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Israel - wohin führt der Weg?

46.629 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krieg, Kinder, Israel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Israel - wohin führt der Weg?

18.01.2024 um 01:43
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Solange sie genug Geld und Waffen bekommen werden sie sich an der Macht halten können. Wenn andere Palästinenser dies ändern sollen, dann müssen wir sie entsprechend aufrüsten, ausbilden und versorgen.
Ergänzung: Da bin ich strikt dagegen. Entweder die Palästinenser schaffen es aus eigener Kraft und Überzeugung, Hamas und Konsorten loszuwerden. Oder sie lassen sich wieder mal zum Spielball von anderen machen, von diesen aufrüsten und versorgen/pampern und werden, quasi in deren Auftrag und Interesse dann die Hamas, ihre bisherigen Befehlshaber, bekämpfen.

Für die Palästinenser wünsche ich mir wirklich gedankliche Emanzipation und nicht Abhängigkeit von ideologischen Vorgaben, egal von welcher Seite. Aber woher soll so was kommen, wenn bisher, erschreckend genug, die Inhalte des Schulunterrichts von der Hamas bestimmt wurden, mit wohlwollender Begleitung der UNRWA, und Medien in Gaza alles andere als unabhängig sind?


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18.01.2024 um 02:14
Zitat von AndanteAndante schrieb:ZB die DDR: Da sind die Bürger ihre Diktatur von ganz alleine losgeworden, ohne dass Westdeutschland oder andere sie hätten waffentechnisch aufrüsten müssen. Die DDR-Bürger hatten ganz einfach vom Regime die Schnauze voll, haben nach und nach zu Hunderttausenden montags demonstriert, immer voller Angst, dass die NVA sie zusammenschießt, und hatten am Ende Erfolg.

Am Ende war das DDR-Regime Geschichte,
Also, lieber @Andante , diese Geschichte wird zwar oft erzählt, zu oft, aber ist dann doch zu einfach und somit hinkt dann auch dein Vergleich. Es gab eine innenpolitische Dimension der Wiedervereinigung, etwa erzählt von Ilko-Sascha Kowalczuk

https://www.perlentaucher.de/buch/ilko-sascha-kowalczuk/endspiel.html

und eine außenpolitische Dimension der Wiedervereinigung, etwa erzählt von Andreas Rödder

https://www.perlentaucher.de/buch/andreas-roedder/deutschland-einig-vaterland.html

Es gibt die Protokolle des Politbüros in Moskaus und die weisen schon deutlich darauf hin, dass der militär- und wirtschaftspolitische Druck der US-Administration unter Ronald Reagan wohl mehr und entscheidender zum Fall der Berliner Mauer beigetragen hat als die Entspannungspolitik Willy Brandts, die ostdeutschen Montagsdemonstrationen oder auch die westdeutsche Friedensbewegung. Es gibt ja auch keine Bilder vom älteren Bush in Berlin, der hatte nämlich bis zuletzt Angst und wollte nicht provozieren, dass doch noch die Panzer anrollen.

Diese Geschichte eignet sich eher weniger zum Verständnis des Konflikts, um den es hier geht. Der Konflikt könnte noch Jahrzehnte andauern, weil auch andere Bewegungen die Rolle der Hamas übernehmen könnten.


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18.01.2024 um 02:29
@Fellatix

Nun, das hier ist der falsche Thread, um die Geschichte des Falls der DDR und der deutschen Wiedervereinigung zu diskutieren. Zeitzeugen aus Ost und West haben dazu ihre eigene Meinung. Inzwischen weitgehend vergessen gab es damals in Deutschland West auch ein Innerdeutsches Ministerium und ein Gesamtdeutsches Institut. So weit Beschäftigte von dort heute noch leben, erzählen die auf Anfrage (ich kenne da welche) interessierten Historikern gerne auch Version.

