Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
09.09.2015 um 10:00@Fierna
weiter zu gestern:
Ich gebe dir bei dieser beschreibung recht, halte sie allerdings für weltfremd und unabänderlich. Überall auf der welt werden bestimmten gruppen bestimmte merkmale zugeschrieben und überall hat dies mittelbare folgen.
Diese woche kamen z.B. interviews mit (gebildeten) syrern im fernsehen und ich nehme an du hättest gestaunt mit welcher überzeugung diese "den deutschen" und "deutschland" bestimmte merkmale zugeschrieben haben.
Ich bin sehr viel im ausland unterwegs und auch meine familie ist sehr international. ich kann dir sagen dass diese art von "rassismus" weltweit verbreitet ist. Schau dir mal an welche attribute hier im thread (sehr häufig auch von selbsternannten antirassisten) bweispielsweise "den ossis" zugeschrieben werden....
wie die japaner über rassen denken
wie sie über ausländer in japan denken
was aus immigrationsprojekten wurde
über die ursachen dieses - aus meiner sicht ganz klar ethnopluralistischen denkens:
Gründe warum die japaner keine einwanderung wollen sondern homogen bleiben möchten:
und die folge einer de facto ethnopluralistischen politik:
und wie japan stattdessen die demografischen herausforderungen lössen will:
dies sind nun zugegeben nur textstellen und z.T auch sehr subjektiv eingefärbte berichte. Aber im kern zeigen sie doch ganz klar ethnopluralistische züge: Die japaner sehen sich als homogene gruppe und wollen dies auch beibehalten. Deswegen setzen sie auf robotik anstelle von immigration und auf geldtransfers statt asylgewährung.
Dass sie die japanische rasse als überlegen ansehen geht m.E. sogar noch über das ethnopluralistische konzept hinaus.
Wie siehst du das?
weiter zu gestern:
armleuchter schrieb:Ok du beschreibst hier also einen rassismus der nicht eine gruppe über eine andere erhebt, sondern unterschiedlichen gruppen unterschiedliche attribute zuschreibt und dass dies dann mittelbar und ggf. ungewollt negative folgen für diese gruppe haben kann.
ein rassismus der NICHT eine gruppe über andere gruppen erhebt
Fierna schrieb:
Das ist ein Paradoxon. Jede Gesellschaft basiert auf sozialen Konventionen, Ethik etc. Wenn du nun also bestimmten Gruppen bestimmte Eigenschaften zuweist, kommst du nicht darum herum, dass irgendeine Gruppe diese Werte "am besten vertritt".
Du teilst also sehr wohl zwischen guten und schlechten Menschen und das aufgrund ihrer Ethnie, egal, ob man betont, dass keine Gruppe höherwertig sei. Das Konzept beinhaltet dies bereits.
Wenn zum Beispiel Leute aus Kirgistan aufgrund ihres kuturellen Hintergrundes nicht ganz so aufmerksam auf ihre Kinder aufpassen, werden diese wohl kaum Erzieher werden können, selbst wenn das nicht im Gestz festgehalten ist und das ist nunmal rassistisch.
Ich kann jetzt natürlich noch weitere Beispiele bringen und auch schlimmere, aber das sollte doch verständlich sein.
Ich gebe dir bei dieser beschreibung recht, halte sie allerdings für weltfremd und unabänderlich. Überall auf der welt werden bestimmten gruppen bestimmte merkmale zugeschrieben und überall hat dies mittelbare folgen.
Diese woche kamen z.B. interviews mit (gebildeten) syrern im fernsehen und ich nehme an du hättest gestaunt mit welcher überzeugung diese "den deutschen" und "deutschland" bestimmte merkmale zugeschrieben haben.
Ich bin sehr viel im ausland unterwegs und auch meine familie ist sehr international. ich kann dir sagen dass diese art von "rassismus" weltweit verbreitet ist. Schau dir mal an welche attribute hier im thread (sehr häufig auch von selbsternannten antirassisten) bweispielsweise "den ossis" zugeschrieben werden....
armleuchter schrieb:ok hier nur mal aussagekräftige stellen zu japan, nebst zugehörigen links:
gerne auch mit argumenten warum z.B. die polnische und japanische politik NICHT ethnopluralistisch sind.
Fierna schrieb:
Werden da pauschal ethnischen Gruppen Eigenschaften zugeschrieben? Ich meine, wie begründen die das?
Einfach zu sagen "Wir wollen keine Zuwanderung" ist kein Ethnopluralismus.
wie die japaner über rassen denken
SPIEGEL-Redakteur Tiziano Terzani über Selbstbewußtsein und Überlegenheitsgefühl der Japaner Sie halten sich für einzigartig und rassisch "homogen". Sie glauben, besondere Nasen und ein besonderes Gehirn zu haben. Sie möchten die Welt nicht nur mit den Produkten Ihrer Wirtschaft, sondern auch mit ihrer Kultur beglücken: Die Japaner werden selbstbewußter und arroganter. Ihre Nachbarn sehen das mit Besorgnis.http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13521321.html
Die Prinzipien des Yamato-Idealhttp://www.shadowiki.de/Yamato-Ideal
Das japanische Volk ist eine reine Rasse, die Yamato-Minzoku genannt wird. Daher können Japaner nur Menschen sein. Von Anbeginn lebte keine andere Rasse außer der japanischen auf den japanischen Inseln. ...
