Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

@Fierna

Es gab Stimmen, die Eichbergs Wandel von der politischen Rechten zur politischen Linken bezweifelten.

Den Satz habe ich auch gleich ganz weggelassen, obwohl ich nicht nur diese Zweifel teile, sondern sogar für Gewissheit halte.
Mit der

eckhart schrieb: linken Socialistisk Folkeparti

kenne ich mich aber zu wenig aus.
( Wikipedia: Socialistisk Folkeparti )
Vielleicht haben die kein Internet?

@catman
o mann, es gibt tage...

@eckhart

Es ist ja auch am Ende irrelevant für sein damaliges Schaffen, was er heute tut. Das habe ich schonmal irgendeinem User versucht zu erklären, leider weiß ich weder, wer das war, noch hatte ich Erfolg.
Es wäre ja ähnlich zu sagen, alles was Horst Mahler so in seinem Leben gemacht hat, geht auf die Kappe von Neurechten, weil er heute ein rechtsextremistischer Verschwörungsspinner und Holocaustleugner ist und "Links" habe sicher nichts damit zu tun.
Würde das allerdings jemand ernsthaft behaupten, würde wohl vielen hier die Hutschnur platzen.
Seltsam, dass man sich gegenteilig ständig mit sowas auseinandersetzen muss und dennoch als der Doppelmoralist gilt.

@Fierna
Darüber habe ich auch schon nachgedacht.
Prinzipiell halte ich so einen Wandel (in beide Richtungen!) für möglich. Das gibts wirklich.

Glaubhaft wird er jedoch für mich erst, wenn ich wenigstens der Hauch einer Distanzierung von früheren Anschauungen spüre und das ist weder bei Horst Mahler noch bei Henning Eichberg der Fall.

Ich weiß, dass Manchem das Zugeben eines Irrtums schwerfällt, aber das kann man ja geschickt verpacken.
Ich denke, die haben ihre Freude an der Verwirrung die sie stiften, sie heben sich ja damit sogar von Querfrontlern ab.

Fierna schrieb:Es wäre ja ähnlich zu sagen, alles was Horst Mahler so in seinem Leben gemacht hat, geht auf die Kappe von Neurechten, weil er heute ein rechtsextremistischer Verschwörungsspinner und Holocaustleugner ist und "Links" habe sicher nichts damit zu tun.

Mahler ist doch Querfrontler, zuerst vertrat er extrem-linke Positionen und hat bei der RAF mitgemischt.
Irgendwann (ob ihn die Werke Hegels irgendwie beeinflusst haben, die er im Gefängnis gelesen hat?) ist er dann zum 'national-christlichen Konservativen' geworden. Damit würde er gut zur PEGIDA passen, die ähnliche Positionen vertritt.

Dass andere Querfrontler(z.B. Elsässer) ihm jetzt beistehen, ist deshalb nicht ungewöhnlich.


Kampfbegriffe Mahlers wie z.B. 'besetzes Deutschland', 'deutscher Selbsthass' und 'Schuldknechtschaft' sollte man auch von Montagsdemonstrationen kennen ...
Die Holocaustverleugnung war natürlich sein gesellschaftlicher Todesstoß ...
Wikipedia: Horst Mahler

@Issomad

Issomad schrieb:ist er dann zum 'national-christlichen Konservativen' geworden. Damit würde er gut zur PEGIDA passen, die ähnliche Positionen vertritt.

Mahler begrüßte Michel Friedmann mal in einem Interview mit "Heil Hitler", bei seinem Haftantritt zeigte er den Hitlergruß, leugnet den Holocaust und noch all so anderes Zeug. Ich glaube, das ist ein wenig was Anderes als PEGIDA.

Fierna schrieb:Mahler begrüßte Michel Friedmann mal in einem Interview mit "Heil Hitler", bei seinem Haftantritt zeigte er den Hitlergruß, leugnet den Holocaust und noch all so anderes Zeug. Ich glaube, das ist ein wenig was Anderes als PEGIDA.