Aber im Kern ging es mir, und da ist die Verbindung zum Threadthema, ja um die Frage, wie man als Bürger ein ungeliebtes, diktatorisches Regime loswird, ob man dafür zwingend Unterstützung von außen (so ein Außen verfolgt mit seiner Unterstützung ja meist nicht nur uneigennützige Interessen) braucht. Also darum, was Gaza brauchen würde oder eben nicht, falls es die Hamas loswerden wollte, um damit für Kinder und Enkel eine friedliche Zukunft zu haben. Freilich, es müsste begriffen werden, dass die Kröte eines existierenden Staates Israel zu schlucken ist. Darunter geht nichts.


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18.01.2024 um 02:36
@Andante

Dem würde ich nicht unbedingt widersprechen. Mir ging es ja darum, dass die Deutschen oft zu viel Nabelschau betreiben und dass das auch ihre Geschichte(n) prägt, ihre Innen- und Außenpolitik, das sehen die Polen übrigens auch so. Da musste ich einhaken. Zu deinem Kern, ja ok, insgesamt bin ich ja da skeptisch, weshalb ich auch wenig schreibe: das wird lange dauern, sehr lange, befürchte ich.


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18.01.2024 um 02:43
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Mir ging es ja darum, dass die Deutschen oft zu viel Nabelschau betreiben und dass das auch ihre Geschichte(n) prägt, ihre Innen- und Außenpolitik, das sehen die Polen übrigens auch so.
Kann ich in dieser Allgemeinheit nicht beurteilen, würde auch sagen, dass nun gerade die Polen sich sehr gegen die Version der Nazis vom 1. September 1939 verwahren würden, dass Deutschland bloß „zurückgeschossen“ habe.

Das ist aber wirklich ein weites Feld. Wobei ich es ganz entschieden nicht als vernachlässigbare deutsche Nabelschau betrachte, dass sich Deutschland - bis heute - verantwortlich für die Shoa fühlt und deshalb dem Staat Israel besonders verbunden ist. Da bin ich mir mit der amtierenden Bundesregierung absolut einig.


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18.01.2024 um 07:31
Zitat von AndanteAndante schrieb:Die DDR-Bürger hatten ganz einfach vom Regime die Schnauze voll, haben nach und nach zu Hunderttausenden montags demonstriert, immer voller Angst, dass die NVA sie zusammenschießt, und hatten am Ende Erfolg.

Am Ende war das DDR-Regime Geschichte, allein aus der Kraft der Bürger. Weil die dem Regime kollektiv die Unterstützung und den Beifall versagt haben. Ähnlich mal in Südafrika. Oder etwas anders Mahatma Gandhi in Indien.
Naja ein bisschen anders ist der Fall dort schon.
Zum einen genießt die Hamas die Zustimmung zu den Taten und damit indirekt für sich selber.
Die Umfragen dazu sprechen eine klare Sprache.
Zum anderen ist die Ideologie der Hamas nicht ausgelutscht und ihre Kämpfer dürften, so wie ich es verstehe, allesamt Freiwillige sein.
So dem Gegenüber die DDR.
Auf schrottigen Kommunismus bei dem eh alles zusammenfällt und bei dem selbst rostfreier Stahl durchrostet war 1989 Edeka.
Selbst die Leute im Apparat waren nicht mehr dahinter.
Von den Wehrpflichtigen in der NVA und den Bereitschaftseinheiten der Volkspolizei mal ganz abgesehen.
Südafrika.
Der Staat war zum Ende hin sehr isoliert und die wirtschaftlichen Kosten des Ganzen, der Grenzkrieg zu Angola, Besetzung SWA's, die Homelands, der immer größer werdende Sicherheitsapparat, nicht mehr finanzierbar.
Immer mehr Wehrpflichtige verweigerten den Dienst oder hauten gleich ab, Elon Musk ist da ein Beispiel.
Gleichzeitig wurden die Proteste immer brutaler.
Auch unter den Schwarzen.
Das Land stand in den 90er vor einem Bürgerkrieg.
Indien war das Empire nach zwei Weltkriegen auch nicht mehr potent genug das Land zu halten.
Also alles Situation wo: 'Oben nicht mehr konnte und unten nicht mehr wollte'.
Diese Situation sehe ich in Gaza nicht.
Und weil man ja auch redete dass es nur einen 'Einpeitscher' auf palästinensischer Seite bräuchte.
Da bräuchte es nicht nur diese eine Lichtgestalt die die Gallionsfigur gibt sondern auch ein Netzwerk hinter dieser dass die entsprechende Autorität und Machtmittel hat.
Hätte Mandela nicht seine Mannschaft mit Walter Sisulu, Oliver Tambo etc. gehabt wäre der Mann nicht als Hoffnungsträger unter seinen Leuten dagestanden sondern schlicht, aus der Perspektive radikaler Kräfte, 'einsamer Spinner'.


