@Individualist Individualist schrieb:ne Antifaschismus ist die Gegenposition des Faschismus. Dass sie selber Faschisten sein sollen enbehrt jeglicher Logik.
Der Antifaschismus mag sich ja als Gegenposition des Faschismus bezeichnen - aber deswegen muß er es nicht zwangsweise defakto auch sein. Jedenfalls in der Praxis nicht.
Die Antideutschen haben zum Beispiel mehrere faschistische Elemente in ihrer Ideologie. Etwa einen deutschenfeindlichen Rassismus, islamophobe Vorurteile oder etwa den jüdischen Nationalismus. Dennoch bezeichnen sich diese Typen als Antifaschisten!
Im Prinzip trifft das meiner Meinung nach auch auf die allgemeine Antifa zu. In ihren Kampagnen bedienen sie sich typisch faschistischer Mechanismen - dem systematischen Entmenschlichen des Feindbildes mit anschließendem Aufruf solche Unmenschen zu ermorden. Die grundsätzliche Gewaltbereitschaft geht dort Hand in Hand mit einer selbstgerechten Scheinheiligkeit - selbst ist man ja (typisch Faschist) selbstverständlich der Gute! Die Mischung von diesen Eigenschaften ergibt Sprengstoff. Einem entmenschlichtem Gegner werden keine Rechte mehr zugestanden...ein Mord an solchen Menschen wird nichtmal mehr als "Mord" angesehen. Damit wird der Willkür Tür und Tor geöffnet...es bedarf noch nichtmal mehr eines Prozesses. Nazis sind immer schuldig.
richie1st schrieb am 31.08.2012:ich trauere ihm nicht nach, so, wie ich kein mitleid mit neonazis hätte, die opfer eines brandanschlags wurden. denn letztendlich widerfährt ihnen genau das, was sie anderen zufügen würden oder sogar zugefügt haben. ich hätte kein mitleid mit ihnen, ich gebe sogar zu ein klein wenig schadenfreude zu verspüren.
(Zitat richie1st)
Nach dieser Moral gibt es da auch kein Halt mehr - keine Grenze. Wozu auch. Steck sie in einen Sack und hau drauf...es trifft immer den Richtigen! Mit diesem Grundmechanismus beginnen faschistische Regime. Der Antifaschismus...? Er ist das Pferd, auf dem die neuen Faschisten reiten gelernt haben!
Individualist schrieb:Du kannst jeder zeit Antifaschist sein, es gibt da kein Kollektiv und keine Ordnung, es ist auch gleich welcher Partei du angehörst ob CDU SPD oder die Piraten.
Und doch würde sich wohl kaum ein seriöser Gegner des Faschismus mit dem Antifa-Symbol identifizieren. Nein, ich glaube das sich die meisten Politiker im Bundestag (von denen mag man nun halten was man will - aber ich glaube sie sind ganz sicher Gegner des Faschismus!) auch nicht mit dem "Begriff" Antifaschist identifizieren könnten. Weil ich nicht der Einzige bin, der dieses Wort mit ganz bestimmten Leuten und Aktionen assoziiere. Das mag denjenigen unangenehm sein, die ansonsten wirklich gaaarnichts mit der Antifa zu tun haben aber sich selbst sooo gerne als Antifaschist bezeichnen. Aber es ist nunmal so. Und je mehr "Kampf-Motive" mit Aufrufe zur Gewalt unter dem Antifa-Banner pupliziert werden, desto schwieriger wird es auch da noch mal entgegen zu wirken. Findet euch damit ab - die Linksextremen haben euren Teich vergiftet! Hättet ihr mal früher reagiert und für klare Verhältnisse gesorgt. Gegen die Antideutschen gibt es ja zum Glück solche Kampagnen... vielleicht lernt ihr daraus für die Zukunft. Fall der "bürgerliche Antifaschismus" unter diesem Begriff denn überhaupt eine Zukunft hat.
@Jimmybondy Jimmybondy schrieb:Es verhält sich auch grade umgekehrt so das die Rechten ein Interesse an dieser Aufweichung haben, sind sie es ja die eben in jene bürgerliche Mitte wolllen. Antifaschisten wollen sie da eher nicht haben!