Japanische Tugenden
Andere Nationen sind nicht fähig sich bestimmte japanische Tugenden anzueignen oder sie auch nur zu verstehen. Obwohl einige Tugenden aus China kamen, sind diese Tugenden durch Japan hervorgebracht worden.
Zahlreiche Bücher wurden von Japanern und Ausländern (aus japanischer Sicht) geschrieben, die versucht haben zu ergründen, was Japaner sind und was sie ausmacht. In der Nachkriegszeit hat sich dazu eine eigene Literaturgattung herausgebildet, die als Nihonjinron bezeichnet wird. Bücher, die dem Nihonjinron zuzurechnen sind, beschäftigen sich mit folgenden vier Thesen:Wikipedia: Japane
Einmaligkeit: Die Japaner sind als Volk, als Kultur, als Rasse einmalig.
Rassische Bedingtheit: Die Besonderheit der Japaner ist Ausdruck der Eigenschaften ihrer Rasse.
Ahistorizität: Die Eigenschaften und Besonderheiten der Japaner sind keinen historischen Veränderungen unterworfen.
Homogenität: Die Japaner sind als Volk / Nation / Kultur / Rasse homogen.
Der japanische Wirtschaftsführer Ikita Nasi zum Beispiel formulierte seinen Glauben an die Überlegenheit der japanischen Rasse so:http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43230974.html
Die Japaner sind seit über 2000 Jahren eine homogene Volksgemeinschaft, die in ihrer geographischen Abgeschlossenheit kaum von irgendwelchen anderen rassischen Elementen unterwandert wurde. So wie ich jetzt hier sitze, fließt in meinen Adern dasselbe Blut wie das der ersten Abkömmlinge Jimmu Tennos ...
Aus diesen Anfängen, angereichert durch die Erfahrungen der Jahrhunderte, bekomme ich wie jeder andere Japaner, der heute lebt, die entscheidenden Antriebe. Das verleiht uns einen Vorteil vor anderen Rassen, die sich mischten und nicht mehr aus dem unversiegten Brunnen ihres Ursprungs schöpfen können.
wie sie über ausländer in japan denken
Nur die Hälfte der Japaner befürwortet die Idee, Ausländern die gleichen Grundrechte zu gewähren wie Japanern. Bis heute hat Japan kein Gesetz, das Ausländer vor Diskriminierung schützt.http://www.zeit.de/2012/50/Japan-Wirtschaft-Arbeitskraefte-Einwanderer
Japaner können so freundlich sein, dass es kaum glaubhaft scheint. Doch dahinter verbergen sich auch Abgründe wie zum Beispiel gewaltige Vorurteile gegen dunkelhäutige Ausländer, die ganz allgemein als potenzielle Kriminelle gelten. Auch Koreaner werden aus nicht nachvollziehbaren Gründen als kulturell unterlegen eingestuft – daher gilt es als große Beleidigung einen Japaner als Koreaner zu bezeichnen.http://www.focus.de/reisen/japan/tid-11143/kulturschock-gefaehrliche-auslaender_aid_318314.html
was aus immigrationsprojekten wurde
Dabei hat Japan schon einmal versucht, die Überalterung seiner Gesellschaft mit Einwanderern auszugleichen. Als die Gefahren der schrumpfenden Bevölkerung in den achtziger Jahren bekannt wurden, warb man japanischstämmige Brasilianer für einfache Tätigkeiten an. Bis 2004 stieg ihre Zahl auf knapp 300.000. Da es aber an Integrationsprogrammen mangelte, wurden viele Brasilianer in Japan nie heimisch.http://www.zeit.de/2012/50/Japan-Wirtschaft-Arbeitskraefte-Einwanderer/seite-2
Zudem machten Politik und Medien Stimmung gegen die Zugezogenen, indem sie den steigenden Ausländeranteil für eine Zunahme der Kriminalität verantwortlich machten. Mit Beginn der Finanzkrise war es schließlich opportun, die Ausländer wieder aus dem Land zu schicken. Von 2009 an wurde jedem Brasilianer ein One-Way-Ticket nach Südamerika angeboten, unter der Bedingung, nie wieder in Japan Arbeit zu suchen.
über die ursachen dieses - aus meiner sicht ganz klar ethnopluralistischen denkens:
"Die ursprünglichen Japaner lebten fast 1.000 Jahre als eine einzige ethnische Gruppe für sich, es wird eine schwierige Aufgabe, freundliche Beziehungen zu anderen Gruppen aufzubauen."http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-04/japan-fluechtlinge-einwanderer/seite-2
Bis zu den Meiji-Reformen ab 1868 war Japan zudem für mehr als 200 Jahre völlig von der Welt abgeschottet, die Ein- und Ausreise war durch die Herrscher verboten. Aus Angst, Japan könnte seine kulturelle Einzigartigkeit verlieren. Noch heute werden von den Japanern vor allem die kulturellen Unterschiede verschiedener Ausländergruppen hervorgehoben und eine mögliche Zunahme der Kriminalität durch Einwanderung thematisiert. Gern unterscheidet man zwischen Japan und dem Rest der Welt.
