@StUffz: Erstmal danke für die offenen Worte. In dem Fall war das ein Augenöffner für mich, da ich wohl wirklich an eine akribisch arbeitende deutsche Verwaltungsmaschine geglaubt habe. Zumindest was Waffen und Munition betrifft.
Man könnte auch nach den Übungen jeden Soldaten kurz abklopfen. Ja, ich weiß, dass ist naiv. Wenn man, wie du selber schreibst, also damit rechnen kann, dass unter den Soldaten einige sind, die garantiert Problemklientel darstellen, sollte man in so einem hochsensiblen Sicherheitsbereich auch entsprechende Vorsichtsnahmen treffen. Gut, um "sollte" geht es ja nicht. Die Frage die sich mir stellt ist, wie lassen sich mit solchen schlampigen Standards Sicherheitslücken schließen, die letztlich gefährliche Leute anziehen und selbige gezielt nutzen. Wie soll da Vertrauen entstehen??? Klar, alles Einzelgänger, schwarze Schafe wie überall in der Bevölkerung, nur hier mit einem enorm hohen Sicherheitsrisiko verbunden. Es geht ja auch nicht nur um Franco A., Uniter, Nordkreuz, sondern es geht um ständig wiederkehrende Meldungen und Vorfälle über entsprechende rechtsradikale/sexistische Vorfälle in staatlichen Organen, die eigentlich Vorbildfunktion an dem Tag legen müssten.
StUffz schrieb:Und siehe da, wenn ich den Tunnelblick nur eng genug stelle, dann sind Elektriker anfällig für Pädophilie, Maurer für Trunkenheitsfahrten und Bürofachangestellte alle Versicherungsbetrüger.
Als ich noch auf dem Bau gearbeitet habe, herrschte da auch eher ein rechts von der Mitte Ton.
Die Argumentation finde ich für mich zu dünn. Gerade bei Polizei und Bundeswehr lernt man doch neben all den Kampfgeschichten, Sport, technische Skills, Theorie... vor allem auch Disziplin und Gehorsam. Oder ist das schon wieder mein antiquiertes Denken?
Ich habe bei BW und Polizei nicht nur das Risiko von Trunkenheitsfahrten, Betrügereien oder anderen Delikten, sondern hier geht es ja explizit um die Gefahr einer immer größer werdenden rechten Ideologisierung innerhalb staatlicher Organe. Solche Sachen machen die Runde und haben für viele das Zeug es gleichzutun. Hier scheint mir deine Differenzierung oder besser gesagt, Sensibilisierung nicht ganz angebracht...
StUffz schrieb:Denn letztendlich sind es die gleichen, oft sogar die selben Menschen.
Das ist klar, aber ich erwarte, dass man zwischen Baustelle und Militär unterscheiden kann. So vom Auftreten her, von dem, was ich mir rausnehmen kann. Du weisst, dass ich darauf hinaus will, das man seinen Laden im Griff haben muss. Es gibt übrigens genügend Handwerksbetriebe, die wegen ihres rechten Personals Probleme bekommen haben. Habe ich zumindest mal gehört oder gelesen...
StUffz schrieb:Die Bundeswehr besteht aus ganz normalen Leuten wie auch die restliche Gesellschaft. Da wird man keine hundertprozentigen Supermenschen die alles richtig machen finden. Genau wie überall anders auch.
Es geht mir bei weitem nicht um "Supermenschen" oder "alles richtig machen". Entsprechende Einrichtungen verlieren mehr und mehr Glaubwürdigkeit, wenn sie von Rechten als offener Waffenschrank benutzt werden können. Im Umfeld widerliche Feiern mit Prostituierten und Rechtsrock stattfinden. Rechtsextreme Chatgruppen, Drohbriefe von der Frankfurter Polizei an Seda Basay-Yildiz, Erschießungen werden vorbereitet ... Das sind längst keine Einzelfälle mehr.
Du spielst die damit verbunden Gefahr für mich herunter. Das ist leider ein derzeitiges Spiegelbild der aktuellen Situation. Zumindest kommt es einen so vor.
Warden schrieb:Ich verstehe durchaus Teilaspekte der Argumente aber der Faktor Zeit beseitigt diese maßgeblich.
Ich finde das grotesk, gerade wenn man sich die rechten Kontinuitäten ansieht.
Warden schrieb:In 100 Jahren noch?
Solange bis es vorbei ist.