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Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

46.190 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Nazis, Rechtsextremismus, Reichsbürger ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

09.09.2015 um 18:30
@armleuchter

Beitrag von armleuchter (Seite 1.469)
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:Ok du beschreibst hier also einen rassismus der nicht eine gruppe über eine andere erhebt,
Nein, ich negiere, dass sowas überhaupt existieren könnte, und dieses "eine Höherwertigkeit eines Volkes wird nicht zwingend postuliert" bereits einen Widerspruch in sich darstellt.
Dem Ethnopluralisten ist es lediglich egal, was Leute in Bhutan oder Somalia machen.
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:sondern unterschiedlichen gruppen unterschiedliche attribute zuschreibt und dass dies dann mittelbar und ggf. ungewollt negative folgen für diese gruppe haben kann.
Das ist nicht im geringsten ungewollt, denn es stellt die Legitimation für eine ethnische Homogenität dar.
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:Ich gebe dir bei dieser beschreibung recht, halte sie allerdings für weltfremd und unabänderlich. Überall auf der welt werden bestimmten gruppen bestimmte merkmale zugeschrieben und überall hat dies mittelbare folgen.
Diese woche kamen z.B. interviews mit (gebildeten) syrern im fernsehen und ich nehme an du hättest gestaunt mit welcher überzeugung diese "den deutschen" und "deutschland" bestimmte merkmale zugeschrieben haben.
Ich bin sehr viel im ausland unterwegs und auch meine familie ist sehr international. ich kann dir sagen dass diese art von "rassismus" weltweit verbreitet ist. Schau dir mal an welche attribute hier im thread (sehr häufig auch von selbsternannten antirassisten) bweispielsweise "den ossis" zugeschrieben werden....
Also langsam wird das ein wenig zäh...Ich muss dir doch jetzt nicht tatsächlich den Unterschied zwischen einem Vorurteil/Pauschalisierung und Rassismus erklären, oder doch?
Liest du die Links nicht, die dir Leute zukommen lassen?
Wie klassische Rassisten behaupten auch Ethnopluralisten, es gebe grundsätzliche und unveränderliche Eigenschaften von Menschengruppen
http://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtsextremismus/173908/glossar?p=17

Wir reden also von komplett determinierten Menschen und einer vollständigen Entindividualisierung. Das unterscheidet sich ganz maßgeblich von "Der eine isst gern Sauerkraut, der andere Baguette und noch eine anderer gerne Pizza".

Du kannst mir desweitern nicht erzählen, dass die von dir beschriebenen Zustände überall Konsens seien, das hört nämlich an dem Punkt auf, wo es zu einem Vorwurf wird.
Dass schwarze Menschen toll tanzen können mag durch gehen und auch dass Deutsche sehr fleißig oder pünktlich sind. Jetzt denk mal darüber nach, was passiert wenn du sagst, schwarze Menschen seien krimineller als Weiße.
Und den Sturm der Entrüstung bzgl deines Ossi-Beispiels haben wir hier schon diverese Male erlebt. Außerdem würde kein Mensch davon ausgehen, dass Ossis aufgrund ihres "kulturellen Hintergrundes" rassistisch sind und dies unabänderlich sei (welche Ironie).
Verallgemeinerung wird von Memmi in zweifacher Hinsicht aufgefasst. Sie drückt sich zum einen als „Entindividualisierung“ oder „Entpersönlichung“, die gleichsam mit einer „Entmenschlichung“ einhergeht, zum anderen als „Verabsolutierung“ oder „Verewiglichung“ aus; er spricht in diesem Sinne von einer „doppelten Verallgemeinerung“. „Die Beschuldigung richtet sich fast immer zumindest implizit gegen fast alle Mitglieder der Gruppe, so dass jedes andere Mitglied derselben Beschuldigung ausgesetzt ist, und sie ist zeitlich unbegrenzt, so dass kein denkbares Ereignis in der Zukunft dem Prozess jemals ein Ende machen kann“ (Memmi, S. 114).[34] Das Individuum wird nicht mehr für sich betrachtet, sondern als Mitglied einer Gruppe, deren Eigenschaften es zwangsläufig, a priori besitzt, es wird entindividualisiert. „Zugleich verdient die gesamte Fremdgruppe, der das Stigma des Schädlichen und Aggressiven anhaftet, dass man sie angreift; umgekehrt verdient jeder Angehörige der Fremdgruppe a priori die Sanktion [..]“ (Memmi, S. 116).[34]
Hier seien mal kurz die von dir erwähnten Deportationen, Vertreibungen, ethnischen Säuberungen eingeworfen, deren du dir ja scheinbar bewusst bist.

