Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
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Nazis, Rechtsextremismus, Reichsbürger ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
01.07.2011 um 20:15Rechte ändern ihr Outfit
Glatze, Springerstiefel und Sweatshirts mit doppeldeutigen Buchstaben: Wer an Neonazis denkt, hat in der Regel ein ganz bestimmtes Bild im Kopf. Trendige Jugendmode, Piercings oder gar ein Palästinensertuch fällt dabei wohl kaum jemanden ein. Doch viele Rechtsextreme würden heute auf ein einschlägiges Outfit verzichten, „weil es ein eindeutiges Erkennungsmerkmal für den politischen Gegner bietet“, heißt es im neuen deutschen Verfassungsschutzbericht. Trotz Modebewusstseins werden die Rechten aber zunehmend brutaler.
Allein die Zahl der „Autonomen Nationalisten“ stieg innerhalb eines Jahres um weitere 200 auf nun rund 1.000. Diese zeichneten sich durch eine besonders hohe Gewaltbereitschaft aus und fielen wiederholt wegen Übergriffen unter anderem bei Demonstrationen auf. Durch ihre Kleidung sind diese Neonazis nicht von linken Autonomen zu unterscheiden: Wie die Linken tragen sie bei Demos oft Turnschuhe, Sonnenbrillen und schwarze Kapuzenpullover.
http://www.orf.at/stories/2066407/ (Archiv-Version vom 04.07.2011)
Glatze, Springerstiefel und Sweatshirts mit doppeldeutigen Buchstaben: Wer an Neonazis denkt, hat in der Regel ein ganz bestimmtes Bild im Kopf. Trendige Jugendmode, Piercings oder gar ein Palästinensertuch fällt dabei wohl kaum jemanden ein. Doch viele Rechtsextreme würden heute auf ein einschlägiges Outfit verzichten, „weil es ein eindeutiges Erkennungsmerkmal für den politischen Gegner bietet“, heißt es im neuen deutschen Verfassungsschutzbericht. Trotz Modebewusstseins werden die Rechten aber zunehmend brutaler.
Allein die Zahl der „Autonomen Nationalisten“ stieg innerhalb eines Jahres um weitere 200 auf nun rund 1.000. Diese zeichneten sich durch eine besonders hohe Gewaltbereitschaft aus und fielen wiederholt wegen Übergriffen unter anderem bei Demonstrationen auf. Durch ihre Kleidung sind diese Neonazis nicht von linken Autonomen zu unterscheiden: Wie die Linken tragen sie bei Demos oft Turnschuhe, Sonnenbrillen und schwarze Kapuzenpullover.
http://www.orf.at/stories/2066407/ (Archiv-Version vom 04.07.2011)
Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
01.07.2011 um 21:31Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
02.07.2011 um 11:45@Warhead
'Das ist ein ernstgemeintes Aufklärungsvideo Ihrer Antifa' - klingt so wie 'Dies ist eine Botschaft Ihres Gesundheitsministeriums' :D
'Das ist ein ernstgemeintes Aufklärungsvideo Ihrer Antifa' - klingt so wie 'Dies ist eine Botschaft Ihres Gesundheitsministeriums' :D
Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
12.07.2011 um 21:36ich denke es ist an der zeit die diskussion über rechtsextremismus hier im forum um eine weitere strömung im rechtsextremen spektrum zu erweitern: die neue rechte. anders als die »alte rechte« tritt sie etwas dezenter auf, formuliert subtiler, meint aber dasselbe. der diplom-journalist und sozialwissenschaftler thomas pfeiffer vom VS hat dazu folgendes zu sagen:
[...]Anders, aber keineswegs minder als der traditionelle Rechtsextremismus gefährdet die Neue Rechte die demokratische Kultur in Deutschland. Diese Vordenker der Szene, ihre Ideologie und Strategie nimmt die vorliegende Broschüre detailliert in den Blick. Die Neue Rechte zeichnet sich in der Regel nicht durch Straftaten oder den offenen Aufruf zur Gewalt aus, vielmehr geht es ihr darum, die Herrschaft über die öffentliche Meinung zu erringen. Ideologisch greift sie zurück auf Intellektuelle der Weimarer Republik, die zu den geistigen Wegbereitern des Nationalsozialismus zählen. Wie diese richtet sich die Neue Rechte gegen den Pluralismus einer liberalen Gesellschaft und möchte ethnisch verstandene Kollektive wie Volk und Nation ins Zentrum der Politik rücken. Hinter dem vordergründig gemäßigten Duktus, der mitunter erklärtermaßen als sprachliche Tarnung verstanden wird, verbirgt sich häufig der Angriff auf den demokratisch verfassten Staat und eine (welt)offene Gesellschaft. Ausländer und deutsche Staatsbürger mit Migrationshintergrund tauchen in neurechten Medien als Störfaktoren auf, die ethnische Homogenität Deutschlands bedrohen.
