kleinundgrün schrieb:Eben nicht. Bitte nimm Dir etwas Zeit, den Unterschied zu verstehen.
Es geht nicht darum, dass jemand Dir konkret etwas an bietet und Du dafür zahlen musst - sondern es geht darum, dass jemand ein Modell bereit steht, das gesellschaftlich wünschenswert ist und dessen Erhalt (bzw. grundsätzliche Bereitstellung) bezahlt wird.
Wohohoho! Da lehnst du dich jetzt aber weit, weit aus dem Fenster. Gesellschaftlich wünschenswert? Also spätestens wenn du dir die 52 Seiten und unzähligen Debatten zu dem Thema anschaust, kannst du das so auf keinen Fall stehen lassen.
Und dadurch bleibt es doch dassselbe. Vom Prinzip her ist auch das Sky-Programm auf der Großleimwand aus meinem Beispiel eine Leistung, dessen Nutzen/Nutzungs-Verhältnis dem des ÖR entspricht, auch wenn es nur ein sinnbildliches Beispiel ist.
kleinundgrün schrieb:Nur das Einkommen wäre in dem Beispiel relevant. Und das stimmt auch, es wird nicht berücksichtigt. Gleiches gilt aber auch bei anderen Beiträgen, wie Abwasser, Müll etc. Auch da gibt es einen Mindestbeitrag, unabhängig vom Einkommen oder vom Umfang der Nutzung. Ab einem gewissen Punkt ist es ziemlich unwirtschaftlich, das Einkommen erst zu ermitteln, um darauf den Beitrag zu bemessen. Wo die Grenze dazu liegt, ist natürlich diskutabel.
Das stimmt nicht. Natürlich ist auch die Lebenssituation relevant. Warum sollen bei einem Ehepaar oder einer WG jeder einen eigenen Beitrag entrichten? (Der Vermerk bezog sich nur auf deine 3 Vorschläge und ich weiß natürlich, dass es die GEZ aktuell so handhabt, dass in solchen Fällen kein doppelter Betrag bezahlt werden muss). Und genauso sind auch die Nutzung und die Menge der Empfangsgeräte Faktoren, die man nicht einfach ausblenden darf, wenn man sich das Etikett von sozial und gerecht geben wollen würde.
Bei Beiträgen zu Abwasser, Müll usw. hat man als Vertragspartner aber immer eine Wahl. Will ich da wohnen und diese Gebühren entrichten oder lieber woanders, wo die Beitragshöhe anders ist? Beides unterliegt zudem einer Notwendigkeit. Menschen produzieren, sofern sie nicht in der freien Natur leben, immer Abwasser und Müll. Aber was Menschen nicht in jedem Fall früher oder später konsumieren, ist das ÖR Programm.
kleinundgrün schrieb:Tatort ist ein schlechtes Beispiel, weil ich das inhaltlich auch nicht dem Bildungs- oder Informationsauftrag zuordnen würde.
Würdest du dann allen ernstes behaupten, dass der ÖR überhaupt noch seinem Auftrag nachkommt, wenn du das hier selbst schon so einordnest, im selben Thema aber das ÖR Modell verteidigst? Ich selbst kenne den Tatort nur aus den Nachrichten, und hab noch nie eine Folge davon gesehen. Es interessiert mich auch nicht.
kleinundgrün schrieb:Nehmen wir Nachrichten:
500 interessiert es, zu erfahren, was in der Welt geschieht, 500 sind lokale Ereignisse genug. Die letzteren 500 zahlen aber dafür, dass es überhaupt möglich ist, dass die Nachrichten über das Weltgeschehen erstellt und gesendet werden können, weil die Gesellschaft es für wichtig erachtet, dass ein solches Angebot grundsätzlich vorhanden ist.
Wäre das ÖR ein reiner Informationskanal, würde ich das Argument sogar noch unterstützen, aber jeder Blogger, jedes andere Nachrichtenmedium ist genauso in der Lage über das Weltgeschehen zu berichten, ohne dafür eine Gebühr abzuverlangen. Das N-TV und N24 - also reine Nachrichten & Informationssender - im deutschen Fernsehen sogar parallel nebeneinander bestehen können zeigt doch schon, dass genug Konsuminteresse dafür da ist und solche Formate auch ohne Zwangsabgabe funktionieren können.
Das Angebot der ÖR ist aus so vielen Gründen überflüssig geworden, dass ich keine Rechtfertigung erkennen kann, den Sendebetrieb in diesem Umfang zu diesen Kosten aufrecht zu erhalten.