Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

Wer beim Thema islamistischer Terror nur die in Deutschland begangenen Morde, nicht aber die Beteiligung von mehr als 1000 aus Deutschland stammenden Personen am Djihad in Syrien und die dort getöteten Menschen nicht auf dem Schirm hat, hat den islamistischen Terror nicht verstanden.

Wenn Rechtsextremisten in gleichem Ausmaß im ausland für Tot und Terror verantwortlich wären, hätte man das wohl auf dem Schirm.

Bone02943 schrieb:Ich plädiere nur dafür, dass man rechtsextreme Probleme erstmal langfristig ernst nimmt. Und da helfen keine Verweise in andere Richtungen. Es geht darum dieses Problem überhaupt als solches erstmal zu erkennen, bzw. dessen potentielle Gefahr. Und da hat man m.M.n. viel zu lange weggeschaut und relativiert,

Das hier stammt von 2016:

Rechtsextreme verbinden sich zunehmend mit europäischen und amerikanischen Gruppen, sagt der Präsident des Verfassungsschutzes. Auch das Gewaltpotenzial nehme zu.

Die rechtsextremistische Szene in Deutschland vernetzt sich global. Das sagte der Präsident des Bundesverfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir sehen es nicht nur als ein rein innerdeutsches Problem. Auch die rechtsextremistische Szene vernetzt sich auf europäischer Ebene, teilweise auch mit Verbindungen in den USA", sagte er...

In Deutschland gebe es heute mehr Mitglieder in rechtsextremistischen Gruppierungen. In den vergangenen Jahren sei die Zahl noch rückläufig gewesen. Maaßen warnte neben den steigenden Zahlen vor einem immer größer werdenden Gewaltpotenzial der Szene. Noch schlimmer sei, dass die Zahl der gewaltbereiten Rechtsextremisten zugenommen habe, sagte er. In zahlreichen Fällen habe man feststellen müssen, dass sich Personen, "die zu allem entschlossen sind", in rechtsterroristischen Zellen wie etwa der Oldschool Society zusammengeschlossen hätten.

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-11/rechtsextremismus-usa-verfassungsschutz-hans-georg-maassen
Maaßen ist weit ins linke Lager hinein unbeliebt und dass trotz seiner eindringlichen Warnungen vor zunehmendem Rechtsextremismus, vor internationaler Vernetzung von Rechtsextremisten....

und bevor ich zum Relativierer erklärt werde:
Ich spreche mich mein lebenlang gegen JEDEN Extremismus aus!

@sacredheart

Sind wir also wieder bei "die Migranten sind das eigentliche Problem!" angekommen, ok. Ist ja nicht so als gäbe es Probleme mit Rechtsextremismus erst seit 2015.

Und um den irren Einzeltäter nicht zum Zug kommen zu lassen oder dies wenigstens zu erschweren:

Warum müssen Sportschützen ihre Waffen und Munition eigentlich zu Hause aufbewahren? Warum nicht das eine im Verein, das andere zu Hause lagern. Das hilft nur ein bißchen, wäre aber wohl leicht umsetzbar.

@Bone02943

Dann hast Du meinen Beitrag nicht richtig verstanden. Es geht darum, im öffentlichen Diskurs nicht so weit die Sorgen von Menschen auszublenden, dass sie einen ersten Schritt in die falsche Richtung tun. Da kann erst mal gar kein Migrant etwas für.

Ein Migrant, der erst kurze Zeit hier ist, kann den öffentlichen Diskurs nun so gar nicht mitbestimmen.

Seidenraupe schrieb:Wer beim Thema islamistischer Terror nur die in Deutschland begangenen Morde, nicht aber die Beteiligung von mehr als 1000 aus Deutschland stammenden Personen am Djihad in Syrien und die dort getöteten Menschen nicht auf dem Schirm hat, hat den islamistischen Terror nicht verstanden.

Wenn man so vorgeht kann man auch gleich die Hamburger Terrorzelle, die die Anschläge des elften Septembers plante und ausführte, dazurechnen, dann haben seit der Wiedervereinigung deutsche islamistische Terroristen 10x mehr Menschen getötet als Rechtsextremisten.

Es wäre halt bescheuert, das zu tun.

Warum müssen Sportschützen ihre Waffen und Munition eigentlich zu Hause aufbewahren? Warum nicht das eine im Verein, das andere zu Hause lagern. Das hilft nur ein bißchen, wäre aber wohl leicht umsetzbar.

Das ist ein Abwägungsproblem. Schützenhäuser liegen häufig (auch wegen der Genehmigungen, Sicherheitsabständen usw.) außerhalb von Ortschaften, wo kaum jemand zufällig vorbeikommt. Wenn dort dann eingebrochen wird (Waffen sind ja für Kriminelle attraktiv und wertvoll) kann sich eine Einbrecherbande gleich ganze Waffenlager unter den Nagel reißen.

