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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

46.190 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Nazis, Rechtsextremismus, Reichsbürger ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

02.11.2019 um 13:53
Zitat von JamieStarrJamieStarr schrieb:Und die glauben das, weil sie es glauben müssen,
Echt? Du hältst die Menschen für so dumm?
Dass die eigentlich nur Rassisten sind und Angst vor Ausländern haben, kommt für dich nicht in Frage?
Dies Abgehängt sein halte ich für eine Ausrede. Dann wäre bei uns jeder 2. ein Abgehängter. Ist es aber nicht...


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

02.11.2019 um 14:19
Zitat von JamieStarrJamieStarr schrieb:Aber ich sehe auch die Dinge, die dazu geführt haben, dass diese Partei im Osten so einen großen Stimmenzuwachs hatte. Am größten waren deren Erfolge dort, wo sich seit Jahren kein Politiker der etablierten Parteien mehr hat blicken lassen. Im ländlichen Raum, wo sich die Bevölkerung abgehängt fühlt, wo kein Supermarkt ist und tagelang keine Post kommt, wo die Verkehrsverbindungen grottig sind und der Weg zum nächsten Arzt weit.
Wenn ich nicht im Osten leben würde, würde ich denken, Du redest von einem fremden Land.
Du redest ja auch von AfD-Land, so wie die AfD ihr Land sieht, welches PEGIDA einmauern möchte.
Aber Rassismus geht vom einmauern nicht weg!Sondern durch Offenheit!
Im Osten haben die meisten von zwei Diktaturen hintereinander die Nase voll und wollen keine dritte!


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Dobri ehemaliges Mitglied

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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

02.11.2019 um 14:43
Zitat von eckharteckhart schrieb:Aber Rassismus geht vom einmauern nicht weg!Sondern durch Offenheit!
Aber der Rassismus im Osten kam doch erst zum Vorschein, als die Mauer fiel, also durch Offenheit.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

02.11.2019 um 14:48
Zitat von DobriDobri schrieb:Aber der Rassismus im Osten kam doch erst zum Vorschein, als die Mauer fiel,
...was ja nicht bedeutet, dass er vorher nicht da war...


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

02.11.2019 um 14:50
Zitat von DobriDobri schrieb:Aber der Rassismus im Osten kam doch erst zum Vorschein, als die Mauer fiel, also durch Offenheit.
Das kannst Du jemandem erzählen, der nicht 36 Jahre DDR hinter sich hat!
Den Rassismus konnte man doch damals in der DDR nur hören wenn er offen mündlich geäußert wurde.
Internet gabs noch nicht!


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Dobri ehemaliges Mitglied

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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

02.11.2019 um 14:53
Zitat von KurzschlussKurzschluss schrieb:...was ja nicht bedeutet, dass er vorher nicht da war...
Zitat von eckharteckhart schrieb:Den Rassismus konnte man doch damals in der DDR nur hören wenn er offen mündlich geäußert wurde.
Gegenüber welchen Nationalitäten konnte man denn in der DDR rassistisch sein? Da waren doch gar keine Migranten.


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02.11.2019 um 14:55
Zitat von DobriDobri schrieb:Da waren doch gar keine Migranten.
Doch, natürlich. Die DDR hatte unter anderem angolanische und vietnamesische Vertragsarbeiter angeheuert. Im Volksmund abwertend "Fidschies" genannt. Die Bevölkerung hatte allerdings außerhalb der Betriebe noch weniger Kontakt zu ihnen als im Westen, die Leute waren in der Regel kaserniert untergebracht.