[...] Die Gefahr durch diese Strömung liegt vor allem in einem unterschwelligen Prozess, der zur weitreichenden Verschiebung der politischen Koordinaten führen und damit ein Klima der Vereinheitlichung und Ausgrenzung statt eines der Empathie, Toleranz und Integration fördern soll. Die Neue Rechte wird in der vorliegenden Studie nicht nur als Ideologieschmiede des Rechtsextremismus verstanden, sondern auch als Brücke zur gesellschaftlichen Mitte. So hofft sie bspw. an fremdenfeindlichen Ressentiments anknüpfen zu können, die nach allen empirischen Erkenntnissen über den Rechtsextremismus hinaus verbreitet sind.
[...] Der Versuch der Neuen Rechten demokratische Positionen auszuhöhlen und durch inhumanes, rückwärtsgewandtes denken zu ersetzen, ruft eines nachdrücklich ins Bewusstein: dass die Bekämpfung des Rechsextremismus mit dem Werben für Demokratie und für eine freiheitliche, vielgestaltige Gesellschaft untrennbar verbunden ist.
mehr dazu hier: http://www.extremismus.com/texte/neuerechte2.pdf (Archiv-Version vom 31.01.2012)
[...]Anders, aber keineswegs minder als der traditionelle Rechtsextremismus gefährdet die Neue Rechte die demokratische Kultur in Deutschland. Diese Vordenker der Szene, ihre Ideologie und Strategie nimmt die vorliegende Broschüre detailliert in den Blick. Die Neue Rechte zeichnet sich in der Regel nicht durch Straftaten oder den offenen Aufruf zur Gewalt aus, vielmehr geht es ihr darum, die Herrschaft über die öffentliche Meinung zu erringen. Ideologisch greift sie zurück auf Intellektuelle der Weimarer Republik, die zu den geistigen Wegbereitern des Nationalsozialismus zählen. Wie diese richtet sich die Neue Rechte gegen den Pluralismus einer liberalen Gesellschaft und möchte ethnisch verstandene Kollektive wie Volk und Nation ins Zentrum der Politik rücken. Hinter dem vordergründig gemäßigten Duktus, der mitunter erklärtermaßen als sprachliche Tarnung verstanden wird, verbirgt sich häufig der Angriff auf den demokratisch verfassten Staat und eine (welt)offene Gesellschaft. Ausländer und deutsche Staatsbürger mit Migrationshintergrund tauchen in neurechten Medien als Störfaktoren auf, die ethnische Homogenität Deutschlands bedrohen.
[...] Die Gefahr durch diese Strömung liegt vor allem in einem unterschwelligen Prozess, der zur weitreichenden Verschiebung der politischen Koordinaten führen und damit ein Klima der Vereinheitlichung und Ausgrenzung statt eines der Empathie, Toleranz und Integration fördern soll. Die Neue Rechte wird in der vorliegenden Studie nicht nur als Ideologieschmiede des Rechtsextremismus verstanden, sondern auch als Brücke zur gesellschaftlichen Mitte. So hofft sie bspw. an fremdenfeindlichen Ressentiments anknüpfen zu können, die nach allen empirischen Erkenntnissen über den Rechtsextremismus hinaus verbreitet sind.