Wenn man die strafbaren Dinge weglässt, worauf PEGIDA auch peinlich genau bedacht ist (aber ob die das ehrlich meinen?), dann würde es aber passen ...

@Issomad

Also ich bin ja nun wirklich kein Freund von dieser "besorgte Bürger"-Umschreibung oder den sonstigen Verharmlosungen und Verdrehungen, aber die Leute mit Horst Mahler zu vergleichen, der nun seinen Extremismus (auf beiden Seiten) und seine Gewaltbereitschaft mehrfach unter Beweis gestellt hat, geht mir dann doch ein wenig zu weit, das kann man nun nicht einfach weg lassen.

Ich habe das auch nur als polemisches Beispiel gebracht, weil ich befürchte, dass Henning Eichberg und sein Schaffen hier mal wieder umgedeutet werden.

Fierna schrieb:Ich habe das auch nur als polemisches Beispiel gebracht, weil ich befürchte, dass Henning Eichberg und sein Schaffen hier mal wieder umgedeutet werden.

Die Sorge ist nicht unberechtigt, wobei ich aus guten Gründen auf das Umdeuten gespannt wäre. ;)

eckhart schrieb:Die Sorge ist nicht unberechtigt

Ich bin jetzt quasi eine besorgte Bürgerin.

gehört nur am rande hierher, ist aber aus meiner sicht wasser auf die mühlen rechtsextremer: da wird die ganze zeit ein zusammenhang zwischen flüchtlingen ind demografischem wandel hergestellt (deutschland braucht zuwanderung") und heute kündigt nahles schon mal (durch flüchtlinge) erhöhte arbeitslosenzahlen für sept2016 an.

komödienstadel.

armleuchter schrieb:komödienstadel

@Fierna
und ich verspüre das erste mal in meinem Leben Stolz auf Deutschland ...

na das auch noch: Ecki ist stoltz ein deutscher zu sein. Ich hoffe du sparst dir den aufnäher^^.

@eckhart

eckhart schrieb:Das ist eben nicht etwas völlig anderes, sondern das Selbe, nicht nur das Gleiche, sondern das Selbe!

Der Unterschied, den ich zwischen der NPD und der Neuen Rechten sehe, ist vor allem in der Wortwahl und in deren jeweiligen Anhängern. Bei der NPD finden sich platte und unsinnige Parolen ("mehr Geld für die Oma, statt für Sinti und Roma"), dazu jede Menge Krawallbereite, die in ihrem Aggressionspotential der militanten Antifa in Nichts nachstehen. Bei der Neuen Rechten hingegen wird sehr viel differenzierter argumentiert, sie verstehen sich als intellektuelle Elite der rechten Strömungen, sie vereinen sogar bekannte Schriftsteller, Lehrer, und Professoren. Nichtsdestotrotz sind auch sie eine antipluralistische Gruppierung und leben ebenfalls in politischen Filterblasen wie alle Ideologien.

eckhart schrieb:der Grundgedanke des Ethnopluralismus findet sich mittlerweile mehr oder weniger kompakt in allen Programmen des europäischen Rechtsextremismus

Ich finde diesen Begriff sehr problematisch. Der Ethnopluralismus, also das Bewahren der ethnokulturellen Identität ist zwar tatsächlich eine definitiv rechtsgerichtete Idee, ist jedoch nicht auf deutschtümelnde Rechte beschränkt, sondern findet sich auch in diversen anderen Kulturen, die man nicht so ohne Weiteres als Rechtsextreme bezeichnen würde.

eckhart schrieb:Seither wettert die NPD gegen den "vaterlandslosen Raubkapitalismus", gegen den "entarteten Monopolkapitalismus", gegen den "menschenverachtenden und völkervernichtenden Liberalkapitalismus"

Da hat die NPD offenbar urlinke Ideen kopiert, was vermutlich daran liegt, dass diese von den sogenannten Linken nicht oder kaum noch vertreten werden.

eckhart schrieb:"Multikulti bedeutet Sozialabbau", und setzt sich für "Arbeit statt Profite", für die "Erhaltung des Sozialstaats", "gegen Sozialabbau" und für "soziale Gerechtigkeit statt Volksbetrug" ein.