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02.11.2019 um 14:58
@Dobri

ich hab da mal ein bisschen was gefunden zu deiner Behauptung:
Zitat von DobriDobri schrieb:Gegenüber welchen Nationalitäten konnte man denn in der DDR rassistisch sein? Da waren doch gar keine Migranten.
schau mal hier:
Rassismus in der DDR nicht aufgearbeitet
Vor fast 40 Jahren wurden in Merseburg zwei Kubaner zu Tode gehetzt. Das Ereignis wurde in der DDR verschwiegen. Bis heute lehnt die Staatsanwaltschaft neue Ermittlungen ab. Strafrechtler kritisieren das.
https://www.mdr.de/nachrichten/politik/gesellschaft/rassismus-mord-ddr-nicht-aufgearbeitet-100.html (Archiv-Version vom 14.09.2019)
https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/fakt/videosextern/rassismus-in-der-ddr-nicht-aufgearbeitet-100.html
"Wir wurden angestarrt wie im Zoo"
Die Ecuadorianerin Lucía Muriel erlebte als Schülerin die DDR und als Studentin die alte BRD. Rassismus hat sie dort wie hier erfahren. Wie unterscheidet er sich?
https://www.zeit.de/gesellschaft/2019-07/rassismus-lucia-muriel-ddr-brd-ecuador
In der DDR gab es Neonazis. Sie lynchten Gastarbeiter
Obwohl offiziell „antifaschistisch“, grassierten in der DDR Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus. Ein Historiker fand Hunderte Angriffe und Tausende Opfer. Eine TV-Doku schürt jetzt die Debatte.
https://www.welt.de/geschichte/article157749931/In-der-DDR-gab-es-Neonazis-Sie-lynchten-Gastarbeiter.html

Bei bedarf liefere ich dir mehr @Dobri


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

02.11.2019 um 15:00
Zitat von DobriDobri schrieb:Gegenüber welchen Nationalitäten konnte man denn in der DDR rassistisch sein? Da waren doch gar keine Migranten.
Die, die sich die DDR als Vertragsarbeiter selbst ins Land geholt hat.
Mit denen haben wir in den unterschiedlichsten Branchen zusammengearbeitet.
Und es haben sich auch freundschaftliche Beziehungen zwischen uns entwickelt, die nicht von der SED gewünscht aber auch nicht verhindert wurden.
Ostdeutsche sind nicht Rassisten.
Doch die Rassisten unter ihnen sind besonders laut und gewalttätig!


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

02.11.2019 um 15:01
Zitat von DobriDobri schrieb:Da waren doch gar keine Migranten.
Heute sind in den Ostländern auch mit Abstand die wenigsten Migranten...


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

02.11.2019 um 15:02
Zitat von JamieStarrJamieStarr schrieb:Aber ich sehe auch die Dinge, die dazu geführt haben, dass diese Partei im Osten so einen großen Stimmenzuwachs hatte. Am größten waren deren Erfolge dort, wo sich seit Jahren kein Politiker der etablierten Parteien mehr hat blicken lassen. Im ländlichen Raum, wo sich die Bevölkerung abgehängt fühlt, wo kein Supermarkt ist und tagelang keine Post kommt, wo die Verkehrsverbindungen grottig sind und der Weg zum nächsten Arzt weit.
Wenn ich nicht irre, zeigen Untersuchungen, dass die AfD hauptsächlich wegen ihrer "Ausländerpolitik" gewählt wird, also aus rassistischen Gründen.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

02.11.2019 um 18:20
Mal ein schöner Bericht über Neonazi Gewalt in den 90ern in Ostdeutschland.

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_86718384/rechtsextreme-gewalt-twitter-berichte-aus-den-baseballschlaegerjahren.html


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

04.11.2019 um 00:20
@eckhart
Zitat von eckharteckhart schrieb:Grünen-Politiker Cem Özdemir hat von einem in den USA als gefährlich eingestuften Rechtsextremisten-Netzwerk Todesdrohungen erhalten. Die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten, im Büro des türkischstämmigen Bundestagsabgeordneten sei Ende Oktober von einer Gruppe mit dem Namen Atomwaffen Division Deutschland (AWD) eine E-Mail eingegangen, in der Özdemir mitgeteilt wird, sein Name stehe ganz oben auf einer Todesliste.

"Zurzeit sind wir am Planen wie und wann wir Sie hinrichten werden, bei der nächsten öffentlichen Kundgebung? Oder werden sie von uns vor ihrem Wohnort abfangen?", zitieren die Funke-Medien aus der E-Mail.

