shionoro schrieb:Moment, wir sprachen jetzt von Leuten, die ihre Beiträge nicht zahlen wollen, so lange, wie diese Beiträge noch existieren. Du sprachst von anderen Möglichkeiten, ich fragte dich, welche das denn sind.
Wenn die GEZ abgeschafft wäre, müsste die keiner mehr zahlen. Was ist am Gefängnis falsch, so lange die GEZ noch existiert, wenn man das auch bei sonstigen Steuervergehen anwendet bei leuten, die sich absolut weigern, zu zahlen?
Es geht hier nicht um Steuerbetrug oder sonstigen Verbrechen. Genau das ist ja der Punkt. Man marginalisiert den GEZ Verweigerer aus Gewissensgründen zu einem Verbrecher und rechtfertigt damit auch die Haft.
Du gehst nun davon aus, dass bei mehr entgegen kommen keiner mehr den Beitrag zahlen würde, obwohl doch Tom Buhrow und Co immer wieder behaupten, sie würden flächendeckende Aktzeptanz genießen. Dann stimmt da ja irgendwas nicht. Wenn ihn keiner mehr bezahlen wollen würde, dann kann es mit der Aktzeptanz und der Sinnhaftigkeit des ÖRR in seiner jetzigen Form ja nicht gut bestellt sein. Netflix und Amazon Prime bezahlen die Leute doch auch freiwillig. Das klappt. Nur beim ÖRR muss der Zwang her. Das kannst du im Jahr 2021 keinem mehr verständlich machen.
Was am Gefängnis falsch ist, ist immer noch die Verhältnismäßigkeit. Wir sind hier nicht in der Armee wo die Befehlsverweigerung mit dem Kriegsgericht endet. Hier wird das Gewissen als Grund gar nicht erst anerkannt, sondern man ruht sich auf den rechtlichen Rahmenbedinungen der Vollstreckung aus und nimmt sogar in Kauf das Leben eines Menschen, der nie etwas verbrochen hat, komplett durch sowas zu ruinieren.
Was man Alternativ zum Gefängnis tun kann? z.B. den Einzelfall prüfen und ihm ggf. eine Freistellung ermöglichen.
Fälle wie diese zeigen doch vor allem eines auf - das Finanzierungsprinzip so wie es jetzt ist, ist zutiefst niederträchtig und menschenverachtend, aber so lange rechtlich alles gedeckt ist, kann man natürlich in den Chefetagen Abends immer noch gut schlafen.