Auch wenn hier manch einer mit den Messer zwischen den Zähnen zu schreiben wagt, kann ich das verstehen, weil die Wut, die mittlerweile auf dem ÖRR haftet, geht schon über das hinaus, was man in Star Wars als Dunkle Seite der Macht definieren würde.
Ich versuche das Geesagte noch mal etwas einzuordnen.
blueavian schrieb:Sehe ich auch so. Für sowas ist das EU-Gesetz halt nicht gedacht, sondern dafür die europäische Filmindustrie zu unterstützen.
Wenn man Dokumentationen kauft, die sowieso gemacht werden, da sie von ÖR finanziert werden, ändert man gar nichts.
Wie du ja richtig verlinkt hattest, gibt es diese Verordnung, von der man zumindest annehmen kann, dass sie zur Stärkung der lokalen Filmindustrie gedacht ist. Das wirkt zumindest erst mal schlüssig und man kann sicher auch alternative Erklärungen dafür finden, die sich mir aber jetzt nicht unbedingt aufdrückt. Da ja RTL und Co mit eigenen Filmproduktionen in der Regel geizen, ist es ja auch irgendwie nachvollziehbar das man sich Fertigprodukte wie die vom ÖRR nimmt, aber wie du richtigerweise anmerkst, würde ich auch daran zweifeln, ob das im Sinne des Erfinders war.
Im Prinzip hat man hier versucht auf europäischer Ebene eine Quote für etwas zu etablieren, die aus regionalen Gründen von Natur aus gering ausfällt. So ungefähr als würde man eine Frauenquote bei beim Bauwesen oder eine Männerquote bei Kinderngärten einführen wollen.
Pergamon schrieb:Es ist aber auch schwer, wenn die öffentlich rechtlichen das Geld raushauen ist es falsch sorgen sie für Einnahmen ist es auch falsch. Vielleicht sollte man die Kritik mal etwas auf konsistenz überprüfen? Ansonsten bin ich der meinung, dass allein der DLF jeden Cent wert ist den ich an Beiträgen zahle, gnade uns Gott wenn wir irgendwann in einem Land aufwachen indem nur noch Breitbart und Fox die "Informationen" verbreiten.
Ich weiß gar nicht wieso die Formulierung "Geld raushauen" hier überhaupt ins Spiel kommt. Der ÖRR bekommt 8 Mrd. jährlich für die Finanzierung eines Rundfunkangebotes, dass die mediale Grundversorgung abdecken soll. Man kann zwar annehmen, dass man so viel Geld tatsächlich raushauen oder verprassen könnte, jedoch verteilt sich das ganze ja auf eine aberwitzige Anzahl an Sendern und Radiostationen, sowie auf überdurchschnittlich hohe Gehälter und Pensionen deren Mitarbeiter. Wenn man dann so in Sauß und Brauß lebt, kommt man mit 8 Mrd. jährlich natürlich nicht hin. So gesehen ist "Geld raushauen" keine kluge Strategie das jährliche Budget passend zum Staatsauftrag einzusetzen.
Einnahmen generieren dürfte der ÖRR auf Grund seiner Natur nicht, da der ÖRR durch seinen speziellen Staatsauftrag weder im Wettbewerb mit anderen Medienanbietern steht, noch durch seine Art der Finanzierung gewinnbrindend wirtschaften soll. Das dient formal zur Gewährleistung von Unabhängigkeit Dritter, auch wenn es in der Praxis natürlich anders gelebt wird.
Das du den DLF magst, sei dir schließlich auch ungenommen, aber dafür nimmt man für sich nicht in Anspruch, das je eine Person aus einer ladungsfähigen Anschrift dieses Landes, das dann mitfinanzieren muss, ob man dort nun Nutzer des ÖRR Angebotes ist oder nicht. Du kannst ja deine persönlichen Interessen ja nicht die über die anderer Stellen ... also ... du kannst schon, aber das ist dann irgendwie assozial.
Das Argument mit Fox bzw. dem "Vorbild" Amerika zieht diese Tage übrigens schon gar nicht mehr, weil selbst Fox News durch die Medienvielfalt des Internets nicht mehr den medialen Einfluss hat wie im letzten Jahrtausend. Man mag die USA gerne als abschreckendes Beispiel nehmen, aber als Vergleich zu Europa taugt es nicht, zumal man hier private Medienanbieter ja quasi als den Teufel höchstselbst stereotypisiert.