Özdemir gab sie nach eigenen Angaben unmittelbar an das Bundeskriminalamt (BKA) und die Polizei im Bundestag weiter. Anders als andere Drohungen nehme der frühere Grünen-Chef diese Drohung wegen der Wortwahl sehr ernst, heißt es in dem Bericht.
https://www.focus.de/politik/deutschland/cem-oezdemir-neonazi-netzwerk-soll-gruenen-politiker-in-e-mail-mit-mord-gedroht...
So wie es aussieht, stammt das Drohschreiben von dem neonazistischen Netzwerk "Atomwaffen Division Deutschland" einem Ableger des Nazi-Terrornetwerks "Atomwaffen Division" aus den USA.
Eine ausführliche Recherche über dieses Netzwerk und seiner Gefährlichkeit findet man in dieser Spiegelreprtage

https://www.spiegel.de/politik/ausland/neonazi-zelle-atomwaffen-division-das-hass-netzwerk-a-1225341.html


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

04.11.2019 um 10:03
Zitat von tudirnixtudirnix schrieb:So wie es aussieht, stammt das Drohschreiben von dem neonazistischen Netzwerk "Atomwaffen Division Deutschland" einem Ableger des Nazi-Terrornetwerks "Atomwaffen Division" aus den USA.
Somit zieht die Ausrede "das ist doch nur in den USA" gar nicht!
Zitat von JamieStarrJamieStarr schrieb:Die offiziellen Medien zeigen gern mit dem Finger auf kahlrasierte Deutsche, die am ehesten dem Typus des tumben Nazis entsprechen und unterstellen diesen zweifellos etwas zurückgebliebenen Leuten eine großangelegte Kampagne gegen die jüdische Bevölkerung.
Ich glaube nicht, dass dies der Wahrheit entspricht!
Die offiziellen Medien berichten schon lange über die internationale Vernetzung der Neonazi-Szene,der NeuenRechten, der Identitären Bewegung, dem rechtsextremen Verein "Ein Prozent" und damit nicht zuletzt der AfD.
Es wird schon lange von den offiziellen Medien darüber berichtet, dass diese längst nicht mehr kahlrasiert im Neonazi-Outfit mit Springerstiefeln unterwegs sind, sondern im Gegenteil mit Anzug und Krawatte oder so, wie sie meinen, "links" auszusehen.
Letzteres trifft besonders auf die Identitäre Bewegung zu!
"links" auszusehen finden Rechtsextremisten besonders praktisch, wenn es darum geht, Straftaten Linken in die Schuhe zu schieben.
Vor dem US-Geheimdienst CIA fühlten die Terror-Verdächtigen sich sicher. Mit dem Zugriff deutscher Behörden auf ihre Handys hatten sie nicht gerechnet.
Dresden. Von all dem haben wir nichts gewusst! Die deutscheste aller Erklärungen ist auch in Gerichtsverfahren gegen Mitglieder der Neonazi-Szene eine oft gehörte Schutzbehauptung. Im Prozess zur ebenfalls nationalsozialistisch gesinnten mutmaßlichen Terrorgruppe "Revolution Chemnitz" indes verfängt sie nicht wirklich.

Ihre beschlagnahmten Handys lieferten den Ermittlern der Bundesanwaltschaft zig Seiten an Chat-Protokollen samt Plänen fürs Losschlagen am 3. Oktober, wo mit Schusswaffen und kalkulierten Todesopfern der revolutionäre Stein ins Rollen gebracht werden sollte.

Erstmals warf der Zeuge am Dienstag auch Licht auf die Mechanismen, auf die die Gruppe bei ihren für den Tag der Deutschen Einheit 2018 geplanten Aktionen setzen wollte. Ein "Aufruhr wie beim G-20-Gipfel" schwebte ihnen vor.