Gründe warum die japaner keine einwanderung wollen sondern homogen bleiben möchten:
Japan definiert sich als eine Mittelstandsgesellschaft ohne durch Klassen oder Kasten bedingte Vorurteile. Selbstverständlich gibt es auch in Japan ein Reichtumsgefälle, doch ist dieses weniger bemerkbar als in China oder in Hongkong. Japan hat seit der rasanten Industrialisierung zwar nicht die Entwicklung einer Arbeiterschicht vermieden, aber doch dafür gesorgt, dass diese stärker in die Gesamtgesellschaft integriert wird als beispielsweise in England oder in Deutschland. Als Klammer über alle beruflichen Gräben hinweg gilt, dass alle zum gleichen nationalen Ganzen gehören. Dieser Zusammengehörigkeit werden die eigenen Interessen untergeordnet. Die Furcht besteht nicht ohne Grund, dass mit dem Übergang zur einer Gesellschaft von Einwanderern gerade diese wichtige Konsensbasis der japanischen Gesellschaft zerstört wird.http://www.nzz.ch/japan-will-kein-einwanderungsland-sein-1.767972 (Archiv-Version vom 16.06.2015)
und die folge einer de facto ethnopluralistischen politik:
Mit einer Anerkennungsquote von 0,16 Prozent ist kein anderes Industrieland so restriktiv, wenn es um die Aufnahme von Flüchtlingen geht. Auf die Bevölkerung des Landes gerechnet scheint Japans Hilfsbereitschaft noch bescheidener. Etwas über 127 Millionen Menschen leben hier. Seit Japan 1982 ein System für die Aufnahme von Flüchtlingen eingeführt hat, haben insgesamt nur 622 Menschen den Asylstatus erhalten. In Deutschland, wo 82 Millionen leben, wurden 2013 bei 80.978 Entscheidungen durch die Behörden 38,5 Prozent der Asylanträge abgelehnt, zwei Drittel aller Entscheidungen fielen zugunsten der Antragsteller aus.http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-04/japan-fluechtlinge-einwanderer
Japan mit einer Gesamtbevölkerung von 127 Millionen zählt rund 2 Millionen registrierte Ausländer. Die Behörden schätzen, dass weitere 250 000 illegal im Lande leben. Dies bedeutet einen Ausländeranteil von rund 1,8 Prozent. 40 000 Ausländer erhalten jährlich eine dauerhafte Niederlassung. Da jährlich 40 000 Japaner Ausländer ehelichen, dürfte es sich in einer Vielzahl dieser Fälle um die Ehepartner handeln. Aufschlussreich ist ferner, dass die Mehrheit der in Japan lebenden Ausländer aus verwandten Kulturen, namentlich aus China und Korea, stammen. Ähnliches gilt auch für die 820 Flüchtlinge, die im letzten Jahr in Japan um Asyl ersuchten und die mehrheitlich aus Burma stammen.http://www.nzz.ch/japan-will-kein-einwanderungsland-sein-1.767972 (Archiv-Version vom 16.06.2015)
und wie japan stattdessen die demografischen herausforderungen lössen will:
Angesichts der grundsätzlichen Wünschbarkeit einer kohärenten Bevölkerung stellt sich aber die Frage, ob den Bedürfnissen der Volkswirtschaft nicht anders denn durch mehr Einwanderung Rechnung getragen werden kann. Längerfristig liegt die Lösung bei einer Normalisierung der Geburtenrate. Allerdings sind dadurch die kurzfristigen Bedürfnisse der Wirtschaft nicht zu befriedigen. Eine rascher zu implementierende Lösung bietet sich in der vermehrten Automatisierung der Industrie und des Alltags. Die Welt beobachtet mit Amusement die jüngsten Errungenschaften der japanischen Technologie. Roboter spielen mit Blasinstrumenten Jazz oder mit Geigen klassische Musik. Japan ist dabei, den Roboter zu humanisieren, ihn auf die Übernahme von Aufgaben vorzubereiten, die nichts mit Schwerindustrie zu tun haben.http://www.nzz.ch/japan-will-kein-einwanderungsland-sein-1.767972 (Archiv-Version vom 16.06.2015)
dies sind nun zugegeben nur textstellen und z.T auch sehr subjektiv eingefärbte berichte. Aber im kern zeigen sie doch ganz klar ethnopluralistische züge: Die japaner sehen sich als homogene gruppe und wollen dies auch beibehalten. Deswegen setzen sie auf robotik anstelle von immigration und auf geldtransfers statt asylgewährung.
Dass sie die japanische rasse als überlegen ansehen geht m.E. sogar noch über das ethnopluralistische konzept hinaus.
Wie siehst du das?