[...] Der Versuch der Neuen Rechten demokratische Positionen auszuhöhlen und durch inhumanes, rückwärtsgewandtes denken zu ersetzen, ruft eines nachdrücklich ins Bewusstein: dass die Bekämpfung des Rechsextremismus mit dem Werben für Demokratie und für eine freiheitliche, vielgestaltige Gesellschaft untrennbar verbunden ist.
mehr dazu hier: http://www.extremismus.com/texte/neuerechte2.pdf (Archiv-Version vom 31.01.2012)
Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
12.07.2011 um 21:48Wer ist die "Neue Rechte"?
Als Gegenmodell zur linken Studentenbewegung Ende der 60er Jahre gründeten junge Akademiker in Frankreich die "GRECE" (französische Abkürzung für: "Recherche- und Studiengruppe für die europäische Zivilisation"). Aus diesem Kreis um den Philosophen Alain de Benoist entstand, was sich später "Nouvelle Droite - Neue Rechte" nannte. Sie greift auf autoritäre und elitäre Denkschulen der "Konservativen Revolution" in der Weimarer Republik (Carl Schmitt, Ernst Jünger und andere) zurück und versucht gezielt, gesellschaftliche Diskurse zu prägen und dadurch Wahlerfolge extrem rechter Parteien vorzubereiten.
Den jungen rechtsextremen Akademikern galt die nationalistische "Alte Rechte" im Nachkriegseuropa ebenso wie der Nationalsozialismus als überholt. In Anlehnung an Theorien, die der italienische Kommunist Antonio Gramsci (1891 - 1937) entwickelt hatte, setzt die Neue Rechte auf die sog. "kulturelle Hegemonie", wonach sich staatlicher Machtwechsel in fortgeschrittenen kapitalistischen Gesellschaften nicht zuerst auf revolutionärem Wege vollziehe, sondern durch langwierige ideologische Überzeugungsarbeit in der "Zivilgesellschaft" - der Begriff "Hegemonie" stammt aus dem Griechischen und meint etwa soviel wie "Vorherrschaft", "Überlegenheit".
In seinem Buch "Kulturrevolution von rechts" (1985) beschrieb de Benoist das Ziel und wie es zu erreichen sei. Außerhalb der eigentlichen Sphäre von Politik müsse langfristig eine "Transformation der allgemeinen Vorstellungen" einsetzen, die schließlich zur Aufweichung des demokratischen Konsens' führe und einen Systemwechsel ermögliche. Ein solcher "Kulturkampf" müsse außerhalb des tagesaktuellen Geschehens von Intellektuellen um Grundsätzliches geführt werden. Dabei komme es auf "Behutsamkeit" und "weitreichende Ziele" an. So könne sich ein "suggestiver" Zug entwickeln, der schwer zu erkennen sei "und folglich nicht auf dieselben rationalen und bewussten Widerstände stößt wie eine Botschaft mit einem direkt politischen Charakter". Es sind die "liberalen westlichen Regime" und die "pluralistische politische Ordnung", gegen die in einem solchen Versteckspiel allmählich eine "ideologische Mehrheit" gewonnen werden soll - der Gegner ist damit klar benannt: die auf Pluralismus, d. h. auf Interessensausgleich zwischen den verschiedensten gesellschaftlichen Gruppen bauenden westlichen Demokratien, wie die Bundesrepublik eine ist.
Festzuhalten ist, dass die "Neue Rechte" in ihrem Kern eine zutiefst antidemokratische Denkschule darstellt, die auf bewusste Verschleierung setzt. In ihrer Grundhaltung gleicht sie der Konservativen Revolution, die zu ihren wichtigsten Stichwortgebern gehört. So nannte sich in der Weimarer Republik eine Gruppe Intellektueller um Arthur Moeller van der Bruck (1876 - 1925), die sich dem Kampf gegen Liberalismus, Parlamentarismus und Demokratie verschrieben hatte. Moeller van der Bruck, der Hitler wegen seiner "proletarischen Primitivität" verachtete, veröffentlichte 1923 sein Buch "Das Dritte Reich" und avancierte damit zu einem Stichwortgeber des von ihm belächelten Nationalsozialismus.