Gezielte Anschläge habe man geplant, berichtete Max V., mit denen die "Gesetze außer Kraft" gesetzt, ein "Bürgerkrieg angezettelt" und die Polizei auf die eigene Seite gezogen werden sollte. Letzteres, indem man die Anschläge geschickt Linken in die Schuhe zu schieben gedachte.
https://www.freiepresse.de/chemnitz/revolution-chemnitz-wollte-aufruhr-wie-bei-g-20-gipfel-artikel10647562
Aus der mutmaßlichen Terrorgruppe "Revolution Chemnitz" ist Sven W. der einzige Angeklagte, der sich bereit erklärt hat, im Prozess am Oberlandesgericht Dresden selbst auszusagen.
Doch danach stockte es. Immer wieder wurde der 28-jährige Angeklagte von Zitteranfällen geschüttelt.
Ähnlich war es bereits am ersten Prozesstag gewesen. Da hatten gleich mehrere der acht Angeklagten ihre Gesichter hinter vorgehaltenen Aktenordnern verborgen. Doch einzig Sven W.s Aktendeckel vollführten unablässig schlotternde Bewegungen. Als der Angeklagte am Montag dazu kommen sollte, wie die Gruppe sich im Sommer 2018 bei von der rechtsextremen Bewegung Pro Chemnitz initiierten asylfeindlichen Demos getroffen hatte und zur bürgerwehrartigen Streife auf der Insel im Chemnitzer Schloßteich verabredete, brachte Sven W. kein Wort mehr heraus. Seine Verteidiger baten um Aufschub. Ihr Mandant sei nicht vernehmungsfähig.
https://www.freiepresse.de/chemnitz/revolution-chemnitz-mutmasslicher-terrorist-kann-vor-zittern-nicht-aussagen-artikel10646561


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

04.11.2019 um 18:44
Zitat von KurzschlussKurzschluss schrieb:Dass die eigentlich nur Rassisten sind und Angst vor Ausländern haben, kommt für dich nicht in Frage?
Mhm, genau - "eigentlich". Es ist keine statische Charaktereigenschaft, die ein Individuum von Anfang auszeichnen würde. Hier stehen noch mehr Gründe drin, warum Ostdeutschland gefährdet ist:

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/ostdeutschland-rassismus-und-wut-was-1993-mit-heute-zu-tun-hat-a-1274105.html

Gerade aus westdeutscher Sicht sind solche Essentialisierungen ziemlich vermessen:

https://www.dw.com/de/ddr-als-billiglohnland-f%C3%BCr-den-westen/a-15931955
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Wenn ich nicht irre, zeigen Untersuchungen, dass die AfD hauptsächlich wegen ihrer "Ausländerpolitik" gewählt wird, also aus rassistischen Gründen.
Das sagt aber nichts darüber aus, woher sowas kommt:

Wikipedia: Rassismus#Ursachen rassistischen Denkens

Das Wahlprogramm-Heft der AfD ist außerdem bewusst breit gefächert worden - vermutlich kommen nicht alle aufgrund eines rassistischen oder ethnopluralistischen Movens mit dieser Partei erstmals in Kontakt.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

04.11.2019 um 19:37
Zitat von eckharteckhart schrieb:Gezielte Anschläge habe man geplant, berichtete Max V., mit denen die "Gesetze außer Kraft" gesetzt, ein "Bürgerkrieg angezettelt" und die Polizei auf die eigene Seite gezogen werden sollte. Letzteres, indem man die Anschläge geschickt Linken in die Schuhe zu schieben gedachte.
Bei rechtsextremistischen Planungen ist es offenbar in Hamburg bei den Straftaten anlässlich der Proteste gegen den G20-Gipfel nicht geblieben:
Exklusiv: Neonazis geben Teilnahme an G20-Protesten zu

Die Gewalttäter hätten sich wie Neonazis verhalten, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maiziére noch kurz nach den Krawallen in Hamburg am Rande des G20-Gipfels. Gemeint waren damit die vermeintlich linken Randalierer, die laut Versicherungen einen Sachschaden von rund zwölf Millionen Euro versursachten.

Nun wird klar, dass sich tatsächlich Neonazis unter die hauptsächlich eher linken Demonstranten gemischt haben. Thüringen24 liegen exklusiv zwei Bestätigungen von rechtsextremen Gruppen vor, dass ihre Mitglieder sich an den Anti-G20-Protesten beteiligt und zum Teil auch Sympathien für die gewalttätigen Ausschreitungen haben.

Neonazis wollen Thema „Antikapitalismus" besetzen
Laut dem rechtsextremen „Antikapitalistischen Kollektiv" (AKK) hätten „mehrere Gruppen" an den Protesten gegen den G20-Gipfel in Hamburg teilgenommen. Beim AKK handelt es sich laut dem baden-württembergischen Verfassungsschutz um ein Bündnis, „welches ein Sammelbecken für verschiedenste rechtsextremistische Gruppierungen und Einzelpersonen ist".

