Tussinelda schrieb:und ich störe mich daran, dass sich an diesem einen Kleidungsstück hochgezogen wird, anstatt die tatsächlichen Probleme anzugehen. Man "kritisiert" die Burka. Aha. Du solltest das kritisieren, was die Burka zum Zwang macht, nicht die Burka.
Habe ich doch. Ich sprach von
Fierna schrieb:Aura-Konzept
Fierna schrieb:Namus-Konzept
Fierna schrieb:Exegese von Hadith, Sunna und des Koran
Und habe ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dafür ja nun sicher keine Frauen verantwortlich sind.
Ich habe die Zwänge angesprochen, die sozialen Verhältnisse, habe ein Weltbild skizziert und dem die Frauen leiden....für das ich mir extra eine Fatwa durchgelesen habe.
Ich hätte sie ja gerne verlinkt, aber jegliche Rechtfertigung für die Vollverschleierung existiert nur auf Seiten, für die ich hier vermutlich gesperrt würde....oder auch nicht, weil sich viele einen Dreck für sowas interessieren oder ihnen das Verständis oder die Medienkompentenz fehlt oder sie eh nicht melden....aber verdient hätte ich es.
Ich habe die verschiedenen islamischen Strömungen angesprochen, die dafür verantwortlich sind...könnte noch Organisationen in den Thread werfen...die auch nicht von Frauen geführt werden.
Ich habe penibel auf meine Formulierungen geachtet, sprach deshalb von "Konzept der Vollverschleierung", habe sogar jedes "uns", "hier" oder "Deutschland" vermieden, mit dem alle anderen um sich werfen.
Das kann man mir eigentlich alles gar nicht dahingehend auslegen, dass ich die Frauen angreifen würde.
Hilft mir aber alles nicht, ich muss mir den Vorwurf dennoch gefallen lassen.
Genauso wie ich mir Vorwürfe machen lassen muss, ich wolle Dinge verbieten oder Zwänge ausüben, obwohl ich mich explizit davon distanziert habe.
Ich müsste also einen Weg finden, die Vollverschleierung zu kritisieren, ohne die Vollverschleierung auch nur um Entferntesten zu erwähnen. Einen Weg, die Unterdrückung von Frauen zu kritisieren, ohne jeglichen Hinweis auf diese Frauen zu geben....denn die könnten sich ja angegriffen fühlen...
Ein Paradoxon.
Da bliebe vllt noch übrig "In einigen islamischen Strömungen könnte es unter Umständen vllt ein paar frauenfeindliche Tendenzen geben".
Sicherlich werden jetzt alle nicken...Fall kann zu den Akten.
Ich könnte mich nichtmal mit Frauen solidarisieren, die den Mut, den Willen und die Stärke besaßen, sich aus diesen Strukturen zu lösen...denn damit stelle ich ja den Lebensweg jeder verschleierten Frau in Frage, was völlig daneben ist.
Aber gut, diese Frauen erfahren ja sowieso keine Solidarität.
In dem einen Weltbild haben sie keinen Platz, weil es da sowieso nur um die Ethnie geht und man es besser fände, wenn auch diese Dame irgendwo außerhalb der grenze platziert wird...und was dort vorgeht interessiert niemanden....außer vllt, man kann damit gegen "Ausländer" und Asylbewerber hetzen.
Und im anderen Weltbild hat sie auch keinen Platz, denn da fürchtet man sich so sehr, dass man das vllt dahingehend auslegen könnte, dass irgendein "Rechter" recht hatte, dass man alles lieber schnell unter den Tisch kehrt....ja, vllt ist sie sogar schon ein wenig islamfeindlich bei so einer kritischen Einstellung.
Und selbst wenn wir sehen können, wie in Manbidsch die Burkas brennen, mitbekommen wie im Iran dem Frauen von den Sittenwächtern die Autos weggenommen werden, weil sie Haaransatz gezeigt haben oder sehen wie Mädchen in Saudi-Arabien für einen Twitterpost in dem steht, dass sie ohne Verschleierung in einem Kleid zu McDonald's gehen möchte, mit Enthauptung und dem anschließenden den Hunden vorwerfen ihrer Leiche bedroht wird, kann sich die liberale Muslima am Ende nur auf sich selbst verlassen.
Denn von den ganzen Vertretern der Menschenrechte und des Humanismus hat sie gar nichts zu erwarten...weder von der einen noch von der anderen Seite.
Stattdessen möchte man lieber aus Solidarität mit Kopftuch auf die Strasse gehen und reduziert damit nicht nur jede Muslima auf ihre religiöse Identität, nein, man sagt ihr auch ganz im Geiste des Islamismus, dass sie mit Kopftuch eine "richtige" Muslima ist.
Dass man damit den Lebensweg jeder Muslima in Frage stellt, die das für sich abgelehnt hat und einen liberalen Islam lebt, ist dann wiederrum egal.
Wenn wir dann alle vollverschleierten Frauen mit offenen Armen empfangen, ihnen Rechtssicherheit, Schutz, Bildung ermöglicht haben....wird toleriert und geschwiegen.
Denn den Anspruch an eine angemessene Kritik habe wir längst als völliges Absurdum definiert.
Und ehrlich gesagt bin ich diese Wegsehen und Verharmlosen langsam leid.
Ich werde mich mit einem liberalen Islam solidarisieren mit Werten, die ich für richtig und vertretbar halte und nicht mit irgendwelchen fundamentalistischem Mist.
Ehrlich, ich schätze deine Posts und deine Meinung aber diese ständige Appeasement ist in jeder Hinsicht der falsche Weg.