@bgeoweh

Deshalb hatte ich ja die Idee: Er nimmt seine Waffe mit nach Hause aber ohne einen Schuss Munition. Das ist dann Aufgabe des Vereins, das zu überwachen. Munition sollte man so gut sichern können, dass niemand im Vorbeigehen die mitnehmen kann. Mit nem Schweissbrenner an einem Tresor voller Munition rumzuhantieren, wird sicher nicht öfter passieren.

@sacredheart

Rostock-Lichtenhagen, Mölln, Lübeck, Hoyerswerda, da war noch nichts mit "Merkel ist Schuld".
Genau das ist es was ich die ganze Zeit meine.
Man macht es sich immer einfach und zeigt einfach auf andere. Damit aber wird man diese Probleme nicht lösen. Rechtsextremisten, Rassisten und Antisemiten legen ihre Feindbilder nicht ab, egal was Politiker erzählen. Und Probleme werden ja nicht verheimlicht. Im Gegenteil, an allen Ecken hört und ließt man ausländerfeindliche Sprüche, die Hetze war damals da und ist heute da. Schon immer, nicht erst seit 2015, sondern mein ganzes Leben höre ich das.
Und wenn Probleme angesprochen werden, dann bekommt das scheinbar keiner mit, oder es geht nicht weit genug.

Es ist eh ein Unding, dass man schon wieder über Migration reden will, wenn es um Rechtsextremismus geht. Es ist falsch anzunehmen, wir würden Rechtsextremismus bekämpfen, in dem wir gegen Migration vorgehen. Das wird nicht funktionieren, weil die Feindbilder vielseitig sind. Sie treffen alle möglichen Minderheiten und auch Andersdenkende.

sacredheart schrieb:Deshalb hatte ich ja die Idee: Er nimmt seine Waffe mit nach Hause aber ohne einen Schuss Munition. Das ist dann Aufgabe des Vereins, das zu überwachen. Munition sollte man so gut sichern können, dass niemand im Vorbeigehen die mitnehmen kann. Mit nem Schweissbrenner an einem Tresor voller Munition rumzuhantieren, wird sicher nicht öfter passieren.

Das ist bei Sportschützen (vielleicht) noch möglich, aber bei Jägern dann nichtmehr, die brauchen kurzfristig geladene Waffen. Und Büchsenmacher, Waffengeschäfte, Sprengmeister und Selberlader gibt es auch nocht. Das führt alles zu weit, und ist hier auch OT. Wenn ein Extremist losgeht und Leute erschießt, ist das Waffenrecht nicht das Hauptproblem.

sacredheart schrieb:Munition sollte man so gut sichern können, dass niemand im Vorbeigehen die mitnehmen kann.

Erzähl das mal lieber der Polizei @sacredheart

Denn:

Polizei findet eigene Munition bei Razzia

Berlin/Dresden. Tausende Schuss Munition wurden bei einer rechtsextremen Gruppe gefunden. Sie stammt zum Teil von der Polizei – die weiß von nichts.

https://www.braunschweiger-zeitung.de/panorama/article228551209/Nicht-vermisst-Polizei-findet-eigene-Munition-bei-Razzia.html

siehe auch:
https://www.mdr.de/sachsen/saechsische-polizei-munition-bei-nordkreuz-aufgetaucht-100.html (Archiv-Version vom 26.02.2020)

Die hat die nichtmal vermisst.

Wie kommen die Rechtsextremisten wohl an diese Munition. Die Frage darf man sich stellen?

sacredheart schrieb:Es geht darum, im öffentlichen Diskurs nicht so weit die Sorgen von Menschen auszublenden, dass sie einen ersten Schritt in die falsche Richtung tun. Da kann erst mal gar kein Migrant etwas für.

Das hört an wie eine Drohung. Ursache - Wirkung. Schön, dass da kein Migrant was dafür kann. Nur letztlich muss er oder sie die Rechnung bezahlen. Ist es wirklich so klar, dass Menschen ermordet/verletzt/gejagd werden, wenn mal nicht alle zufrieden sind?

Vielleicht gibt es im öffentlichen Diskurs auch Menschen, denen es am Herzen liegt, dass Flüchtende eine neue Heimat finden.

tudirnix schrieb:Wie kommen die Rechtsextremisten wohl an diese Munition. Die Frage darf man sich stellen?

Irgendwo in der Kette hat man immer eine Person, die die "Macht" hat, die Inventarlisten zu führen und so weiter. Wenn diese Person kriminell/terroristisch/extremistisch motiviert ist, hilft das beste Gesetz nichts.

Hat schon mal jemand Rechtsradikale/-extreme, Rassisten, Antisemiten und ähnliche kennengelernt, evtl. sogar über einen Zeitraum von mehreren Jahren, ohne ihre Gesinnung zu erkennen?

Mir ist das bisher noch nicht gelungen, denn man spricht immer mal über irgend ein Thema, wo eben diese Gesinnung zum Vorschein tritt.