Nur von „militantem Protest" distanziert sich die Jugendorganisation der NPD. Anders sieht das beim AKK aus. Dort distanziert man sich nicht von der Gewalt und schreibt auf Anfrage: „Die meisten unserer Aktivisten verstehen es, wenn man nach Angriffen der Staatsbüttel nicht mehr friedlich bleibt." Auch sei es „in Anbetracht der systemischen Gewalt, eben insbesondere durch die G20 mit verursacht, für mich zumindest verständlich, dass nicht alle nur noch friedlich im vom System gesteckten Rahmen demonstrieren wollten und wollen", schreibt ein Mitglied vom rechtsextremen „Antikapitalistische Kollektiv".

Im Internet warben zuvor verschiedene Organisationen auch unter dem Hashtag #77HH. Wofür der Hashtag genau steht, wollten sie nicht verraten, doch vermutlich stehen die Zahlen für den 7. Juli – den Tag, als der Protest eskalierte – und die Buchstaben als Abkürzung für die Hansestadt Hamburg. Auf einem Aufkleber der Rechten wird sogar explizit zur Gewalt aufgerufen und gefordert: "Bezahlbaren Wohnraum schaffen – Bonzenviertel abwerten". Am Freitagmorgen zog eine größere Gruppe Vermummter durch die Elbchaussee und setzte zahlreiche Autos in Brand. Ob unter den vermeintlich Linksextremen auch rechte Randalierer waren, ist unklar.
https://www.thueringen24.de/welt/article211302087/Exklusiv-Neonazis-geben-Teilnahme-an-G20-Protesten-zu.html (Archiv-Version vom 05.11.2019)


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

05.11.2019 um 18:25
Zitat von KcKc schrieb am 06.07.2019:@Optimist

Es sind auch nicht alle Mitglieder und Sympathisanten der NPD rechtsextrem. Sicherlich gibt es auch da ein paar nette Leute, die Omas die Einkaufstüten tragen oder die nichts davon halten, Ausländer physisch.

Das ändert aber nichts dran, dass der Großteil der Mitglieder und alle bedeutenden Mitglieder eindeutig rechtsextrem in verschiedenen Facetten sind.
Sie vertreten fremdenfeindliche, rassistische, antisemitische, geschichtsrevisionistische, staats- und demokratiefeindliche, Führerideologien und andere Ideologien aus dem weiten braunen Spektrum.

Nicht jeder alles, aber man findet alles in der NPD und bei NPD-Anhängern.

Zudem ist das Programm der NPD eindeutig rechtsextrem gestaltet.

Mit der AfD hat man eine Partei, die zwar nicht mit übermäßig vielen Rechtsextremen gestartet ist und auch nicht von Anfang an ein rechtsextremes Programm hatte.
Aber mittlerweile finden sich zahlreiche Ideen und Ideologien und oft auch Personal mit Vergangenheit (oder sogar Gegenwart) im Rechtsextremismus bei dieser Partei.
Und es gehört zu ihrer erklärten Strategie, immer wieder mit Ideen und Aussagen aus diesem Spektrum herumzuspielen und zu provozieren.

Die AfD-Funktionäre und, zumindest die intelligenteren, Parteisoldaten sagen quasi nicht direkt:,,Heil Hitler".
Das wäre auch strafbar. Sie sagen aber durchaus Dinge, wie:,,Wir könnten mal wieder einen Führer gebrauchen, bei so viel Ausländern...".
Das ist legal, aber die gleiche Ideologie.

Oder Akteure spielen gerne mit Zweifeln an den Zahlen der KZ-Opfer. Stichwort Gedeon.

Nur wenn man es gar zu bunt - oder braun - treibt, dann muss der entsprechende Typ oder die Frau gehen. Aber nicht, weil die AfD doch so vernünftig und anständig ist, sondern weil es schlecht für die PR ist, wenn jemand zu offen rechtsextrem auftritt.

Aber niemand sollte ernsthaft mehr den Fehler machen und meinen, die AfD sei irgendwie sympathisch, einfach nur konservativ und nicht rechtsextrem.
Ich bin der Meinung, sie hat sich ganz klar zu einer modernen, rechtsextremen Partei entwickelt.