Wie das historische Milieu um die Konservative Revolution setzt die Neue Rechte auf Ideen der sogenannten "Querfront", d. h. auf inhaltliche Überschneidungen und Gemeinsamkeiten quer durch die einzelnen weltanschaulichen Lager. Immer wiederkehrende Themen sind Antiamerikanismus, Antisemitismus, Antiliberalismus und Rassismus. Ganz im Sinne de Benoists Bestimmung vom "suggestiven Charakter", der "als solcher nicht klar erkannt wird", verurteilt die Neue Rechte zwar einerseits offene Xenophobie, andererseits behauptet sie aber die Existenz "menschlicher Ethnien", die sich durch "Anpassung an die natürlichen Milieus", d. h. an Klimazonen, Geographie usw. gebildet hätten. In solch biologischen Zusammenhängen von "Landschaft und Persönlichkeit" meint "Ethnie" nichts anderes als die gebräuchlichere Bezeichnung "Rasse". Folgerichtig haben so gebildete menschliche Gemeinschaften in neurechter Argumentation Eigenschaften, wie sie sonst nur bei Individuen vorkommen: sie haben "Geist", "Sinn für Maß und Nuancen", Völkern kann die "Seele" geraubt werden, so dass sie zu "Selbstmordkandidaten" werden (siehe: Ethnopluralismus):
Konsequent tritt die Neue Rechte gegen "Rassenvermischung" an, die sie als Gefahr für die verschiedenen "Menschen- und Kulturtypen" begreift, sowie gegen "Einwanderung", deren "Schwierigkeiten allen betroffenen Gemeinschaften tiefgreifenden Schaden zufügen". Dem Einzelnen kommt in dieser Sicht kein eigener Wert zu, d. h. in seiner Eigenschaft als Mensch, sondern nur sofern er Mitglied einer Ethnie oder Volksgemeinschaft ist:
Im anderen Fall ist die Menschheit nur die Gesamtheit der Kulturen und Volksgemeinschaften: das Individuum ist lediglich bestimmt durch seine organische Zugehörigkeit zu ihr. [...] Der Einzelmensch besteht nach unserer Auffassung nur in Verbindung mit den Gemeinschaften, in die er eingeschlossen ist [...]. Jede individuelle Tätigkeit stellt einen Akt der Teilnahme am Leben eines Volkes dar. Dem Interesse des Einzelnen kommt, [sic!] "an sich" keine Wertschätzung zu.
(A. de Benoist: Kulturrevolution von rechts. Gramsci und die Nouvelle Droite. Krefeld 1985, S. 133)
Solche Welt- und Menschenbilder widersprechen grundsätzlich demokratischen Auffassungen vom Menschen, nach denen jeder Mensch als Mensch wertzuschätzen ist, unangesehen seines Geschlechts, seiner Religion und seiner Herkunft: "Die Würde des Menschen ist unantastbar", sagt Artikel Eins des Grundgesetz und formuliert damit die Gegenposition zu Meinungen, die "Würde" und "Wert" des Menschen an den Gesellschaften messen, denen der Einzelne entstammt.
Quelle
Als Gegenmodell zur linken Studentenbewegung Ende der 60er Jahre gründeten junge Akademiker in Frankreich die "GRECE" (französische Abkürzung für: "Recherche- und Studiengruppe für die europäische Zivilisation"). Aus diesem Kreis um den Philosophen Alain de Benoist entstand, was sich später "Nouvelle Droite - Neue Rechte" nannte. Sie greift auf autoritäre und elitäre Denkschulen der "Konservativen Revolution" in der Weimarer Republik (Carl Schmitt, Ernst Jünger und andere) zurück und versucht gezielt, gesellschaftliche Diskurse zu prägen und dadurch Wahlerfolge extrem rechter Parteien vorzubereiten.