Das sind sehr drastische Worte, jedoch sind das eigentlich linksgerichtete Forderungen, und ich frage mich, warum sich die Linken ihre Forderungen von der NPD wegnehmen lassen. Interessanterweise finden sich tatsächlich gewisse Überschneidungen in den Wahlprogrammen der NPD und der Linkspartei.

KillingTime schrieb:Der Unterschied, den ich zwischen der NPD und der Neuen Rechten sehe, ist vor allem in der Wortwahl und in deren jeweiligen Anhängern.

Wenn das so ist:
Wie verwurderlich, dass das NPD-Programm quasi den ganzen Wandel zu Neurechter Programmatik enthält.
Es wird wohl vermutlich daran liegen, dass wohl eher ein abgehobener intellektueller Teil der NPD existiert, dem nicht alle NPD Mitglieder gewachsen sind.

@paranomal

paranomal schrieb:letzteres trägt keine Armbinden und hat eine 12 Jährige Gedächtnislücke, an alles was direkt davor war erinnert man sich aber erstaunlich gut. Das ist schon ein Unterschied.

Das ist zwar sehr sarkastisch ausgedrückt, aber im Grunde hast du damit recht.

@eckhart

eckhart schrieb:Eichberg gilt als einer der wichtigsten Begründer und führenden Vertreter der Neuen Rechten in den 1970er Jahren.[1] Auf ihn geht der Begriff des Ethnopluralismus zurück. Heute ist er in Dänemark Mitglied der linken Socialistisk Folkeparti (SF)

Das mag gut sein, allerdings bin ich mir über seine heutige "Wichtigkeit" für die Bewegung nicht sicher. In welchen Publikationen der Neuen Rechten wird auf ihn Bezug genommen?

KillingTime schrieb:Das mag gut sein, allerdings bin ich mir über seine heutige "Wichtigkeit" für die Bewegung nicht sicher. In welchen Publikationen der Neuen Rechten wird auf ihn Bezug genommen?

Einmal gesagtes -besonders wenn es so genial und selten erscheint- wird selten wieder gelöscht.
In vielen Publikationen.

armleuchter schrieb:Ecki ist stoltz ein deutscher zu sein

Deutsche Sprache - schwere Sprache?
Stolz auf Deutschland , ist:

eckhart schrieb:und ich verspüre das erste mal in meinem Leben Stolz auf Deutschland ...

aber kein Stolz Deutscher zu sein!
weil:

armleuchter schrieb: da wird die ganze zeit ein zusammenhang zwischen flüchtlingen ind demografischem wandel hergestellt

eckhart schrieb:Einmal gesagtes -besonders wenn es so genial und selten erscheint- wird selten wieder gelöscht.
In vielen Publikationen.

Das ist mir viel zu pauschal, aber ich sehe auch, dass du dich vor einer klaren Aussage drückst. Sicherlich nicht deswegen, weil du es nicht wüsstest, aber ich möchte an dieser Stelle auch nicht weiter nachbohren.

KillingTime schrieb:Das ist mir viel zu pauschal, aber ich sehe auch, dass du dich vor einer klaren Aussage drückst.

Man müsste halt die Historie und das Für und Wider der NPD-Programmatik diskutieren ...
Ohne mich.

@KillingTime

KillingTime schrieb:Das ist mir viel zu pauschal, aber ich sehe auch, dass du dich vor einer klaren Aussage drückst.

Quellenangaben befinden sich doch im Link. Besitzt Literatur über Henning Eichberg keine Geltung?
Der Einfluss lässt sich alleine unter dem Aspekt, dass er (und andere) als Begründer des Ethnopluralismus gelten, doch nur schwerlich leugnen.
Du solltest ja nun selbst wissen, dass hier keinen neurechten Publikationen verlinkt werden können, also wie soll man deiner Frage

KillingTime schrieb:n welchen Publikationen der Neuen Rechten wird auf ihn Bezug genommen?

nachkommen?