-->
Stattdessen behaupten sie, Völker besäßen unveränderliche kulturelle Identitäten, die vor fremden Einflüssen zu schützen seien.
- wieder aus dem Ethnopluralismus-Link oben
Weiter mit dem Zitate, welches ich unterbrochen habe:
Mit dem Verlust der Individualität geht der Verlust der persönlichen und menschlichen Rechte und Würde einher. Der Mensch wird nicht in differenzierender Weise beschrieben; „er hat nur das Recht darauf, in einem anonymen Kollektiv zu ertrinken“ (vgl. Memmi, S. 183–186).[34] Jeder wirkliche oder erfundene Mangel des Einzelnen wird auf die ganze pseudoverwandtschaftliche Gruppe ausgedehnt, und gleichzeitig wird der Einzelne aufgrund eines kollektiven Makels verurteilt. „Individuelles und kollektives Merkmal stehen in einer Art dialektischem Verhältnis zueinander“ (vgl. Memmi, S. 170 f.).[34]

Die andere Form der Verallgemeinerung ist die zeitliche Unbegrenztheit der Beschuldigungen. „Der Rassist möchte in dem Stempel, den er dem Gesicht seines Opfers aufdrückt, dessen endgültige Züge sehen. Nicht nur, dass das Opfer einer Gruppe angehört, deren Mitglieder alle diese Makel tragen, sie tun es außerdem für immer. Damit hat alles seine Ordnung für die Ewigkeit. Ein für allemal sind die Bösen böse und die Guten gut [..]“ (Memmi, S. 117 f.).
Wikipedia: Rassismus#Rassismusdefinition nach Albert Memmi


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09.09.2015 um 18:54
@armleuchter

Jetzt habe ich mich nicht zu Japan geäußert:
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:dies sind nun zugegeben nur textstellen und z.T auch sehr subjektiv eingefärbte berichte. Aber im kern zeigen sie doch ganz klar ethnopluralistische züge
Anhand der von dir verlinkten Artikel, muss ich dir dahingehend zustimmen.

Zu einer Heterogenität "zwingen" ist ja Unfug. Aber sowas hier
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:Nur die Hälfte der Japaner befürwortet die Idee, Ausländern die gleichen Grundrechte zu gewähren wie Japanern. Bis heute hat Japan kein Gesetz, das Ausländer vor Diskriminierung schützt.
ist unter dem Aspekt, dass Japan UN-Mitglied ist und dementsprechend die allgemeine Erklärung der Menschenrechte anerkennt und bspw das internationale Übereinkommen zur Beseitigung von jeder Form von Rassendiskriminierung unterzeichnet hat, äußerst kritikwürdig.


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09.09.2015 um 20:06
@armleuchter
@Aldaris
armleuchter:
Die Entscheidung Deutschlands alle in Ungarn gestrandeten Flüchtlinge aufzunehmen, habe somit laut Glees gegen EU-Regeln verstoßen: "Viele meinen, die Deutschen haben ihr Hirn verloren. Da sich Deutschland bisher immer stark an Regeln gehalten hat, stelle das jetzige Verhalten ein großes Rätsel für Deutschland-Kenner in Großbritannien dar: "Deutschland verhält sich wie ein Hippie-Staat, der nur von Gefühlen geleitet wird".