Den jungen rechtsextremen Akademikern galt die nationalistische "Alte Rechte" im Nachkriegseuropa ebenso wie der Nationalsozialismus als überholt. In Anlehnung an Theorien, die der italienische Kommunist Antonio Gramsci (1891 - 1937) entwickelt hatte, setzt die Neue Rechte auf die sog. "kulturelle Hegemonie", wonach sich staatlicher Machtwechsel in fortgeschrittenen kapitalistischen Gesellschaften nicht zuerst auf revolutionärem Wege vollziehe, sondern durch langwierige ideologische Überzeugungsarbeit in der "Zivilgesellschaft" - der Begriff "Hegemonie" stammt aus dem Griechischen und meint etwa soviel wie "Vorherrschaft", "Überlegenheit".
In seinem Buch "Kulturrevolution von rechts" (1985) beschrieb de Benoist das Ziel und wie es zu erreichen sei. Außerhalb der eigentlichen Sphäre von Politik müsse langfristig eine "Transformation der allgemeinen Vorstellungen" einsetzen, die schließlich zur Aufweichung des demokratischen Konsens' führe und einen Systemwechsel ermögliche. Ein solcher "Kulturkampf" müsse außerhalb des tagesaktuellen Geschehens von Intellektuellen um Grundsätzliches geführt werden. Dabei komme es auf "Behutsamkeit" und "weitreichende Ziele" an. So könne sich ein "suggestiver" Zug entwickeln, der schwer zu erkennen sei "und folglich nicht auf dieselben rationalen und bewussten Widerstände stößt wie eine Botschaft mit einem direkt politischen Charakter". Es sind die "liberalen westlichen Regime" und die "pluralistische politische Ordnung", gegen die in einem solchen Versteckspiel allmählich eine "ideologische Mehrheit" gewonnen werden soll - der Gegner ist damit klar benannt: die auf Pluralismus, d. h. auf Interessensausgleich zwischen den verschiedensten gesellschaftlichen Gruppen bauenden westlichen Demokratien, wie die Bundesrepublik eine ist.
Festzuhalten ist, dass die "Neue Rechte" in ihrem Kern eine zutiefst antidemokratische Denkschule darstellt, die auf bewusste Verschleierung setzt. In ihrer Grundhaltung gleicht sie der Konservativen Revolution, die zu ihren wichtigsten Stichwortgebern gehört. So nannte sich in der Weimarer Republik eine Gruppe Intellektueller um Arthur Moeller van der Bruck (1876 - 1925), die sich dem Kampf gegen Liberalismus, Parlamentarismus und Demokratie verschrieben hatte. Moeller van der Bruck, der Hitler wegen seiner "proletarischen Primitivität" verachtete, veröffentlichte 1923 sein Buch "Das Dritte Reich" und avancierte damit zu einem Stichwortgeber des von ihm belächelten Nationalsozialismus.
Wie das historische Milieu um die Konservative Revolution setzt die Neue Rechte auf Ideen der sogenannten "Querfront", d. h. auf inhaltliche Überschneidungen und Gemeinsamkeiten quer durch die einzelnen weltanschaulichen Lager. Immer wiederkehrende Themen sind Antiamerikanismus, Antisemitismus, Antiliberalismus und Rassismus. Ganz im Sinne de Benoists Bestimmung vom "suggestiven Charakter", der "als solcher nicht klar erkannt wird", verurteilt die Neue Rechte zwar einerseits offene Xenophobie, andererseits behauptet sie aber die Existenz "menschlicher Ethnien", die sich durch "Anpassung an die natürlichen Milieus", d. h. an Klimazonen, Geographie usw. gebildet hätten. In solch biologischen Zusammenhängen von "Landschaft und Persönlichkeit" meint "Ethnie" nichts anderes als die gebräuchlichere Bezeichnung "Rasse". Folgerichtig haben so gebildete menschliche Gemeinschaften in neurechter Argumentation Eigenschaften, wie sie sonst nur bei Individuen vorkommen: sie haben "Geist", "Sinn für Maß und Nuancen", Völkern kann die "Seele" geraubt werden, so dass sie zu "Selbstmordkandidaten" werden (siehe: Ethnopluralismus):
Konsequent tritt die Neue Rechte gegen "Rassenvermischung" an, die sie als Gefahr für die verschiedenen "Menschen- und Kulturtypen" begreift, sowie gegen "Einwanderung", deren "Schwierigkeiten allen betroffenen Gemeinschaften tiefgreifenden Schaden zufügen". Dem Einzelnen kommt in dieser Sicht kein eigener Wert zu, d. h. in seiner Eigenschaft als Mensch, sondern nur sofern er Mitglied einer Ethnie oder Volksgemeinschaft ist:
Im anderen Fall ist die Menschheit nur die Gesamtheit der Kulturen und Volksgemeinschaften: das Individuum ist lediglich bestimmt durch seine organische Zugehörigkeit zu ihr. [...] Der Einzelmensch besteht nach unserer Auffassung nur in Verbindung mit den Gemeinschaften, in die er eingeschlossen ist [...]. Jede individuelle Tätigkeit stellt einen Akt der Teilnahme am Leben eines Volkes dar. Dem Interesse des Einzelnen kommt, [sic!] "an sich" keine Wertschätzung zu.
