das stand nicht mit diesem Ausflug im Zusammenhang. Ein Musiker (auch wenn das keine Musik ist) wurde kurz gezeigt. Kontext? Keiner. Der gezeigte NPD Mann darf herumlaufen wo er möchte.
Zieht man all dieses Füllmaterial vom Beitrag ab, bleibt nichts mehr vom Kernthema übrig, ausser dass da ein paar Hools eine Bootsfahrt machten, eine Handvoll Neonazis dabei war und die NPD auch nicht ganz blöd ist und Deppen dort zu fangen versucht, wo Deppen mit hoher Wahrscheinlichkeit anzutreffen sind.
Spiegel und guter Journalismus? Das war mal. Lang ist's her. Das war boulevardesk.