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18.01.2024 um 13:23
Zitat von AndanteAndante schrieb:Wieso ist das zwingend notwendig? ZB die DDR: Da sind die Bürger ihre Diktatur von ganz alleine losgeworden, ohne dass Westdeutschland oder andere sie hätten waffentechnisch aufrüsten müssen. Die DDR-Bürger hatten ganz einfach vom Regime die Schnauze voll, haben nach und nach zu Hunderttausenden montags demonstriert, immer voller Angst, dass die NVA sie zusammenschießt, und hatten am Ende Erfolg.

Am Ende war das DDR-Regime Geschichte, allein aus der Kraft der Bürger. Weil die dem Regime kollektiv die Unterstützung und den Beifall versagt haben. Ähnlich mal in Südafrika. Oder etwas anders Mahatma Gandhi in Indien. Könnte ich mir so ähnlich auch für Gaza bzw. gegen die Hamas vorstellen. Geht aber natürlich aus irgendwelchen Gründen bestimmt ausgerechnet da nicht, schon klar.
Das DDR Regime hatte keine Unterstützung von außen mehr. Die Sowjetunion hatte die DDR bereits aufgegeben. Wenn man den Iran und andere dazu bringen würde die Hamas aufzugeben, dann würde natürlich die Chance auf Frieden drastisch steigen. In Südafrika war das Regime der Weißen interational isoliert und in Indien war GB selber für eine Unabhängigkeit Indiens. Bezogen auf die Hamas wäre das ja so, als wenn die Hamas komplett isoliert wäre oder gar selber Frieden will. Das alles ist natürlich nicht gegeben. Weder will die Hamas Frieden noch ist sie isoliert noch wenden sich ihre Unterstützer von ihr ab.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Ergänzung: Da bin ich strikt dagegen. Entweder die Palästinenser schaffen es aus eigener Kraft und Überzeugung, Hamas und Konsorten loszuwerden. Oder sie lassen sich wieder mal zum Spielball von anderen machen, von diesen aufrüsten und versorgen/pampern und werden, quasi in deren Auftrag und Interesse dann die Hamas, ihre bisherigen Befehlshaber, bekämpfen.
Da musst du dich schon entscheiden. Entweder die Palästinenser sollen Hamas und Co allein loswerden, dann brauchen die natürlich Waffen, Munition und Ausbildung. Oder man gibt ihnen das alles nicht, was sicherlich weise wäre, aber dann kann man sich sinnfreie Forderungen auch sparen.