(A. de Benoist: Kulturrevolution von rechts. Gramsci und die Nouvelle Droite. Krefeld 1985, S. 133)
Solche Welt- und Menschenbilder widersprechen grundsätzlich demokratischen Auffassungen vom Menschen, nach denen jeder Mensch als Mensch wertzuschätzen ist, unangesehen seines Geschlechts, seiner Religion und seiner Herkunft: "Die Würde des Menschen ist unantastbar", sagt Artikel Eins des Grundgesetz und formuliert damit die Gegenposition zu Meinungen, die "Würde" und "Wert" des Menschen an den Gesellschaften messen, denen der Einzelne entstammt.
Quelle
Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
12.07.2011 um 21:52@richie1st
Das beobachte ich auch schon lange.
Die neue Rechte tut sich auch viel leichter, sich international mit ihresgleichen in anderen Ländern zu verbünden (nein-kein Schreibfehler-kommt von Bündnis).
Ihr Vokabular ahmt oft das der Linken nach, woraus häufig auch der Vorwurf, Linke seien rassistisch,
erklärbar sein kann.
Man "rudert zurück" und macht sozusagen "erst mal das Land urbar" statt in altbekannnter martialischer Nazi-Manier die Ernte gleich mit der Saat einfahren zu wollen.
Jetzt ist erst recht Vorsicht geboten!
Das beobachte ich auch schon lange.
Die neue Rechte tut sich auch viel leichter, sich international mit ihresgleichen in anderen Ländern zu verbünden (nein-kein Schreibfehler-kommt von Bündnis).
Ihr Vokabular ahmt oft das der Linken nach, woraus häufig auch der Vorwurf, Linke seien rassistisch,
erklärbar sein kann.
Man "rudert zurück" und macht sozusagen "erst mal das Land urbar" statt in altbekannnter martialischer Nazi-Manier die Ernte gleich mit der Saat einfahren zu wollen.
Jetzt ist erst recht Vorsicht geboten!
Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
12.07.2011 um 22:06@eckhart
es ist im allgemeinen, vor allem auch hier im forum vermehrt der fall, dass der rechtsextremismus auf hohle schläger der npd reduziert wird mit dem zusatz »die kriegen doch sowieso nichts auf die reihe«. auch werden immer wieder rechts-links-gleichungen aufgestellt und das augenmerk auf linke gewalt gelenkt, die zwar wirklich zugenommen hat, aber als das einzige problem hingestellt wird, während eine neue rechte im hintergrund schaltet und waltet wie sie möchte und immer mehr den öffentlichen diskurs bestimmt. sehr bedenklich wie ich finde. es kann nicht schaden diesbezüglich ein wenig die sinne zu schärfen...
es ist im allgemeinen, vor allem auch hier im forum vermehrt der fall, dass der rechtsextremismus auf hohle schläger der npd reduziert wird mit dem zusatz »die kriegen doch sowieso nichts auf die reihe«. auch werden immer wieder rechts-links-gleichungen aufgestellt und das augenmerk auf linke gewalt gelenkt, die zwar wirklich zugenommen hat, aber als das einzige problem hingestellt wird, während eine neue rechte im hintergrund schaltet und waltet wie sie möchte und immer mehr den öffentlichen diskurs bestimmt. sehr bedenklich wie ich finde. es kann nicht schaden diesbezüglich ein wenig die sinne zu schärfen...
Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
12.07.2011 um 22:15Jetzt ist erst recht Vorsicht geboten!seltsamerweise geschieht aber genau das gegenteil: die nebelmaschine wird angeworfen und ein paar kerzen hinterher.
Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
12.07.2011 um 22:21Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
13.07.2011 um 02:36sind die neuen rechten nicht die alten?
Hitler in England
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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
13.07.2011 um 14:05@Warhead
:D - tja kreativität ist nicht so ihr ding
aber auf folgenden slogan: was gibt der deutschen jugend kraft antworten wir doch alle : apfelsaft, apfelsaft :D
die anderen können das also auch und man kann sogar drüber lachen - :D
@richie1st das ist schon sehr lang zu beobachten und das ist klar strategie - mit plumpen, derben, rechten auftritten schrecken sie ab, aber wenn sie sich auch optisch volksnah geben, werden sie glaubhafter
wir finden rechte haltungen nahezu in allen parteien - und die rechten ziehen mit - noch zeigt sich das volk reserviert - sieht sie als schmuddelpartei, aber das kann sich ändern, wenn sie bieder daher kommen
:D - tja kreativität ist nicht so ihr ding
aber auf folgenden slogan: was gibt der deutschen jugend kraft antworten wir doch alle : apfelsaft, apfelsaft :D
die anderen können das also auch und man kann sogar drüber lachen - :D
@richie1st das ist schon sehr lang zu beobachten und das ist klar strategie - mit plumpen, derben, rechten auftritten schrecken sie ab, aber wenn sie sich auch optisch volksnah geben, werden sie glaubhafter
wir finden rechte haltungen nahezu in allen parteien - und die rechten ziehen mit - noch zeigt sich das volk reserviert - sieht sie als schmuddelpartei, aber das kann sich ändern, wenn sie bieder daher kommen
Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
13.07.2011 um 18:24Die "neuen Rechten" (Rechtsextremen ist eigentlich der richtige Ausdruck) stufe ich auch als gefährlicher ein da gerade viele Jugendliche aber auch ältere ziemliche Probleme damit haben diese aufgrund ihres neuen (geklauten) Styles auch als rechtsextrem zu identifizieren und so schnell in Gefahr geraten können von ihnen erfolgreich angeworben zu werden.
Der plumpe glatzköpfige Stiefelnazi hat scheinbar allmällig ausgedient:
https://www.youtube.com/watch?v=0ywscJyw7jk (Video: Antifa demo in wismar Nazis drehen durch)
Der plumpe glatzköpfige Stiefelnazi hat scheinbar allmällig ausgedient:
Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
13.07.2011 um 18:53@SanctusDominus
nun auch wenn sie sich "ziviler" bekleiden, ziviler in der öffentlichkeit auftreten, ihr verbal attacken, ihre aggressivität bleibt
auch wenn der nazi gestern noch scharfen scheitel und t-shirt mit entsprechendem logo trug und heute ein kariertes hemd und die haare nach oben trägt ist das aggressionpotential nicht geringer
aber sie treten wahrlich jetzt als der "liebe junge" von nebenan -
vor paar jahren war es noch so, wie @Warhead beschrieb - rein optisch konnten man aus der ferne nicht erkennen: punk oder nazi
und heute kann man nicht sagen: spießbürger oder nazi
nun auch wenn sie sich "ziviler" bekleiden, ziviler in der öffentlichkeit auftreten, ihr verbal attacken, ihre aggressivität bleibt
auch wenn der nazi gestern noch scharfen scheitel und t-shirt mit entsprechendem logo trug und heute ein kariertes hemd und die haare nach oben trägt ist das aggressionpotential nicht geringer
aber sie treten wahrlich jetzt als der "liebe junge" von nebenan -
vor paar jahren war es noch so, wie @Warhead beschrieb - rein optisch konnten man aus der ferne nicht erkennen: punk oder nazi
und heute kann man nicht sagen: spießbürger oder nazi
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13.07.2011 um 19:20@kiki1962
Nicht nur Spießbüger, Skinheads und Punks, auch Hip-Hopper, Raver, der schwarze Block und haste nicht gesehen werden kopiert wie du sicherlich weisst, es gibt heute eigentlich fast nichts mehr was nicht schon von den neuen Rechtsradikalen kopiert wurde.
