@monstraAuch wenn dein Beitrag so klingt, als hättest du ihn von einem vorgefertigten Kärtchen des ÖRR abgelesen, gebe ich mal einige wichtige Anmerkungen dazu:
monstra schrieb:Der deutsche ö-r Rundfunk ist der "teuerste der Welt"?
Was heißt das? In absoluten Zahlen oder pro Kopf?
In absoluten Zahlen. In der Regel ist ein System ja eigentlich umso günstiger, je mehr Leute einzahlen, weswegen manch anderer Staat der Erde mit deutlich kleinerer Bevölkerung pro Kopf mehr bezahlt.
monstra schrieb:"Zwangsgebühren" gibt es nicht. Gebühren sind Gebühren, so wie Steuern Steuern sind. Oder spricht jemand von 19% Mehrwertzwangssteuer?
Da die Gebühr ist ein Beitrag und das wurde sogar gerichtlich festgestellt - keine Steuer. Da fällt es bei genauerer Betrachtung schwer Beiträge für einen Medienanbieter mit staatlichen Steuern gleichzusetzen.
monstra schrieb:Zudem ist ein gebührenpflichtiger Anschluss- und Benutzungszwang etwas sehr Übliches: Abwasser und Müllabfuhr beispielsweise. Oder Erschließungsgebühren. Selbst der Personalausweis, zu dessen Beantragung man verpflichtet ist, kostet eine Gebühr.
Abwasser produziert man auf jeden Fall, genauso wie Müll. Den ÖRR nutzt man nicht in jedem Fall. Eine Erschließungsgebühr fällt nur an, wenn man ein Grundstück kauft, was auch nicht jeder macht. Beim Personalausweis kostet übrigens auch die Erstellung eines Lichtbilds Geld, aber ja, staatliche Leistungen sind nicht per se kostenlos. Da wir aber nicht über Staatsmedien reden, sondern von einen formal staatsfernen Medienanbieter, ist es immer etwas heikel das über einen Kamm zu scheren.
monstra schrieb:Der deutsche ö-r Rundfunk ist kein Staats- oder Regierungsrundfunk wie in manch anderen Ländern. Er ist föderal und pluralistisch aufgebaut - und viel demokratischer als BILD, RTL oder Netflix. An der Programmgestaltung wirken die wichtigen gesellschaftlichen Verbände in den Rundfunk- und Programmbeiräten mit. Die Berichterstattung ist das Ausgewogenste, was die deutsche Medienlandschaft zu bieten hat.
Es darf bezweifelt werden, dass der ÖRR demokratischer ist als Bild, RTL oder Netflix, denn bei den letzten 3 genannten kann der Nutzer ganz demokratisch durch Nichtnutzung seine Interessen steuern, währen der ÖRR dies nach eigenen Ermessen vorsetzt. Dass diverse Politiker führender Pateien in Rundfunkbeiräten des ÖRR ebenso mitwirken verschweigst du seltsamerweise ... warum eigentlich? Vielleicht weil der Folgesatz mit der Ausgewogenheit der Berichterstattung dann ein bisschen doof aussehen könnte.
monstra schrieb:Natürlich kostet der ö-r Rundfunk. V.a. Personal. In den letzten Jahren wurden schon viele feste Jobs in befristete, Teilzeit-, Freelancer- oder Werkvertragsjobs umgewandelt. Es gab 11 Jahre lang keine Gebührenerhöhung. Irgendwann knirscht es in den Grundfesten.
Es kann ja auch seit 11 Jahren keine Gebührenerhöhung mehr gegeben haben, weil die Gebühr 2013 weggefallen ist und durch einen Beitrag ersetzt wurde. Dadurch bekamen Millionen von Haushalte eine Beitragserhöhung um 100 % - das war sogar so viel, dass der ÖRR einsehen musste, dass er viel mehr einnahm als gedacht und den Beitrag 2016 auf 17,50 Euro senken konnte. Was seit diesen 4 Jahren jedoch passiert ist, dass die ursprünglichen 17,98 nun auch schon nicht mehr reichen, sondern noch mal mehr als 80 Cent dazu kommen sollten, hat bisher seltsamerweise noch niemand hinterfragt.
Findet das wirklich niemand von den Befürwortern seltsam?