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Politiker und Kulturdiktat?

46 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Politiker, Kulturdiktat ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
gsb23 ehemaliges Mitglied

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Politiker und Kulturdiktat?

01.06.2006 um 00:43
www.wsws.org/de/1999/jul1999/hand-j22.shtml+Peter+Handke&hl=de&gl=de&ct=clnk&cd=6[/autourl]]Link: 64.233.183.104 (extern)



Der Schriftsteller Peter Handke, die öffentliche Meinung und der Kriegin
Jugoslawien
Von Bernd Reinhardt
22. Juli 1999
Während vieledeutschsprachige
Künstler während des Kosovo-Kriegs die Deckung suchten, hat derösterreichische
Schriftsteller Peter Handke von Beginn an die NATO-Aktionen scharf alsVerbrechen
verurteilt. "Moral ist ein neues Wort für Willkür", entgegnet erschließlich am 15. Mai
in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung all denjenigen,die wie die
Schriftsteller Günter Grass, Stefan Heym, Hans Magnus Enzensberger, dieKabarettistin
Ellen Tiedtke oder der Sänger der bekannten Kölner Rockgruppe BAPWolfgang Niedekken die
Bombardierung des Kosovo aus Gründen der Moral unterstützten,schwiegen oder für ein
Eingreifen der UNO eintraten. - siehe Link.

Gruß


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Politiker und Kulturdiktat?

01.06.2006 um 18:05
Tja... ihre unbequemen Gedanken haben es den Freidenkern und großen Geistern nochnie leicht gemacht, grade deshalb wäre an dieser Stelle eine Auszeichnung angemessen -ein solches Signal würde aber mindestens ebenso unangenehm sein können, wie es diegedankliche Auseinandersetzung mit diesem Queerdenker wäre. Ich seh die Bildschlagzeileschon in Leuchtbuchstaben vor meinem geistigen Auge: ANTISEMITISCHES AUSGEZEICHNET:SCHREIBERLING ERHÄLT HEINE PREIS! :D


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Politiker und Kulturdiktat?

02.06.2006 um 11:01
Link: www.faz.net (extern) (Archiv-Version vom 27.06.2006)

"...unbequemen Gedanken haben es den Freidenkern und großen Geistern noch nie leichtgemacht"

Zensur gibts überall. Schlimm ist's, wenn Selbstzensur verübt wird(werden soll!), bzw. aus vorauseilendem Gehorsam zB unbequeme Gedanken garnicht erst dasTageslicht erblicken oder man einem unbequemen Geist erst garkeine Plattform gibt, um"Schlimmeres" zu verhindern. Krumbuckeln, katzbuckeln und sich dem "Zeitgeist" andienenoder den höheren Herren, welche das Geld verwalten und somit auch den Zuspruch, dieAblenung - eben Zensur ausüben...Heine hat's selbst erlebt. Ob das nun eine ausreichendeBegründung für ausgerechnet diesen Preis-Anwärter darstellt? Ich denke ja, denn aus ebendiesen Gründen hat die Jury sich für Handke entschieden. Sie hat allerdings nichtbedacht, dass noch andere ein Wörtchen mitzureden haben, hat also ihre/n Funktion/Einflußverschlafen, bzw. zu hoch angesetzt. Wie mans dreht und wendet - eine peinliche Aktionaller Beteiligten allemal - besonders aber jener Politiker, die das letzte Wort in dieserAngelegenheit zu haben wünschen. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhabng gerne wiederan den Posten des "Pop-Beauftragten"...LOL wie lächerlich das war und wie wenig dabeirum- und rausgekommen ist für die Pop-Künstler...Nun ja, wäre dies mein Land und ich dieHerrscherin über Wohl und Wehe der Bevölkerung - das erste, was ich abschaffen würde,wären sämtliche Verwurschtelungen politischer Macht. Warum wohl gedeiht in einem Land, woPolitik die Kultur gängeln darf, keine Kultur? Warum jammern gerade die Politiker, welchesich öffentlich als Kultur-Bremsen zeigen? Subventionen in jeglicher Form sind für denHund - unser Land atmet nicht, es atmet ab und zu mal auf. Nun gerade mal wegen der WM.Ist das nicht traurig?

Das ganze Handke-Elend ist hier nachzulesen, siehe Link.

Gruß


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kurvenkrieger Diskussionsleiter
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Politiker und Kulturdiktat?

02.06.2006 um 18:27
Link: de.wikipedia.org (extern)


Oh lá lá & hola!

Krumbuckeln, katzbuckeln und sich dem "Zeitgeist"andienen oder den höheren Herren, welche das Geld verwalten und somit auch den Zuspruch,die Ablenung - eben Zensur ausüben...Heine hat's selbst erlebt.