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18.01.2024 um 14:34
Zitat von AndanteAndante schrieb:Die DDR-Bürger hatten ganz einfach vom Regime die Schnauze voll, haben nach und nach zu Hunderttausenden montags demonstriert, immer voller Angst, dass die NVA sie zusammenschießt, und hatten am Ende Erfolg.
Das lag aber nicht zuletzt daran, dass in Moskau gerade Gorbatschow regierte, mit seiner Glasnost- und Perestroika-Politik. Wäre da schon Putin an der Macht gewesen, wäre das anders, nämlich übel, ausgegangen.
Der Wille der Bevölkerung ist wichtig, reicht aber nicht aus. Es müssen noch andere günstige Begebenheiten dazukommen.
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Der Konflikt könnte noch Jahrzehnte andauern, weil auch andere Bewegungen die Rolle der Hamas übernehmen könnten.
Das ist leider sehr wahrscheinlich. Aber wenn erst mal die militärische Infrastruktur (Tunnel usw.) der Hamas zerstört ist, braucht auch eine Nachfolgeorganisation ein paar Jahre, um wieder so weit zu kommen, dass sie Israels Bürger ernstlich bedrohen könnten.
Zitat von AndanteAndante schrieb:dass sich Deutschland - bis heute - verantwortlich für die Shoa fühlt und deshalb dem Staat Israel besonders verbunden ist.
So sollte es zumindest sein. Leider sind die Solidaritätsbekundungen Deutschlands eher Lippenbekenntnisse.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Da bräuchte es nicht nur diese eine Lichtgestalt die die Gallionsfigur gibt sondern auch ein Netzwerk hinter dieser dass die entsprechende Autorität und Machtmittel hat.
Natürlich ist eine solche Person nicht ausreichend für einen Wandel im Denken der Menschen (hier, der Palästinenser). Aber ohne eine "Galionsfigur", die auch noch bei den meisten Betroffenen ein hohes Ansehen haben müsste, wird es gar nicht gehen.


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18.01.2024 um 16:46
Hamas fights with a patchwork of weapons built by Iran, China, Russia and North Korea
Quelle:



https://apnews.com/article/israel-hamas-war-guns-weapons-missiles-smuggling-adae9dae4c48059d2a3c8e5d565daa30?taid=65a55303e3a6540001802118&utm_campaign=TrueAnthem&utm_medium=AP&utm_source=Twitter


Das Militär bündniss Iran Russland nordkorea & China ist genau das an was uns afd , wagenknecht und sonstige querfront ranführen will . Augen auf beim Wählen.

Ansonsten gibt es einen plot Twist und die Palästinenser brauchen Keine neue " gallionsfigur " mehr weil die Hamas einfach "legitimierter" politischer Player sind in der Region + Akzeptanz ihrer ziele


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18.01.2024 um 16:55
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Das lag aber nicht zuletzt daran, dass in Moskau gerade Gorbatschow regierte, mit seiner Glasnost- und Perestroika-Politik. Wäre da schon Putin an der Macht gewesen, wäre das anders, nämlich übel, ausgegangen.
Das ist natürlich richtig. Die Gesamtumstände für die Palästinenser, die Hamas loszuwerden, wären mE aber schon günstig. Nichts wäre dem Nachbarn Israel wohl lieber, als es mit einem Gaza zu tun zu haben, aus dem nicht mehr jeden Tag Raketen auf israelisches Gebiet abgeschossen werden, wo man nicht im eigenen Sicherheitsinteresse eisern die Grenze kontrollieren muss, kurz mit einem friedlichen Nachbarn. Und Europa würde gewiss großzügige finanzielle Hilfe leisten, wenn in einem Teil von Nahost endlich Ruhe wäre. Aber klar, es wird dauern, bis die Hamas Geschichte ist, und leider wird es bis dahin immer wieder Tote geben…


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18.01.2024 um 19:49
Zitat von AndanteAndante schrieb:Und Europa würde gewiss großzügige finanzielle Hilfe leisten, wenn in einem Teil von Nahost endlich Ruhe wäre. Aber klar, es wird dauern
Na, das
Bisher äußerte sich Israel vage über seine langfristigen Pläne für Gaza. Der israelische Außenminister Eli Cohen sagte dem "Wall Street Journal", Israel wolle, dass das Gebiet einer internationalen Koalition untersteht, zu der die USA, die Europäische Union und Länder mit muslimischer Mehrheit gehören oder dass es von lokalen politischen Führern im Gazastreifen verwaltet wird.
Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/asien/debatte-zukunft-gaza-100.html

wäre doch eine Möglichkeit für den Kanzler, der auf EU-Ebene wie auch auf der Ebene der internationalen Politik kaum sichtbar ist, sich da einzubringen und Führung zu zeigen, bzgl. einer Nach-Kriegs-Lösung. Aufgaben in der Praxis wären z.B. das Initiieren des Wiederaufbaus, das Installieren einer palästinensischen (friedlichen) Verwaltung und Aufsicht über die Demilitärisierung. Das wäre doch sicher auch in deinem Sinne, oder nicht?


