@Sidhe Wo muss ich denn mein Gewissen ausschalten, wenn ich es geschafft habe einigen Leuten zu helfen? Die BW hat auch nach dem Tsunami geholfen, nicht nur Sanitäter. Die Jungs und Mädels da haben eine Menge schreckliches gesehen und dienen trotzdem noch.
Wo muss ich mein Gewissen ausschalten, wenn sich jeder der möglichen Gefahr bewusst ist?
Müssen Polizisten nach einem gefährlichen Einsatz ihr Gewissen ausschalten, um weiter ihren Beruf auszuüben? Auch die verarbeiten es auf ihre Weise.
Oder Busfahrer nach einem Unfall?
Jeder verkraftet es auf seine eigene Weise oder auch nicht. PTBS ist ein wachsendes Thema bei uns Soldaten. Wie gesagt, der eine verarbeitet es anders als manch anderer.
Leute, die schon desöfteren in Gefechten waren fahren auch wieder raus, nicht mit dem Vorsatz jemanden zu killen, sondern eher um zu zeigen, dass sie sich nicht klein kriegen lassen oder es für ihren Kameraden tun, der eventuell nicht mehr da ist. Auch da gibt es verschiedene Gründe. Die Fürsorge als Groppenführer gegenüber seinen Soldaten und und und
Kameradschaft und Fürsorge sind im Einsatz noch weit ausgeprägter als in Deutschland. Klingt jetzt klischeehaft, aber für die meisten sind während des Einsatzes die Kameraden eine Art Familie. Du hast sie jederzeit um dich herum, verlässt dich auf sie und sie auf dich. Vielleicht sind wir Spielball ber Politik, wie jeder Arbeitnehmer auch Spielball seines Chefs und auch irgendwie der Politik sind. Verarscht werden wir teilweise alle.
Wieder raus zu fahren und weiter zu machen hat nichts mit Gewissen ausschalten zu tun.
Ja es gibt ne Menge Scheisse da draussen, aber auch positive Erfahrungen verschiedenster Art.
Meine Frau meinte nach meinem ersten Einsatz ich hätte mich verändert, und zwar zum besseren. Nach dem zweiten hab ich es selber auch gemerkt. Man lernt einige Dinge etwas anders zu sehen. Desweiteren ist auch mir aufgefallen, dass ich familiärer geworden bin, kann aber auch mit steigendem Alter zusammenhängen, keine Ahnung.
Mit Gewissen ausschalten hat es jedenfalls nichts zu tun.