So siehtsnämlich aus! Und das durfte nicht nur der gute Heine erleben - nein, auch wir steckenmittendrin und wenn wir nicht aufpassen wirds nurnoch schlimmer! Und jetzt, da Du hierso feist den ganzen Salat aufgedröselt hast und feinfühlig wie immer auf die wirklichenProbleme zu sprechen kommst, zeigt sich immernoch keine Reaktion. Wahrscheinlich ist ebenauch Allmy Teil dieser Entwicklung, die eigentlich alle Lebensbereich fest in der Handhält, demzufolge wundert mich das auch nicht:

Warum wohl gedeiht in einemLand, wo Politik die Kultur gängeln darf, keine Kultur? Warum jammern gerade diePolitiker, welche sich öffentlich als Kultur-Bremsen zeigen?

Es istlehrreich zu sehen wie Du Deine Schlüsse ziehst und danke für den Link. Dieser Amos Ozwar wohl auch vorgeschlagen, hätten sie besser den genommen ;).
Hier mal n paarZitate von wiki:

* "Die Verteidigung der Sprache ist mein Weg, den Friedenzu befördern: ein unablässiger Kampf gegen die Verschandelung der Sprache, gegen dieständige Wiederholung von Stereotypen, gegen Rassismus und Intoleranz, gegen dieVerherrlichung von Gewalt."
* "Für religiöse Fanatiker ist es ganz typisch, dassdie »Befehle«, die sie von Gott erhalten, im wesentlichen immer eines besagen: »Du sollsttöten«. Der Gott aller Fanatiker scheint eher der Teufel zu sein."

Alles inAllem sehe ich da eine ganz gefährliche Tendenz, und, obwohl ich kaum zu Übertreibungenneige, muß ich sagen: wir marschieren direkt in die nächste Tyrannei ! Was heutzutage an"Politik" betrieben wird ist die effektivste Wegbereitung, die man sich nur vorstellenkann!!!


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Politiker und Kulturdiktat?

03.06.2006 um 12:36
http://www.abendblatt.de/daten/2006/06/03/569714.html?s=1

"wir marschieren direkt in die nächste Tyrannei !"

Na ja, das würde ich so nichtsagen. Das, was sich hier als zukünftige "Tyrannei" andeutet, ist nur der ganz normaleBlödsinn völlig degenerierter Möchtegern-Leader, die sich ihrer Überflüssigkeit geradesoeben, und darum nicht minder schleichend, bewusst werden. Mit anderen Worten: "Hätteder Hahn nicht gekräht, hätte ihn niemand gehört." ;)

Die Handke-Sache ist anLächerlichkeit kaum zu überbieten, will man mal den gesteuerten Kulturbetrieb ein wenigaus seinem Mauerblümchendasein herausholen, was ja durchaus ein ernstzunehmendes Anliegenist.

Reaktion? Von wem? Ich erwarte hier in diesem Forum keinen Aufschrei desEntsetzens - die jungen Küken sind doch alle noch mit ihren Pickeln beschäftigt, was sollsie da ein alter Sack (Handke ist 60) kümmern? Nichts desto trotz - die AngelegenheitHandke, das Politikum "Preis ja, aber nicht für den", bleibt spannend. Mal sehen, wernoch alles über die Klinge der "Politischen Korrektness" springen will, kann, darf,muss...;)

Hier mal ein schöner Artikel, frisch aus dem Ticker, mit einerÜberschrift, passend zur WM. Sag ich doch, DAS interessiert den Leser, das will erwissen! ;)

Wie der Dichter ins Abseits lief

Handke: Der Letzte derJugoslawen - er suchte das verlorene Paradies. Als Literat ist Peter Handke hochanerkannt, seine politische Glaubwürdigkeit hat er verspielt - und das hat Gründe.
Von Matthias Gretzschel


Peter Handke nach dem Luftangriff aufKragujevac, bei dem am 23. Mai 1999 auch die Zastava-Automobilwerke zerstört wurden.

Hamburg -
Literarische Meisterschaft und politische Urteilsfähigkeit gehendes öfteren getrennte Wege. Immer mal wieder hat sich gezeigt, daß selbst große Literatenin ihren politischen Einschätzungen kläglich versagten. Feuchtwanger begrüßte Stalinsblutige Schauprozesse, Gottfried Benn diente sich den Nazis an, und Thomas Mann ließ sichzu der Äußerung hinreißen, der Antikommunismus sei "die Grundtorheit unserer Epoche".Erinnert sei an Martin Walsers fatale Wortprägung vom "Kostümfaschismus", und wasDeutschlands jüngster Literaturnobelpreisträger Günter Grass Anfang der 90er Jahre anUnfug über die Gefahren der Wiedervereinigung zu Protokoll gab, nun, darüber sollte manden Mantel des Schweigens breiten.