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Israel - wohin führt der Weg?

18.01.2024 um 20:20
Heute ist der 1. Geburtstag von Kfir Bibas dem jüngsten Opfer der Geiselnahmen der Hamas.


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19.01.2024 um 01:02
Zitat von FellatixFellatix schrieb:wäre doch eine Möglichkeit für den Kanzler, der auf EU-Ebene wie auch auf der Ebene der internationalen Politik kaum sichtbar ist, sich da einzubringen und Führung zu zeigen, bzgl. einer Nach-Kriegs-Lösung. Aufgaben in der Praxis wären z.B. das Initiieren des Wiederaufbaus, das Installieren einer palästinensischen (friedlichen) Verwaltung und Aufsicht über die Demilitärisierung. Das wäre doch sicher auch in deinem Sinne, oder nicht?
Ich denke, eine 2-Staaten-Lösung ist noch in einiger Ferne. Netanjahu hat zwar verlauten lassen, dass er das nicht will.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Forderung einer Zweistaatenlösung abgewiesen. Er habe den USA übermittelt, dass er einen palästinensischen Staat in jedem Nachkriegsszenario ablehne, sagte Netanjahu.

Eine Selbstverwaltung der Palästinenser würde Israels Sicherheit schaden. In einer landesweiten Fernsehansprache teilte Netanjahu mit, dass Israel in jeder zukünftigen Vereinbarung die Sicherheitskontrolle über das gesamte Gebiet westlich des Jordans haben müsse. "Das kollidiert mit der Idee der Souveränität. Was soll man machen?", sagte er weiter. Im Konflikt mit den Palästinensern gehe es nicht um das "Fehlen eines Staates, sondern um die Existenz eines Staates – eines jüdischen Staates".

https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-12/news-israel-gaza-krieg-live
Da ist er sich dann aber sehr einig mit Hamas und Hisbollah, die so was auch nicht wollen, toll. Da wird dann Bundeskanzler Scholz kaum was dran ändern können. Andererseits geht die Zeit ja auch über einen Netanjahu hinweg, und was von der Hamas am Ende übrigbleibt, weiß auch keiner. Hinzu kommt die eminent wichtige Frage, wer demnächst US-Präsident ist

Vorerst kann man in Gaza also wohl nur über Übergangslösungen nachdenken. Palästinenser sollen von da nicht gewaltsam vertrieben werden, andererseits ist auf die legitimen Sicherheitsinteressen Israels Rücksicht zu nehmen. Eine zumindest zeitweilige Kontrolle von Gaza durch internationale Truppen, Sicherheitskräfte oder was auch immer ist nach dem Ende der Kampfhandlungen sicher nicht das Verkehrteste.


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19.01.2024 um 05:44
Zitat von AndanteAndante schrieb:Andererseits geht die Zeit ja auch über einen Netanjahu hinweg, und was von der Hamas am Ende übrigbleibt, weiß auch keiner
Nun, es scheint da eine Diskrepanz zu geben. Nach seiner PK
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Rufen nach einer Zweistaatenlösung im Konflikt mit den Palästinensern eine Absage erteilt. Er habe den USA übermittelt, dass er einen palästinensischen Staat in jedem Nachkriegsszenario ablehne, sagte Netanjahu. In einer landesweit im Fernsehen übertragenen Ansprache versprach der Regierungschef, die Offensive im Gaza-Streifen weiter voranzutreiben, bis Israel einen „entscheidenden Sieg über die Hamas“ errungen habe.