Die NPD sind die alten Neonazis, die mittlerweile eher abgemeldet und schmuddelig sind. Die AfD ist die neue Version.
Und das bleibt sie auch, wenn einige AfD-Mitglieder und Unterstützer persönlich ganz nette Typen sein mögen.
100% d'Accord! Schade was Höcke und Poggenburg aus der einst euroskeptischen und wirtschaftsliberalen Partei gemacht hatten


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

07.11.2019 um 20:20
@eckhart @Groucho @Bone02943 @cejar

Immerhin:
Der Verfassungsschutz will verstärkt gegen Rechtsextremismus vorgehen. Nicht schlecht, denn der beste Weg zur Besserung ist ja bekanntlich Einsicht...

Rechtsextremismus-Verdacht
Verfassungsschutz suspendiert Mitarbeiter
Nach Informationen von WDR, NDR und SZ hat das Bundesamt für Verfassungsschutz einen Mitarbeiter wegen Rechtsextremismus-Verdachts suspendiert. Der Mann soll selbst für Rechtsextremismus zuständig sein.
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/rechtsradikaler-verfassungsschutz-101.html


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

07.11.2019 um 20:51
@tudirnix

Naja, dann muss sich der Typ immerhin nicht mehr verstellen oder ideologisch verstecken. Aber auch schon kritisch, wenn man in der Abteilung die XY (Rechtsextremismus bzw. Rechtsextremisten, in dem Fall) bekämpfen oder aufklären soll und dann selbst so tickt.

Schon lustig, jeder Rechtsextreme würde aufjaulen und aufschreien wenn jemand bei der Polizei oder VS organisierte Kriminalität bearbeiten soll und dann mit einem Clan oder einer Rockerbande unter einer Decke steckt, ob aktiv (Mitglied, zuführen von Informationen) oder eher passiv (im Geiste zugeneigt, Arbeit torpedieren, etc.). Hier würden sie vermutlich meckern oder sich im Unrecht fühlen.

Aber zugleich wundert es mich nicht wirklich. Von eigenen Eindrücken abgeleitet, ticken Personen in Sicherheitsbehörden vermutlich im Schnitt etwas konservativer. Wenn wir uns eine grobe Skala vorstellen, wo der "Mittelpunkt" etwas nach rechts geschoben wird, verwundert es nicht, auch Rechtsextreme irgendwo zu haben oder vorzufinden, von aufgeklärten Fällen bis hin zur Dunkelziffer. Das zeigen ja auch immer wieder Berichte und aufgedeckte Stories bei Polizei, BW, etc. Dann kann man ferner noch die Frage stellen, ob die Leute die ideologische Einstellung bei der beruflichen Einstellung hatten oder sich mit der Zeit gewandelt haben, ob arbeitsbedingt oder primär durch Berichterstattung, Empfinden, gesellschaftliche Debatte, Krisenthemen, etc. Diese Fragestellung ist nicht ganz uninteressant, um potentielle Radikalisierung(sprozesse) zu messen.

Aber paradox ist es oberflächlich betrachtet schon ein bisschen. Ich würde ganz vereinfacht ausgedrückt erwarten, dass man sich dann um eine Stelle bemüht, wo man mit dem persönlichen "politischen Gegner" zutun hat, weil das irgendwie sinniger erscheint, wenn ein Rechtsextremer dann mit Linken oder Islamisten zutun hat. Wenn der Typ keinen irgendwie vorgewarnt hat, erscheint es mir paradox privat in die Kerbe zu schlagen und auf Arbeit dann irgendwie bei der Aufklärung oder Bekämpfung irgendwie mitzuwirken.


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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

10.11.2019 um 14:38
Gestern fanden an diesem Denkwürdigen Tag eine Neonazis Demo aus Solidarität mit der verurteilten Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck statt, die groteskerweise an diesem Datum auch noch Geburtstag hat. In Bielefeld standen den ca. 250 rechtsradikalen Antisemiten rund 14.000 Gegendemonstranten gegenüber. Da ich krankheitsbedingt nicht selber vor Ort sein konnte hier ein Video, dessen Bilder eigentlich alles sagen:
Youtube: 250 Neonazis treffen in Bielefeld auf 14.000 Gegendemonstrant*innen
250 Neonazis treffen in Bielefeld auf 14.000 Gegendemonstrant*innen
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