In seiner politischen Blindheit, die sich inder wiederholten Parteinahme für den extremen serbischen Nationalismus äußerte, befindetsich Peter Handke, dessen wieder in Frage gestellte Nominierung für den DüsseldorferHeinrich-Heine-Preis noch immer hohe Wogen schlägt, also in prominenter Gesellschaft.

Allerdings sollte man Handke nicht, wie das in diesen Tagen auch geschieht,pauschal verurteilen, sondern vielmehr die Frage stellen, wie es dazu kommen konnte, daßder bedeutendste lebende österreichische Dichter sich politisch so eklatant ins Abseitsmanövrieren konnte.

Peter Handke wurde 1942 in Kärnten geboren. Sein Großvaterwar aber Slowene, und zu Slowenien entwickelte Handke ein enges und emotionalesVerhältnis. Titos Vielvölkerstaat erschien ihm als ein gelungenes multi-ethnischesGesellschaftsexperiment.

Um so größer war Handkes Enttäuschung, als der ZerfallJugoslawiens ausgerechnet durch die Loslösung Sloweniens begann. Nach dem kurzenSezessionskrieg veröffentlichte Handke 1991 in der "Süddeutschen Zeitung" den Beitrag"Abschied des Träumers vom Neunten Land", in dem er hart mit den Slowenen ins Gerichtging. Daß er sich von nun an nach Serbien hingezogen fühlte, lag nur daran, daß sichSerbien vorbehaltlos zu Jugoslawien bekannte.

Den blutigen Bürgerkrieg, derAnfang der 90er Jahre in Jugoslawien viele Tausende Tote auf allen Seiten forderte,betrachtete Handke als Folge der Auflösung Jugoslawiens. Verantwortlich dafür warenseiner Meinung nach sowohl die nach Unabhängigkeit strebenden Nationalisten als auch diewestlichen Politiker, die diese verhängnisvolle Entwicklung leichtfertig geförderthätten.

1996 veröffentlichte Handke seine Streitschrift "Gerechtigkeit fürSerbien". In die Form einer Reise-Reportage gekleidet, kritisierte er die einseitigantiserbische Haltung des Westens - allerdings aus einer ebenso einseitig proserbischenPosition heraus. Spätestens jetzt galt der Dichter als Parteigänger des serbischenNationalismus. Im Frühjahr desselben Jahres verlor er bei einer hitzigen Diskussion inWien die Contenance und rief einem Journalisten, der ihn auf die serbischen Massakeransprach, zu: "Sie können sich Ihre Leichen in den Arsch schieben!"

Daß Handkedie Nato-Luftangriffe 1999 heftig kritisierte und demonstrativ selbst ins Land reiste,wurde zumindest teilweise als solidarisches Verhalten gewürdigt. Zum Eklat kam es, als erin einem Interview sagte: "Gut, jetzt hat die Nato ein neues Auschwitz erreicht."Imserbischen Staatsfernsehen sagte Handke, daß das Leid der Serben sogar über das der Judengestellt werden könne. Obwohl er diese Äußerung später zurücknahm und erklärte, er habesich in dem auf französisch geführten Interview "verhaspelt", half es ihm nicht, einesolche Äußerung wird nie wieder vergessen. Rätselhaft, und vor allem für die Angehörigender serbischen Opposition schwer erträglich, war Handkes zunehmende Nähe zu SlobodanMilosevic. Hatte er noch zu Kriegsbeginn gesagt: "Ich stehe nicht an der Seite vonMilosevic; ich stehe an der Seite Serbiens", besuchte er den mutmaßlichenKriegsverbrecher in Den Haag und reiste im März sogar zu dessen Beerdigung. Dort sagteer: "Die Welt, die vermeintliche Welt, weiß alles über Slobodan Milosevic. Dievermeintliche Welt kennt die Wahrheit. Eben deshalb ist die vermeintliche Welt heutenicht anwesend, und nicht nur heute und hier."

In klarer Sprache beklagt hatPeter Handke nur die serbischen Opfer. Erst jetzt, da er sich in der Auseinandersetzungum den Heine-Preis gegen den Vorwurf einseitiger Parteinahme wehren muß, fand er in einemBeitrag der "Süddeutschen Zeitung" klare Worte zu dem Massaker von Srebrenica, das er als"abscheuliche Rache der serbischen Streitkräfte" bezeichnete. Doch diese und einigeandere Äußerungen der letzten Tage machen nicht vergessen, daß Handke immer wieder Parteifür den serbischen Nationalismus ergriffen hat.

Wahr ist aber auch, daß es ihmin Wahrheit gar nicht um Serbien ging, sondern um Jugoslawien, sein verlorenes Paradies.Heute, nachdem sich sogar Montenegro für die Unabhängigkeit entschieden hat, ist dergroße österreichische Dichter vielleicht der Letzte der Jugoslawen.

erschienenam 3. Juni 2006/Hamburger Abendblatt


Gruß


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