Netanjahu hat betont, dass jede Lösung die militärische Kontrolle Israels über das gesamte Westjordanland beinhalten müsse. „Aus jedem Gebiet, aus dem wir uns zurückziehen, bekommen wir Terror, schrecklichen Terror“, sagte der Rechtspolitiker. Dies sei im Südlibanon, im Gaza-Streifen sowie in Teilen des Westjordanlandes geschehen. Deswegen sei die Kontrolle im Westjordanland so wichtig.
Quelle: https://www.welt.de/politik/ausland/article249598432/Gaza-Krieg-Zweistaatenloesung-Wir-bekommen-Terror-sagt-Netanjahu.html

meldete sich das Weiße Haus zu Wort:
His public statement on Thursday, however, represented his sharpest rebuttal of US foreign policy at a time when the Biden administration has expended huge domestic political capital to support Israel militarily and in international forums.

The White House responded by saying the US would continue working towards a two-state solution and that there could be no Israeli reoccupation of Gaza when the war concluded.

“There will a post-conflict Gaza, no reoccupation of Gaza,” the White House national security adviser, John Kirby, told reporters onboard Air Force One after Netanyahu’s speech.
Quelle: https://www.theguardian.com/world/2024/jan/18/netanyahu-tells-us-opposes-palestinian-state-after-gaza-war

Interessant dabei war auch, dass Netanjahu dabei von vielen, langen Monaten sprach:
He added: “The prime minister needs to be capable of saying no to our friends.”

In a statement issued later to coincide with a meeting of his war cabinet, Netanyahu warned the war would take months and promised “total victory over Hamas”.

“Victory will yet take many long months, but we are determined to achieve it….

“Israel under my leadership will not compromise on less than total victory over Hamas, and we will win. I say this again, so that no one will be in doubt: We are striving for total victory, not just ‘to strike Hamas’ or ‘to hurt Hamas’, not ‘another round with Hamas’ but total victory over Hamas.”
Quelle: https://www.theguardian.com/world/2024/jan/18/netanyahu-tells-us-opposes-palestinian-state-after-gaza-war

Das wirft auch Fragen auf, etwa ob der Ministerpräsident ein Interesse daran hat, dass der Krieg möglichst lange andauert. Wie du selbst andeutest, wird Netanjahu, sobald der Krieg vorbei ist, womöglich oder gar wahrscheinlich stürzen. Das macht die Sache nicht unbedingt einfacher.


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19.01.2024 um 07:10
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Wie du selbst andeutest, wird Netanjahu, sobald der Krieg vorbei ist, womöglich oder gar wahrscheinlich stürzen.
Das ist wohl ziemlich sicher, dass er stürzt, auch wenn der korrupte Hund alles versuchen wird um das zu verhindern.
Meir und Dajan haben den Yom Kippur Krieg auch nicht überstanden und Dajan ist und galt auch damals als der wahrscheinlich größte jüdische Volksheld der Neuzeit.


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19.01.2024 um 11:37
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Das wirft auch Fragen auf, etwa ob der Ministerpräsident ein Interesse daran hat, dass der Krieg möglichst lange andauert. Wie du selbst andeutest, wird Netanjahu, sobald der Krieg vorbei ist, womöglich oder gar wahrscheinlich stürzen. Das macht die Sache nicht unbedingt einfacher.
Nein, tut es nicht. Aber ohne Unterstützung der Bevölkerung wird Netanjahu den Krieg nicht auf ewig fortführen können, nur um sich selber an der Macht zu halten. Schon jetzt leidet Israels Wirtschaft unter dem Krieg, die zur Armee eingezogenen Reservisten fallen als Arbeitskräfte und Konsumenten aus, der Tourismus liegt am Boden.
Längerfristig wird sich auch ein Netanjahu einem (sanften) Druck der USA als dem wichtigsten Verbündeten nicht entziehen können, einer 2-Staaten-Lösung näherzutreten.