Wobei gesagt werden muss, nicht jeder von ihnen ist gleich in der Praxis agressiv, in der Theorie bzw. ihrem Gedankengut dagegen sind sie es alle und damit auch eine mögliche potentielle tickende Zeitbombe das stimmt.
Nicht nur Spießbüger, Skinheads und Punks, auch Hip-Hopper, Raver, der schwarze Block und haste nicht gesehen werden kopiert wie du sicherlich weisst, es gibt heute eigentlich fast nichts mehr was nicht schon von den neuen Rechtsradikalen kopiert wurde.
Wobei gesagt werden muss, nicht jeder von ihnen ist gleich in der Praxis agressiv, in der Theorie bzw. ihrem Gedankengut dagegen sind sie es alle und damit auch eine mögliche potentielle tickende Zeitbombe das stimmt.
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13.07.2011 um 19:25@SanctusDominus
ja - und auch unsere etablierten parteien nehme bestimmte aussagen auf u. nutzen diese für das grasen am rechten rand .
bedenklich, wie schnell die anderen parteien das aufgreifen und entsprechende antworten anbieten
wir sind mittendrin im prozess des wandels
ja - und auch unsere etablierten parteien nehme bestimmte aussagen auf u. nutzen diese für das grasen am rechten rand .
bedenklich, wie schnell die anderen parteien das aufgreifen und entsprechende antworten anbieten
wir sind mittendrin im prozess des wandels
Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
13.07.2011 um 19:55SanctusDominus schrieb:Die "neuen Rechten" (Rechtsextremen ist eigentlich der richtige Ausdruck) stufe ich auch als gefährlicher ein da gerade viele Jugendliche aber auch ältere ziemliche Probleme damit haben diese aufgrund ihres neuen (geklauten) Styles auch als rechtsextrem zu identifizieren und so schnell in Gefahr geraten können von ihnen erfolgreich angeworben zu werden.Genau so ist es.
Es fällt schwer, sie als Rechtsextreme zu identifizieren. Ja sie werden sogar mit Linken verwechselt.
Auch wenn sie nicht so erfolgreich bei der Werbung sind, wie sie es sich wünschen
(verteufeln sie doch die, die sie zugleich kopieren)
bleiben doch bei vielen unbedarften Bürgern der Eindruck hängen,
es könne sich vielleicht um eine neue Bewegung handeln, die aus der Vergangenheit gelernt hat.
Mitnichten !
Die gesamte Naziführung, angefangen von Hitler über Göring bis zu manchen Ortsgruppenführern hatte diese Zwiegesichtigkeit drauf !
So lange ist das alles noch nicht her!
Den Sozialen geben, ist die leichteste Nazi-Übung !
Allein schon ihr Jargon:
z.B.
"Wenn das oder das passiert, will ich so oder so heißen"
muss die Alarmglocken schrillen lassen.
Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
13.07.2011 um 20:01@eckhart
richtig - man nimmt "aufhänger", die aktuell sind und wo man schnell sympathiesante findet
beispiel - jugendclub, freizeitangebote wie fußball, kinderschänderbestrafungen, homosexualität, ausländer, arbeitnehmer aus europa
richtig - man nimmt "aufhänger", die aktuell sind und wo man schnell sympathiesante findet
beispiel - jugendclub, freizeitangebote wie fußball, kinderschänderbestrafungen, homosexualität, ausländer, arbeitnehmer aus europa
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13.07.2011 um 22:22kiki1962 schrieb:die anderen können das also auch und man kann sogar drüber lachen - :DSofern die anderen Monthy Pythons heissen könnten sie auch einen Scheisshaufen parodieren und man giggelt atemlos unterm Tisch
Schwanzus Longus
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