ahri schrieb:Wie oben schon geschrieben, wenn jemand nun sagt "Ich hab nichts gegen Ausländer, aber die Flüchtlingspolitik in Deutschland find ich nicht gerade optimal", dann wäre das meiner Meinung nach keine Aussage, die den ersten Teil widerlegt.
Sehe ich auch so.
Eine Einwanderungs- oder Flüchtlingspolitik für falsch zu halten ist nicht gleichbedeutend mit Ablehnung von Asylbewerbern oder Zuwanderern.
Sagen wir mal, die offizielle Zuwanderungspolitik lautet:,,Keine Ausländer ins Land lassen".
Und ich bin dafür, dass Ausländer nach Deutschland kommen dürfen.
Dann bin ich offensichtlich auch gegen die aktuelle Zuwanderungspolitik, aber nicht gegen Ausländer. Im Gegenteil
;)Politisch Linke, Alternative usw. sollten nicht darauf reinfallen, sondern unbedingt den entsprechenden Unterschied ziehen.
Auch kann man nur immer wieder davor warnen, sich lediglich über scheinbar dumme Neonazis und Rechte lustig zu machen.
Man muss kein Genie sein, um Gewalt zu verüben oder zu hetzen. Die Gefahr bleibt. Natürlich ist es lustig, wenn die geschriebenen Texte und gebrüllten Parolen vermuten lassen, dass die Betreffenden schon Probleme haben, ihre Schuhe mit Klettverschlüssen selbstständig zu verschließen, nichtsdestotrotz, gefährlich können sie trotzdem sein
:DAufnahme von Flüchtlingen kann nicht am Volk vorbeigehen. Ebensowenig, wie Integration.
Kein Befürworter von Integrationsanstrengungen oder der Aufnahme von Asylbewerbern tut sich oder jenen was Gutes, wenn er einfach die Haltung einnimmt, die Deutschen sollen sich mal nicht so ablehnend verhalten, das sei alles voll rassistisch und nazimäßig.
Die inflationäre Verwendung der Nazivorwürfe in der Vergangenheit hat meiner Ansicht nach unter anderem auch dazu geführt, dass der Vorwurf heute an Schärfe verloren hat und unpräzise geworden ist.
Wer für Integration und Unterstützung von Asylbewerbern ist, muss sich zwangsläufig auch mit Fragen, Anliegen und Befürchtungen der deutschen Bevölkerung auseinandersetzen, sofern sie in einem halbwegs vernünftigen Rahmen bleiben.
Mit jemandem, der ruft:,,Ich will keine kriminellen Kanacken", diskutiere ich nicht, da ist der Zug erstmal abgefahren.
Wozu Perlen vor die Säue werfen?
Aber mit jemandem, der sagt:,,Mensch, ich höre immer wieder, dass es im Umfeld von Asylbewerberheimen einen Anstieg der Kriminalität gibt und nun soll hier auch eins hin...ist das denn sicher? Wie schützt denn der Staat mich und mein Eigentum? Ich will doch nicht, dass mein Auto zerkratzt oder bei mir eingebrochen wird...", dann rede ich mit der Person, nehme ihre Befürchtungen ernst und entwickele passende Lösungen und Überzeugungskraft.
So kann ich die Person unter Umständen davon überzeugen, dass sie sich keine großen Befürchtungen machen braucht und sie von einem Gegner in einen Unterstützer verwandeln.
Sage ich nur:,,Halt`s Maul, Nazi, es sind nicht alle Ausländer kriminell", dann ist die Chance deutlich größer, dass der Betreffende sich schließlich sagt:,,Nazi, weil ich nicht überfallen werden will? Weil ich ein heiles Auto will? Leck mich, dann geb ich dir halt Nazi!"
Es ist doch eine ganz beliebte Masche der NPD und anderer rechtsextremer und rechtspopulistischer Gruppen, so zu tun, als würden sie sich für die normalen Menschen interessieren, im Gegensatz zu den so genannten etablierten Parteien und Multikultiträumern.
Aldaris schrieb:Das gilt für viele nicht, aber die einen sehen nur noch Nazis und die anderen nur noch kriminelle, schmarotzende Flüchtlinge.
Realo schrieb:Weil genau das die Standardfloskeln der Rechtsextremen sind. Das weiß man aber schon seit 10 Jahren, und die Biografien dieser Leute haben das immer wieder schön bestätigt in den Jahren danach.
Nerok schrieb:Merkst du das es nur der Versuch ist sich selber besser darzustellen bevor mann ein "Argument" bringt das dem aber komplett entgegen läuft?