Aldaris:
Deutschland ist politisch einfach sehr nach links gerutscht - selbst die CDU. Das ist ja per se nicht schlecht, solange man -wie manche Politiker- nicht das Hirn abschaltet und nur noch ideologisch denkt.
Nun ja, wegen Griechenland wurde ja Merkel in Griechenland und einigen anderen Staaten als Buhmann gesehen, z.T. sogar als "Nazi-Hexe" usw...
... zumindest hatte sie sich nicht gerade beliebt gemacht.

Aufgrund ihrer Freizügkigkeit bei der Flüchtlingsfrage ist sie (bzw. der Staat mit seinen Regierenden insgesamt) inzwischen angesehen und beliebt wie noch nie in anderen Ländern.

Wäre nun die Frage, ob es wirklich rein aus Menschenfreundlichkeit geschah (weshalb dann erst so spät?) oder ob es nicht doch eher Kalkül war (Außenwirkung)?

Möchte nichts unterstellen, aber der Gedanke drängt sich mir einfach auf. Würde mich interessieren wie Ihr das seht?


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09.09.2015 um 20:09
@Optimist
Ich würde hier wagen zu erwähnen, dass Deutschland schon auf ein gutes Image nach außen hin versucht zu pflegen.
Man muss aber auch bedenken, dass Merkel wegen so einigen Sachen ("Mit mir gibt es keine Autobahnmaut") sich auch in Deutschland nicht größter Beliebtheit erfreut, je nachdem welche Politik sie führt muss man auch bei anderen einstecken, sei es das eigene Volk, oder das Image in anderen Ländern.


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09.09.2015 um 20:13
@Matoskah
Zitat von MatoskahMatoskah schrieb:Ich würde hier wagen zu erwähnen, dass Deutschland schon auf ein gutes Image nach außen hin versucht zu pflegen.
Das denke ich auch.

Solch eine Regierungsarbeit ist sicher nicht einfach und oft bestimmt eine Gradwanderung.

Sollte die Freizügigkeit tatsächlich nur aufgrund des Images/Außenwirkung geschehen, fänd ich das allerdings sehr fragwürdig, weil ja somit die Flüchtlinge quasi instrumentalisiert werden (hat dann alles andere als mit Mitmenschlichkeit zu tun...).

Im besten Fall bzw. zugunsten des "Angeklagten" kann man hoffen, dass das Nützliche (Menschlichkeit) mit dem Angenehmen (Image) verbunden wird und alles NICHT NUR wegen des Angenehmen passiert.


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09.09.2015 um 20:22
@Optimist
Es ist sicherlich schwer, mehreren Interessengruppen gerecht zu werden ohne das mindestens eine benachteiligt wird.

Dennoch muss man sich fragen, für wen sie arbeiten, und da fängt es schon an...die Antwort ist zum größten Teil "für die Falschen".

Was ich bei Merkel letztens recht erschreckend fand, war, als sie von Flüchtlingen so geredet hatte, als wären sie irgendeine Form von Güter. Vielleicht finde ich den Artikel noch mit dem Zitat.
Jedenfalls denke ich, um wieder zum Thema zurückzukommen, dass solche Aussagen über Flüchtlinge nicht praktikabel sind, wenn man es mit einer vermehrt rechten Meinung zu tun hat.


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09.09.2015 um 20:25
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wäre nun die Frage, ob es wirklich rein aus Menschenfreundlichkeit geschah (weshalb dann erst so spät?) oder ob es nicht doch eher Kalkül war (Außenwirkung)?
Wie gesagt sehe ich einen Linksdrift der relevanten Parteien. Vor allem innenpolitisch muss eine Merkel da klare Kante zeigen, sonst unterstellt man ihr rechts. Dass Kalkül dahinter steht, davon bin ich überzeugt. Aber man sieht ja, dass die CDU auch im inneren daran zerbricht - das war schon bei der Griechenland-Frage so. Ich schätze aber, dass wenn sich die Krise noch verstärkt, wieder ein rechtsdrift stattfinden wird.