Und da muss man sich fragen, ob solche Leute bei der Polizei nicht auffallen. Wie sonst landet Munition der Polizei bei einer rechtsextremen Gruppe? Bekommt kein Kollege mit, dass jemand eine solche Einstellung hat?
Und das ist ein sehr ernstes Problem, wenn Rechtsextremisten und Co. die Behörden soweit unterwandert haben, dass es zur Beschaffung von Munition dient. Nicht auszudenken, wie man Hand in Hand mit denen umgeht, sollten gewisse politische Kontrollgremien mit Rechtsextremisten und Faschisten besetzt werden.

abberline schrieb:Hinschauen sollte man bei allen dreien ganz genau

Das Katapult-Magazin hat ganz genau hingeschaut und folgendes festgestellt @abberline & @6.PzGren391



https://katapult-magazin.de/de/trockne-zahlen/trockne-zahlen/fulltext/gegenueberstellung-politisch-motivierter-gewalt/ (Archiv-Version vom 27.09.2020)

@peekaboo
Fehlen noch die Islamisten. Nochmal....man muss ein Auge auf jede Art von politischen oder religiösen Extremisten haben und ich denke, das tut unsere Polizei.

Wenn ein Herr Merz aber sagt, um das Problem des Rechtsradikalismus in den Griff zu bekommen, muss man Clankriminalität bekämpfen, Grenzen sichern und rechtsfreie Räume beseitigen, trifft es das Thema nicht richtig. Zwar sind diese Dinge wichtig und richtig, ob man damit aber zu Mord bereiten Fanatikern und Ausländerhassern das Wasser abgräbt, glaub ich nicht. Wichtig ist zb auch, dass es spinnerten Einzeltätern oder Grüppchen schwieriger gemacht wird, an Waffen zu kommen etc.

abberline schrieb:Fehlen noch die Islamisten. Nochmal....man muss ein Auge auf jede Art von politischen oder religiösen Extremisten haben und ich denke, das tut unsere Polizei.

Es bringt nichts auf andere zu zeigen, wenn man Rechtsextremismus bekämpfen will.

abberline schrieb:spinnerten Einzeltätern oder Grüppchen

Schöne Verniedlichung von Rechtsextremen, Rassisten, Antisemiten,.. und rechtsextremistisch-terroristische Gruppen.

abberline schrieb:Wenn ein Herr Merz aber sagt, um das Problem des Rechtsradikalismus in den Griff zu bekommen, muss man Clankriminalität bekämpfen, Grenzen sichern und rechtsfreie Räume beseitigen, trifft es das Thema nicht richtig.

Es ist eben die schon immer vorherschende Mentalität in diesem Land. Es ist völlig falsch anzunehmen, man würde Rechtsextremismus bekämpfen können, in dem man deren "Opfer" bekämpft. Ich wüsste nicht das Rechtsextreme gegen Clankriminelle vorgehen würden. Sie vergreifen sich wahllos an Fremde, vermeintlich Fremde, an Minderheiten, Homosexuelle, Behinderte und Andersdenkende.

abberline schrieb:Fehlen noch die Islamisten.

Im Rechtsextremismus fehlen noch die Islamisten?
Ja ganz wie Du meinst!
Islamisten haben Rechtsextremismus ähnliche Ziele, finde ich auch!
Das wird aber offiziell nicht so gezählt!

abberline schrieb:Wenn ein Herr Merz aber sagt, um das Problem des Rechtsradikalismus in den Griff zu bekommen, muss man Clankriminalität bekämpfen, Grenzen sichern und rechtsfreie Räume beseitigen, trifft es das Thema nicht richtig. Zwar sind diese Dinge wichtig und richtig, ob man damit aber zu Mord bereiten Fanatikern und Ausländerhassern das Wasser abgräbt, glaub ich nicht. Wichtig ist zb auch, dass es spinnerten Einzeltätern oder Grüppchen schwieriger gemacht wird, an Waffen zu kommen etc.

Da scheint Herr Merz den Rechtsextremuismus aber ganz schön zu verharmlosen, wenn man Deinem Zitat verzeihung Deiner Interpretation glauben soll...
Warum gibts eigentlich kein Zitat? @abberline ?

abberline schrieb:Fehlen noch die Islamisten.

Es gibt auch christliche fundamentalisten, orthodoxe etc pp

Fehlt eigentlich so ziemlich alles was irgendwie Morde begeht .
Und ja , es waren und sind auch deutsche Rechtsextremisten in der Ukraine auf beiden Seiten am kämpfen @Seidenraupe

Seidenraupe schrieb:Wenn Rechtsextremisten in gleichem Ausmaß im ausland für Tot und Terror verantwortlich wären, hätte man das wohl auf dem Schirm.

Glaub das hat keiner so auf dem Schirm zumal man in dem Fall erstmal grübeln muss was " wahrer " rechtextremismus ist bzw welcher die Oberhand gewinnt.

Seidenraupe schrieb (Beitrag gelöscht):ich halte nicht viel davon , Tote gegeneinander aufzurechnen. Wenn man das ernsthaft wollte müsste man die Toten unter Beteeiligung der Hamburger Terrorzelle um Atta, Jarrah, Al-Shehhi und Ramzi Binalshibh wohl auch dazu rechnen, oder?

Wenn man meint das New York und co. in Deutschland liegt vielleicht. Aber das wäre Unsinn, also bleiben wir mal den Gefahren hierzulande.