Das Problem sehe ich eher auf der anderen Seite, also bei den jetzigen Führungsfiguren von Hamas, Hisbollah und beim Iran. Die müssten ihr jahrzehntelang verfolgtes Kernanliegen, nämlich die Beseitigung des Staates Israel, aufgeben. Ich bezweifle, ob sie zu so einer 180-Grad-Wendung bereit sind. Die Hamas verlöre dadurch ja quasi ihre Identität bzw. den Sinn ihrer Existenz, ihre Kämpfer würden als solche arbeitslos, müssten was anderes lernen und sich ins Zivilleben integrieren. Dass die Hamas sich noch mal auf ihre Anfänge als Wohltätigkeitsorganisation besinnt und künftig die Finger von der Politik und vom bewaffneten Kampf lässt, steht wohl kaum zu erwarten.


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19.01.2024 um 12:17
PS: Aber jede andere Regierung als die Regierung Netanjahu wird einer 2-Staaten-Lösung überhaupt nur nähertreten, wenn sie für diesen Fall umfassende Sicherheitsgarantien für Israel bzw. dessen Bürger bekommt. Das heißt, sie wird darauf bestehen, dass ein selbstständiger Staat Palästina auf Dauer entmilitarisierte Zone bleibt, vielleicht eigene Polizeikräfte unterhält, aber keine eigene Armee.

Wie das praktisch mit den 2 Staaten und der Grenzsicherung aussehen soll, ist auch die Frage. Wenn der eigene Staat Palästina aus Gaza und dem Westjordanland bestehen sollte (Israel müsste im Westjordanland dann natürlich seine Siedlungen aufgeben) und die Bewohner dieses neuen Staates von einem Landesteil den anderen wollen, müssten sie Israel durchqueren. Das bedeutet dann jedesmal für eine Strecke 2x Grenzkontrollen. Für Handel und Arbeitskräfteaustausch zum Beispiel wäre so was kaum zumutbar bzw. praktikabel.

Da wird der Weltgemeinschaft bzw. denen, die für eine 2-Staaten-Lösung plädieren, noch einiges einfallen müssen, um den Kontrahenten ein funktionierendes Modell vorzuschlagen bzw. schmackhaft zu machen.


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20.01.2024 um 10:34
Ich persönlich halte die Zwei-Staaten-Lösung für Unsinn. Warum kein föderaler Staat Israel? Dann können Palis und Israelis leben, wo sie wollen. Ein Palästina ist doch allein überhaupt nicht lebensfähig. Und dann muss endlich mal ein Friedensvertrag her. Aber wir werden das nicht mehr erleben.


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20.01.2024 um 11:24
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Ich persönlich halte die Zwei-Staaten-Lösung für Unsinn. Warum kein föderaler Staat Israel? Dann können Palis und Israelis leben, wo sie wollen. Ein Palästina ist doch allein überhaupt nicht lebensfähig. Und dann muss endlich mal ein Friedensvertrag her. Aber wir werden das nicht mehr erleben.
Bevölkerung Gazastreifen ca. 2 Mill.
Bevölkerung Westbank ca 2,3 Mill ohne Siedler
Nichtjüdische Araber in Israel ca. 1,8 Mill.

Macht zusammen ca. 6 Mill.

Die restliche Bevölkerung in Israel dürfte dann so zwischen 7,5 und 8 Mill. betragen.

Mit ein wenig Kindermachen für Palästina wäre es bald vorbei mit einem föderalen Staat Israel.

Für eine Ein-Staaten-Lösung sind es mittlerweile einfach zu viele geworden, die den Staat israel von der Landkarte verschwinden lassen wollen.


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20.01.2024 um 12:10
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Warum kein föderaler Staat Israel?
Schon die Peel Kommission kam 1936/37 zu dem Schluss das genau dieses in Mord und Totschlag enden würde. Heute heisst das Genozid. Niemand auf der Welt der über einen klaren Verstand verfügt würde das in die Tat umsetzen.


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