MokaEfti schrieb:Wo treiben sie sich also rum, du schreibst ja selbst, dass man nicht mehr von Einzelfällen sprechen kann?
Hier und da, überall und nirgends. Es wird sie in bundesweiter Verteilung sicherlich hier und da geben. Dass es keine gäbe, wäre natürlich Quatsch. Allein der Themenkomplex "KSK" zeigt es - ohne dass ich jetzt jedem dort etwas unterstelle. Manche Bereiche, Liegenschaften oder Einheiten könnten auch "Schwerpunkte" haben. Der Ort wo Kalbitz mal war, als Beispiel. Ich finde vermutlich Rechtsextremisten eher bei gewissen kämpfenden oder elitären Einheiten, als bei der Militärmusik oder vielleicht, keine Ahnung, im NATO-Liaison-Bereich - um mal ein plakatives Beispiel aus dem Stehgreif zu nennen.
Ich will aber halt mit meiner Aussage: "Alles integere Leute" (bezogen auf die, die ich kennenlernen durfte) sagen, dass man ein Negativklischee, das alle in einen Topf wirft, gar nicht anwenden kann. Das wäre ja die gleiche brüchige Logik wie "Jeder Ausländer klaut / raubt / mordet". Genauso stumpf.
Kurzum haben wir ein krasses Problem, wenn sogar Teile des KSK augenscheinlich in Umsturzpläne involviert waren die nur auf den richtigen Auslöser warten. Zugleich kann ich aber der BW bzw. jedem Soldaten oder auch "Ossi" einem Pauschalvorwurf aussetzen. Ich verstehe, dass man ohne eigene Berührungspunkte und je nach ideologischer oder politischer Weltsicht dazu neigen kann.
Aber daher möchte ich eben hier anmerken (für die, die es betreffen mag): Nein, es ist nicht so. Da ist nicht jeder dumm, böse oder Extremist.
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Mal auf diese neuerlichen Tag-X Geschichten bezogen: An sich ist das schon krass. Wenn ein Notstand o.Ä wirklich eintreten würde, hätten die Leute relative Narrenfreiheit. Ich gehe davon aus, man kennt die Informationslage, gerade die TAZ war ja beim Uniter-Komplex "federführend". Der Witz ist: Aller Wahrscheinlichkeit nach wäre es wirklich für solche Leute, gerade wenn man im KSK ist, einfach, sich im Notstand relativ frei zu bewegen. Wenn du den richtigen Ausweis bzw. die Zugehörigkeit hast und logisch argumentieren kannst, wer will dich aufhalten oder hinterfragen? Je nach Ausweis kommt vielleicht eine Nachfrage der zuständigen Stelle. Im Zweifel. Ok, dann wird die Identität im Zweifel auch bestätigt. Ob Notstand oder nicht, meint jemand, z.B. ein Provinzpolizist würde jetzt anfangen z.B. einen Militärtransport oder Schützenpanzer zu durchsuchen, bzw. überhaupt einen Anfangsverdacht zu entwickeln?
Das war ja mitunter die Planung: Politische Gegner einsacken und sicher selbst durch Kontrollpunkte bringen. Je nach Lage und Person könnte das sogar ohne großen Aufwand oder Widerstand geschehen - nicht alle Politiker im Zielspektrum haben Personenschutz und selbst wenn der vorhanden ist, so wäre er für wohl für KSK-Mitglieder/fähige Soldaten im worst-case überwindbar. Dann noch die Person/en irgendwo hinzuschmuggeln sobald man sie hat dürfte wohl "leicht" sein, je nach Lage, Chaos, ob man entdeckt wurde usw.
Man muss sich das vor Augen halten. Was? Den krassen Umstand, dass die "Pläne" quasi in der Schublade lagen, Equipment irgendwo dienstlich wie privat vorhanden war und es mehr als nur Einzeltäter im Sinne dieser Planung gab. Eigentlich hat nur noch der ominöse "Tag X", wie auch immer sie ihn definiert hätten, gefehlt. Die Ermittlungen verpassen dem einen Dämpfer oder schieben dem einen Riegel vor, ja.
Aber mal ganz im Ernst?
Wenn eine so krasse gesellschaftliche Notlage eintreten würde, der diesen "Tag X" für diese Personen praktikabel machen würde, dann würden es noch ganz andere Akteure unter dem Deckmantel des Chaos oder fehlender effektiver 'Gegenwehr' versuchen. Linksextremisten, religiöse Extremisten, Rechtsextremisten.
Hoffen wir also, dass diese Lage nicht eintritt, denn man kann nicht jeden auf dem Schirm haben oder präventiv aus dem Verkehr ziehen wenn keine gewisse Schwelle überschritten wird. Gleichwohl werden jene vermutlich tätig, wenn aus ihrer Sicht eine gewisse Schwelle überschritten wurde.