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09.09.2015 um 20:28
@Aldaris
Zitat von AldarisAldaris schrieb: Ich schätze aber, dass wenn sich die Krise noch verstärkt, wieder ein rechtsdrift stattfinden wird.
das glaube ich auch.
Echt traurig, dass es für die Politik (oder für Menschen im Allgemeinen) immer nur ein rechts oder links zu geben scheint und nicht auch mal einen "goldenen Mittelweg", wo ALLE am gleichen Strang ziehen könnten.


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09.09.2015 um 20:31
@Optimist

Leider sind viele Diskussionen darüber ziemlich ideologisch geprägt. Da geht schnell die Sachlichkeit flöten und das stößt mir sauer auf. Ich denke, eine Angela Merkel hat Angst davor, rechts eingeordnet zu werden und kalkuliert entsprechend so, dass sie keinesfalls in die Ecke gestellt wird (Spekulation). Die Kollegen von der CSU sind da teils ehrlicher.


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09.09.2015 um 20:33
@Aldaris
ja so wirds wohl sein.
Und vor lauter Angst, rechts verortet zu werden, "schießt" sie gleich mal über das Ziel hinaus.
Naja, es wird sich später zeigen, ob das gut war oder nicht.


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09.09.2015 um 20:34
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Leider sind viele Diskussionen darüber ziemlich ideologisch geprägt.
Ideologisch in welchem Sinne? Politische Ideologie? Das mag vielleicht daran liegen, das Politik sich immer auf normative Grundsätze beziehen muss und damit automatisch Ideologie ist ;)
(und ja selbst sich auf ökonomische Normen zu beziehen ist in diesem Sinne ideologisch)


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09.09.2015 um 20:38
@Optimist

Nicht umsonst haben Parteien wie die AfD gewisse Erfolge zu verzeichnen. Die CDU macht ja häufig SPD-Politik oder setzt sich zumindest auf diese drauf. Btw: Wer war nochmal die SPD und wofür steht sie?

@paranomal

Ideologisch in dem Sinne, als dass man teils nicht mehr sachlich argumentiert, sondern nur noch aufgrund rein moralphilosophischer Aspekte - welche realistisch nicht umsetzbar sind. Nach dem Motto: Wir stemmen alle Flüchtlinge, egal wie viele noch kommen. Das ist aber nur mein Eindruck.


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09.09.2015 um 20:41
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Ideologisch in dem Sinne, als dass man teils nicht mehr sachlich argumentiert, sondern nur noch aufgrund rein moralphilosophischer Aspekte - welche realistisch nicht umsetzbar sind.
Trotzdem muss sich diese Sachlichkeit ja auf irgendwelche rationalen Prinzipien begründen. Ich sehe da leider eine reine Zweckrationalität (im Sinne einer Verwertungslogik) vorherrschen.
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Nach dem Motto: Wir stemmen alle Flüchtlinge, egal wie viele noch kommen. Das ist aber nur mein Eindruck.
Natürlich gibt es da immer pragmatische Grenzen. Es ist jedoch ein unterschied ob man irgendwann aus Gründen der Kapazität oder Infrastruktur aufhört zu helfen, oder schon bei dem ersten Flüchtling oder Migranten die tollsten Horrorgeschichten konstruiert.


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09.09.2015 um 20:47
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Ich sehe da leider eine reine Zweckrationalität (im Sinne einer Verwertungslogik) vorherrschen.
Inwiefern genau?
Natürlich gibt es da immer pragmatsiche Grenzen. Es ist jedoch ein unterschied ob man irgendwann aus Gründen der Kapazität oder Infrastruktur aufhört zu helfen, oder schon bei dem ersten Flüchtling oder Migranten die tollsten Horrorgeschichten konstruiert.
Letzteres steht für mich auch nicht zur Debatte - das ist rechtes Geschwätz und Bauernfängerei. Wir haben hier in meiner Heimatstadt jahrzehntelang immer wieder Flüchtlinge aufgenommen (z.B. aus Nigeria) und das hat meines Erachtens nach gut funktioniert. Nur sind die Dimensionen nun viel größer und es wird früher oder später um die Kapazitätsgrenzen schlecht bestellt sein, wenn man nicht endlich langfristig eine vernünftige Asypolitik fährt. Und die große Gefahr, die ich sehe, ist, dass die rechtsextremen Parteien immer mehr Zulauf kriegen werden, wenn keine Lösungen erarbeitet und umgesetzt werden.


