@tudirnix Naja, dann muss sich der Typ immerhin nicht mehr verstellen oder ideologisch verstecken. Aber auch schon kritisch, wenn man in der Abteilung die XY (Rechtsextremismus bzw. Rechtsextremisten, in dem Fall) bekämpfen oder aufklären soll und dann selbst so tickt.
Schon lustig, jeder Rechtsextreme würde aufjaulen und aufschreien wenn jemand bei der Polizei oder VS organisierte Kriminalität bearbeiten soll und dann mit einem Clan oder einer Rockerbande unter einer Decke steckt, ob aktiv (Mitglied, zuführen von Informationen) oder eher passiv (im Geiste zugeneigt, Arbeit torpedieren, etc.). Hier würden sie vermutlich meckern oder sich im Unrecht fühlen.
Aber zugleich wundert es mich nicht wirklich. Von eigenen Eindrücken abgeleitet, ticken Personen in Sicherheitsbehörden vermutlich im Schnitt etwas konservativer. Wenn wir uns eine grobe Skala vorstellen, wo der "Mittelpunkt" etwas nach rechts geschoben wird, verwundert es nicht, auch Rechtsextreme irgendwo zu haben oder vorzufinden, von aufgeklärten Fällen bis hin zur Dunkelziffer. Das zeigen ja auch immer wieder Berichte und aufgedeckte Stories bei Polizei, BW, etc. Dann kann man ferner noch die Frage stellen, ob die Leute die ideologische Einstellung bei der beruflichen Einstellung hatten oder sich mit der Zeit gewandelt haben, ob arbeitsbedingt oder primär durch Berichterstattung, Empfinden, gesellschaftliche Debatte, Krisenthemen, etc. Diese Fragestellung ist nicht ganz uninteressant, um potentielle Radikalisierung(sprozesse) zu messen.
Aber paradox ist es oberflächlich betrachtet schon ein bisschen. Ich würde ganz vereinfacht ausgedrückt erwarten, dass man sich dann um eine Stelle bemüht, wo man mit dem persönlichen "politischen Gegner" zutun hat, weil das irgendwie sinniger erscheint, wenn ein Rechtsextremer dann mit Linken oder Islamisten zutun hat. Wenn der Typ keinen irgendwie vorgewarnt hat, erscheint es mir paradox privat in die Kerbe zu schlagen und auf Arbeit dann irgendwie bei der Aufklärung oder Bekämpfung irgendwie mitzuwirken.