Eben. Daher ist es die logische Strategie der Antifa diese Aufweichung des Begriffs "rechts" zu verhindern. Und exakt aus dem selben Grund wollen sie aber den Begriff "Antifa" möglichst auch mit bürgerlichen Gegnern des Faschismus assoziiert wissen. Damit die Linksradikale als Wolf im Schafspelz unter diesem Banner in der Mitte der Gesellschaft arbeiten können.
Die Frage ist...warum sollte ein bürgerlicher Gegner von Faschismus darauf bestehen, daß die Linksextremen unter dem selben Namen subsumiert werden wie er?! Der Bürgerliche hat zum Schutze seiner Glaubwürdigkeit ein nachvollziehbares Interesse daran hier klare Trennlinien zu ziehen...sei es, daß er sich selbst durch eine andere Bezeichnung abgrenzt - oder sei es, indem er den Linksextremen abspricht sich so bezeichnen zu dürfen (etwa weil ihre Methoden nicht besser sind wie die der Neonazis). Diese Trennung gibt es auch sehr oft! Nämlich dort, wo Menschen an einer Lichterkette gegen Rechts teilnehmen - aber sich deswegen noch lange nicht selbst als Antifaschist bezeichnen würden. Die legen sogar mit unter großen Wert darauf nicht direkt neben Bannern und Fahnen der Antifa fotografiert zu werden... Erst im linken Milieu verschwimmt diese Grenze zunehmend.
Und jetzt frage ich dich mal, ob du einsiehst, daß du jenen Linksextremisten einen nützlichen Dienst erweist, wenn du deren schlechtes Image verschleierst, indem du deren Aktivitäten mit denen von friedlichen Lichterketten-Demonstranten in einen Topf wirfst?
@eckhart eckhart schrieb:Du meinst also, das gesamte Volk müsste aufstehen, gegen Gewalt an Nazis ?
Es stimmt, Steinewerfer hätten jemanden am Kopf treffen können, bei Bränden hätte jemand zB. durch Rauchgas getötet werden können.
Das stimmt.
Doch-
Warum steht das Volk nicht auf gegen Gewalt in und um Fußballstadien ?
Dort passiert regelmässig viel mehr.
Ist das dein Ernst? Ist das nicht Relativierung auf dem Niveau der Championsliga? Ich bitte dich...mit so kaputten moralischen Ansätzen hätten wir garkeinen Grund überhaupt irgendeine Gewalt in Deutschland zu kritisieren...wo in Afrika kleine Kinder mit Gewehren in den Krieg geschickt werden oder in Palästina ganze Dörfer dem Erdboden gleich gemacht werden...
Manchmal kann ich hier im Forum wirklich nur noch den Kopf schütteln - dabei hat der selbe Beitrag von dir so sympathisch angefangen.
eckhart schrieb:Ich gebe dir Recht, die Gewalt, die zB, bei linken Demos von vermummten Gewaltätern ausgeht, entmenschlicht.
Nein. Nicht die Gewalt an sich entmenschlicht...sondern die Ideologie dahinter! Die Propaganda, die Parolen und das Gefühl über diesen Menschen zu stehen! Die tatsächliche Gewalt ist dann nur noch ein Reflex...eine logische Konsequenz ausgehend von der Überzeugung einen "parasitären Schädling" vernichten zu müssen.
@Warhead Warhead schrieb:Nö...weil es DIE Antifa eben nicht gibt,es gibt stockkonservative Antifas genauso wie es trotzkistische,maoistische,anarchistische,gewerkschaftliche und sozialdemokratische Antifagruppen gibt...teilweise ist die Antifa total zerstritten,es gibt Städte und Landkreise da redet man nichtmal mehr miteinander
Dies trifft alles auf die Kameradschaften genauso zu. Die bürgerlichen Nazis hetzen gegen die Naziskins, weil die ihnen das gute Image kaputt machen...die Naziskins lästern über die "Diät-Nazis" und die Autonomen Nationalisten meinen das Rad neu erfunden zu haben und beanspruchen das Privileg sich als Sprachrohr des Nationalen Widerstands bezeichnen zu dürfen. In den 90gern haben sich die Hammerskins und Blood & Honour auf den Konzerten gegenseitig verprügelt und Combat 18 ist noch immer ein polarisierendes Reizwort. Und im Februar stehen sie dann im Dresden trotzdem alle nebeneinander! Der ganze Nationale Widerstand.