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09.09.2015 um 20:48
@monster_IQ
Zitat von monster_IQmonster_IQ schrieb:Ich verstehe nicht ganz wie heutzutage eine kulturelle „Reinhaltung“ von Staaten und Gesellschaften nach „Ethnien“ also eine Völkervielfalt hergestellt werden soll?
Ich nehme an, dass es den Neuen Rechten eher weniger bis gar nicht um die Ethnien geht (ich sehe dafür jedenfalls keine Anhaltspunkte), sondern eher um die "Reinhaltung" der Kultur. Neurechte lehnen also nicht etwa Dunkelhäutige ab, oder Griechen oder Amerikaner, sondern sie lehnen fremdkulturelle Einflüsse ab, die mit der eigenen Kultur aus ihrer Sicht nicht verträglich sind. Sie wollen fremdkulturelle Einflüsse nicht im eigenen Gebiet.
Zitat von monster_IQmonster_IQ schrieb:Wie möchte man das umsetzen?
Wahrscheinlich durch Eigenisolation, also die Errichtung und Pflege einer kulturell homogenen Parallelgesellschaft, ganz ähnlich wie wir das zum Beispiel von vielen arabischen Einwanderern kennen.


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09.09.2015 um 21:00
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Inwiefern genau?
Das viele nur dann Hilfe anbieten wollen, wenn sich das ganze "fürs eigene Volk" oder "die eigene Nation" auch lohnt. Dabei wird helfen mit dem anbieten von Tauschverhältnissen verwechselt.
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Nur sind die Dimensionen nun viel größer und es wird früher oder später um die Kapazitätsgrenzen schlecht bestellt sein, wenn man nicht endlich langfristig eine vernünftige Asypolitik fährt. Und die große Gefahr, die ich sehe, ist, dass die rechtsextremen Parteien immer mehr Zulauf kriegen werden, wenn keine Lösungen erarbeitet und umgesetzt werden.
Das Grundproblem liegt hier leider in den bereits bestehenden Tendenzen bei den betroffenden Personen. Niemand unterstützt urplötzlich eine rechtsextreme Partei weil ihm irgendwelche realpolitischen Entscheidungen nicht passen. Denn die Forderungen der rechten intrumentalisieren nur die bereits bestehenden Stereotypisierungen und völkisch-ideologischen Momente in der Bevölkerung. Anders ist dieses Phänomen auch gar nicht zu erklären.
Das gerade auf infrastruktureller Ebene verbesserungen her müssen ist klar und daran wird die Bundesregierung schon aus Zugzwang arbeiten müssen. Trotzdem ist der Fremdenhasser kein Opfer der Asylpolitik sondern höchstens seiner allgemeinen Umstände und letztendlich selbst verantwortlich wenn er (aus welchen Gründen auch immer) irgendwo was anzündet oder applaudiert wenn Kinder ertrinken.


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09.09.2015 um 21:06
@armleuchter
@Heide_witzka
Sei doch bitte so gut und erklär mir mal wie Länder diesen Verblendeten eine "Heterogenisierung" aufzwingen können.
Es gibt viele Möglichkeiten, eine Gesellschaft zu heterogenisieren. Als Erstes durch Kontrolle der Medien, das ist das Wichtigste. Man stellt fremde Kulturen positiv oder positiv verzerrt dar (zum Beispiel durch Verschweigen negativer Aspekte). Ständige Wiederholung wirkt. Zusätzlich lässt man eigenkulturelle Aspekte unbedeutender werden, stellt sie als lächerlich und grotesk dar oder führt einen Bedeutungswandel herbei (zum Beispiel durch Umbenennung religiöser Feiern).

