shionoro schrieb:Welche Reichweite glaubst du hat NTV und Spiegel TV? Die Haben 1% marktanteil. Das guckt kaum jemand.
Ich hab nichts gegen die Presse oder andere private Medien, aber das, was wirklich jeder irgendwie mitbekommt, spielt sich im ÖR ab.
Im Spiegel gibt es keine Virologen, die alles auch den älteren zuschauern nochmal genau erklären.
Da haben wir es wieder. Die vorgeschobene Reichweite. Als ob Welt als TV Sender so viel schwerer zu finden ist als ARD. Wer es wirklich sehen will, guckt es auch. Wer sich nicht so sehr für Corona interessiert, bleibt halt bei den RTL2 News oder dem reicht sein Abo bei der FAZ, wenn er es sich leisten kann.
Ich will nicht in Zweifel stellen, dass mehr Leute die Tagesschau gucken als die Nachrichtenformate auf anderen privaten Sendern, aber du hattest impliziert, dass die Privaten nicht in der Lage gewesen wären, entsprechend über Flüchtlinge und Corona zu berichten, obwohl sie das jederzeit sind. Die Tagesschau ist nicht alternativlos und würde der Sendebetrieb dort nur für einen Tag ausfallen, dann schalten die Leute halt das nächst beste ein.
Ich denke, wir fangen hier besser auch nicht an darüber zu streiten, welcher Virologe wo eingeladen oder als Quelle zur Hand genommen wurde, denn ich glaube das würde den Rahmen des eigentlichen Themas sprengen. Aber ich kann dir zumindest schon mal sagen, dass ich beim Blick auf die Welt stetig über Drosten und Co informiert worden bin.
shionoro schrieb:Und das hat nichts damit zu tun, dass die GEZ problematisch gestaltet ist, oder einen tick zu hoch, oder irgendwelche programmatischen Probleme im ÖR herrschen. Das ist ein Weltanschauungsding.
Wenn du es jetzt noch nicht verstanden hast, dann gerne noch mal. Doch, es geht genau darum dass die "GEZ" problematisch gestaltet ist. Sie greift empfindlich in die Selbstbestimmung des Menschen ein und nimmt für den Zweck alle Mittel zu Hand, egal wie problematisch das mit Blick auf den einzelnen Bürger eigentlich ist. Wie verzweifelt muss man beim Beitragsservice eigentlich sein, dass man aus einen einmaligen Meldedatenabgleich einen regelmäßig 4 jährigen machen will?
Weder der Beitragsservice, noch die Landesrundfunkanstalten tun irgendetwas um den Eindruck zu mildern, dass sie zu tiefst niederträchtig agieren um ihr eigenes Wohl über das anderer zu stellen.
shionoro schrieb:Am Ende geht es doch immer darum, dass da angeblich irgendwer irgendwie sich nicht beachtet fühlt, oder die AfD zu selten irgendwo eingeladen wird.
Nein, ganz im Gegenteil. Ich bin mir sogar sicher, dass viele sich wünschen, der Beitragsservice würde sie gar nicht beachten, weil man kein Teil ihres Systems sein will. Es könnte doch jedem egal sein, was im ÖRR so läuft, aber sobald man das was da gesendet wird, mitfinanzieren soll, zeigt man denen natürlich einen Vogel.
Du schuldest uns in diesem Zusammenhang noch immer eine Antwort auf die Frage, wo ich persönlich als Nichtnutzer vom ÖRR profitiere.
shionoro schrieb:Ich diskutiere nicht um 7 cent. Ich sage, dass es weder die finanziellen noch die qualitätsaspekte sind, die die anti GEZ bewegung speisen. Das sind meiner ansicht nach vollkommen vorgeschobene gründe. Das sieht man eben daran, dass da ausgerechnet funk als eins der günstigsten projekte angegriffen wird.
Funk wird angegriffen, weil es ein Sinnlosprojekt und ein Beispiel für Geldverschwendung ist. Man kann sich damit den Punkt abhaken auch junge Menschen erreicht zu haben, obwohl es nicht der ÖRR, sondern die Menschen auf Youtube an sich sind, die junge Leute erreichen. Ja, tatsächlich. Man mag das kaum glauben, aber junge Menschen erreichen andere junge Menschen viel besser als Alte. Captain Offensichtlich haut mir gerade eine rein.
Vereinfacht gesagt, du kannst den Erfolg von Youtube als Plattform nicht dem ÖRR gut schreiben, nur weil der ÖRR Leuten dort Geld in die Taschen steckt.
shionoro schrieb:Es ist halt rechtlich sehr schwierig, das ganze zu einer steuer zu machen. Darum wurde es noch nicht getan.
Ich glaube, wenn die Finanzierung wenigstens fair wäre, wäre des Hass auf den ÖRR weniger groß, weil es insgesamt gerechter wäre. Dass man nur durch die Tatsache dass man bei jemand anderem wohnt, vom Beitrag befreit ist, hat zum Beispiel mit solidarisch nichts tun. Dass das Einkommen nicht als Punkt für die Beitragshöhe heran gezogen wird, gehört auch dazu. Das Menschen mit geringen Einkommen, die es ohne staatliche Hilfen gerade so schaffen über die Runden zu kommen, trotzdem voll heran gezogen werden, zeigt wie assozial das System ist, was du wehement verteidigst.
Egal, wie hoch der Preis auch immer ist (selbst 8 Mrd im Jahr reichen ja nicht), das Ziel / der Auftrag des ÖRR rechtfertigt einfach alles und da muss dir doch klar sein, dass das bei vielen Menschen auf absolutes Unverständnis stößt. Seit 2013 herrscht in der Hinsicht keine Relation mehr. Und was ist deine Konsequenz daraus? "Der ÖRR ist wichtig und braucht eigentlich noch viel mehr Geld." Es ist nicht das erste mal, dass du weg siehst, sobald etwas unbequemere Wahrheiten zu Tage treten.
shionoro schrieb:Die Idee, dass man pro Haushalt zahlt, finde ich auch nicht geglückt. mir wäre eine Steuer lieber. Ich denke, dass man das so macht, damit weniger Haushalte doppelt belastet werden oder es Diskussionen darüber gibt, ob man jetzt mehr ÖR zahlen soll, wenn man mehrere Kinder oder Jugendliche bei sich wohnen hat.
Ach ja, aber dass man den Einzelbewohner im Haushalt unterm Strich dann mehr belastet unabhängig von Einkommen und Nutzung ist dann wieder ok? Ach komm. Die Idee dahinter ist so offensichtlich, dass es selbst dir klar sein muss. Wenn mehr Menschen den ÖRR bezahlen müssten, würde sich natürlich auch noch mehr Widerstand dagegen ergeben. Sag's doch einfach so wie's ist.