Als Zweites sorgt man dafür, dass Menschen, die sich von der heimischen Bevölkerung durch ihre eigene Kultur oder Glauben möglichst fundamental unterscheiden, ins Land geholt werden. Das kann zum Beispiel über Arbeitsvisa geschehen, durch legale Migration, oder auch über das in vielen Ländern vorhandene Asylrecht. Gerade Letzteres bietet einen guten Ansatzpunkt der Steuerung, da sich das Asylrecht in den einzelnen Staaten unterschiedlich darstellt und man die Ströme der Asylbegehrenden in die "richtigen" Länder lenken kann.

Als Drittes muss man einfach nur die Zeit abwarten, mindestens eine Generation (ca 30 Jahre), dann entwickelt dieser Mechanismus ein Eigenleben und benötigt keine Einflussnahme mehr von außen.


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09.09.2015 um 21:08
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Ich nehme an, dass es den Neuen Rechten eher weniger bis gar nicht um die Ethnien geht
Und wie kommst du zu dem Schluß? Die vertreten ja Konzepte wie den Ethnopluralismus (die Posts diesbezüglich hast du übrigens gepflegt ignoriert, obwohl du sagtest, dass du darüber diskutieren möchtest) und man muss ja jetzt kein Sprachwissenschaftler sein, um einen Bezug zum Wort "Ethnie" herzustellen.
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Es gibt viele Möglichkeiten, eine Gesellschaft zu heterogenisieren.
Und das können wir mit Japan machen?


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09.09.2015 um 21:24
Deutschland hat in der Vergangenheit schon Millionen von Menschen aufgenommen. Allein in den 4 Jahren nach dem 2. Weltkrieg sind rund 12 Mio Menschen aus den sogenannten ehemaligen deutschen Ostgebieten nach Deutschland geflohen. 12 Mio ohne Arbeit,Wohnraum und das in einem völlig zerstörten Land. Die 2. große Zuwanderungswelle ereignete sich in den 60ern und 70ern, als die sogenannten Gastarbeiter emigrierten. Allein in den 70ern kamen mehrere Mio Migranten nach Deutschland, insgesamt waren es zwischen 1969 und 1973 sogar 3,4 Mio. Nach dem Kollaps der SU und dem Mauerfall kamen kamen vor allem Osteuropäer, 1992 waren es 700.000. Insgesamt kamen ca. 3 Mio Menschen in dieses Land...Hat das Land alles gut überstanden. Und auch damals wurden Asylunterkünfte in Brand gesetzt, rassistische Parolen skandiert, der Zusammenbruch herbeiphantasiert. Heute ist Deutschland eine Wirtschaftsmacht mit einem BIP von fast 3 Billionen €


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09.09.2015 um 21:24
@Fierna
Zitat von FiernaFierna schrieb:Und wie kommst du zu dem Schluß?
In neurechten Publikationen findet sich darauf kein Hinweis.
Zitat von FiernaFierna schrieb:Konzepte wie den Ethnopluralismus (die Posts diesbezüglich hast du übrigens gepflegt ignoriert
Bitte nicht schon wieder mit Unterstellungen arbeiten, es sei denn, du betrachtest mich als deinen politischen Feind. Vielleicht könntest du deine Beiträge nochmal verlinken, eventuell habe ich etwas übersehen oder vergessen.
Zitat von FiernaFierna schrieb:man muss ja jetzt kein Sprachwissenschaftler sein, um einen Bezug zum Wort "Ethnie" herzustellen
Kultur und Ethnie ist nicht das Gleiche, und dazu muss man auch kein Sprachwissenschaftler sein.
Zitat von FiernaFierna schrieb:Und das können wir mit Japan machen?
Es ist schwer bis unmöglich, abgeschottete nationalistische Länder kulturell oder politisch zu infiltrieren, das sehen wir an Nordkorea, dem Iran, und auch an Japan. Da kommt man, wenn überhaupt, nur über Wirtschaft und Handel dran (zum Beispiel Export- oder Importverbote).


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